Bezirksligist Frankenthal: Torhungrig für den guten Zweck

In der Regel funktioniert eine Torprämie so: Ein Profi trifft und erhält einen Bonus zum Gehalt. Oder ein Jugendspieler netzt ein und bekommt von Eltern oder Großeltern einen kleinen Zuschuss zum Taschengeld. Bei den Amateuren vom VfR Frankenthal 1900 läuft die Sache anders: Hier werden die Spieler für ihre Tore zur Kasse gebeten. Freiwillig.

Der Meister der Bezirksliga Vorderpfalz ballert für einen guten Zweck. "Fußball hat immer eine gesellschaftliche Verantwortung", sagt VfR-Coach Günter Weiß. Deshalb haben seine Spieler für jedes Saisontor den Sammelbeutel herumgehen lassen und eine beachtliche Spende zusammengetragen, die an den Kinderschutzbund geht.

Die Idee wurde im Sommer 2012 geboren. "Wir wollten die soziale Komponente mit ins Spiel bringen", erzählt Weiß. Also vereinbarten Trainer und Team folgende Spendenaktion: Für jedes Tor, das die Mannschaft erzielt, gibt jeder Spieler des 14-Mann-Kaders 50 Cent in den Pott. "Pro Tor sind das also sieben Euro", so der 49-Jährige. Dass eine ansehnliche Summe zusammenkommen könnte, war abzusehen. Denn: Saisonziel war die Meisterschaft und damit viele Tore.

"Lieber ein Tor mehr als zu Null"

Günter Weiß ist seit der eigenen Jugendzeit als Trainer aktiv. "Junge Leute auf einen guten Weg zu bringen, das ist für mich ganz wichtig", betont er. Vor der Saison scharte er ehemalige Schützlinge um sich, um eine schlagkräftige Mannschaft zusammenzustellen. "Uns war klar, dass wir mit diesem Potenzial Meister werden müssen", sagt er.

Seine Spieler legten los wie die Feuerwehr. Dank eines 4:1-Auswärtserfolgs standen nach dem ersten Spieltag sowohl die Tabellenführung als auch die ersten 28 Spenden-Euro zu Buche. Und der VfR schoss weiter fleißig Tore. "Lieber ein Tor mehr schießen als zu Null spielen", so das Motto des Trainers. "Die Zuschauer kommen auf den Fußballplatz, um unterhalten zu werden. Und Unentschieden sind zwei verlorene Punkte."

Meistertitel und knapp 600 Euro für Kinder

Das Team hatte seinen Spaß an der Spendenaktion. Wenn ein Spieler eine klare Torchance vergab, musste er sich schon mal anhören, er solle nicht so geizig sein. Nur der Torwart sah die Vernachlässigung der Abwehrarbeit nicht so gerne. "Der ist mir fast an die Kehle gegangen", sagt der Coach mit einem Augenzwinkern.



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In der Regel funktioniert eine Torprämie so: Ein Profi trifft und erhält einen Bonus zum Gehalt. Oder ein Jugendspieler netzt ein und bekommt von Eltern oder Großeltern einen kleinen Zuschuss zum Taschengeld. Bei den Amateuren vom VfR Frankenthal 1900 läuft die Sache anders: Hier werden die Spieler für ihre Tore zur Kasse gebeten. Freiwillig.

Der Meister der Bezirksliga Vorderpfalz ballert für einen guten Zweck. "Fußball hat immer eine gesellschaftliche Verantwortung", sagt VfR-Coach Günter Weiß. Deshalb haben seine Spieler für jedes Saisontor den Sammelbeutel herumgehen lassen und eine beachtliche Spende zusammengetragen, die an den Kinderschutzbund geht.

Die Idee wurde im Sommer 2012 geboren. "Wir wollten die soziale Komponente mit ins Spiel bringen", erzählt Weiß. Also vereinbarten Trainer und Team folgende Spendenaktion: Für jedes Tor, das die Mannschaft erzielt, gibt jeder Spieler des 14-Mann-Kaders 50 Cent in den Pott. "Pro Tor sind das also sieben Euro", so der 49-Jährige. Dass eine ansehnliche Summe zusammenkommen könnte, war abzusehen. Denn: Saisonziel war die Meisterschaft und damit viele Tore.

"Lieber ein Tor mehr als zu Null"

Günter Weiß ist seit der eigenen Jugendzeit als Trainer aktiv. "Junge Leute auf einen guten Weg zu bringen, das ist für mich ganz wichtig", betont er. Vor der Saison scharte er ehemalige Schützlinge um sich, um eine schlagkräftige Mannschaft zusammenzustellen. "Uns war klar, dass wir mit diesem Potenzial Meister werden müssen", sagt er.

Seine Spieler legten los wie die Feuerwehr. Dank eines 4:1-Auswärtserfolgs standen nach dem ersten Spieltag sowohl die Tabellenführung als auch die ersten 28 Spenden-Euro zu Buche. Und der VfR schoss weiter fleißig Tore. "Lieber ein Tor mehr schießen als zu Null spielen", so das Motto des Trainers. "Die Zuschauer kommen auf den Fußballplatz, um unterhalten zu werden. Und Unentschieden sind zwei verlorene Punkte."

Meistertitel und knapp 600 Euro für Kinder

Das Team hatte seinen Spaß an der Spendenaktion. Wenn ein Spieler eine klare Torchance vergab, musste er sich schon mal anhören, er solle nicht so geizig sein. Nur der Torwart sah die Vernachlässigung der Abwehrarbeit nicht so gerne. "Der ist mir fast an die Kehle gegangen", sagt der Coach mit einem Augenzwinkern.

Die Frankenthaler legten einen Start-Ziel-Sieg hin, wurden ungeschlagen Meister und trafen 85-mal. Ergibt eine Spendensumme von 595 Euro. Die Mannschaft entschied, für Kinder zu spenden. Der Betrag soll beim ersten Heimspiel der neuen Saison an den Ortsverband des Kinderschutzbundes übergeben werden.

Neue Liga, gleicher Torhunger: Auch nach dem Aufstieg in die Landesliga Ost will der VfR die Spendenaktion fortführen - und sogar aufstocken. "Die Altherrenmannschaft hat beschlossen, sich zu beteiligen. Sie wird unseren Betrag verdoppeln", berichtet Günter Weiß. Der Erlös soll dann zur einen Hälfte dem eigenen Nachwuchs und zur anderen erneut einem gemeinnützigen Verein für Jugendarbeit zukommen.