Bierhoffs WM-Blog: Vom Mond, Teamspirit und Tweets an der Wand

Der Countdown läuft für die Weltmeisterschaft in Brasilien - und damit auch für die deutsche WM-Mission. Sportlich und organisatorisch. Genau an der Schnittstelle wirkt Oliver Bierhoff, der Manager der Nationalmannschaft. Jede Woche berichtet der 45-Jährige darüber, exklusiv für die User von DFB.de. Bierhoffs WM-Blog - heute über eine Anekdote des ehemalige US-Präsidenten Präsident John F. Kennedy, die zeigt, wie wichtig Teamspirit ist und, dass jeder seinen Teil zum Erfolg beiträgt.

Liebe Fans der Nationalmannschaft,

ich habe gestern Abend im Betreuerkreis der Nationalmannschaft eine Geschichte erzählt, die mir vor Kurzem zugetragen wurde. Ich will euch davon nicht ausschließen, ich finde, dass sie im Vorfeld der WM sehr gut passt. Die Geschichte spielt in der Zeit des Beginns der Raumfahrt, die USA und die UdSSR wetteiferten darum, welche Nation, welche Ideologie, den Mond zuerst erreicht. Die Geschichte handelt von einer Reinigungskraft der NASA, sie geht so: Bei einem Besuch im NASA-Hauptquartier in Washington hat sich Präsident John F. Kennedy über den Stand im Wettrennen gegen die Sowjetunion informiert, der technische Fortschritt wurde Kennedy präsentiert, die NASA-Spitze setzte sich und das Projekt in Szene. Die Reinigungskraft hat am Rand den Boden gefegt, stoisch, akribisch, ausdauernd. Dem Präsidenten ist der Mann aufgefallen. Kennedy ging auf ihn zu und fragte, welche Aufgabe dieser im Gefüge der NASA habe. Die Antwort des Mannes: "Ich helfe dabei, einen Menschen auf den Mond zu schicken."

Diesen Spirit erlebe ich im Team hinter dem Team. Jeder hat seinen Teil am Erfolg, jeder ist in seiner Funktion für die Mannschaft wichtig. Und diesen Spirit wünsche ich mir auch von Euch Fans. Für uns ist es immer wieder toll, Eure Unterstützung zu spüren. Bei den Turnieren waren die Spieler begeistert von den Bildern der Begeisterung in Deutschland. Zu erleben, dass eine ganze Nation hinter einer Mannschaft steht, ist eine riesige Motivation, eine Motivation, die Kräfte freisetzt. Auch deswegen haben wir für die Vorbereitung in Südtirol und die Zeit der WM in Brasilien die Möglichkeiten für Euch erweitert, mit dem Team in Kontakt zu treten. Unter dem Hashtag #aneurerseite laufen via Twitterwall täglich Hunderte Nachrichten an die Spieler ein. Und sie werden registriert. Immer wieder sehe ich, wie die Spieler vor der Wand stehen bleiben, wie sie die Tweets lesen und sich über die Grüße freuen. Macht weiter so, mein Eindruck ist, dass gerade eine wunderbare und neue Art des Zusammenspiels zwischen Team und Fans entsteht.

Hier im Trainingslager in Südtirol läuft für uns bisher fast alles nach Plan. Wir sind nicht zum ersten Mal in der Region, wir haben uns hier immer wohl gefühlt, die Herzlichkeit der Menschen, die tolle Kulisse, die Ruhe in den Bergen, die gute Luft – es gibt viele gute Gründe, warum wir auch diesmal das Trainingslager in Südtirol durchführen. Mit der Verletzung von Lars Bender gab es leider auch schon den ersten Rückschlag. Für Lars war dies ein Schock, er hatte sich unheimlich auf die WM gefreut. Er wird uns mit seiner positiven Art und hohem Einsatz bei der WM fehlen. Es tut mir sehr leid für ihn. Sein Beispiel zeigt auch, dass die Entscheidung richtig war, mehr als 23 Spieler mit in den Kader nach Südtirol zu nehmen.

Nachdem am Freitagvormittag Per Mertesacker eingetroffen ist, stießen am Abend auch Philipp Lahm und Manuel Neuer zur Mannschaft. Auch wenn beide zunächst nicht ins volle Mannschaftstraining einsteigen können, ist es für das Teambuilding wichtig, dass die Spieler dann beim Team sind. Langsam werden wir komplett, nur ein Spieler fehlt noch: Sami Khedira. Am Samstagabend wird die komplette Mannschaft Sami die Daumen drücken. Er ist ein tolles Beispiel für jeden jungen Spieler, der glaubt, dass seine Karriere zu Ende sein könnte. Er zeigt, was möglich ist mit Disziplin, Entschlossenheit, einem Schuss Glaube und viel Willen. Ich freue mich sehr für ihn, dass sein harter Weg jetzt belohnt wird. Sami wird auf eine konzentriert arbeitende Mannschaft treffen. Man spürt schon in den ersten Trainingseinheiten wie alle Spieler heiß darauf sind, sich einen Platz in der Stammelf zu erkämpfen. Bisher kann ich sagen, dass das Trainingslager unsere Hoffnungen erfüllt. Mit den optimalen Bedingungen und einer sehr guten Stimmung im gesamten Team bin ich guter Dinge, dass wir optimal vorbereitet nach Brasilien reisen werden.

Herzlichst
Oliver Bierhoff

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Der Countdown läuft für die Weltmeisterschaft in Brasilien - und damit auch für die deutsche WM-Mission. Sportlich und organisatorisch. Genau an der Schnittstelle wirkt Oliver Bierhoff, der Manager der Nationalmannschaft. Jede Woche berichtet der 45-Jährige darüber, exklusiv für die User von DFB.de. Bierhoffs WM-Blog - heute über eine Anekdote des ehemalige US-Präsidenten Präsident John F. Kennedy, die zeigt, wie wichtig Teamspirit ist und, dass jeder seinen Teil zum Erfolg beiträgt.

Liebe Fans der Nationalmannschaft,

ich habe gestern Abend im Betreuerkreis der Nationalmannschaft eine Geschichte erzählt, die mir vor Kurzem zugetragen wurde. Ich will euch davon nicht ausschließen, ich finde, dass sie im Vorfeld der WM sehr gut passt. Die Geschichte spielt in der Zeit des Beginns der Raumfahrt, die USA und die UdSSR wetteiferten darum, welche Nation, welche Ideologie, den Mond zuerst erreicht. Die Geschichte handelt von einer Reinigungskraft der NASA, sie geht so: Bei einem Besuch im NASA-Hauptquartier in Washington hat sich Präsident John F. Kennedy über den Stand im Wettrennen gegen die Sowjetunion informiert, der technische Fortschritt wurde Kennedy präsentiert, die NASA-Spitze setzte sich und das Projekt in Szene. Die Reinigungskraft hat am Rand den Boden gefegt, stoisch, akribisch, ausdauernd. Dem Präsidenten ist der Mann aufgefallen. Kennedy ging auf ihn zu und fragte, welche Aufgabe dieser im Gefüge der NASA habe. Die Antwort des Mannes: "Ich helfe dabei, einen Menschen auf den Mond zu schicken."

Diesen Spirit erlebe ich im Team hinter dem Team. Jeder hat seinen Teil am Erfolg, jeder ist in seiner Funktion für die Mannschaft wichtig. Und diesen Spirit wünsche ich mir auch von Euch Fans. Für uns ist es immer wieder toll, Eure Unterstützung zu spüren. Bei den Turnieren waren die Spieler begeistert von den Bildern der Begeisterung in Deutschland. Zu erleben, dass eine ganze Nation hinter einer Mannschaft steht, ist eine riesige Motivation, eine Motivation, die Kräfte freisetzt. Auch deswegen haben wir für die Vorbereitung in Südtirol und die Zeit der WM in Brasilien die Möglichkeiten für Euch erweitert, mit dem Team in Kontakt zu treten. Unter dem Hashtag #aneurerseite laufen via Twitterwall täglich Hunderte Nachrichten an die Spieler ein. Und sie werden registriert. Immer wieder sehe ich, wie die Spieler vor der Wand stehen bleiben, wie sie die Tweets lesen und sich über die Grüße freuen. Macht weiter so, mein Eindruck ist, dass gerade eine wunderbare und neue Art des Zusammenspiels zwischen Team und Fans entsteht.

Hier im Trainingslager in Südtirol läuft für uns bisher fast alles nach Plan. Wir sind nicht zum ersten Mal in der Region, wir haben uns hier immer wohl gefühlt, die Herzlichkeit der Menschen, die tolle Kulisse, die Ruhe in den Bergen, die gute Luft – es gibt viele gute Gründe, warum wir auch diesmal das Trainingslager in Südtirol durchführen. Mit der Verletzung von Lars Bender gab es leider auch schon den ersten Rückschlag. Für Lars war dies ein Schock, er hatte sich unheimlich auf die WM gefreut. Er wird uns mit seiner positiven Art und hohem Einsatz bei der WM fehlen. Es tut mir sehr leid für ihn. Sein Beispiel zeigt auch, dass die Entscheidung richtig war, mehr als 23 Spieler mit in den Kader nach Südtirol zu nehmen.

Nachdem am Freitagvormittag Per Mertesacker eingetroffen ist, stießen am Abend auch Philipp Lahm und Manuel Neuer zur Mannschaft. Auch wenn beide zunächst nicht ins volle Mannschaftstraining einsteigen können, ist es für das Teambuilding wichtig, dass die Spieler dann beim Team sind. Langsam werden wir komplett, nur ein Spieler fehlt noch: Sami Khedira. Am Samstagabend wird die komplette Mannschaft Sami die Daumen drücken. Er ist ein tolles Beispiel für jeden jungen Spieler, der glaubt, dass seine Karriere zu Ende sein könnte. Er zeigt, was möglich ist mit Disziplin, Entschlossenheit, einem Schuss Glaube und viel Willen. Ich freue mich sehr für ihn, dass sein harter Weg jetzt belohnt wird. Sami wird auf eine konzentriert arbeitende Mannschaft treffen. Man spürt schon in den ersten Trainingseinheiten wie alle Spieler heiß darauf sind, sich einen Platz in der Stammelf zu erkämpfen. Bisher kann ich sagen, dass das Trainingslager unsere Hoffnungen erfüllt. Mit den optimalen Bedingungen und einer sehr guten Stimmung im gesamten Team bin ich guter Dinge, dass wir optimal vorbereitet nach Brasilien reisen werden.

Herzlichst
Oliver Bierhoff