Benjamin Förster: Profifußball im Kopf, Chemnitz im Herzen

Thomas Müller und Holger Badstuber haben es vorgemacht, zuletzt Alexander Esswein oder Karim Bellarabi: Die 3. Liga ist ein gutes Sprungbrett für Talente, die sich eines Tages einen Namen machen und anbieten wollen für noch höhere Aufgaben. DFB.de stellt die möglichen Stars von morgen regelmäßig freitags vor - die Serie aus der Vorsaison wird fortgesetzt.

Benjamin Förster ist Chemnitzer durch und durch. Schließlich spielt der Angreifer schon von klein auf für den aktuellen Drittligisten Chemnitzer FC, stand einst bei fast jedem Heimspiel selbst im Fan-Block und drückte „seinem“ Verein die Daumen.

Nun ist der gebürtige Chemnitzer einer der großen Hoffnungsträger des Klubs und soll mit seinen Toren dafür sorgen, dass der Aufsteiger den Klassenverbleib schafft. „Ich hänge an diesem Verein und der Stadt. Der Chemnitzer FC bedeutet für mich Heimat“, sagt Förster im Gespräch mit DFB.de.

"Mein Ziel ist die erste oder zweite Liga"

Die Begeisterung für den CFC hat Förster von seinem Opa Dieter geerbt. „Er ist mit mir immer zu den Heimspielen gegangen“, erinnert sich der Stürmer noch genau. Nun ist er selbst Akteur auf dem Rasen.

Nach einer äußerst erfolgreichen Saison 2010/2011, in der Benjamin Förster mit den „Himmelblauen“ den Aufstieg in die 3. Liga geschafft hatte und selbst Torschützenkönig mit 25 Treffern in der Regionalliga Nord geworden war, wechselte er im Gegensatz zu seinem ehemaligen Mannschaftskollegen Chris Löwe (zu Borussia Dortmund) nicht zu einem Bundesligisten.

„Mein Ziel ist ganz klar die erste oder zweite Liga. Doch nach dem Aufstieg wollte ich meinen bis 2012 laufenden Vertrag unbedingt erfüllen, um mich mit dem CFC in der 3. Liga zu beweisen. Das ist eine große Herausforderung“, so der 21-Jährige.

Athletiktrainer soll Schnelligkeit und Robustheit steigern

Aktuell läuft es für Benjamin Förster und den CFC in der neuen Spielklasse noch nicht rund. Nach fünf Spieltagen haben die „Himmelblauen“ vier Punkte auf dem Konto. Und auch Torjäger Förster konnte noch nicht über einen eigenen Treffer jubeln. „Wir haben in den ersten Partien viel Lehrgeld bezahlt. Die 3. Liga ist äußerst stark. Das höhere Tempo und die Zweikampfhärte war schon eine große Umstellung“, so Förster.

Dabei hat sich der 1,80 Meter große Angreifer ambitionierte Ziele gesetzt: „Ich will im zweistelligen Bereich treffen. Das wird gegen die vielen starken Abwehrreihen in der 3. Liga zwar nicht einfach. Doch ich lasse keine Ausreden zu.“ Dafür legt der Rechtsfuß aktuell sogar Sonderschichten im Training ein. „Ich trainiere mit einem eigenen Athletiktrainer, damit ich noch schneller und robuster werde“, so Förster.

Wieder fit für 90 Minuten

Zuletzt war er gegen Kickers Offenbach (2:0) und in Unterhaching (0:3) nur Ersatz. „Ich hatte Rückenprobleme“, ärgert sich Förster über die Zwangspause. Seine Verletzung hat er aber inzwischen wieder auskuriert und kündigt selbstbewusst an: „Ich bin wieder fit für 90 Minuten. Aus den nächsten beiden Heimspielen gegen den SV Sandhausen am Samstag und gegen Rot-Weiß Oberhausen wollen wir mindestens vier Punkte holen.“

Zu den Heimpartien an der Gellertstraße fährt der 21-Jährige immer mit seinen Mitspielern Marcel Schlosser (24) und Ronny Garbuschewski (25). Das Trio hat dabei ein ganz besonderes Ritual: Bei einer Heimniederlage wird der Fahrer gewechselt. Aktuell sitzt Schlosser hinter dem Steuer.

Trainer Schädlich "hat mir die Flausen ausgetrieben"

In der abgelaufenen Saison musste lediglich nach dem 0:2 gegen Holstein Kiel am 11. Spieltag der Fahrer ausgetauscht werden. Auf Förster konnten sich Fans und Verantwortliche stets verlassen. Eng verknüpft ist Försters Erfolg mit CFC-Trainer Gerd Schädlich (58). „Er hat mir vor rund einem Jahr die Flausen ausgetrieben. Ich habe vor dieser Zeit nicht besonders professionell gelebt. Doch dann hat es bei mir Klick gemacht und ich gebe nun alles für meinen Sport“, erklärt der Angreifer.

Seine Karriere begann er im Alter von fünf Jahren bei der SG Handwerk Rabenstein begonnen hatte. Nach nur einem Jahr wechselte er zum CFC. Dort spielte sich der Offensivspezialist durch alle Nachwuchsmannschaften und debütierte im Alter von 18 Jahren bei den Senioren in der Oberliga. Beim 3:0 gegen Budissa Bautzen wurde er eingewechselt.

Danach geriet die Karriere Försters aber ins Stocken. Grund: Ab der Winterpause 2008 machte ihm eine hartnäckige Rückenverletzung zu schaffen. „Ich war bei einem Dutzend Ärzten. Doch die Probleme kamen immer wieder zurück“, erinnert sich Förster nur ungern. Denn in zwei Spielzeiten kam er gerade einmal zu 17 Kurzeinsätzen.

Hilfe von Nationalteamarzt Müller-Wohlfahrt

Als Benjamin Förster schon an ein frühzeitiges Karriereende dachte, kontaktierte sein Berater Stephan Dürrschmidt im Oktober 2009 den ehemaligen deutschen Nationalspieler Michael Ballack, den er ebenfalls betreut hatte. Ausgerechnet Försters sportliches Vorbild Ballack beschaffte ihm einen Termin bei Dr. Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt, dem Teamarzt des FC Bayern München und der deutschen Nationalmannschaft.

Dem bekannten Sportmediziner gelang im Falle von Förster der Durchbruch, er diagnostizierte einen Beckenschiefstand. „Ich war insgesamt viermal bei ihm. Anfang 2010 konnte ich dann endlich wieder beschwerdefrei trainieren“, so Förster.

Über die zweite Mannschaft arbeitete sich der Stürmer wieder an die „Erste“ heran, um dann in der Saison 2010/2011 durchzustarten. Das CFC-Eigengewächs markierte insgesamt 25 Treffer, fünf davon beim 6:0 gegen den Hamburger SV II. Und es war Förster, der die „Himmelblauen“ im Heimspiel gegen RB Leipzig mit seinem Tor zum 1:0-Endstand am 33. Spieltag zum Aufstieg schoss: „Das war der wichtigste Treffer meiner Karriere.“

Ein Torjäger schon in der Jugend

Seine Torjägerqualitäten hatte Benjamin Förster bereits in der Jugend unter Beweis gestellt. In der A-Junioren-Bundesliga erzielte er für den CFC in den Spielzeiten 2006/2007 und 2007/2008 insgesamt 31 Treffer. „Benjamin war in der Lage, Partien ganz alleine zu entscheiden und die Mannschaft mitzureißen“, sagt sein ehemaliger U 19-Trainer Ullus Küttner.

Auch Wolfgang Grunert, Försters Trainer beim sächsischen Fußball-Verband, erkannte beim Angreifer früh den richtigen Riecher: „Benjamin war in den entscheidenden Aktionen torgefährlich und effizient.“ Das soll so bleiben, erst mal in der 3. Liga.

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Thomas Müller und Holger Badstuber haben es vorgemacht, zuletzt Alexander Esswein oder Karim Bellarabi: Die 3. Liga ist ein gutes Sprungbrett für Talente, die sich eines Tages einen Namen machen und anbieten wollen für noch höhere Aufgaben. DFB.de stellt die möglichen Stars von morgen regelmäßig freitags vor - die Serie aus der Vorsaison wird fortgesetzt.

Benjamin Förster ist Chemnitzer durch und durch. Schließlich spielt der Angreifer schon von klein auf für den aktuellen Drittligisten Chemnitzer FC, stand einst bei fast jedem Heimspiel selbst im Fan-Block und drückte „seinem“ Verein die Daumen.

Nun ist der gebürtige Chemnitzer einer der großen Hoffnungsträger des Klubs und soll mit seinen Toren dafür sorgen, dass der Aufsteiger den Klassenverbleib schafft. „Ich hänge an diesem Verein und der Stadt. Der Chemnitzer FC bedeutet für mich Heimat“, sagt Förster im Gespräch mit DFB.de.

"Mein Ziel ist die erste oder zweite Liga"

Die Begeisterung für den CFC hat Förster von seinem Opa Dieter geerbt. „Er ist mit mir immer zu den Heimspielen gegangen“, erinnert sich der Stürmer noch genau. Nun ist er selbst Akteur auf dem Rasen.

Nach einer äußerst erfolgreichen Saison 2010/2011, in der Benjamin Förster mit den „Himmelblauen“ den Aufstieg in die 3. Liga geschafft hatte und selbst Torschützenkönig mit 25 Treffern in der Regionalliga Nord geworden war, wechselte er im Gegensatz zu seinem ehemaligen Mannschaftskollegen Chris Löwe (zu Borussia Dortmund) nicht zu einem Bundesligisten.

„Mein Ziel ist ganz klar die erste oder zweite Liga. Doch nach dem Aufstieg wollte ich meinen bis 2012 laufenden Vertrag unbedingt erfüllen, um mich mit dem CFC in der 3. Liga zu beweisen. Das ist eine große Herausforderung“, so der 21-Jährige.

Athletiktrainer soll Schnelligkeit und Robustheit steigern

Aktuell läuft es für Benjamin Förster und den CFC in der neuen Spielklasse noch nicht rund. Nach fünf Spieltagen haben die „Himmelblauen“ vier Punkte auf dem Konto. Und auch Torjäger Förster konnte noch nicht über einen eigenen Treffer jubeln. „Wir haben in den ersten Partien viel Lehrgeld bezahlt. Die 3. Liga ist äußerst stark. Das höhere Tempo und die Zweikampfhärte war schon eine große Umstellung“, so Förster.

Dabei hat sich der 1,80 Meter große Angreifer ambitionierte Ziele gesetzt: „Ich will im zweistelligen Bereich treffen. Das wird gegen die vielen starken Abwehrreihen in der 3. Liga zwar nicht einfach. Doch ich lasse keine Ausreden zu.“ Dafür legt der Rechtsfuß aktuell sogar Sonderschichten im Training ein. „Ich trainiere mit einem eigenen Athletiktrainer, damit ich noch schneller und robuster werde“, so Förster.

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Wieder fit für 90 Minuten

Zuletzt war er gegen Kickers Offenbach (2:0) und in Unterhaching (0:3) nur Ersatz. „Ich hatte Rückenprobleme“, ärgert sich Förster über die Zwangspause. Seine Verletzung hat er aber inzwischen wieder auskuriert und kündigt selbstbewusst an: „Ich bin wieder fit für 90 Minuten. Aus den nächsten beiden Heimspielen gegen den SV Sandhausen am Samstag und gegen Rot-Weiß Oberhausen wollen wir mindestens vier Punkte holen.“

Zu den Heimpartien an der Gellertstraße fährt der 21-Jährige immer mit seinen Mitspielern Marcel Schlosser (24) und Ronny Garbuschewski (25). Das Trio hat dabei ein ganz besonderes Ritual: Bei einer Heimniederlage wird der Fahrer gewechselt. Aktuell sitzt Schlosser hinter dem Steuer.

Trainer Schädlich "hat mir die Flausen ausgetrieben"

In der abgelaufenen Saison musste lediglich nach dem 0:2 gegen Holstein Kiel am 11. Spieltag der Fahrer ausgetauscht werden. Auf Förster konnten sich Fans und Verantwortliche stets verlassen. Eng verknüpft ist Försters Erfolg mit CFC-Trainer Gerd Schädlich (58). „Er hat mir vor rund einem Jahr die Flausen ausgetrieben. Ich habe vor dieser Zeit nicht besonders professionell gelebt. Doch dann hat es bei mir Klick gemacht und ich gebe nun alles für meinen Sport“, erklärt der Angreifer.

Seine Karriere begann er im Alter von fünf Jahren bei der SG Handwerk Rabenstein begonnen hatte. Nach nur einem Jahr wechselte er zum CFC. Dort spielte sich der Offensivspezialist durch alle Nachwuchsmannschaften und debütierte im Alter von 18 Jahren bei den Senioren in der Oberliga. Beim 3:0 gegen Budissa Bautzen wurde er eingewechselt.

Danach geriet die Karriere Försters aber ins Stocken. Grund: Ab der Winterpause 2008 machte ihm eine hartnäckige Rückenverletzung zu schaffen. „Ich war bei einem Dutzend Ärzten. Doch die Probleme kamen immer wieder zurück“, erinnert sich Förster nur ungern. Denn in zwei Spielzeiten kam er gerade einmal zu 17 Kurzeinsätzen.

Hilfe von Nationalteamarzt Müller-Wohlfahrt

Als Benjamin Förster schon an ein frühzeitiges Karriereende dachte, kontaktierte sein Berater Stephan Dürrschmidt im Oktober 2009 den ehemaligen deutschen Nationalspieler Michael Ballack, den er ebenfalls betreut hatte. Ausgerechnet Försters sportliches Vorbild Ballack beschaffte ihm einen Termin bei Dr. Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt, dem Teamarzt des FC Bayern München und der deutschen Nationalmannschaft.

Dem bekannten Sportmediziner gelang im Falle von Förster der Durchbruch, er diagnostizierte einen Beckenschiefstand. „Ich war insgesamt viermal bei ihm. Anfang 2010 konnte ich dann endlich wieder beschwerdefrei trainieren“, so Förster.

Über die zweite Mannschaft arbeitete sich der Stürmer wieder an die „Erste“ heran, um dann in der Saison 2010/2011 durchzustarten. Das CFC-Eigengewächs markierte insgesamt 25 Treffer, fünf davon beim 6:0 gegen den Hamburger SV II. Und es war Förster, der die „Himmelblauen“ im Heimspiel gegen RB Leipzig mit seinem Tor zum 1:0-Endstand am 33. Spieltag zum Aufstieg schoss: „Das war der wichtigste Treffer meiner Karriere.“

Ein Torjäger schon in der Jugend

Seine Torjägerqualitäten hatte Benjamin Förster bereits in der Jugend unter Beweis gestellt. In der A-Junioren-Bundesliga erzielte er für den CFC in den Spielzeiten 2006/2007 und 2007/2008 insgesamt 31 Treffer. „Benjamin war in der Lage, Partien ganz alleine zu entscheiden und die Mannschaft mitzureißen“, sagt sein ehemaliger U 19-Trainer Ullus Küttner.

Auch Wolfgang Grunert, Försters Trainer beim sächsischen Fußball-Verband, erkannte beim Angreifer früh den richtigen Riecher: „Benjamin war in den entscheidenden Aktionen torgefährlich und effizient.“ Das soll so bleiben, erst mal in der 3. Liga.