Blindenfußball-Bundesliga: Marburg ist Deutscher Meister

Der abschließende Spieltag findet am 22. September im Münchner Olympiapark statt.

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Alles passt an diesem Samstag! - Das Wetter war hervorragend, die Stadt Herford und der Stadtsportverband Herford hatten ganz ausgezeichnete Vorarbeit geleistet damit der erste Spieltag der Blindenfußball-Bundesliga in Westfalen beginnen konnte. Der Vorsitzende des Stadtsportverbandes Herford, Hans-Joachim Zedler, und der Leiter des Sportamtes der Stadt Herford, Walter Schulte, brachten es auf den Punkt: "Es ist angerichtet!" Somit konnten die Spiele mit den blinden Fußballern beginnen.

Für Menschen, die das erste Mal die Begegnung mit Blindenfußball hatten, ist es tief beeindruckend, wie die blinden Sportlerinnen und Sportler sich auf dem Spielfeld orientieren, bewegen, ihren Fußball spielen und auch noch Tore erzielen. Unbändige Freude herrscht bei der Mannschaft, die dann ein Tor erzielt hat. Insgesamt fielen in den vier Spielen dieses Spieltages sieben Tore, was natürlich auch zeigt, dass es für die blinden Sportler überhaupt nicht einfach ist das Handballtor zu treffen, in denen dann auch noch ein sehender Torwart steht.

Auch der Ball macht sich bemerkbar

Ohne Helfer geht das Ganze selbstverständlich nicht, da die Spielerinnen und Spieler - ja, es gibt auch gemischte Mannschaften - Orientierung auf dem Spielfeld benötigen. So steht ein Guide hinter dem gegnerischen Tor und darf die Spieler leiten, sobald sie im Angriffsdrittel spielen, ebenso steht einer Seitenbande ein Guide, der auf das Spiel Einfluss nehmen kann. Bewundernswert, wie sich die Spieler durch ihre Rufe „Voy“ ("Ich komme.") aufeinander zu bewegen und um den Ball kämpfen. Auch der Ball macht sich bemerkbar, er hat in seinem Inneren eine Rassel, die Geräusche von sich gibt, solange der Ball sich bewegt. Sollten alle Spieler ihn einmal verloren haben, greift der Schiedsrichter ein und tritt auf den Ball, so dass er rasselt. Das reicht, damit die Spieler ihr Spielgerät wieder finden.

Hermann Korfmacher: "Inklusion längst auch im Fußball angekommen"

In seinem Grußwort betonte der Erste Vizepräsident des DFB, gleichzeitig FL VW-Präsident und Kuratoriumsmitglied der Sepp Herberger Stiftung, Hermann Korfmacher, das „Inklusion" auch im Fußball zunehmend mehr praktiziert wird. Dafür steht die DFB-Stiftung Sepp Herberger, die zusammen mit dem Behinderten Sportverband seit 2008 die Blindenfußball-Bundesliga organisiert und co-finanziert. Originalton eines blinden Fußballers: "Wir sind Fußballer. Wir können nur nicht sehen." Das offenbart sehr deutlich, dass diese Fußballer teilhaben wollen am ganz normalen Fußball.

Ähnliche Gedanken äußerten die Regierungspräsidenten des Regierungsbezirks Detmold, Marianne Thomann-Stahl, und der erste Bürger der Stadt Herford, Bruno Wollbrink. Allein die Anwesenheit dieser Ehrengäste zeigt, wie hoch die Bemühungen um den gemeinsamen Sport anzusiedeln sind. Auch Politiker und Verwaltungsvertreter der Stadt Herford betonten diesen Aspekt durch ihre Anwesenheit.

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Gespielt wurde natürlich auch noch. SG Dortmund/St. Pauli – PSV Köln 1:2, Chemnitzer FC – VfB 09/13 Gelsenkirchen 2:0, SG Berlin/Braunschweig – SF/BG Marburg 0:1, PSV Köln – VfB 09/13 Gelsenkirchen 0:1. Ganz hart umkämpft war das Spiel zwischen der SG Berlin/Braunschweig und der SF/BG Marburg, das die Marburger mit einem 1:0 für sich entschieden. Hier wurde allerdings deutlich, dass die Mannschaft aus Marburg ein Klasse-Team ist, das sich an diesem Spieltag dann auch verdient bereits vorzeitig die Deutsche Meisterschaft sicherte.

Der abschließende Spieltag findet am 22. September im Münchner Olympiapark statt.