BFC-Coach Mittelstädt: "Euphorie ist riesig"

Sie sind einer der größten Außenseiter in der ersten Runde des DFB-Pokals. Und dennoch träumen die Spieler des BFC Preussen aus Berlin von der Sensation. Der Sechstligist aus dem Südwesten der Hauptstadt erwartet am Samstag, 20. August (ab 15.30 Uhr, live auf Sky), den 1. FC Köln. "Natürlich ist Köln ganz klar in der Favoritenrolle, große Hoffnungen haben wir nicht", sagt Andreas Mittelstädt, Fußball-Abteilungsleiter und Trainer in Personalunion, im DFB.de-Interview. "Dennoch kann uns das Wunder gelingen. Wir brauchen das nötige Glück. Es muss an diesem Tag alles passen. Dann können wir es schaffen, davon bin ich überzeugt."

DFB.de: Herr Mittelstädt, wird mit dem Spiel gegen den 1. FC Köln ein Traum wahr für Sie und den Verein?

Andreas Mittelstädt: Für den Klub ist es das größte Ereignis seit vielen Jahren. Mannschaft, Betreuer und Verantwortlichen hatten vor einigen Wochen gemeinsam im Klubhaus die Auslosung der ersten Runde verfolgt. Wir sind ja sehr spät erst gezogen worden, genauso wie der FC Bayern München. Das hätte natürlich alles übertroffen. Aber wir sind auch sehr glücklich mit dem 1. FC Köln. Das ist ein attraktives Los für uns.

DFB.de: Und gleichzeitig eine unlösbare Aufgabe?

Mittelstädt: Auf den ersten Blick schon. Natürlich ist Köln ganz klar in der Favoritenrolle. Große Hoffnungen haben wir nicht auf ein Weiterkommen. Wir sind Sechstligist und damit gemeinsam mit Villingen der klassentiefsten Teilnehmer in diesem Jahr in DFB-Pokal. Aber wie sagt man so schön? Ich habe schon Pferde vor der Apotheke kotzen gesehen. In diesem Wettbewerb ist alles möglich. Warum sollte uns nicht die Sensation gelingen? Wir brauchen das nötige Glück. Vielleicht nimmt uns Köln nicht richtig ernst. Gleichzeitig muss bei uns alles passen. Sehr realistisch ist das nicht, ich weiß. Dennoch möchte ich in diesem Zusammenhang darauf verweisen, dass wir uns gegen starke und höherklassigere Konkurrenten im Berliner Landespokal durchgesetzt haben. Ausgeschlossen ist also nichts.

DFB.de: Sie hatten den Sieg im Berliner Landespokal vorher sogar ausdrücklich als Ziel ausgegeben. War das zum damaligen Zeitpunkt nicht ein wenig überambitioniert?

Mittelstädt: Man muss sich hohe Ziele setzen, wenn man weiterkommen will. Natürlich war das eine mutige Aussage. Aber mir war klar, dass sich einige Titelfavoriten auch gegenseitig aus dem Weg räumen werden. Und so ist es ja auch gekommen.

DFB.de: Gleichzeitig muss man sagen, dass Ihr Weg zum Titel ziemlich kurios war.

Mittelstädt: Wieso?

DFB.de: Es gab ja einige außergewöhnliche Ergebnisse. In der dritten Runde gab es zum Beispiel ein 9:2 nach Verlängerung - nach der regulären Spielzeit hatte es noch 1:1 gestanden...

Mittelstädt: ... danach im Viertelfinale haben wir uns gegen das Oberliga-Spitzenteam Hertha 03 Zehlendorf im Elfmeterschießen mit 2:1 durchgesetzt. Das war nichts für schwache Nerven. Auch das Halbfinale nicht. Da waren wir eigentlich schon ausgeschieden, weil wir nach 90 Minuten mit 1:2 hinten lagen. Durch ein Eigentor des Gegners haben wir uns dann in die Verlängerung gerettet und am Ende 3:2 gewonnen. Also ja, es waren tatsächlich einige dramatische Momente dabei. Aber wir sind stolz darauf, dass wir unseren Weg gegangen sind. Jetzt wollen wir uns dafür belohnen.



Sie sind einer der größten Außenseiter in der ersten Runde des DFB-Pokals. Und dennoch träumen die Spieler des BFC Preussen aus Berlin von der Sensation. Der Sechstligist aus dem Südwesten der Hauptstadt erwartet am Samstag, 20. August (ab 15.30 Uhr, live auf Sky), den 1. FC Köln. "Natürlich ist Köln ganz klar in der Favoritenrolle, große Hoffnungen haben wir nicht", sagt Andreas Mittelstädt, Fußball-Abteilungsleiter und Trainer in Personalunion, im DFB.de-Interview. "Dennoch kann uns das Wunder gelingen. Wir brauchen das nötige Glück. Es muss an diesem Tag alles passen. Dann können wir es schaffen, davon bin ich überzeugt."

DFB.de: Herr Mittelstädt, wird mit dem Spiel gegen den 1. FC Köln ein Traum wahr für Sie und den Verein?

Andreas Mittelstädt: Für den Klub ist es das größte Ereignis seit vielen Jahren. Mannschaft, Betreuer und Verantwortlichen hatten vor einigen Wochen gemeinsam im Klubhaus die Auslosung der ersten Runde verfolgt. Wir sind ja sehr spät erst gezogen worden, genauso wie der FC Bayern München. Das hätte natürlich alles übertroffen. Aber wir sind auch sehr glücklich mit dem 1. FC Köln. Das ist ein attraktives Los für uns.

DFB.de: Und gleichzeitig eine unlösbare Aufgabe?

Mittelstädt: Auf den ersten Blick schon. Natürlich ist Köln ganz klar in der Favoritenrolle. Große Hoffnungen haben wir nicht auf ein Weiterkommen. Wir sind Sechstligist und damit gemeinsam mit Villingen der klassentiefsten Teilnehmer in diesem Jahr in DFB-Pokal. Aber wie sagt man so schön? Ich habe schon Pferde vor der Apotheke kotzen gesehen. In diesem Wettbewerb ist alles möglich. Warum sollte uns nicht die Sensation gelingen? Wir brauchen das nötige Glück. Vielleicht nimmt uns Köln nicht richtig ernst. Gleichzeitig muss bei uns alles passen. Sehr realistisch ist das nicht, ich weiß. Dennoch möchte ich in diesem Zusammenhang darauf verweisen, dass wir uns gegen starke und höherklassigere Konkurrenten im Berliner Landespokal durchgesetzt haben. Ausgeschlossen ist also nichts.

DFB.de: Sie hatten den Sieg im Berliner Landespokal vorher sogar ausdrücklich als Ziel ausgegeben. War das zum damaligen Zeitpunkt nicht ein wenig überambitioniert?

Mittelstädt: Man muss sich hohe Ziele setzen, wenn man weiterkommen will. Natürlich war das eine mutige Aussage. Aber mir war klar, dass sich einige Titelfavoriten auch gegenseitig aus dem Weg räumen werden. Und so ist es ja auch gekommen.

DFB.de: Gleichzeitig muss man sagen, dass Ihr Weg zum Titel ziemlich kurios war.

Mittelstädt: Wieso?

DFB.de: Es gab ja einige außergewöhnliche Ergebnisse. In der dritten Runde gab es zum Beispiel ein 9:2 nach Verlängerung - nach der regulären Spielzeit hatte es noch 1:1 gestanden...

Mittelstädt: ... danach im Viertelfinale haben wir uns gegen das Oberliga-Spitzenteam Hertha 03 Zehlendorf im Elfmeterschießen mit 2:1 durchgesetzt. Das war nichts für schwache Nerven. Auch das Halbfinale nicht. Da waren wir eigentlich schon ausgeschieden, weil wir nach 90 Minuten mit 1:2 hinten lagen. Durch ein Eigentor des Gegners haben wir uns dann in die Verlängerung gerettet und am Ende 3:2 gewonnen. Also ja, es waren tatsächlich einige dramatische Momente dabei. Aber wir sind stolz darauf, dass wir unseren Weg gegangen sind. Jetzt wollen wir uns dafür belohnen.

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DFB.de: Wie laufen nun die Vorbereitungen auf das große Spiel gegen Köln?

Mittelstädt: Gut. Es ist etwas schade, dass wir nicht im eigenen Stadion spielen können. So müssen wir in die Alte Försterei (Heimat von Zweitligist Union Berlin; Anm. d. Red.) ausweichen. Das ist nicht optimal, aber wir sind dennoch zufrieden. Union Berlin ist uns dankenswerterweise sehr entgegengekommen. Leider geht uns dadurch dennoch etwas Geld verloren, das wir als kleiner Amateurverein gut gebrauchen könnten. Aber wir haben uns damit abgefunden. Die Euphorie ist trotzdem riesig. Ich bin davon überzeugt, dass wir richtig gut unterstützt werden.

DFB.de: Gibt es noch ein anderes Thema innerhalb der Mannschaft?

Mittelstädt: Kaum. Und das ist auch genau das Thema, das mich sehr beschäftigt. Das Spiel gegen den 1. FC Köln ist eine Zugabe, eine Belohnung. Aber unsere Hausaufgaben müssen wir in der Berlin-Liga erledigen. Wir dürfen nicht den Fokus verlieren. Wir sind im vergangenen Jahr als Aufsteiger auf dem fünften Platz gelandet. In dieser Saison wollen wir uns verbessern. Wir wollen den Aufstieg in die Oberliga schaffen. Das ist jetzt unser Ziel.

DFB.de: Ist das realistisch?

Mittelstädt: Ja, auf jeden Fall. Wir haben uns gut verstärkt. Ich freue mich, dass wir einige wirklich hoffnungsvolle Talente für uns gewinnen konnten. Wir sind gut aufgestellt.

DFB.de: Welche Ziele verfolgen Sie mittelfristig? Ist auch die Regionalliga ein Thema?

Mittelstädt: Ausschließen würde ich das nicht. Die infrastrukturellen Voraussetzungen sind vorhanden. Aber wir wissen doch alle, wie kompliziert ein Aufstieg sein kann. Man muss die gesamte Saison über absolut konstant auftreten. Es muss alles passen, man kann es nicht wirklich planen. Aber ich will nicht verhehlen, dass wir große Ziele haben. Wir wollen weiter nach oben. Der BFC Preussen gehört ja zu den traditionsreichsten Klubs der Stadt. Der Verein war einige Mal Berliner Meister und scheiterte mehrfach nur knapp am Aufstieg in die 2. Bundesliga. Auch im DFB-Pokal waren wir schon und haben 1981/1982 beispielsweise die zweite Runde erreicht. Wir müssen uns also nicht kleiner machen, als wir sind.

DFB.de: Sie sind inzwischen in Personalunion Trainer der Mannschaft und Geschäftsführer der Fußballabteilung. Wie kam es dazu?

Mittelstädt: Wir hatten im Frühjahr festgestellt, dass es in der bisherigen Konstellation nicht mehr weitergehen würde. Und in diesem Zusammenhang haben wir uns zu diesem Schritt entschieden. Ich übernehme gerne die sportliche und organisatorische Verantwortung. Es ist natürlich unheimlich viel Arbeit. Bisher jedoch funktioniert es ganz gut, weil ich ein funktionierendes Team hinter mir habe.

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