Blindenfußball: MTV Stuttgart holt vierten Meistertitel

Weiter geht’s, die Erfolgsgeschichte des Blindenfußballs wird fortgesetzt. "Gemeinsam mit der Sepp-Herberger-Stiftung werden wir die Blindenfußball-Bundesliga auch zukünftig unterstützen", sagt Wolfgang Niersbach am Samstag in Stuttgart. Auf dem Schlossplatz ehrte der DFB-Präsident den MTV Stuttgart als neuen Deutschen Meister.

Der Kooperationsvertrag wird um drei Jahre verlängert, so dass der Spielbetrieb in Europas einziger nationaler Fußball-Liga für Blinde und Sehbehinderte bis zur Saison 2016 gesichert ist. Rund eine viertel Million Euro investiert die älteste deutsche Sportstiftung, weitere Gelder schießen der Deutsche Behindertensportverband und der Deutschen Sehbehindertenverband in die Liga.

Niersbach: "Koordination und Ballbehandlung sind verblüffend"

"Koordination und Ballbehandlung der Spieler sind verblüffend. Ich hatte mir das so nicht vorstellen können", so der DFB-Präsident, der erstmals zum Blindenfußball gekommen war. Rekordmeister Stuttgart sicherte sich den vierten Titelgewinn nach 2009, 2010 und 2011 bereits im ersten Spiel am Samstag, einem 1:0-Sieg über den VfB Gelsenkirchen. Stuttgarts Trainer Uli Pfisterer sagte: "Unsere vierte Deutsche Meisterschaft ist etwas ganz besonderes. Wir hatten mit Verletzungen und Ausfällen zu kämpfen. Schon zum Saisonstart hatte ich nur fünf Feldspieler." Eine Spielgemeinschaft will Pfisterer dennoch nicht gründen. "Auf eine Fusion habe ich keinen Bock."

Wie schon 2012 in München, kam es im letzten Spiel der Saison zum erwartet hochklassigen Duell zwischen Vorjahrsmeister Blau-Gelb Marburg und den Stuttgartern. Man würde sich wünschen, die beiden Topteams der Liga träfen mehrmals im Jahr aufeinander. Obwohl nichts mehr auf dem Spiel stand, lieferten sie sich einen harten Fight. Insgesamt verfolgten den Spieltag 3500 Zuschauer in Stuttgart. Dem stärker werdenden Nieselregen trotzend, verfolgten insgesamt 800 Zuschauer den offenen Schlagabtausch, bei dem Marburgs Alican Pektas und Stuttgarts Vedad Sarikaya herausragten. 2:2 endete das Duell, auch weil Marburg zehn Sekunden vor Ende einen Penalty vergab.

ARD, ZDF, RTL und Sport1 mit Kameras vor Ort

"Die Titelverteidigung wäre nicht verdient gewesen. Mit vier Unentschieden in einer Saison wird man nicht Meister", sagt Marburgs Trainer Peter Gössmann, der die Einführung größerer Tore forderte. "Das Niveau steigt, auch der Rahmen stimmt, aber unser Spiel wäre mit größeren Toren einfach noch attraktiver." Bislang schießen die Blinden auf Handballtore, in denen zudem ein sehender Keeper die Bälle pariert.

Seit 2008 betreibt die Herberger-Stiftung die Deutsche Blindenfußball-Bundesliga (DBFL), deren Schirmherr Bundespräsident Joachim Gauck ist. Das teils spektakuläre, teils knochenharte Spiel hat viele Freunde gewonnen. Nach Stuttgart hatten etliche Fernsehsender Kamerateams geschickt, darunter ARD, ZDF und Sport1. RTL drehte in Stuttgart für ein geplantes Special. Doch nach wie vor fehlt der Liga der Unterbau. Für untrainierte blinde Menschen ist der Quereinstieg einfach zu anspruchsvoll. Niersbach machte in Stuttgart Mut: "Wir jedenfalls wehren uns nicht gegen eine Erweiterung. Wenn sich neue Teams in anderen Städten bilden, werden wir sicher kein Veto einlegen. Ich bin guter Dinge, dass die Liga in fünf Jahren mit 16 Teams antreten kann."

Hinter Stuttgart und Marburg landete die SG Köln/Düren auf dem dritten Tabellenplatz. Der Kölner Michael Wahl teilte sich mit dem Marburger Alican Pektas (jeweils zehn Treffer) die Torjägerkrone. In der Saison 2014 wird die Liga an fünf Spieltagen ausgetragen, zum Auftakt und zum Finale mitten in einer deutschen Großstadt. Die Herberger-Stiftung wird sich zudem an der Finanzierung von Trainingslagern der Nationalmannschaft beteiligen.

Die Ergebnisse:

MTV Stuttgart - VfB Gelsenkirchen 1:0
FC St. Pauli - Chemnitzer FC 1:1
BFW/VSV Würzburg - ISC Viktoria Dortmund-Kirchderne 3:1
SG Braunschweig/ LFC Berlin - SG PSV Köln/RBSSV Düren 0:0
SF Blau-Gelb Blista Marburg - MTV Stuttgart 2:2

Abschlusstabelle:

1. MTV Stuttgart
2. SF Blau-Gelb Marburg
3. SG Düren/Köln
4. VfB Gelsenkirchen
5. Chemnitzer FC
6. ISC Victoria Dortmund
7. SG Braunschweig/Berlin
8. BFW/VSV Würzburg
9. FC St. Pauli

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Weiter geht’s, die Erfolgsgeschichte des Blindenfußballs wird fortgesetzt. "Gemeinsam mit der Sepp-Herberger-Stiftung werden wir die Blindenfußball-Bundesliga auch zukünftig unterstützen", sagt Wolfgang Niersbach am Samstag in Stuttgart. Auf dem Schlossplatz ehrte der DFB-Präsident den MTV Stuttgart als neuen Deutschen Meister.

Der Kooperationsvertrag wird um drei Jahre verlängert, so dass der Spielbetrieb in Europas einziger nationaler Fußball-Liga für Blinde und Sehbehinderte bis zur Saison 2016 gesichert ist. Rund eine viertel Million Euro investiert die älteste deutsche Sportstiftung, weitere Gelder schießen der Deutsche Behindertensportverband und der Deutschen Sehbehindertenverband in die Liga.

Niersbach: "Koordination und Ballbehandlung sind verblüffend"

"Koordination und Ballbehandlung der Spieler sind verblüffend. Ich hatte mir das so nicht vorstellen können", so der DFB-Präsident, der erstmals zum Blindenfußball gekommen war. Rekordmeister Stuttgart sicherte sich den vierten Titelgewinn nach 2009, 2010 und 2011 bereits im ersten Spiel am Samstag, einem 1:0-Sieg über den VfB Gelsenkirchen. Stuttgarts Trainer Uli Pfisterer sagte: "Unsere vierte Deutsche Meisterschaft ist etwas ganz besonderes. Wir hatten mit Verletzungen und Ausfällen zu kämpfen. Schon zum Saisonstart hatte ich nur fünf Feldspieler." Eine Spielgemeinschaft will Pfisterer dennoch nicht gründen. "Auf eine Fusion habe ich keinen Bock."

Wie schon 2012 in München, kam es im letzten Spiel der Saison zum erwartet hochklassigen Duell zwischen Vorjahrsmeister Blau-Gelb Marburg und den Stuttgartern. Man würde sich wünschen, die beiden Topteams der Liga träfen mehrmals im Jahr aufeinander. Obwohl nichts mehr auf dem Spiel stand, lieferten sie sich einen harten Fight. Insgesamt verfolgten den Spieltag 3500 Zuschauer in Stuttgart. Dem stärker werdenden Nieselregen trotzend, verfolgten insgesamt 800 Zuschauer den offenen Schlagabtausch, bei dem Marburgs Alican Pektas und Stuttgarts Vedad Sarikaya herausragten. 2:2 endete das Duell, auch weil Marburg zehn Sekunden vor Ende einen Penalty vergab.

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ARD, ZDF, RTL und Sport1 mit Kameras vor Ort

"Die Titelverteidigung wäre nicht verdient gewesen. Mit vier Unentschieden in einer Saison wird man nicht Meister", sagt Marburgs Trainer Peter Gössmann, der die Einführung größerer Tore forderte. "Das Niveau steigt, auch der Rahmen stimmt, aber unser Spiel wäre mit größeren Toren einfach noch attraktiver." Bislang schießen die Blinden auf Handballtore, in denen zudem ein sehender Keeper die Bälle pariert.

Seit 2008 betreibt die Herberger-Stiftung die Deutsche Blindenfußball-Bundesliga (DBFL), deren Schirmherr Bundespräsident Joachim Gauck ist. Das teils spektakuläre, teils knochenharte Spiel hat viele Freunde gewonnen. Nach Stuttgart hatten etliche Fernsehsender Kamerateams geschickt, darunter ARD, ZDF und Sport1. RTL drehte in Stuttgart für ein geplantes Special. Doch nach wie vor fehlt der Liga der Unterbau. Für untrainierte blinde Menschen ist der Quereinstieg einfach zu anspruchsvoll. Niersbach machte in Stuttgart Mut: "Wir jedenfalls wehren uns nicht gegen eine Erweiterung. Wenn sich neue Teams in anderen Städten bilden, werden wir sicher kein Veto einlegen. Ich bin guter Dinge, dass die Liga in fünf Jahren mit 16 Teams antreten kann."

Hinter Stuttgart und Marburg landete die SG Köln/Düren auf dem dritten Tabellenplatz. Der Kölner Michael Wahl teilte sich mit dem Marburger Alican Pektas (jeweils zehn Treffer) die Torjägerkrone. In der Saison 2014 wird die Liga an fünf Spieltagen ausgetragen, zum Auftakt und zum Finale mitten in einer deutschen Großstadt. Die Herberger-Stiftung wird sich zudem an der Finanzierung von Trainingslagern der Nationalmannschaft beteiligen.

Die Ergebnisse:

MTV Stuttgart - VfB Gelsenkirchen 1:0
FC St. Pauli - Chemnitzer FC 1:1
BFW/VSV Würzburg - ISC Viktoria Dortmund-Kirchderne 3:1
SG Braunschweig/ LFC Berlin - SG PSV Köln/RBSSV Düren 0:0
SF Blau-Gelb Blista Marburg - MTV Stuttgart 2:2

Abschlusstabelle:

1. MTV Stuttgart
2. SF Blau-Gelb Marburg
3. SG Düren/Köln
4. VfB Gelsenkirchen
5. Chemnitzer FC
6. ISC Victoria Dortmund
7. SG Braunschweig/Berlin
8. BFW/VSV Würzburg
9. FC St. Pauli