Bell: Tolle Entwicklung in Sand

Für Colin Bell ist es kein Rückschritt. Im Gegenteil, der 55-Jährige hat sich in diesem Sommer ganz bewusst für ein Engagement beim SC Sand entschieden. Nach zweieinhalb Jahren beim 1. FFC Frankfurt und dem Gewinn des DFB-Pokals sowie der Champions League ist die neue Aufgabe für den Engländer eine große Herausforderung. "Sand hat in den vergangenen Jahren eine tolle Entwicklung genommen", sagt Bell. "Aber ich sehe einige Dinge, die wir noch optimieren können."

Tatsächlich zählt der SC Sand derzeit zu den spannendsten Klubs in der Allianz Frauen-Bundesliga. Nach einem famosen Start stand die Mannschaft in der vergangenen Saison lange auf dem vierten Platz. Gleichzeitig stürmte sie unter Alexander Fischinger, der dort inzwischen Kult-Status hat, bis ins Finale des DFB-Pokals vor. Erst in den letzten Wochen der Saison ging dem Team etwas die Luft aus. Der neunte Platz in der Abschlusstabelle spiegelte deshalb nicht wirklich den Saisonverlauf wider.

Bell blickt optimistisch auf die neue Spielzeit

Bell hat vor dem Auftaktspiel am 4. September (ab 11 Uhr) gegen den VfL Wolfsburg vor allem zwei Baustellen zu bearbeiten. Einerseits hat sich sein Vorgänger innerhalb eines Jahres einen hervorragenden Ruf bei Verantwortlichen und Fans erarbeitet. Daran wird es sich orientieren müssen. Andererseits muss Bell es schaffen, den Negativlauf aus den Köpfen der Spielerinnen zu bekommen. Schließlich gab es inklusive des 1:2 im DFB-Pokalendspiel sieben Niederlagen hintereinander.

"Wir haben diese Dinge im Trainingslager thematisiert. Ich habe nicht den Eindruck, dass das die Spielerinnen jetzt noch belastet. Wir freuen uns auf die neue Saison. Alles andere habe ich abgehakt", sagt Bell. "Wir schauen ab sofort nur noch nach vorne. Ich bin davon überzeugt, dass die Mannschaft ihr wahres Gesicht eher in den starken Wochen und Monaten zuvor gezeigt hat. Daran müssen wir anknüpfen." Der Auftakt immerhin ist schon einmal gelungen. In der ersten Runde des DFB-Pokals gab es am Wochenende ein 3:1 (1:0) beim Zweitligisten FSV Hessen Wetzlar. Aber das war natürlich kein echter Prüfstein für Bells neues Team.

Emotionaler Abschied aus Norwegen

Der gebürtige Engländer hat die Zeit nach seiner Trennung vom 1. FFC Frankfurt genutzt, um seinen Horizont in Norwegen zu erweitern. Sieben Monate lang war Bell bei Avaldsnes IL tätig. Und trotz des schnellen Abschieds denkt er sehr gerne an die Zeit dort zurück: "Das war vielleicht eine meiner schönsten Trainerstationen überhaupt. Ich habe dort Spielerinnen angetroffen, die mich super in ihre tolle Gemeinschaft aufgenommen haben. So eine Herzlichkeit habe ich selten erlebt."

Auch die Erfolge waren da. Die ersten Begegnungen gewann Bell gemeinsam mit seinem Team und eroberte die Tabellenspitze. Am Ende ging er als Herbstmeister. Der Verein wollte ihn schließlich für drei Jahre binden, aber Bell zog es zurück nach Deutschland, weil ihm die Perspektive in Norwegen zu ungewiss war: "Am Tag vor meiner Abreise stand plötzlich die gesamte Mannschaft bei mir vor der Haustür. Die Spielerinnen haben gefragt, ob sie mich nicht doch noch irgendwie umstimmen können. Das fand ich großartig. Aber meine Entscheidung war gefallen. Da sind viele Tränen bei allen Beteiligten geflossen."

Bell möchte den SC Sand auf hohem Niveau etablieren

Bell hat stattdessen nun für drei Jahre beim SC Sand unterschrieben. Er ist also nicht in das Dorf in Baden-Württemberg gekommen, um nur kurzfristige Erfolge zu feiern. Er möchte langfristig etwas aufbauen und die Strukturen verbessern: "Der SC Sand ist ein sehr familiärer Verein. Das wollen wir auch auf jeden Fall beibehalten, denn das ist unser Alleinstellungsmerkmal in der Allianz Frauen-Bundesliga. Aber gleichzeitig müssen wir die Rahmenbedingungen und die infrastrukturellen Voraussetzungen verbessern. Nur dann können wir uns dauerhaft auf diesem Niveau etablieren."

Es ist also klar, dass der SC Sand zukünftig nichts mehr mit dem Abstiegskampf zu tun haben möchte. Keinen anderen Schluss lässt die Verpflichtung eines so erfahrenen und seit Jahren im Frauenfußball erfolgreichen Trainers wie Colin Bell zu. Diese Kooperation soll für beide Seiten kein Rückschritt sein. Es soll ein Schritt nach vorne sein. In eine erfolgreiche Gegenwart. In eine gute Zukunft.

[sw]

Für Colin Bell ist es kein Rückschritt. Im Gegenteil, der 55-Jährige hat sich in diesem Sommer ganz bewusst für ein Engagement beim SC Sand entschieden. Nach zweieinhalb Jahren beim 1. FFC Frankfurt und dem Gewinn des DFB-Pokals sowie der Champions League ist die neue Aufgabe für den Engländer eine große Herausforderung. "Sand hat in den vergangenen Jahren eine tolle Entwicklung genommen", sagt Bell. "Aber ich sehe einige Dinge, die wir noch optimieren können."

Tatsächlich zählt der SC Sand derzeit zu den spannendsten Klubs in der Allianz Frauen-Bundesliga. Nach einem famosen Start stand die Mannschaft in der vergangenen Saison lange auf dem vierten Platz. Gleichzeitig stürmte sie unter Alexander Fischinger, der dort inzwischen Kult-Status hat, bis ins Finale des DFB-Pokals vor. Erst in den letzten Wochen der Saison ging dem Team etwas die Luft aus. Der neunte Platz in der Abschlusstabelle spiegelte deshalb nicht wirklich den Saisonverlauf wider.

Bell blickt optimistisch auf die neue Spielzeit

Bell hat vor dem Auftaktspiel am 4. September (ab 11 Uhr) gegen den VfL Wolfsburg vor allem zwei Baustellen zu bearbeiten. Einerseits hat sich sein Vorgänger innerhalb eines Jahres einen hervorragenden Ruf bei Verantwortlichen und Fans erarbeitet. Daran wird es sich orientieren müssen. Andererseits muss Bell es schaffen, den Negativlauf aus den Köpfen der Spielerinnen zu bekommen. Schließlich gab es inklusive des 1:2 im DFB-Pokalendspiel sieben Niederlagen hintereinander.

"Wir haben diese Dinge im Trainingslager thematisiert. Ich habe nicht den Eindruck, dass das die Spielerinnen jetzt noch belastet. Wir freuen uns auf die neue Saison. Alles andere habe ich abgehakt", sagt Bell. "Wir schauen ab sofort nur noch nach vorne. Ich bin davon überzeugt, dass die Mannschaft ihr wahres Gesicht eher in den starken Wochen und Monaten zuvor gezeigt hat. Daran müssen wir anknüpfen." Der Auftakt immerhin ist schon einmal gelungen. In der ersten Runde des DFB-Pokals gab es am Wochenende ein 3:1 (1:0) beim Zweitligisten FSV Hessen Wetzlar. Aber das war natürlich kein echter Prüfstein für Bells neues Team.

Emotionaler Abschied aus Norwegen

Der gebürtige Engländer hat die Zeit nach seiner Trennung vom 1. FFC Frankfurt genutzt, um seinen Horizont in Norwegen zu erweitern. Sieben Monate lang war Bell bei Avaldsnes IL tätig. Und trotz des schnellen Abschieds denkt er sehr gerne an die Zeit dort zurück: "Das war vielleicht eine meiner schönsten Trainerstationen überhaupt. Ich habe dort Spielerinnen angetroffen, die mich super in ihre tolle Gemeinschaft aufgenommen haben. So eine Herzlichkeit habe ich selten erlebt."

Auch die Erfolge waren da. Die ersten Begegnungen gewann Bell gemeinsam mit seinem Team und eroberte die Tabellenspitze. Am Ende ging er als Herbstmeister. Der Verein wollte ihn schließlich für drei Jahre binden, aber Bell zog es zurück nach Deutschland, weil ihm die Perspektive in Norwegen zu ungewiss war: "Am Tag vor meiner Abreise stand plötzlich die gesamte Mannschaft bei mir vor der Haustür. Die Spielerinnen haben gefragt, ob sie mich nicht doch noch irgendwie umstimmen können. Das fand ich großartig. Aber meine Entscheidung war gefallen. Da sind viele Tränen bei allen Beteiligten geflossen."

Bell möchte den SC Sand auf hohem Niveau etablieren

Bell hat stattdessen nun für drei Jahre beim SC Sand unterschrieben. Er ist also nicht in das Dorf in Baden-Württemberg gekommen, um nur kurzfristige Erfolge zu feiern. Er möchte langfristig etwas aufbauen und die Strukturen verbessern: "Der SC Sand ist ein sehr familiärer Verein. Das wollen wir auch auf jeden Fall beibehalten, denn das ist unser Alleinstellungsmerkmal in der Allianz Frauen-Bundesliga. Aber gleichzeitig müssen wir die Rahmenbedingungen und die infrastrukturellen Voraussetzungen verbessern. Nur dann können wir uns dauerhaft auf diesem Niveau etablieren."

Es ist also klar, dass der SC Sand zukünftig nichts mehr mit dem Abstiegskampf zu tun haben möchte. Keinen anderen Schluss lässt die Verpflichtung eines so erfahrenen und seit Jahren im Frauenfußball erfolgreichen Trainers wie Colin Bell zu. Diese Kooperation soll für beide Seiten kein Rückschritt sein. Es soll ein Schritt nach vorne sein. In eine erfolgreiche Gegenwart. In eine gute Zukunft.

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