Beister: "Bundesliga ist ein anderes Level"

DFB.de: Ihr Ex-Verein steht aktuell auf dem sechsten Tabellenplatz. Sind Sie überrascht, dass die Düsseldorfer trotz des Umbruchs so stark aufspielen?

Beister: Die meisten Spieler aus der ersten Elf sind vergangene Saison mitaufgestiegen. Der Kern ist also geblieben. Nur in der Breite wurde die Mannschaft neu aufgestellt. Ich kenne den Trainer, das Team und die Spielphilosophie. Daher war mir klar, wie schwierig es für jeden Gegner ist, ein Tor gegen Düsseldorf zu erzielen. Ich traue der Mannschaft auf jeden Fall zu, die Klasse zu halten.

DFB.de: Nächste Woche geht es wieder zur U 21. Müssen Sie sich dann wieder auf ein neues Spielsystem einstellen?

Beister: Der Spielaufbau ist tatsächlich anders. Bei der U 21 kommen wir über die Außen und wollen über die Eins-zu-Eins-Situationen zum Abschluss kommen. In Hamburg wollen wir über unser Kombinationsspiel und Ballbesitz zu Chancen kommen und auf den entscheidenden Pass warten.

DFB.de: Der Gegner in den Play-offs ist die Schweiz. Ein schweres Los?

Beister: Sehr schwer. Ich habe schon einige Male gegen diese Mannschaft gespielt. Es ist eine unangenehme Truppe, die sehr gut verteidigt. Aber wir können sie schlagen, wenn wir unsere Leistung abrufen.

DFB.de: Wie groß ist der Nachteil, dass das Rückspiel auswärts stattfindet?

Beister: Natürlich wird das als Nachteil ausgelegt. Aber wenn wir unser Heimspiel gewinnen, haben wir sehr gute Chancen auf die Europameisterschaft.

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Nach zwei Jahren bei Fortuna Düsseldorf kehrte Maximilian Beister diesen Sommer zum Hamburger SV zurück. Das Ausleihgeschäft hat sich für den 22 Jahre alten Offensivspieler gelohnt: Er wuchs in der 2. Bundesliga zum Leistungsträger heran und erzielte in den beiden Spielzeiten 18 Tore. In Hamburg ist er zwar noch kein Stammspieler, wurde aber bisher in jedem Spiel eingewechselt.

Im DFB.de-Interview mit Mitarbeiter Oliver Jensen spricht Maximilian Beister über den Aufschwung des HSV, das Auswärtsspiel am Samstag (ab 15.30 Uhr, live bei Liga total! und Sky) gegen Greuther Fürth, seine Rolle als Einwechselspieler und die Play-offs zur U 21-Europameisterschaft. Heute hat ihn DFB-Trainer Rainer Adrion für die Duelle gegen die Schweiz am 12. Oktober (ab 18 Uhr, live bei Eurosport) in Leverkusen und am 16. Oktober (ab 17.30 Uhr, live in der ARD) in Luzern nominiert.

DFB.de: Herr Beister, vor zwei Wochen herrschte in Hamburg noch sportliche Depression. Nach sieben Punkten in den vergangenen drei Spielen ist nun wieder Aufbruchstimmung zu spüren. Wie ist die Stimmung innerhalb der Mannschaft?

Maximilian Beister: Im Fußball geht es sehr schnell. Vor kurzem spielten wir angeblich gegen den Abstieg, nun sollen wir wieder um die Europa League mitspielen. Wichtig war einfach, dass die Mannschaft eine Reaktion gezeigt hat. Besonders der Sieg gegen Dortmund war nicht zu erwarten. Natürlich ist die Stimmung in der Mannschaft gut. Wir haben Selbstvertrauen getankt und sind zuversichtlich, auch gegen Greuther Fürth zu gewinnen.

DFB.de: Was ist mit dem HSV in dieser Saison möglich?

Beister: Wir sind alle sehr bodenständig und sagen auch intern, dass wir einfach eine bessere Saison spielen wollen als vergangene Spielzeit.

DFB.de: Der Aufschwung scheint eng mit dem Namen Rafael van der Vaart zusammenzuhängen.

Beister: Natürlich kann so ein Star - er ist ja eine richtige Kultfigur in Hamburg - die Mannschaft mitreißen. Alles fokussiert sich auf ihn. Die anderen Spieler sind befreiter und haben weniger Druck. Rafael kann damit umgehen. Er kennt den Druck, spielt seit Jahren auf höchstem Niveau und macht oft den entscheidenden Pass.

DFB.de: Gegen Dortmund, Gladbach und Hannover war der HSV der Außenseiter. Sind Sie gegen Greuther Fürth nun erstmals wieder in der Favoritenrolle?

Beister: Wir spielen gegen einen Aufsteiger und sind automatisch der Favorit. Aber Greuther Fürth hat seine Qualitäten. Es ist schwierig, dort zu gewinnen. Zumal sie dazu gezwungen sind, langsam die Punkte einzufahren. Sie werden sich in jeden Zweikampf werfen. Gerade die Heimspiele sind für einen Aufsteiger wichtig.

DFB.de: Ihr erstes Tor für Fortuna Düsseldorf haben Sie vor zwei Jahren gegen Greuther Fürth geschossen. Ist das ein gutes Omen?

Beister: Gegen Fürth lief es tatsächlich immer gut. Ich habe Tore geschossen und vorbereitet. Aber es ist eine neue Mannschaft mit neuen Spielern und einem neuen Umfeld.

DFB.de: Trotzdem: Ist es ein Vorteil, dass Sie bereits gegen diese Mannschaft gespielt haben?

Beister: Natürlich kenne ich einige Spieler. Sie spielen einen attraktiven Ball nach vorne und sind besonders auf den Außen stark. Aber auch meine Mitspieler werden nach der Videoanalyse gut auf den Gegner eingestellt sein.

DFB.de: Am Mittwoch gab es ein Testspiel bei Lech Posen in Polen. Ist das 1:2 ein kleiner Dämpfer?

Beister: Ich denke nicht. Es waren nicht alle Spieler dabei, die Mannschaft wurde mit Nachwuchsspielern ergänzt. Daher waren wir ein gemischter und noch nicht eingespielter Haufen. Es war auch nicht einfach, am selben Tag anzureisen und zu spielen.

DFB.de: Zwei Jahre waren Sie nach Düsseldorf ausgeliehen, seit drei Monaten sind Sie wieder beim HSV. Wie fällt Ihr erstes Fazit aus?

Beister: Die Bundesliga ist natürlich ein anderes Level. Es braucht eine gewisse Zeit, um sich einzugewöhnen. Aber ich bekomme vom Trainer das Vertrauen, werde immer eingewechselt und bin auf einem guten Weg. Auch im Training werde ich immer sicherer.

DFB.de: Sie sagen es selbst: In allen sechs Bundesligaspielen kamen Sie von der Bank. Können Sie sich mit dieser Rolle anfreunden?

Beister: Anfreunden kann ich mich damit nicht. Ich möchte von Anfang an spielen. Aber ich muss mit der Situation umgehen und meine Chance nutzen, wenn ich einmal von Beginn an auf dem Feld stehe.

DFB.de: Ihnen ist anzusehen, dass Sie das erste Tor erzielen möchten. Kritiker werfen Ihnen vor, dass dadurch manchmal der Blick für den besser positionierten Nebenmann fehlt.

Beister: Ich werde mein Spiel nicht verändern, nur weil manche Journalisten behaupten, ich würde meine Mitspieler nicht sehen. Ich habe so meine Tore gemacht, besonders in den Eins-zu-Eins-Situationen. Genauso werde ich weiterhin Fußball spielen. Außerdem habe ich vergangene Saison 13 Tore vorbereitet. Ich kann den Ball also auch abspielen.

DFB.de: Bei der Fortuna wurden Sie in der Offensive überall eingesetzt. Auf welcher Position fühlen Sie sich am wohlsten?

Beister: Das ist mir ganz egal. Es mag ein wenig vom Gegner abhängen. Wollen wir auf Konter spielen, kann ich zum Beispiel gut hinter den Spitzen spielen und in die Tiefe gehen. Wollen wir das Spiel machen, spiele ich gerne Außen und kann in die Eins-zu-Eins-Situationen gehen.

DFB.de: Ihr Ex-Verein steht aktuell auf dem sechsten Tabellenplatz. Sind Sie überrascht, dass die Düsseldorfer trotz des Umbruchs so stark aufspielen?

Beister: Die meisten Spieler aus der ersten Elf sind vergangene Saison mitaufgestiegen. Der Kern ist also geblieben. Nur in der Breite wurde die Mannschaft neu aufgestellt. Ich kenne den Trainer, das Team und die Spielphilosophie. Daher war mir klar, wie schwierig es für jeden Gegner ist, ein Tor gegen Düsseldorf zu erzielen. Ich traue der Mannschaft auf jeden Fall zu, die Klasse zu halten.

DFB.de: Nächste Woche geht es wieder zur U 21. Müssen Sie sich dann wieder auf ein neues Spielsystem einstellen?

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Beister: Der Spielaufbau ist tatsächlich anders. Bei der U 21 kommen wir über die Außen und wollen über die Eins-zu-Eins-Situationen zum Abschluss kommen. In Hamburg wollen wir über unser Kombinationsspiel und Ballbesitz zu Chancen kommen und auf den entscheidenden Pass warten.

DFB.de: Der Gegner in den Play-offs ist die Schweiz. Ein schweres Los?

Beister: Sehr schwer. Ich habe schon einige Male gegen diese Mannschaft gespielt. Es ist eine unangenehme Truppe, die sehr gut verteidigt. Aber wir können sie schlagen, wenn wir unsere Leistung abrufen.

DFB.de: Wie groß ist der Nachteil, dass das Rückspiel auswärts stattfindet?

Beister: Natürlich wird das als Nachteil ausgelegt. Aber wenn wir unser Heimspiel gewinnen, haben wir sehr gute Chancen auf die Europameisterschaft.