Bierhoff: "Ideale personelle und finanzielle Bedingungen"

Knapp eine Woche vor dem ersten Länderspiel des Jahres 2007 - in Düsseldorf empfängt die DFB-Auswahl am Mittwoch (ab 20 Uhr, live im ZDF) die Schweiz -äußert sich Oliver Bierhoff im Gespräch mit Thomas Hackbarth aus der DFB-Internetredaktion auf www.dfb.de über seine Arbeit als Manager der Nationalmannschaft und die Aussichten der DFB-Auswahl im neuen Jahr.

Frage: Herr Bierhoff, Ihre Ansprache an die Mannschaft nach der Niederlage in Dortmund, festgehalten in Sönke Wortmanns Film, hat die Fußballfans überall mitgerissen. Wie erlebten Sie selbst Ihren Wandel vom Fußballprofi zum Nationalmannschaftsmanager?

Oliver Bierhoff: Ich bin froh, dass ich so schnell nach meiner aktiven Karriere die Möglichkeit bekommen habe, eine reizvolle und interessante Tätigkeit auszuüben. Durch mein abgeschlossenes BWL-Studium und mein Interesse an Vermarktung habe ich gewissen Tätigkeiten des Management schon lange sehr nahe gestanden. Da die Position des Managers der Nationalmannschaft neu installiert wurde, war dies eine Herausforderung, aber ich denke, es ist mir gelungen, meine wichtigen Aufgaben sehr schnell zu definieren. Der Wechsel vom Fußballplatz an den Schreibtisch fiel mir nicht schwer.

Frage: Wie gestaltet sich die Arbeit im Sport-Kompetenzgremium?

Bierhoff: Sehr zufriedenstellend. Als Koordinator dieses Gremiums muss ich die sportlichen Köpfe der verschiedenen Bereiche innerhalb des DFB zusammenbringen. Der Austausch miteinander ist sehr konstruktiv.

Frage: Wie schaut Ihr Arbeitsalltag aus?

Bierhoff: Seit meinem Amtsantritt gibt es ein Nationalmannschaftsbüro im DFB, das mittlerweile mit drei Personen für die A-Nationalmannschaft und die U 21 besetzt ist. Über dieses Büro läuft die gesamte Administration. Das Schöne an meinem Job ist, dass immer wieder neue Aufgaben anstehen und es nie langweilig wird. Durch die Direktionen des DFB werde ich optimal unterstützt. Auch als Verband müssen wir immer wieder versuchen, modern und effektiv zu arbeiten.

Frage: Platz eins in der EM-Qualifikation 2008, noch vor den Tschechen. Hat es Sie überrascht, dass die Nationalmannschaft so nahtlos an die WM-Leistungen anknüpfte?

Bierhoff: Man konnte sicherlich nicht erwarten, dass die Mannschaft so erfolgreich und begeisternd nach der WM spielt. Das zeigt aber, dass das Team intakt ist und die Spieler sich noch viel vorgenommen haben.

Frage: Im Herbst fällt die Entscheidung in den EM-Qualifikationsgruppen. Wie sehen Sie die Chancen?

Bierhoff: Unser Ziel ist ganz klar, nicht nur die EM-Qualifikation zu bestehen, sondern diese auch als Gruppenerster abzuschließen. Die Chancen dafür stehen gut, und es liegt in unserer Hand, das zu bewerkstelligen. Sicherlich besteht gerade in Zeiten nach erfolgreichen Turnieren bei Spielern, aber auch bei den Verantwortlichen, die Gefahr zu meinen, dass man weniger machen müsste. Wir versuchen aber immer wieder, uns auf das Wesentliche zu konzentrieren und keine Lethargie oder Überheblichkeit aufkommen zu lassen.

Frage: Welche Bedeutung hat das Länderspiel gegen die Schweiz zu Beginn des Jahres?

Bierhoff: Wir freuen uns, den Kader einmal wieder drei Tage versammelt zu haben. Am Anfang der Rückrunde fällt es schwer, dieser Begegnung einen sportlichen Wert zu geben, aber wir möchten uns bei dem Spiel schon konzentriert und optimal auf das schwierige Tschechien-Spiel im März vorbereiten. Jeder Nationalspieler sollte bei den Trainingseinheiten und dann gegen die Schweiz seine Chance nutzen, auf sich aufmerksam zu machen.

Frage: Wie wird die unmittelbare Vorbereitung für das wichtige Länderspiel gegen die Tschechen ausschauen?

Bierhoff: Wir werden uns ab Dienstag vor der Partie am Samstag in Prag treffen und dann konzentriert vorbereiten. Die Trainer wollen vor allen Dingen im taktischen Bereich mit der Mannschaft arbeiten.

Frage: Miroslav Klose wird am 24. März wegen seiner Gelb-Sperre fehlen.

Bierhoff: Miro ist ein enorm wichtiger Spieler für uns, aber wir müssen als große Mannschaft auch einen solchen Spieler ersetzen können. Die anderen Stürmer haben des Öfteren gezeigt, dass man auf sie zählen kann.

Frage: Jürgen Klinsmann hat viele Neuerungen bei der Nationalmannschaft eingeführt: US-Fitnesstrainer, den Sportpsychologen Hans-Dieter Herman und vieles mehr. Kommt jetzt eine Phase der Konsolidierung, oder ist mit weiteren Reformen zu rechnen? Müssen nicht immer neue Reizpunkte für die Mannschaft gesetzt werden?

Bierhoff: Natürlich versuchen wir immer wieder, neue Reizpunkte für die Mannschaft zu setzen und über neue Methoden nachzudenken. Es wäre aber falsch, bei jedem Länderspiel etwas Neues machen zu wollen, nur um des Neuen willen. Daher ist es für uns wichtig, eine gewisse Konsolidierungsphase mit den entsprechenden Verantwortlichen zu vollziehen.

Frage: Für die WM 2006 wurde viel investiert. Wie sieht der Nationalteametat für die EURO 2008 aus?

Bierhoff: Ein Extra-Etat für das EM-Turnier ist noch nicht aufgestellt. Obwohl die Medien immer wieder versuchen, ein anderes Bild darzustellen, erfahren wir weiterhin die vollste Unterstützung des Präsidiums und haben nicht nur die personellen, sondern auch die finanziellen Möglichkeiten, unsere Ideen weiter voranzutreiben.

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Knapp eine Woche vor dem ersten Länderspiel des Jahres 2007 - in Düsseldorf empfängt die DFB-Auswahl am Mittwoch (ab 20 Uhr, live im ZDF) die Schweiz -äußert sich Oliver Bierhoff im Gespräch mit Thomas Hackbarth aus der DFB-Internetredaktion auf www.dfb.de über seine Arbeit als Manager der Nationalmannschaft und die Aussichten der DFB-Auswahl im neuen Jahr.

Frage: Herr Bierhoff, Ihre Ansprache an die Mannschaft nach der Niederlage in Dortmund, festgehalten in Sönke Wortmanns Film, hat die Fußballfans überall mitgerissen. Wie erlebten Sie selbst Ihren Wandel vom Fußballprofi zum Nationalmannschaftsmanager?

Oliver Bierhoff: Ich bin froh, dass ich so schnell nach meiner aktiven Karriere die Möglichkeit bekommen habe, eine reizvolle und interessante Tätigkeit auszuüben. Durch mein abgeschlossenes BWL-Studium und mein Interesse an Vermarktung habe ich gewissen Tätigkeiten des Management schon lange sehr nahe gestanden. Da die Position des Managers der Nationalmannschaft neu installiert wurde, war dies eine Herausforderung, aber ich denke, es ist mir gelungen, meine wichtigen Aufgaben sehr schnell zu definieren. Der Wechsel vom Fußballplatz an den Schreibtisch fiel mir nicht schwer.

Frage: Wie gestaltet sich die Arbeit im Sport-Kompetenzgremium?

Bierhoff: Sehr zufriedenstellend. Als Koordinator dieses Gremiums muss ich die sportlichen Köpfe der verschiedenen Bereiche innerhalb des DFB zusammenbringen. Der Austausch miteinander ist sehr konstruktiv.

Frage: Wie schaut Ihr Arbeitsalltag aus?

Bierhoff: Seit meinem Amtsantritt gibt es ein Nationalmannschaftsbüro im DFB, das mittlerweile mit drei Personen für die A-Nationalmannschaft und die U 21 besetzt ist. Über dieses Büro läuft die gesamte Administration. Das Schöne an meinem Job ist, dass immer wieder neue Aufgaben anstehen und es nie langweilig wird. Durch die Direktionen des DFB werde ich optimal unterstützt. Auch als Verband müssen wir immer wieder versuchen, modern und effektiv zu arbeiten.

Frage: Platz eins in der EM-Qualifikation 2008, noch vor den Tschechen. Hat es Sie überrascht, dass die Nationalmannschaft so nahtlos an die WM-Leistungen anknüpfte?

Bierhoff: Man konnte sicherlich nicht erwarten, dass die Mannschaft so erfolgreich und begeisternd nach der WM spielt. Das zeigt aber, dass das Team intakt ist und die Spieler sich noch viel vorgenommen haben.

Frage: Im Herbst fällt die Entscheidung in den EM-Qualifikationsgruppen. Wie sehen Sie die Chancen?

Bierhoff: Unser Ziel ist ganz klar, nicht nur die EM-Qualifikation zu bestehen, sondern diese auch als Gruppenerster abzuschließen. Die Chancen dafür stehen gut, und es liegt in unserer Hand, das zu bewerkstelligen. Sicherlich besteht gerade in Zeiten nach erfolgreichen Turnieren bei Spielern, aber auch bei den Verantwortlichen, die Gefahr zu meinen, dass man weniger machen müsste. Wir versuchen aber immer wieder, uns auf das Wesentliche zu konzentrieren und keine Lethargie oder Überheblichkeit aufkommen zu lassen.

Frage: Welche Bedeutung hat das Länderspiel gegen die Schweiz zu Beginn des Jahres?

Bierhoff: Wir freuen uns, den Kader einmal wieder drei Tage versammelt zu haben. Am Anfang der Rückrunde fällt es schwer, dieser Begegnung einen sportlichen Wert zu geben, aber wir möchten uns bei dem Spiel schon konzentriert und optimal auf das schwierige Tschechien-Spiel im März vorbereiten. Jeder Nationalspieler sollte bei den Trainingseinheiten und dann gegen die Schweiz seine Chance nutzen, auf sich aufmerksam zu machen.

Frage: Wie wird die unmittelbare Vorbereitung für das wichtige Länderspiel gegen die Tschechen ausschauen?

Bierhoff: Wir werden uns ab Dienstag vor der Partie am Samstag in Prag treffen und dann konzentriert vorbereiten. Die Trainer wollen vor allen Dingen im taktischen Bereich mit der Mannschaft arbeiten.

Frage: Miroslav Klose wird am 24. März wegen seiner Gelb-Sperre fehlen.

Bierhoff: Miro ist ein enorm wichtiger Spieler für uns, aber wir müssen als große Mannschaft auch einen solchen Spieler ersetzen können. Die anderen Stürmer haben des Öfteren gezeigt, dass man auf sie zählen kann.

Frage: Jürgen Klinsmann hat viele Neuerungen bei der Nationalmannschaft eingeführt: US-Fitnesstrainer, den Sportpsychologen Hans-Dieter Herman und vieles mehr. Kommt jetzt eine Phase der Konsolidierung, oder ist mit weiteren Reformen zu rechnen? Müssen nicht immer neue Reizpunkte für die Mannschaft gesetzt werden?

Bierhoff: Natürlich versuchen wir immer wieder, neue Reizpunkte für die Mannschaft zu setzen und über neue Methoden nachzudenken. Es wäre aber falsch, bei jedem Länderspiel etwas Neues machen zu wollen, nur um des Neuen willen. Daher ist es für uns wichtig, eine gewisse Konsolidierungsphase mit den entsprechenden Verantwortlichen zu vollziehen.

Frage: Für die WM 2006 wurde viel investiert. Wie sieht der Nationalteametat für die EURO 2008 aus?

Bierhoff: Ein Extra-Etat für das EM-Turnier ist noch nicht aufgestellt. Obwohl die Medien immer wieder versuchen, ein anderes Bild darzustellen, erfahren wir weiterhin die vollste Unterstützung des Präsidiums und haben nicht nur die personellen, sondern auch die finanziellen Möglichkeiten, unsere Ideen weiter voranzutreiben.