Beck: "Wollen den offenen Schlagabtausch"

DFB.de: Was haben Sie im Hinspiel besser gemacht als der FCK?

Beck: Ich glaube, wir haben ein paar, wenn auch nicht viele, Chancen mehr als der Gegner erspielt. Und wir waren im Ausnutzen der Chancen konsequenter als in den letzten Wochen, so dass wir relativ schnell mit 2:0 in Führung gehen konnten. Dass der FCK noch den Anschluss erzielt hat, war von uns selbst verschuldet, weil wir uns nach der Pause ein Stück weit zurückgenommen haben. Aber dann haben wir doch noch einmal Moral gezeigt, das dritte Tor gemacht und hätten durch Fabian Johnson sogar noch das vierte nachlegen können - aber das wäre dann doch etwas zu hoch gewesen. So gehen wir mit einem kleinen Vorteil in die zweite Partie und wollen dieses Spiel jetzt auch noch gewinnen.

DFB.de: Ihre Vorarbeit zum 2:0 war herausragend, das ganze Tor sah aus, als sei es vorher einstudiert gewesen.

Beck: In letzter Zeit haben wir solche Situationen oft nicht geduldig genug ausgespielt. Aber dass Kevin Volland in vorderster Reihe noch wartet, bis ich ihn hinterlaufe, das ist eine Qualität von ihm. Toll, dass er da so ruhig bleibt. Wir nennen das eine Rolle über außen, und es hat in dieser Situation hervorragend funktioniert.

DFB.de: Hält das Gegentor die Mannschaft im Rückspiel wach?

Beck: Auf jeden Fall. Klar hätten wir gerne 3:0 oder 4:1 gewonnen, aber dieses Gegentor lässt unsere Antennen ausgefahren. Wir müssen hellwach sein. Am besten, wir machen selbst ein Tor in Lautern, denn es gibt gar keinen Grund, sich auf etwas auszuruhen. Es wird ein Hexenkessel auf dem Betzenberg, wir müssen weiter den Fuß auf dem Gaspedal lassen.

DFB.de: Trainer Markus Gisdol hat gesagt, das Relegationshinspiel sei wie ein ganz normales Bundesligaspiel. Kam gerade das gut bei der Mannschaft an?

Beck: Ja, er ist vielleicht in seinen Methoden unkonventionell, weil er die Dinge anders anpackt und uns in vielen Sachen den Druck nimmt. Das tut uns sehr gut. Den Weg hat er beschritten, seit er da ist. Uns hilft im Moment vielleicht, dass die letzten zehn, elf Spiele schon Endspielcharakter hatten. Ich habe die Mannschaft in den letzten Wochen total ruhig und gelassen erlebt, was vielleicht in einer solchen Situation genau das Richtige ist. Vorher gab es Phasen, wo wir wollten, aber total verkrampft waren und es nie richtig hinbekommen haben. Seit Wochen geht es bei uns in jedem Spiel um sehr, sehr viel, aber wir nehmen das an und genießen das auch irgendwo.



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Nationalspieler Andreas Beck hat mit 1899 Hoffenheim einen großen Schritt in Richtung Bundesligaverbleib gemacht. Am Donnerstag gewann die TSG das Relegationshinspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern daheim mit 3:1. Vor dem Rückspiel am kommenden Montag (ab 20.30 Uhr, live bei Sky und in der ARD) liegen die Trümpfe also in der Hand von Beck und Co.

Am Sieg gegen die "Roten Teufel" war der neunmalige Nationalspieler entscheidend beteiligt, als er den Treffer zum 2:0 mustergültig vorbereitete. Im Interview auf DFB.de spricht Beck über die Ausgangslage vor dem Relegationsrückspiel, die Arbeit seines Trainers Markus Gisdol und die Absage an Bundestrainer Joachim Löw.

DFB.de: Herr Beck, das Spiel gegen den 1. FC Kaiserslautern wurde von beiden Mannschaften sehr offensiv geführt. In so einer wichtigen Partie ist das doch eher ungewöhnlich, oder?

Andreas Beck: Für uns war die Marschrichtung klar: Wenn wir uns hinten reinstellen, wenn wir passiv agieren, dann passiert so etwas wie gegen Hamburg und Leverkusen - und dann werden wir abgeschlachtet. Das wollten wir überhaupt nicht. Wir wollten Fußball spielen und den offenen Schlagabtausch suchen, und ich glaube, das ist uns ganz gut gelungen.

DFB.de: Von außen hatte man den Eindruck, dass es ein sehr intensives Spiel war.

Beck: Wir haben diesen Schlagabtausch voll angenommen. Der Gegner hat sehr viel mit langen Pässen agiert, und dann gab es oft Zweikämpfe um die zweiten Bälle. Da wurde auch richtig schön hingelangt. Aber das zeigt nur die Bedeutung dieses Spiels. Das ist auch irgendwo schön, wenn man so richtig aggressiv in die Zweikämpfe gehen muss.

DFB.de: Nach dem Spiel war schon viel die Rede von einer Vorentscheidung. Wie sehen Sie das?

Beck: Ich glaube, es ist keine Vorentscheidung gefallen. Wir sollten das so machen wie bisher: demütig bleiben, uns freuen, dass wir die Chance haben, noch ein zweites Spiel zu machen und versuchen, unsere doch etwas bessere Ausgangslage zu nutzen. Aber wir müssen sehr, sehr fokussiert ins zweite Spiel gehen.

DFB.de: Was haben Sie im Hinspiel besser gemacht als der FCK?

Beck: Ich glaube, wir haben ein paar, wenn auch nicht viele, Chancen mehr als der Gegner erspielt. Und wir waren im Ausnutzen der Chancen konsequenter als in den letzten Wochen, so dass wir relativ schnell mit 2:0 in Führung gehen konnten. Dass der FCK noch den Anschluss erzielt hat, war von uns selbst verschuldet, weil wir uns nach der Pause ein Stück weit zurückgenommen haben. Aber dann haben wir doch noch einmal Moral gezeigt, das dritte Tor gemacht und hätten durch Fabian Johnson sogar noch das vierte nachlegen können - aber das wäre dann doch etwas zu hoch gewesen. So gehen wir mit einem kleinen Vorteil in die zweite Partie und wollen dieses Spiel jetzt auch noch gewinnen.

DFB.de: Ihre Vorarbeit zum 2:0 war herausragend, das ganze Tor sah aus, als sei es vorher einstudiert gewesen.

Beck: In letzter Zeit haben wir solche Situationen oft nicht geduldig genug ausgespielt. Aber dass Kevin Volland in vorderster Reihe noch wartet, bis ich ihn hinterlaufe, das ist eine Qualität von ihm. Toll, dass er da so ruhig bleibt. Wir nennen das eine Rolle über außen, und es hat in dieser Situation hervorragend funktioniert.

DFB.de: Hält das Gegentor die Mannschaft im Rückspiel wach?

Beck: Auf jeden Fall. Klar hätten wir gerne 3:0 oder 4:1 gewonnen, aber dieses Gegentor lässt unsere Antennen ausgefahren. Wir müssen hellwach sein. Am besten, wir machen selbst ein Tor in Lautern, denn es gibt gar keinen Grund, sich auf etwas auszuruhen. Es wird ein Hexenkessel auf dem Betzenberg, wir müssen weiter den Fuß auf dem Gaspedal lassen.

DFB.de: Trainer Markus Gisdol hat gesagt, das Relegationshinspiel sei wie ein ganz normales Bundesligaspiel. Kam gerade das gut bei der Mannschaft an?

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Beck: Ja, er ist vielleicht in seinen Methoden unkonventionell, weil er die Dinge anders anpackt und uns in vielen Sachen den Druck nimmt. Das tut uns sehr gut. Den Weg hat er beschritten, seit er da ist. Uns hilft im Moment vielleicht, dass die letzten zehn, elf Spiele schon Endspielcharakter hatten. Ich habe die Mannschaft in den letzten Wochen total ruhig und gelassen erlebt, was vielleicht in einer solchen Situation genau das Richtige ist. Vorher gab es Phasen, wo wir wollten, aber total verkrampft waren und es nie richtig hinbekommen haben. Seit Wochen geht es bei uns in jedem Spiel um sehr, sehr viel, aber wir nehmen das an und genießen das auch irgendwo.

DFB.de: Das Schöne ist ja, dass Sie es mit Hoffenheim noch in die Relegation geschafft haben und so den Klassenverbleib sichern können. Leider mussten Sie dafür die Nationalmannschaftsreise in die USA absagen. Sind Sie darüber enttäuscht?

Beck: Natürlich wäre es für mich persönlich eine schöne Sache gewesen, bei der Nationalelf dabei zu sein. Aber hier in Hoffenheim war und ist es unser großes Ziel, den Klassenerhalt noch zu schaffen, da muss man die persönlichen Dinge hintenanstellen. Jeder muss sich den sportlichen Zielen unterordnen, und ich bin der Erste, der das dann auch tut.

Aufgezeichnet von Andreas Renner.