Brand: "Entscheidend ist, seine Spieler besser zu machen"

Seit exakt zwei Monaten ist Fußball-Lehrer Christian Brand Trainer der U 17 des SV Werder Bremen in der Staffel Nord/Nordost der B-Junioren-Bundesliga. Unter der Regie des ehemaligen Bundesligaprofis (unter anderem Werder Bremen und Hansa Rostock) sowie früheren Cheftrainers des SSV Jahn Regensburg und des FC Hansa Rostock läuft es rund. Aus sechs Spielen holte das Bremer Nachwuchsteam vier Siege und zwei Remis. Platz drei steht zu Buche, der Titelgewinn ist vor dem Saisonendspurt theoretisch noch möglich. Im DFB.de-Interview vor dem Duell bei Tabellennachbar VfL Wolfsburg spricht der 45 Jahre alte Christian Brand mit Mitarbeiter Christian Knoth über sein Comeback als Nachwuchstrainer, die Titelchancen und das schwere Restprogramm.

DFB.de: Sie sind seit Ende Februar Trainer der U 17 des SV Werder Bremen in der Staffel Nord/Nordost der B-Junioren-Bundesliga. Zuvor waren Sie Trainer der ersten Mannschaften des SSV Jahn Regensburg und des FC Hansa Rostock in der 3. Liga. Warum sind Sie nun wieder Nachwuchstrainer, Herr Brand?

Christian Brand: Nach meiner Amtszeit bei Hansa Rostock hatte ich lange überlegt, was ich als Nächstes machen möchte. Mir war wichtig, dass ich mit den richtigen Leuten in einem professionellen Umfeld arbeiten kann - und nicht primär, auf welcher Stufe ich tätig sein werde. Da ich aufgrund meiner Vergangenheit als Spieler beim SV Werder noch einige Mitarbeiter im Verein kenne und ich in den vergangenen Jahren immer wieder in Kontakt mit Werder Bremen stand, konnten meine Voraussetzungen zu 100 Prozent erfüllt werden.

DFB.de: Wie groß ist die Umstellung für einen langjährigen Cheftrainer, der plötzlich wieder Nachwuchsspieler trainiert?

Brand: Die Umstellung ist gar nicht so groß, wie man vielleicht denken könnte. Sowohl als Profitrainer als auch als Nachwuchscoach ist es entscheidend, seine Spieler besser zu machen. Ein Unterschied ist die Spielvorbereitung, auf die im Profibereich deutlich mehr Wert gelegt werden muss. Dort musst du als Trainer von Beginn an Ergebnisse liefern. Man steht mehr unter Leistungsdruck und bekommt nicht so viel Zeit. Als Nachwuchstrainer steht die Entwicklung der Talente im Vordergrund. Ergebnisse sind zwar auch wichtig, aber eher zweitrangig.

DFB.de: Nachwuchstrainer waren Sie früher schon einmal in der Schweiz beim FC Luzern. Wollen Sie nun langfristig wieder im Juniorenbereich arbeiten oder ist das für Sie nur ein Zwischenschritt?

Brand: Ich habe beim SV Werder einen längerfristigen Vertrag als Nachwuchstrainer unterschrieben. Die Aufgabe habe ich gerade erst begonnen und ich fühle mich aktuell am richtigen Ort. Was danach kommt, wird man sehen. Ich bin niemand, der einen genauen Plan für seine gesamte Karriere vor Augen hat. Ich beschäftige mich nur mit meiner jetzigen Tätigkeit. Die Arbeit bei Werder Bremen ist extrem spannend und bereitet mir viel Spaß.

DFB.de: Warum ist die Tätigkeit so spannend?

Brand: Bei der U 17-Mannschaft eines Bundesligisten dreht sich vieles schon um den Profifußball. Unsere Talente haben schon jetzt alle das große Ziel vor Augen, in ein paar Jahren den Durchbruch zu schaffen und eine Profikarriere zu starten. Weil es bei einer B-Jugend bereits um die Vorbereitung auf das Profitum geht, kann ich in vielen Bereichen schon wie mit einem Herrenteam arbeiten. Das gefällt mir.

DFB.de: Ihre bisherige Bilanz ist beeindruckend. Aus sechs Spielen unter Ihrer Regie holte der SV Werder vier Siege und zwei Remis. Wie zufrieden sind Sie mit den jüngsten Leistungen Ihres Teams?

Brand: Ergebnistechnisch kann ich absolut nicht meckern und vor allem auf unser starkes Offensivspiel bin ich stolz. Dennoch waren einige Partien ein wenig holprig, unter anderem das 1:0 bei Energie Cottbus und das 3:1 gegen Eintracht Braunschweig. Das lag zwar auch an den Platzbedingungen, die alles andere als hervorragend waren. Aber damit müssen die Jungs zurechtkommen. Auch das gehört zur Ausbildung dazu.

DFB.de: Der Rückstand auf Spitzenreiter RB Leipzig beträgt bei noch drei ausstehenden Begegnungen sieben Zähler. Rechnen Sie sich noch Titelchancen aus?

Brand: Nein, da müssen wir realistisch bleiben. Leipzig ist zu konstant und wird wohl kein Spiel mehr verlieren. Falls RB aber wider Erwarten mehrmals straucheln sollte, wollen wir zur Stelle sein. Wir haben das Ziel, alle drei verbleibenden Spiele zu gewinnen und am Saisonende die meisten Tore aller Teams in der Liga erzielt zu haben.

DFB.de: An diesem Spieltag geht es erst einmal darum, Platz drei zu verteidigen. Heute gastieren Sie mit Ihrer Mannschaft beim Tabellennachbarn VfL Wolfsburg, der mit einem Sieg vorbeiziehen könnte. Wolfsburg kassierte bisher nur 17 Gegentore und stellt damit die beste Abwehr der Liga. Wie schätzen Sie den Gegner ein?

Brand: Der VfL verfügt über eine sehr gute Mannschaft mit einer starken Offensive und einer exzellenten Defensive. Das Problem des VfL ist die Konstanz. Deshalb hat auch Wolfsburg kaum noch Chancen auf den Staffelsieg. Ich erwarte ein interessantes Spiel, das unter anderem für unsere Angreifer eine Herausforderung wird.

DFB.de: Danach bekommt es Ihr Team noch mit Titelanwärter Hertha BSC und dem fünftplatzierten Hamburger SV zu tun. Das Restprogramm hat es in sich!

Brand: Das stimmt. Aber schöner geht es doch auch nicht. Ich bin froh, dass wir zum Saisonende so viele Spitzenspiele absolvieren dürfen. Nachdem wir vor einigen Wochen beim 2:2 bei RB Leipzig schon gut mitgehalten haben, wollen wir auch die nächsten drei Begegnungen gegen die weiteren Top-Teams erfolgreich bestreiten.

[mspw]

Seit exakt zwei Monaten ist Fußball-Lehrer Christian Brand Trainer der U 17 des SV Werder Bremen in der Staffel Nord/Nordost der B-Junioren-Bundesliga. Unter der Regie des ehemaligen Bundesligaprofis (unter anderem Werder Bremen und Hansa Rostock) sowie früheren Cheftrainers des SSV Jahn Regensburg und des FC Hansa Rostock läuft es rund. Aus sechs Spielen holte das Bremer Nachwuchsteam vier Siege und zwei Remis. Platz drei steht zu Buche, der Titelgewinn ist vor dem Saisonendspurt theoretisch noch möglich. Im DFB.de-Interview vor dem Duell bei Tabellennachbar VfL Wolfsburg spricht der 45 Jahre alte Christian Brand mit Mitarbeiter Christian Knoth über sein Comeback als Nachwuchstrainer, die Titelchancen und das schwere Restprogramm.

DFB.de: Sie sind seit Ende Februar Trainer der U 17 des SV Werder Bremen in der Staffel Nord/Nordost der B-Junioren-Bundesliga. Zuvor waren Sie Trainer der ersten Mannschaften des SSV Jahn Regensburg und des FC Hansa Rostock in der 3. Liga. Warum sind Sie nun wieder Nachwuchstrainer, Herr Brand?

Christian Brand: Nach meiner Amtszeit bei Hansa Rostock hatte ich lange überlegt, was ich als Nächstes machen möchte. Mir war wichtig, dass ich mit den richtigen Leuten in einem professionellen Umfeld arbeiten kann - und nicht primär, auf welcher Stufe ich tätig sein werde. Da ich aufgrund meiner Vergangenheit als Spieler beim SV Werder noch einige Mitarbeiter im Verein kenne und ich in den vergangenen Jahren immer wieder in Kontakt mit Werder Bremen stand, konnten meine Voraussetzungen zu 100 Prozent erfüllt werden.

DFB.de: Wie groß ist die Umstellung für einen langjährigen Cheftrainer, der plötzlich wieder Nachwuchsspieler trainiert?

Brand: Die Umstellung ist gar nicht so groß, wie man vielleicht denken könnte. Sowohl als Profitrainer als auch als Nachwuchscoach ist es entscheidend, seine Spieler besser zu machen. Ein Unterschied ist die Spielvorbereitung, auf die im Profibereich deutlich mehr Wert gelegt werden muss. Dort musst du als Trainer von Beginn an Ergebnisse liefern. Man steht mehr unter Leistungsdruck und bekommt nicht so viel Zeit. Als Nachwuchstrainer steht die Entwicklung der Talente im Vordergrund. Ergebnisse sind zwar auch wichtig, aber eher zweitrangig.

DFB.de: Nachwuchstrainer waren Sie früher schon einmal in der Schweiz beim FC Luzern. Wollen Sie nun langfristig wieder im Juniorenbereich arbeiten oder ist das für Sie nur ein Zwischenschritt?

Brand: Ich habe beim SV Werder einen längerfristigen Vertrag als Nachwuchstrainer unterschrieben. Die Aufgabe habe ich gerade erst begonnen und ich fühle mich aktuell am richtigen Ort. Was danach kommt, wird man sehen. Ich bin niemand, der einen genauen Plan für seine gesamte Karriere vor Augen hat. Ich beschäftige mich nur mit meiner jetzigen Tätigkeit. Die Arbeit bei Werder Bremen ist extrem spannend und bereitet mir viel Spaß.

DFB.de: Warum ist die Tätigkeit so spannend?

Brand: Bei der U 17-Mannschaft eines Bundesligisten dreht sich vieles schon um den Profifußball. Unsere Talente haben schon jetzt alle das große Ziel vor Augen, in ein paar Jahren den Durchbruch zu schaffen und eine Profikarriere zu starten. Weil es bei einer B-Jugend bereits um die Vorbereitung auf das Profitum geht, kann ich in vielen Bereichen schon wie mit einem Herrenteam arbeiten. Das gefällt mir.

DFB.de: Ihre bisherige Bilanz ist beeindruckend. Aus sechs Spielen unter Ihrer Regie holte der SV Werder vier Siege und zwei Remis. Wie zufrieden sind Sie mit den jüngsten Leistungen Ihres Teams?

Brand: Ergebnistechnisch kann ich absolut nicht meckern und vor allem auf unser starkes Offensivspiel bin ich stolz. Dennoch waren einige Partien ein wenig holprig, unter anderem das 1:0 bei Energie Cottbus und das 3:1 gegen Eintracht Braunschweig. Das lag zwar auch an den Platzbedingungen, die alles andere als hervorragend waren. Aber damit müssen die Jungs zurechtkommen. Auch das gehört zur Ausbildung dazu.

DFB.de: Der Rückstand auf Spitzenreiter RB Leipzig beträgt bei noch drei ausstehenden Begegnungen sieben Zähler. Rechnen Sie sich noch Titelchancen aus?

Brand: Nein, da müssen wir realistisch bleiben. Leipzig ist zu konstant und wird wohl kein Spiel mehr verlieren. Falls RB aber wider Erwarten mehrmals straucheln sollte, wollen wir zur Stelle sein. Wir haben das Ziel, alle drei verbleibenden Spiele zu gewinnen und am Saisonende die meisten Tore aller Teams in der Liga erzielt zu haben.

DFB.de: An diesem Spieltag geht es erst einmal darum, Platz drei zu verteidigen. Heute gastieren Sie mit Ihrer Mannschaft beim Tabellennachbarn VfL Wolfsburg, der mit einem Sieg vorbeiziehen könnte. Wolfsburg kassierte bisher nur 17 Gegentore und stellt damit die beste Abwehr der Liga. Wie schätzen Sie den Gegner ein?

Brand: Der VfL verfügt über eine sehr gute Mannschaft mit einer starken Offensive und einer exzellenten Defensive. Das Problem des VfL ist die Konstanz. Deshalb hat auch Wolfsburg kaum noch Chancen auf den Staffelsieg. Ich erwarte ein interessantes Spiel, das unter anderem für unsere Angreifer eine Herausforderung wird.

DFB.de: Danach bekommt es Ihr Team noch mit Titelanwärter Hertha BSC und dem fünftplatzierten Hamburger SV zu tun. Das Restprogramm hat es in sich!

Brand: Das stimmt. Aber schöner geht es doch auch nicht. Ich bin froh, dass wir zum Saisonende so viele Spitzenspiele absolvieren dürfen. Nachdem wir vor einigen Wochen beim 2:2 bei RB Leipzig schon gut mitgehalten haben, wollen wir auch die nächsten drei Begegnungen gegen die weiteren Top-Teams erfolgreich bestreiten.

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