Heute (ab 15.30 Uhr, live auf Sky) spielt Leonardo Bittencourt mit Hannover 96 in der Bundesliga im Abstiegsderby bei Eintracht Braunschweig. Doch der deutsche U 21-Nationalspieler hat nicht nur den Ligabetrieb vor Augen, der Sohn von Ex-Profi Franklin hat auch Rio im Blick.
Vater und Sohn, der eine Brasilianer, der
andere deutscher U 21-Nationalspieler.
Wenn sich Franklin und Leonardo Bittencourt treffen, wird immer über Fußball
gesprochen. Und vor der nahenden WM
noch mehr. Nach Rio de Janeiro wollen
sie beide – in diesem Jahr, aber vor allem
auch zwei Jahre danach.
Wenn
Franklin
und Leonardo
Bittencourt
von
Brasilien
erzählen,
dann
hört
man
leise
das
Meer
rauschen
und
spürt,
wie
feiner
Sand
unter
den
Füßen
knirscht.
"Mein
Lieblingsplatz
ist
der
Strand:
Bei
40
Grad
in
der
Sonne
spielen
wir
dann
Fußball-Tennis
oder
kicken
ein
bisschen",
sagt
Franklin
Bittencourt
mit
einem
strahlenden
Lächeln
und
sein
Sohn
Leo
ergänzt:
"Das
ist
dann
der
Treffpunkt
für
die
ganze
Familie.
Wir
verbringen
den
ganzen
Tag
im
Sand
und
gehen
am
Abend
gemeinsam
zum
Essen.
Das
ist
einfach
herrlich!"
In
Brasilien
zu
Hause
–
in
Deutschlands
Fußball
verwurzelt,
so
könnte
man
die
Familie
Bittencourt
beschreiben.
Der
Vater
Franklin
spielte
in
São
Paulo
und
Rio
de
Janeiro.
Ein
Scout
des
VfB
Leipzig
sprach
ihn
nach
einem
Spiel
an.
Er
recherchierte
sofort,
erkannte
die
große
Chance
und
traf
die
für
ihn
"einfache
Entscheidung".
Es
folgte
ein
eisiges
Willkommen:
"Ich
kam
im
Januar
1992
nach
Deutschland.
Es
war
bitterkalt
und
der
Anfang
war
richtig
schwer
für
mich.
Aber
ich
hatte
immer
das
Ziel,
in
Europa
Fußball
zu
spielen,
und
bin
den
Leipzigern
heute
noch
dankbar,
dass
sie
mir
die
Chance
dazu
gegeben haben." Er stieg mit dem VfB in die Bundesliga auf, wechselte später zu Energie Cottbus.
Leo bekommt das Fußball-Gen des Vaters
"Ich war noch sehr jung, und wir sind gleich im ersten
Jahr in Leipzig aufgestiegen. Wir hatten tolle Teams wie
den FC Bayern und Borussia Dortmund zu Gast. Später
habe ich bei Energie noch drei Jahre Bundesliga gespielt.
Es war eine sehr schöne Zeit." Eine Zeit, in der am
19. Dezember 1993 auch sein Sohn Leonardo geboren
wurde. Den der Vater von Geburt an mit dem Fußball-Gen
versorgt hat. "Da war ich natürlich noch klein, aber nach
Siegen durften wir immer auf den Platz und haben mitgejubelt. Darauf haben wir uns immer sehr gefreut."
Das Talent am Ball war früh zu erkennen. Vorgezeichnet war der Weg zum Profi-Fußballer für Leonardo allerdings nicht, erzählt sein Vater: "Man erkannte schon sein Talent, mit drei Jahren hat er schon in der F-Jugend mitgespielt. Aber man weiß nie, wie der Weg
dann weitergeht. Ich habe ihn immer unterstützt und bin sehr froh, dass er sich so
entwickelt hat." Noch in Cottbus gab der Offensivspieler sein Profi-Debüt, am 16. April 2011 wurde
er im Heimspiel gegen den MSV Duisburg eingewechselt.
Seit der U 17 gehörte er zudem den Auswahlteams des
DFB an. Franklin Bittencourt: "Als Vater bin ich natürlich
total stolz, dass mein Sohn für ein so großes Land spielen kann, das viel für den Fußball tut. Wir haben eine der
besten Nationalmannschaften und ich wünsche mir, dass
er noch viele Spiele dieses schöne Trikot tragen kann."
Dem Junior fiel die Entscheidung für Deutschland
leicht. "Ich kenne es nicht anders. Natürlich schlagen
zwei Herzen in meiner Brust, aber Deutschland steht
für mich an erster Stelle. Ich identifiziere mich mit dem
Land und freue mich über jeden Einsatz im Nationaltrikot“, sagt Leo. Natürlich ist der Vater sein Vorbild,
auch wenn dem heute 45-Jährigen, der mit vollem
Namen Franklin Spencer Miguel Bittencourt heißt, ein
Einsatz in der Seleção verwehrt blieb. Leo sagt: "Er hat
schon alles durchlebt und mir immer wertvolle Tipps
gegeben. Er kennt das Geschäft, und ich nehme jeden
Rat von ihm dankbar an."
[bild1]
Heute (ab 15.30 Uhr, live auf Sky) spielt Leonardo Bittencourt mit Hannover 96 in der Bundesliga im Abstiegsderby bei Eintracht Braunschweig. Doch der deutsche U 21-Nationalspieler hat nicht nur den Ligabetrieb vor Augen, der Sohn von Ex-Profi Franklin hat auch Rio im Blick.
Vater und Sohn, der eine Brasilianer, der
andere deutscher U 21-Nationalspieler.
Wenn sich Franklin und Leonardo Bittencourt treffen, wird immer über Fußball
gesprochen. Und vor der nahenden WM
noch mehr. Nach Rio de Janeiro wollen
sie beide – in diesem Jahr, aber vor allem
auch zwei Jahre danach.
Wenn
Franklin
und Leonardo
Bittencourt
von
Brasilien
erzählen,
dann
hört
man
leise
das
Meer
rauschen
und
spürt,
wie
feiner
Sand
unter
den
Füßen
knirscht.
"Mein
Lieblingsplatz
ist
der
Strand:
Bei
40
Grad
in
der
Sonne
spielen
wir
dann
Fußball-Tennis
oder
kicken
ein
bisschen",
sagt
Franklin
Bittencourt
mit
einem
strahlenden
Lächeln
und
sein
Sohn
Leo
ergänzt:
"Das
ist
dann
der
Treffpunkt
für
die
ganze
Familie.
Wir
verbringen
den
ganzen
Tag
im
Sand
und
gehen
am
Abend
gemeinsam
zum
Essen.
Das
ist
einfach
herrlich!"
In
Brasilien
zu
Hause
–
in
Deutschlands
Fußball
verwurzelt,
so
könnte
man
die
Familie
Bittencourt
beschreiben.
Der
Vater
Franklin
spielte
in
São
Paulo
und
Rio
de
Janeiro.
Ein
Scout
des
VfB
Leipzig
sprach
ihn
nach
einem
Spiel
an.
Er
recherchierte
sofort,
erkannte
die
große
Chance
und
traf
die
für
ihn
"einfache
Entscheidung".
Es
folgte
ein
eisiges
Willkommen:
"Ich
kam
im
Januar
1992
nach
Deutschland.
Es
war
bitterkalt
und
der
Anfang
war
richtig
schwer
für
mich.
Aber
ich
hatte
immer
das
Ziel,
in
Europa
Fußball
zu
spielen,
und
bin
den
Leipzigern
heute
noch
dankbar,
dass
sie
mir
die
Chance
dazu
gegeben haben." Er stieg mit dem VfB in die Bundesliga auf, wechselte später zu Energie Cottbus.
Leo bekommt das Fußball-Gen des Vaters
"Ich war noch sehr jung, und wir sind gleich im ersten
Jahr in Leipzig aufgestiegen. Wir hatten tolle Teams wie
den FC Bayern und Borussia Dortmund zu Gast. Später
habe ich bei Energie noch drei Jahre Bundesliga gespielt.
Es war eine sehr schöne Zeit." Eine Zeit, in der am
19. Dezember 1993 auch sein Sohn Leonardo geboren
wurde. Den der Vater von Geburt an mit dem Fußball-Gen
versorgt hat. "Da war ich natürlich noch klein, aber nach
Siegen durften wir immer auf den Platz und haben mitgejubelt. Darauf haben wir uns immer sehr gefreut."
Das Talent am Ball war früh zu erkennen. Vorgezeichnet war der Weg zum Profi-Fußballer für Leonardo allerdings nicht, erzählt sein Vater: "Man erkannte schon sein Talent, mit drei Jahren hat er schon in der F-Jugend mitgespielt. Aber man weiß nie, wie der Weg
dann weitergeht. Ich habe ihn immer unterstützt und bin sehr froh, dass er sich so
entwickelt hat." Noch in Cottbus gab der Offensivspieler sein Profi-Debüt, am 16. April 2011 wurde
er im Heimspiel gegen den MSV Duisburg eingewechselt.
Seit der U 17 gehörte er zudem den Auswahlteams des
DFB an. Franklin Bittencourt: "Als Vater bin ich natürlich
total stolz, dass mein Sohn für ein so großes Land spielen kann, das viel für den Fußball tut. Wir haben eine der
besten Nationalmannschaften und ich wünsche mir, dass
er noch viele Spiele dieses schöne Trikot tragen kann."
Dem Junior fiel die Entscheidung für Deutschland
leicht. "Ich kenne es nicht anders. Natürlich schlagen
zwei Herzen in meiner Brust, aber Deutschland steht
für mich an erster Stelle. Ich identifiziere mich mit dem
Land und freue mich über jeden Einsatz im Nationaltrikot“, sagt Leo. Natürlich ist der Vater sein Vorbild,
auch wenn dem heute 45-Jährigen, der mit vollem
Namen Franklin Spencer Miguel Bittencourt heißt, ein
Einsatz in der Seleção verwehrt blieb. Leo sagt: "Er hat
schon alles durchlebt und mir immer wertvolle Tipps
gegeben. Er kennt das Geschäft, und ich nehme jeden
Rat von ihm dankbar an."
Das Lächeln ist typisch brasilianisch
Typisch brasilianisch ist bei den Bittencourts das
beständige Lächeln im Gesicht und der Zusammenhalt
der Familie. Das wird durch die jährlichen Besuche in der
Heimat dokumentiert. Vater Franklin versucht, jedes Jahr
dort zu sein. Leo begleitet ihn meist in der Winterpause,
um der Kälte in Deutschland zu entfliehen. Dann wird
mit den Cousins, den Onkeln, Tanten und Freunden Weihnachten auf Brasilianisch gefeiert – in kurzen Hosen.
Dieses Jahr wird der Trip wohl im Sommer stattfinden. Franklin, der heute als Scout für eine Beratungs-
agentur arbeitet, sagt: "Ich fliege auf jeden Fall zur
WM." Und Leo? "Das Finale ist ja in Rio, da werde ich
dann dabei sein und unser Team anfeuern!" Unser Team,
das sind die Deutschen. Die Bedeutung der WM und die
vor Turnieren üblichen Randerscheinungen schätzt
Franklin so ein: "Jeder weiß, dass das Land Probleme
hat. Aber wenn das Turnier anfängt, dann wird man
sehen, dass die Menschen in Brasilien glücklich auf die
WM schauen, und dann wird ein super Fußball-Fest
gefeiert." Leo fügt hinzu: "Brasilien ist laut. Der eine
oder andere Tourist wird sich schon wundern, wie viel
Feuer dann im Land ist. Aus meiner Sicht der perfekte
Ort für eine WM."
[bild2]
Nächstes Ziel: U 21-EM 2015
Die eigenen Ambitionen für eine WM-Teilnahme
schätzt Leo realistisch ein. Natürlich ist Träumen erlaubt.
Aber der Dribbler ist zunächst froh darüber, dass er
nach der Zeit bei Borussia Dortmund gerade bei Han-
nover 96 seine nach eigener Aussage erste "richtige"
Bundesliga-Saison absolviert. Das greifbarere Ziel ist
für ihn die U 21-EM 2015 in der Tschechischen Republik.
Kommt die Auswahl von DFB-Trainer Horst Hrubesch
dort unter die ersten drei, winkt die Teilnahme an den
Olympischen Spielen 2016 – in Rio de Janeiro.
Und dann, sagt Franklin, "werde ich als Zuschauer
wieder dabei sein. Das ist meine Heimat! Ich muss nur
genügend Karten für unsere ganze Familie besorgen."
Und wieder zeigen beide das breite Grinsen. Als würden
sie von den Tagen am Meer mit der Familie erzählen.