Belgien vor Russland-Spiel: Großer Schritt Richtung K.o.-Runde angepeilt

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Unmittelbar vor dem wichtigsten Spiel der jüngeren belgischen Fußball-Geschichte gibt sich Marc Wilmots plötzlich ganz zahm. Er lächelt, er parliert gelassen auf flämisch und französisch - und er sagt: nichts. Nichts über die Verbalattacke gegen seine eigenen Spieler. Nichts über seine Startelf im zweiten Gruppenspiel gegen Russland heute (ab 18 Uhr MESZ, live im ZDF). Der Trainer der "Roten Teufel" will die Situation offensichtlich nicht mit noch mehr Brisanz aufladen.

Für die hatte Wilmots zuvor selbst gesorgt. Er meckerte. Er maulte. Er legte sich mit der Presse an. Und er beschimpfte seine eigenen Spieler als "Idioten". Nach dem äußerst mühsamen Start der Belgier in die WM unternahm er alles, damit seine hochgelobten Spieler den Erwartungen doch noch gerecht werden - und gegen Russland mit einem weiteren Sieg vorzeitig ins Achtelfinale vorstoßen.

"Ihr rennt hier herum und schießt wie die Idioten!", herrschte Wilmots seine Profis in der Vorbereitung auf das Duell mit seinem ungleich erfahreneren Kollegen Fabio Capello an. Wobei das französische "cons" mit Idioten äußerst freundlich übersetzt ist. Wilmots störte, dass die Spieler sich vor Schussübungen nicht richtig aufgewärmt hatten - für den Disziplinverfechter ein Unding. "Was soll das?", schimpfte er also, "nachher heult ihr, dass ihr verletzt seid. Aber dann ist es zu spät."

Kompanys Leistenprobleme offenbar ausgestanden

Weitere Verletzungen sind das Letzte, was Wilmots braucht. Nach dem Arbeitssieg gegen Algerien (2:1) klagte sein Kapitän Vincent Kompany über Probleme an der Leiste. Kompany versicherte am Samstag lächelnd, es gehe ihm "wirklich gut". Wilmots will über den Einsatz des Defensivspielers aber erst nach dem Abschlusstraining entscheiden. "Falls ich doch nicht spielen kann, stehen andere erstklassige Spieler bereit", sagt Kompany.

Lukaku gelobt Besserung gegen Russland

Doch der ist für Wilmots unverzichtbar. Er verkörpert exakt die Tugenden, die der Coach als Profi verkörperte und jetzt einfordert: Nimmermüden Einsatz, unbedingten Willen, hundertprozentige Professionalität. Weil Kompany und Co. gegen Algerien zunächst allzu lasch aufgetreten waren, hielt er in der Halbzeitpause eine Brandrede. "Er war richtig laut", sagt Romelu Lukaku.

Und weil es danach kritische Fragen gab, ging Wilmots auf die Reporter los. Bei seiner Mannschaft hat diese Masche Erfolg. Stürmerstar Lukaku, gegen Algerien ein Ausfall, gelobt Besserung. "Ich weiß, dass ich es besser kann. Gegen Russland muss ich mich mehr bewegen, mich beweisen", sagt er.

Beim jüngsten Duell mit den Russen im November 2010 war Lukaku Doppeltorschütze zum 2:0-Sieg. Ob er am heutigen Sonntag erneut ran darf, lässt Wilmots offen, seine Startelf hatte er aber 24 Stunden vor dem Anpfiff bereits im Kopf, wie er betont. Von den Russen überraschen lassen will er sich nicht. "Wir wissen fast alles über sie", sagt er.

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Akinfejew trotz Patzer gesetzt

Von seinem Gegenüber Capello darf man annehmen, dass er ähnlich gut vorbereitet ist. Ob nach dem 1:1 zum Auftakt gegen Südkorea Abwehr oder Angriff das Gebot der Stunde sei, wollte ein Fragesteller von Mittelfeldspieler Denis Gluschakow wissen. "Ich weiß es nicht", meint der, "aber das wird uns der Trainer schon sagen. Niemand weiß besser, wie wir spielen sollen."

Eine wichtige Frage hat Capello schon beantwortet. Igor Akinfejew wird trotz seines schweren Patzers gegen Südkorea wieder im Tor stehen, "weil er ein großer Torwart ist, einer der besten der Welt", wie Capello ausführt: "Ich habe nicht eine einzige Sekunde an ihm gezweifelt."

[sid]

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Unmittelbar vor dem wichtigsten Spiel der jüngeren belgischen Fußball-Geschichte gibt sich Marc Wilmots plötzlich ganz zahm. Er lächelt, er parliert gelassen auf flämisch und französisch - und er sagt: nichts. Nichts über die Verbalattacke gegen seine eigenen Spieler. Nichts über seine Startelf im zweiten Gruppenspiel gegen Russland heute (ab 18 Uhr MESZ, live im ZDF). Der Trainer der "Roten Teufel" will die Situation offensichtlich nicht mit noch mehr Brisanz aufladen.

Für die hatte Wilmots zuvor selbst gesorgt. Er meckerte. Er maulte. Er legte sich mit der Presse an. Und er beschimpfte seine eigenen Spieler als "Idioten". Nach dem äußerst mühsamen Start der Belgier in die WM unternahm er alles, damit seine hochgelobten Spieler den Erwartungen doch noch gerecht werden - und gegen Russland mit einem weiteren Sieg vorzeitig ins Achtelfinale vorstoßen.

"Ihr rennt hier herum und schießt wie die Idioten!", herrschte Wilmots seine Profis in der Vorbereitung auf das Duell mit seinem ungleich erfahreneren Kollegen Fabio Capello an. Wobei das französische "cons" mit Idioten äußerst freundlich übersetzt ist. Wilmots störte, dass die Spieler sich vor Schussübungen nicht richtig aufgewärmt hatten - für den Disziplinverfechter ein Unding. "Was soll das?", schimpfte er also, "nachher heult ihr, dass ihr verletzt seid. Aber dann ist es zu spät."

Kompanys Leistenprobleme offenbar ausgestanden

Weitere Verletzungen sind das Letzte, was Wilmots braucht. Nach dem Arbeitssieg gegen Algerien (2:1) klagte sein Kapitän Vincent Kompany über Probleme an der Leiste. Kompany versicherte am Samstag lächelnd, es gehe ihm "wirklich gut". Wilmots will über den Einsatz des Defensivspielers aber erst nach dem Abschlusstraining entscheiden. "Falls ich doch nicht spielen kann, stehen andere erstklassige Spieler bereit", sagt Kompany.

Lukaku gelobt Besserung gegen Russland

Doch der ist für Wilmots unverzichtbar. Er verkörpert exakt die Tugenden, die der Coach als Profi verkörperte und jetzt einfordert: Nimmermüden Einsatz, unbedingten Willen, hundertprozentige Professionalität. Weil Kompany und Co. gegen Algerien zunächst allzu lasch aufgetreten waren, hielt er in der Halbzeitpause eine Brandrede. "Er war richtig laut", sagt Romelu Lukaku.

Und weil es danach kritische Fragen gab, ging Wilmots auf die Reporter los. Bei seiner Mannschaft hat diese Masche Erfolg. Stürmerstar Lukaku, gegen Algerien ein Ausfall, gelobt Besserung. "Ich weiß, dass ich es besser kann. Gegen Russland muss ich mich mehr bewegen, mich beweisen", sagt er.

Beim jüngsten Duell mit den Russen im November 2010 war Lukaku Doppeltorschütze zum 2:0-Sieg. Ob er am heutigen Sonntag erneut ran darf, lässt Wilmots offen, seine Startelf hatte er aber 24 Stunden vor dem Anpfiff bereits im Kopf, wie er betont. Von den Russen überraschen lassen will er sich nicht. "Wir wissen fast alles über sie", sagt er.

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Akinfejew trotz Patzer gesetzt

Von seinem Gegenüber Capello darf man annehmen, dass er ähnlich gut vorbereitet ist. Ob nach dem 1:1 zum Auftakt gegen Südkorea Abwehr oder Angriff das Gebot der Stunde sei, wollte ein Fragesteller von Mittelfeldspieler Denis Gluschakow wissen. "Ich weiß es nicht", meint der, "aber das wird uns der Trainer schon sagen. Niemand weiß besser, wie wir spielen sollen."

Eine wichtige Frage hat Capello schon beantwortet. Igor Akinfejew wird trotz seines schweren Patzers gegen Südkorea wieder im Tor stehen, "weil er ein großer Torwart ist, einer der besten der Welt", wie Capello ausführt: "Ich habe nicht eine einzige Sekunde an ihm gezweifelt."