Beckenbauer für internationale Kooperation in Sicherheitsfragen

Damit gewaltsame Auseinandersetzungen in Fußball-Stadien vermieden werden, hat Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble angeregt, bei Länder- und Europapokalspielen künftig Sicherheitskräfte aus beiden Ländern der jeweils beteiligten Teams einzusetzen. "Ich kann mir vorstellen, dass man das bei internationalen Spielen zur Regel macht", sagte Schäuble am heutigen Montage beim Treffen der europäischen Sportminister in Stuttgart.

Auch Franz Beckenbauer, Präsident des aufgelösten Organisationskomitees der WM 2006 und künftiges FIFA-Exekutivkomitee-Mitglied, hob die Bedeutung internationaler Kooperation für die Sicherheit hervor. "Mit den Innenministern der Nachbarländer haben wir schon lange vor WM-Beginn intensiv zusammengearbeitet", unterstrich Beckenbauer. Er gab die guten WM-Erfahrungen in Stuttgart an die EU-Sportminister weiter und formulierte dabei deutlich seine Erwartungen an die Politik: "Wir brauchen einheitliche Regelungen im Kampf gegen Doping und Rassismus, ansonsten sind die Grundwerte des Sports in Gefahr."

"Wie kann man Arbeit der Fan-Projekte besser machen?"

Beckenbauer und Schäuble zufolge seien Auseinandersetzungen bei der Fußball-WM 2006 unter anderem auch deshalb ausgeblieben, weil neben den deutschen Sicherheitskräften uniformierte Polizeikräfte zum Beispiel aus Großbritannien und Frankreich zum Einsatz gekommen seien. "Dies hat viel zu der friedlichen und freundlichen Atmosphäre beigetragen", sagte Schäuble. Zu entscheiden hätten diese Möglichkeiten im europäischen Rahmen allerdings nicht die Sportminister, sondern die Innenminister der Mitgliedsländer. Die Sportminister jedoch würden ihr Treffen in Stuttgart nutzen, "um sich auszutauschen und gegenseitig zu informieren".

Dasselbe gelte für die Frage, was der Sport selbst tun könne, um gewalttätige Ausschreitungen unter Fußball-Anhängern, wie jüngst in Leipzig oder auf Sizilien geschehen, zu vermeiden. "Was kann man zum Beispiel bei der Arbeit von Fan-Projekten besser machen? Auch darüber werden wir uns informieren und austauschen", sagte Schäuble. "Die Erfahrungen von der WM kann man dabei natürlich nicht eins zu eins auf Regionalliga-Spiele übertragen, aber einzelne Elemente bestimmt."

An dem Ministertreffen nehmen die Ressort-Chefs aus insgesamt 24 EU-Ländern teil. Neben dem Thema "Gewalt und Sport" stehen die bessere Vernetzung im Anti-Doping-Kampf sowie die Schwerpunkte "Sport und Ökonomie" sowie "Sport und Integration" auf dem Programm des zweitägigen Treffens.

[tw]

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Damit gewaltsame Auseinandersetzungen in Fußball-Stadien vermieden werden, hat Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble angeregt, bei Länder- und Europapokalspielen künftig Sicherheitskräfte aus beiden Ländern der jeweils beteiligten Teams einzusetzen. "Ich kann mir vorstellen, dass man das bei internationalen Spielen zur Regel macht", sagte Schäuble am heutigen Montage beim Treffen der europäischen Sportminister in Stuttgart.

Auch Franz Beckenbauer, Präsident des aufgelösten Organisationskomitees der WM 2006 und künftiges FIFA-Exekutivkomitee-Mitglied, hob die Bedeutung internationaler Kooperation für die Sicherheit hervor. "Mit den Innenministern der Nachbarländer haben wir schon lange vor WM-Beginn intensiv zusammengearbeitet", unterstrich Beckenbauer. Er gab die guten WM-Erfahrungen in Stuttgart an die EU-Sportminister weiter und formulierte dabei deutlich seine Erwartungen an die Politik: "Wir brauchen einheitliche Regelungen im Kampf gegen Doping und Rassismus, ansonsten sind die Grundwerte des Sports in Gefahr."

"Wie kann man Arbeit der Fan-Projekte besser machen?"

Beckenbauer und Schäuble zufolge seien Auseinandersetzungen bei der Fußball-WM 2006 unter anderem auch deshalb ausgeblieben, weil neben den deutschen Sicherheitskräften uniformierte Polizeikräfte zum Beispiel aus Großbritannien und Frankreich zum Einsatz gekommen seien. "Dies hat viel zu der friedlichen und freundlichen Atmosphäre beigetragen", sagte Schäuble. Zu entscheiden hätten diese Möglichkeiten im europäischen Rahmen allerdings nicht die Sportminister, sondern die Innenminister der Mitgliedsländer. Die Sportminister jedoch würden ihr Treffen in Stuttgart nutzen, "um sich auszutauschen und gegenseitig zu informieren".

Dasselbe gelte für die Frage, was der Sport selbst tun könne, um gewalttätige Ausschreitungen unter Fußball-Anhängern, wie jüngst in Leipzig oder auf Sizilien geschehen, zu vermeiden. "Was kann man zum Beispiel bei der Arbeit von Fan-Projekten besser machen? Auch darüber werden wir uns informieren und austauschen", sagte Schäuble. "Die Erfahrungen von der WM kann man dabei natürlich nicht eins zu eins auf Regionalliga-Spiele übertragen, aber einzelne Elemente bestimmt."

An dem Ministertreffen nehmen die Ressort-Chefs aus insgesamt 24 EU-Ländern teil. Neben dem Thema "Gewalt und Sport" stehen die bessere Vernetzung im Anti-Doping-Kampf sowie die Schwerpunkte "Sport und Ökonomie" sowie "Sport und Integration" auf dem Programm des zweitägigen Treffens.