Brand: "Hansa gehört ins obere Drittel"

Für Christian Brand, neuer Trainer des abstiegsbedrohten Drittligisten FC Hansa Rostock, blieb in den vergangenen Tagen kaum Zeit zum Durchatmen. Für den 43 Jahre alten Ex-Profi kam es selbst überraschend, unmittelbar nach seinem Ausscheiden beim Bayern-Regionalligisten SSV Jahn Regensburg Ende November einen neuen Job zu bekommen.

Beim Traditionsverein von der Ostsee kennt Brand sich aus. Von 2000 bis 2002 war er Spieler des FC Hansa. Sein Einstand als Trainer endete mit einem 1:1 gegen den direkten Abstiegskonkurrenten SV Werder Bremen II. Im DFB.de-Drittligainterview der Woche spricht Christian Brand mit dem Journalisten Thomas Ziehn über den besonderen Reiz der Aufgabe in Rostock, die anstehende Heimpremiere und mittelfristige Ziele.

DFB.de: Ein Punkt zum Einstand. Wie haben Sie das Bremen-Spiel gesehen, Herr Brand?

Christian Brand: Für uns war das positiv. Mit ein paar besseren Entscheidungen im letzten Drittel wäre vielleicht noch mehr drin gewesen. Bremen hatte aus dem Spiel heraus kaum eine Chance.

DFB.de: Welche Schlüsse ziehen Sie aus dieser Partie?

Brand: Unsere Mannschaft hat die taktischen Vorgaben hervorragend umgesetzt. Im Vergleich zum Spiel zuvor war die Grundordnung ein 4-4-2 statt eines 4-2-3-1. So wollten wir bei schwierigen Bodenverhältnissen das Mittelfeld schneller überbrücken. In der Offensive geht es darum, noch länger den Ball zu halten, um für Ruhe zu sorgen und so bessere Entscheidungen treffen zu können.

DFB.de: Sie hatten nur wenige Tage, um die Mannschaft auf Bremen vorzubereiten. Was konnten Sie in dieser kurzen Zeit bewirken?

Brand: Alle haben exzellent mitgezogen. Die Mannschaft hat mir schnell gezeigt, dass sie offen für neue Dinge sowie lernwillig und wissbegierig ist. Sonst wäre das Einüben einer anderen Taktik auch sehr schwierig geworden.



Für Christian Brand, neuer Trainer des abstiegsbedrohten Drittligisten FC Hansa Rostock, blieb in den vergangenen Tagen kaum Zeit zum Durchatmen. Für den 43 Jahre alten Ex-Profi kam es selbst überraschend, unmittelbar nach seinem Ausscheiden beim Bayern-Regionalligisten SSV Jahn Regensburg Ende November einen neuen Job zu bekommen.

Beim Traditionsverein von der Ostsee kennt Brand sich aus. Von 2000 bis 2002 war er Spieler des FC Hansa. Sein Einstand als Trainer endete mit einem 1:1 gegen den direkten Abstiegskonkurrenten SV Werder Bremen II. Im DFB.de-Drittligainterview der Woche spricht Christian Brand mit dem Journalisten Thomas Ziehn über den besonderen Reiz der Aufgabe in Rostock, die anstehende Heimpremiere und mittelfristige Ziele.

DFB.de: Ein Punkt zum Einstand. Wie haben Sie das Bremen-Spiel gesehen, Herr Brand?

Christian Brand: Für uns war das positiv. Mit ein paar besseren Entscheidungen im letzten Drittel wäre vielleicht noch mehr drin gewesen. Bremen hatte aus dem Spiel heraus kaum eine Chance.

DFB.de: Welche Schlüsse ziehen Sie aus dieser Partie?

Brand: Unsere Mannschaft hat die taktischen Vorgaben hervorragend umgesetzt. Im Vergleich zum Spiel zuvor war die Grundordnung ein 4-4-2 statt eines 4-2-3-1. So wollten wir bei schwierigen Bodenverhältnissen das Mittelfeld schneller überbrücken. In der Offensive geht es darum, noch länger den Ball zu halten, um für Ruhe zu sorgen und so bessere Entscheidungen treffen zu können.

DFB.de: Sie hatten nur wenige Tage, um die Mannschaft auf Bremen vorzubereiten. Was konnten Sie in dieser kurzen Zeit bewirken?

Brand: Alle haben exzellent mitgezogen. Die Mannschaft hat mir schnell gezeigt, dass sie offen für neue Dinge sowie lernwillig und wissbegierig ist. Sonst wäre das Einüben einer anderen Taktik auch sehr schwierig geworden.

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DFB.de: Ihr letztes Spiel für Rostock liegt rund 13 Jahre zurück. Was hat sich beim FC Hansa seitdem am meisten verändert?

Brand: Als ich das erste Mal wieder auf das Vereinsgelände kam, war mir alles vertraut. Viele Erinnerungen kamen hoch, zum Beispiel an unseren Umzug vom Ostseestadion in die neue Arena und die damit verbundenen besseren Trainingsbedingungen. Es gibt immer noch viele Menschen, die damals wie heute für den FC Hansa arbeiten.

DFB.de: Ihr alter Arbeitgeber SSV Jahn Regensburg ist von Rostock fast 700 Kilometer entfernt. Haben Sie den Umzug schon organisiert?

Brand: Dafür war noch keine Zeit. Ich hatte mir in Regensburg das Nötigste geschnappt, und seitdem bin ich in Rostock. Der Tag ist meist vollgepackt. Schließlich gibt es viel zu tun, damit wir von den Abstiegsplätzen wegkommen. Aktuell wohne ich im Sporthotel, zwei Minuten vom Trainingsplatz entfernt. Das ist zunächst einmal optimal. In der Winterpause gehe ich auf Wohnungssuche.

DFB.de: Ihr Abgang beim SSV, der in der Regionalliga Bayern um die Meisterschaft spielt, war nicht unbedingt alltäglich. Schon zwei Partien vor der Winterpause hat der Klub die Trennung bekanntgegeben. Warum haben Sie die letzten beiden Spiele noch gemacht?

Brand: Für mich kam ein vorzeitiger Abgang nicht in Frage. Das Angebot, die verbleibenden beiden Spiele zu machen, hätte ich sonst ja gar nicht gemacht. Ich wollte Mannschaft und Verein nicht im Stich lassen. Wir hatten schließlich alle hart gearbeitet, um uns in der Spitzengruppe zu etablieren.

DFB.de: War es ein "Sechser im Lotto", gleich wieder ein Engagement zu bekommen?

Brand: Selbstverständlich - schon allein wegen der hohen Trainerdichte. Dass es dann ausgerechnet auch noch ein ehemaliger Verein von mir geworden ist - diese Geschichten schreibt meiner Meinung nach nur der Fußball. Obendrauf kommt noch, dass ich meinen Einstand gegen einen weiteren Ex-Klub gegeben habe.

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DFB.de: Worin liegt der besondere Reiz Ihrer Aufgabe in Rostock?

Brand: Wir wollen und müssen unter allen Umständen die Klasse halten. Die Qualität dafür hat die Mannschaft ohne Wenn und Aber. Ich hoffe, dass uns schnell eine kleine Serie gelingt. Dann würden wir in dieser Saison gleich mehrere Plätze gut machen. Mittelfristig geht es darum, den Klub wieder in ruhigeres Fahrwasser zu manövrieren. Der FC Hansa gehört mindestens ins obere Drittel der 3. Liga. Wir wollen darüber hinaus attraktiven Fußball zeigen und nach außen ein positives Bild abgeben.

DFB.de: Warum wäre es so wichtig, nicht auf einem Abstiegsrang zu überwintern?

Brand: Man würde mit einem viel besseren Gefühl in die Pause gehen. Allen wäre bewusst, dass wir zumindest schon ein wenig geschafft hätten.

DFB.de: Der FC Hansa kämpft auch finanziell mit großen Problemen. Wie gehen Sie und die Mannschaft damit um?

Brand: Die Sparmaßnahmen des Klubs sind uns allen bewusst. Ich habe nicht das Gefühl, dass sich die Mannschaft davon irgendwie beeinflussen lässt.

DFB.de: Sind Wintertransfers trotzdem möglich?

Brand: Ja, aber keine teuren. (lacht) Im Ernst: Nach der abschließenden Partie gegen Chemnitz werden wir eine Analyse vornehmen.

DFB.de: Wie groß ist die Vorfreude auf die Heimpremiere am Samstag gegen den Chemnitzer FC?

Brand: Nicht nur bei mir kribbelt es. Alle haben große Lust auf dieses Duell. Unser Ziel ist es, die Fans mit einer engagierten Leistung auf unsere Seite zu ziehen. Die Partie ist extrem wichtig für uns. Wir wollen alles heraushauen und als Sieger vom Platz gehen.

DFB.de: Mit dem SSV Jahn konnten Sie den Abstieg aus der 3. Liga in der vergangenen Saison nicht verhindern. Warum schaffen Sie es diesmal mit Rostock?

Brand: In Regensburg war's eine andere Situation. Der Rückstand auf einen Nichtabstiegsrang betrug nach 18 Spieltagen fünf Punkte. Dieser Rucksack wog schwer. Aktuell liegt Rostock einen Zähler hinter dem rettenden Ufer. Darüber hinaus verfügt die Mannschaft im Vergleich zu Regensburg über mehr Qualität. Das stimmt mich optimistisch, den Abstieg zu verhindern.

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