Bielefeld empfängt Gütersloh im Derby

Das ostwestfälische Derby zwischen Arminia Bielefeld und dem FSV Gütersloh steht am 6. Spieltag der Staffel Nord in der 2. Frauen-Bundesliga ganz besonders im Blickpunkt. Der Tabellenzweite aus Bielefeld trifft am heutigen Sonntag (ab 14 Uhr) im Waldstadion Quelle auf den drittplatzierten Nachbarn. Beide Teams haben zwölf Punkte auf dem Konto. Die Arminia hat allerdings schon eine Partie mehr absolviert, musste sich erst am Mittwoch in einer vorgezogenen Begegnung dem BV Cloppenburg 1:2 geschlagen geben und verpasste dadurch die mögliche Rückkehr an die Tabellenspitze.

"Wir wollen das Derby unbedingt gewinnen", sagt Bielefelds Trainer Markus Wuckel: "Es ist gut, dass wir nach dem Rückschlag gegen Cloppenburg sofort wieder spielen. Wir müssen die kleinsten Unachtsamkeiten abstellen und das Positive mitnehmen. Derbys sind neben Pokalspielen die Höhepunkte der Saison." Auch Arminia-Spielführerin Maxine Birker verbreitet Optimismus: "Wir müssen ackern, konzentriert sein und einfach umsetzen, was wir können. Dann können wir jeden Gegner in dieser Liga besiegen."

Die Gäste aus Gütersloh gingen in dieser Saison erst einmal als Verlierer vom Feld, unterlagen zuletzt der zweiten Mannschaft des VfL Wolfsburg 0:2. Spielmacherin Marie Pollmann sah dabei wegen wiederholten Foulspiels die Gelb-Rote Karte und muss nun ausgerechnet in Bielefeld zuschauen.

Der noch verlustpunktfreie Spitzenreiter 1. FFC Turbine Potsdam II steht heute (ab 11 Uhr) gegen den Aufsteiger TV Jahn Delmenhorst vor einer vermeintlich lösbaren Aufgabe, strebt im sechsten Saisonspiel auch den sechsten Sieg an. Nach dem 9:0-Kantersieg im Nachbarschaftsduell beim SV Blau-Weiß Hohen Neuendorf stellen die von Thomas Kandler trainierten Potsdamerinnen sowohl den torgefährlichsten Angriff (27 Treffer) als auch mit erst vier Gegentoren die sicherste Hintermannschaft der Liga.

Borussia-Trainer Schmalenberg erwartet "Geduldspiel"

Um Anschluss an die Spitzenplätze zu halten, ist für Bundesligaabsteiger Borussia Mönchengladbach am heutigen Sonntag (ab 11 Uhr) im Heimspiel gegen Blau-Weiß Hohen Neuendorf ein Sieg fest eingeplant. Borussia-Trainer Mike Schmalenberg erwartet von seiner Mannschaft, dass sie die Euphorie des 11:1-Kantersieges beim Herforder SV mit in die Partie nimmt. "Es herrscht eine gewisse Leichtigkeit. Dennoch sind die Spielerinnen sehr konzentriert und haben in dieser Woche hart daran gearbeitet, Fehler abzustellen", so Schmalenberg: "Ich gehe davon aus, dass Hohen Neuendorf sehr defensiv agieren wird. Wir müssen Geduld haben, dann können wir erfolgreich sein."

Nach wie vor nicht mitwirken können Nadja Kleinikel (Aufbautraining nach Knieverletzung), Kyra Densing und Isabel Schenk (beide Kreuzbandrisse) sowie Alissa Tolksdorf (private Gründe). Außerdem fällt auch Mona Lohmann krankheitsbedingt aus.

Auf das erste Erfolgserlebnis in dieser Saison hofft Schlusslicht SV Henstedt-Ulzburg heute (ab 11 Uhr) im Heimspiel gegen Aufsteiger FF USV Jena II. Nach fünf Partien warten die Gastgeberinnen noch auf ihren ersten Punktgewinn, gingen fünfmal leer aus (bei 6:30 Toren). Jena überraschte zuletzt mit dem 3:1 gegen den Aufstiegsaspiranten BV Cloppenburg. Es war der erste Dreier für das Team von Trainer Christian Kucharz. "Der Erfolg gegen Cloppenburg gibt uns Rückenwind", sagt Kucharz: "Allerdings wissen wir auch, dass Henstedt-Ulzburg mit Sicherheit deutlich stärker ist, als es der aktuelle Tabellenplatz aussagt."

Cloppenburg: Trainerin Schulte gegen Ex-Klub Herford

Für den viertplatzierten BV Cloppenburg endet mit dem Heimspiel gegen den noch sieglosen Herforder SV am heutigen Sonntag (ab 14 Uhr) eine „englische Woche“. Nur drei Tage nach dem Rückschlag beim FF USV Jena II (1:3) kehrte der BVC mit dem 2:1 beim direkten Konkurrenten Arminia Bielefeld gleich wieder in die Erfolgsspur zurück und will nun gegen den Tabellenvorletzten nachlegen.

BVC-Trainerin Tanja Schulte, die früher selbst in Herford tätig war und den Verein sogar zum Aufstieg in die Allianz Frauen-Bundesliga geführt hatte, warnt ihre Spielerinnen allerdings eindringlich davor, die abstiegsbedrohten Ostwestfälinnen zu unterschätzen. "Auch Jena hatte vor dem Spiel gegen uns - genau wie jetzt Herford - nur einen Punkt. Mit Giustina Ronzetti hat der HSV eine Stürmerin, die bei Kontern sehr gefährlich ist“, so Schulte: „Wir dürfen jetzt nicht das, was wir uns mit dem Sieg in Bielefeld mühsam aufgebaut haben, wieder einreißen."

Die Gäste aus Herford gingen viermal hintereinander leer aus, standen vor allem in den Partien gegen Arminia Bielefeld (0:7), beim 1. FFC Turbine Potsdam II (1:7) und zuletzt gegen Borussia Mönchengladbach (1:11) auf verlorenem Posten.

Der VfL Wolfsburg II, der mit dem 2:0-Auswärtserfolg beim zuvor noch verlustpunktfreien FSV Gütersloh Anschluss an die obere Tabellenhälfte und damit an sicheren Nichtabstiegsplätze gefunden hat, trifft ebenfalls heute (ab 14 Uhr) im eigenen Stadion auf den SV Meppen, der mit zehn Zählern nur einen Punkt mehr auf dem Konto hat.

Für VfL-Trainer Saban Uzun ist die Partie gegen die Emsländerinnen ein echter Prüfstein. "Wir betrachten das Spiel als Gradmesser. Meppen wird uns einiges abverlangen. Das wird auch jeden Fall eine interessante Begegnung", so Uzun, der auch die Marschrichtung für die Begegnung vorgibt: "Wir wollen endlich auch zu Hause punkten." Die ersten beiden Heimspiele gegen den 1. FFC Turbine Potsdam II und den BV Cloppenburg gingen für die "Wölfinnen" jeweils 1:2 verloren.

Süd: Saarbrücken ohne McKibben gegen Leverkusen

Zum Duell zwischen Bundesligaabsteiger Bayer 04 Leverkusen und Spitzenreiter 1. FC Saarbrücken kommt es am heutigen Sonntag (ab 14 Uhr) im Rahmen des 6. Spieltages in der Süd-Staffel. Die Gastgeberinnen verloren zuletzt durch zwei Niederlagen hintereinander wertvollen Boden auf die Tabellenspitze, sind vor allem durch das herbe 1:6 beim FC Bayern München II unter Zugzwang geraten. "Jede Niederlage ist unschön und bringt uns weiter weg vom Ziel. Aber wir müssen jetzt von Spiel zu Spiel denken und so schnell wie möglich wieder punkten", sagt Bayer-Trainerin und Ex-Nationalspieler Verena Hagedorn.

Der 1. FC Saarbrücken eroberte nur drei Tage nach dem Rückschlag im Heimspiel gegen den zweimaligen Staffelsieger TSG 1899 Hoffenheim II (0:3) mit dem Auswärtssieg in einer vorgezogenen Partie beim TSV Schott Mainz (2:1) die Tabellenführung zurück, hatte allerdings jetzt ein Spiel mehr ausgetragen als die Konkurrenz in der Spitzengruppe. FCS-Trainer Taifour Diane muss in Leverkusen auf Tesa McKibben verzichten. Die US-Amerikanerin hat eine Meniskusverletzung und muss operiert werden. Auch Chiara Klein ist angeschlagen, klagt über eine Fußverletzung. Weiter ausfallen wird auch Larissa Theil.

Im Verfolgerduell stehen sich die beiden zweiten Mannschaften der TSG 1899 Hoffenheim und des 1. FFC Frankfurt heute (ab 14 Uhr) gegenüber. Die Gastgeberinnen aus dem Kraichgau haben zwölf, die Hessinnen zehn Zähler auf dem Konto.

"Der 1. FFC Frankfurt II ist sehr gut in die neue Saison gestartet. Die Mannschaft hat mittlerweile gut zusammengefunden, nachdem in der vergangenen Spielzeit ein kleiner Umbruch stattgefunden hatte", sagt TSG-Trainer Siegfried Becker über den Gegner: "Nun sind viele Talente im Team, die bereits über mindestens ein Jahr Zweitligaerfahrung verfügen. Hinzu kommen gestandene Spielerinnen wie Meike Weber, Nadine Anstatt oder Valentina Limani, die sogar schon Erstliga-Luft geschnuppert haben. Der FFC war für uns immer schon ein guter Gegner, der technisch auf einem hohen Niveau spielt."

Die Gäste wollen Wiedergutmachung für die erste Saisonniederlage (0:1 gegen Aufsteiger SG 99 Andernach) betreiben und ihren Platz in der oberen Tabellenhälfte behaupten. "Wir gehen mit großem Respekt in das Spiel gegen Hoffenheim II. Schließlich war das 3:0 der TSG in Saarbrücken schon eine deutliche Ansage", so FFC-Trainer Philippe Kabo: "Verstecken müssen wir uns dort jedoch nicht. Schließlich verfügen auch wir über eine gute Qualität - und genau die wollen wir auf den Platz bringen." Weiterhin verzichten muss Kabo auf Caroline Krawczyk (Bruch des Handgelenks).

Andernach: Hornberg hofft auf Einsatz gegen Ex-Klub

An die beim 1:0-Auswärtscoup in Frankfurt gezeigte Leistung will Neuling SG 99 Andernach am heutigen Sonntag (ab 14 Uhr) im Heimspiel gegen den TSV Schott Mainz anknüpfen. "Nach fünf Duellen mit Spitzenmannschaften der Liga treffen wir in den nächsten Wochen auf Gegner mit ähnlicher Kragenweite", sagt Andernachs Teamchef Karl-Heinz Stümper: "Wir müssen die Einstellung und die Leistung aus dem Spiel in Frankfurt auf die nächsten Aufgaben übertragen."

Gegen ihren früheren Verein TSV Schott Mainz ist Mittelfeldspielerin Antonia Hornberg nach Ablauf ihrer Gelb-Rotsperre erstmals wieder spielberechtigt, musste in dieser Woche allerdings das Training mit Oberschenkelproblemen abbrechen. Noch während der vergangenen Saison war Hornberg für den TSV Schott am Ball, hofft deshalb umso mehr auf ihren Einsatz.

Um die Mainzerinnen in der Tabelle zu überholen, benötigt die SG 99 Andernach einen Sieg. Damit das gelingt, "müssen wir besonders auf TSV-Torjägerin Chiara Loos und U 17-Nationalspielerin Marleen Schimmer aufpassen", warnt "Kappy" Stümper.

Nach optimalen sechs Zählern aus den vergangenen beiden Partien strebt der 1. FFC Niederkirchen heute (ab 14 Uhr) im Heimspiel gegen den punktgleichen VfL Sindelfingen Ladies ein weiteres Erfolgserlebnis an. FFC-Trainer Niko Koutroubis trifft dabei auf seinen früheren Verein, bei dem er sich bestens auskennt. "Die Sindelfinger Mannschaft verfügt über eine sehr stabile Defensive und ist unglaublich schwierig zu knacken. In sieben Pflichtspielen mussten die Torhüterinnen des VfL erst einen einzigen Gegentreffer hinnehmen", sagt Koutroubis. Auf der anderen Seite reichte es in fünf Ligapartien aber auch nur zu zwei Toren.

"Wenn wir uns erneut geschlossen als Mannschaft präsentieren und uns auf unsere Stärken besinnen, dann können wir unseren Aufwärtstrend fortsetzen und auch diese drei Punkte auf dem Konto verbuchen", so der FFC-Trainer, der auf Kristin Götz (Fußverletzung), Michelle Baumann (Knie) und die gesundheitlich angeschlagene Sina Stortz verzichten muss.

Unbesiegter FC Bayern II in Wetzlar zu Gast

Vor dem Gastspiel beim FSV Hessen Wetzlar am heutigen Sonntag (ab 11 Uhr) ist der FC Bayern München II die einzige Mannschaft in der Süd-Staffel, die noch keine Niederlage hinnehmen musste. Nach fünf Partien stehen für das Team von FCB-Trainerin Nathalie Bischof vier Siege und ein Remis zu Buche.

Nach einem missglückten Saisonstart mit zwei Niederlagen befinden sich auch die Gastgeberinnen aus Wetzlar im Aufwind, holten sieben Zähler aus ihren vergangenen drei Begegnungen. Gute Erinnerungen hat der FSV Hessen auch an die jüngsten Duelle mit dem FC Bayern. In der vergangenen Saison blieb die Mannschaft von Trainer Achim Mohr gegen die Münchnerinnen ungeschlagen, holte vier Punkte (2:0 und 1:1).

In einem Aufsteigerduell stehen sich ebenfalls heute (ab 11 Uhr) die beiden zweiten Mannschaften des 1. FC Köln und des SC Freiburg gegenüber. Die Partie ist eine Premiere, denn noch nie trafen beide Teams in einem Pflichtspiel aufeinander. Vor dem direkten Duell am 6. Spieltag warten Freiburg und Köln noch auf ihren ersten Dreier. Die Gastgeberinnen aus dem Breisgau haben zwei, die Rheinländerinnen einen Punkt auf dem Konto.