Bayern-Torjäger Julian Green: "Wir sind noch nicht am Limit"

[bild2]

Fußball spielt für viele US-Bürger hinter Basketball, Baseball, American Football oder Eishockey noch immer eine untergeordnete Rolle. Nicht bei dem aus Tampa im US-Bundesstaat Florida stammenden deutschen Junioren-Nationalspieler Julian Green vom FC Bayern München. Der 18-Jährige, der mit seiner Familie im Alter von gerade einmal zwei Jahren den Weg ins bayerische Miesbach gefunden hatte, tauschte vor einigen Jahren Eishockey-Schläger gegen Fußballschuhe.

Keine schlechte Entscheidung, schaffte der US-Boy aus dem "Sonnenschein-Staat" doch über den FC Miesbach und die SG Hausham einst den Sprung in die U 15 des aktuellen Triplegewinners. Inzwischen hat sich Julian Green, der eigentlich noch für die A-Junioren spielberechtigt ist, mit zehn Toren bei zehn Einsätzen für die U 23-Mannschaft in der Regionalliga Bayern in den Fokus gespielt und darf sich Hoffnungen auf den baldigen Durchbruch machen.

Wie es sich bei den Bayern-Profis unter dem neuen Trainer Pep Guardiola anfühlt, spürte der wieselflinke Offensivspieler bereits während der Vorbereitung im Trainingslager im italienischen Trentino. Im exklusiven DFB.de-Interview spricht Julian Green nun über den angestrebten Aufstieg mit Bayern II, seine Profiperspektive und den Kontakt zu US-Nationaltrainer Jürgen Klinsmann.

DFB.de: Erst am Donnerstag sind Sie vom elftägigen Lehrgang der deutschen U 19-Nationalmannschaft zurückgekehrt. Ist die DFB-Auswahl für die EM-Qualifikation gerüstet, Julian Green?

Julian Green: Ich denke schon. Durch das 6:1 in den Niederlanden und das 2:0 gegen Griechenland konnten wir unsere Qualitäten andeuten. In unserer EM-Qualifikationsgruppe treffen wir Mitte Oktober mit Weißrussland, Lettland und Schottland auf einige gut organisierte Mannschaften. Doch wenn wir unser Potenzial abrufen, stehen die Chancen mehr als gut.

DFB.de: Noch in der vergangenen Saison waren Sie für die US-amerikanische U 18-Nationalmannschaft am Ball. Ist Ihr Heimatland noch immer eine Option für Sie?

Green: Ja, ich habe für mich noch keine 100-prozentige Entscheidung getroffen. Es gab auch ein kurzes Gespräch mit Nationaltrainer Jürgen Klinsmann über meine Perspektive. Doch ich möchte mir zurzeit keinen großen Kopf darüber machen, sondern mich in erster Linie auf den FC Bayern konzentrieren.

DFB.de: Als Sohn einer deutschen Mutter und eines amerikanischen Vaters leben Sie bereits seit Ihrem zweiten Lebensjahr in Deutschland. Was haben Ihre Eltern Ihnen in punkto Nationalmannschaft geraten?

Green: Meine Eltern haben mir gesagt, ich solle auf mein Herz hören. Sie werden mich unterstützen, egal für welche Nationalmannschaft ich mich irgendwann mal entscheide, sofern sich diese Frage stellt. Bis dahin ist es schließlich noch ein weiter Weg.

DFB.de: Kommen wir zum FC Bayern: Mit zehn Treffern und drei Vorlagen für die U 23 in der Regionalliga haben Sie sich in den Blickpunkt gespielt

[bild1]

Green: Ich bin Stürmer, meine Hauptaufgabe sind doch Tore. (grinst) Nach der vergangenen Saison habe ich dem verlorenen A-Junioren-Halbfinale gegen Hansa Rostock (0:2 und 1:1; Anm. der Red.) Mitte Juni etwas nachgetrauert. Doch zum Glück ging nach unserem Ausscheiden sofort die Vorbereitung, die ich teilweise bei den Profis absolvieren durfte, wieder los. Danach hatte ich ein gutes Gefühl. Momentan profitiere ich auch davon, dass es in der gesamten Mannschaft hervorragend läuft. Ich bin ein Stürmertyp, der gerne in die Tiefe geht, und werde von meinen Mitspielern entsprechend eingesetzt. Ein gewisser Torriecher und Instinkt sind wohl auch dabei.

DFB.de: Die Bayern dominieren die Regionalliga seit Saisonbeginn und liegen klar auf Kurs in Richtung der angestrebten Meisterschaft. Ist der größte Gegner von Bayern im Titelrennen Bayern?

Green: Ich würde es mal so sagen: Wenn wir unsere Leistung auf den Platz bringen, sind wir wohl nur schwer zu stoppen. Von daher liegt es schon an uns selbst. Unser Ziel ist es immer, möglichst ohne Gegentor zu gewinnen. Beim 3:2 gegen die SpVgg Bayern Hof im vergangenen Heimspiel gab es beispielsweise gleich zwei Gegentore. Das zeigt, dass wir noch nicht am Limit sind.

DFB.de: Wie groß ist der Anteil des erst vor Saisonbeginn verpflichteten niederländischen Trainers Erik ten Hag (zuvor Go Ahead Eagles Deventer in Holland; Anm. der Red.) an dieser Erfolgsserie?

Green: Sehr groß. Erik ten Hag hat mit uns sehr viel im taktischen Bereich gearbeitet und es geschafft, die vielen Spieler, die während der Vorbereitung bei anderen Mannschaften oder verletzt waren, sofort ins Team zu integrieren. Er erklärt uns immer ganz genau, was er will und wie sich jeder Einzelne einbringen muss, damit wir unseren dominanten Spielstil mit viel Ballbesitz ausüben können.

DFB.de: Bereits während der Vorbereitung rückten Sie in den Fokus des neuen Bundesligatrainers Pep Guardiola und zeichneten sich in mehreren Testspielen als Torschütze aus. Wie war das Feedback aus der Profiabteilung?

Green: Es war ein Traum, mit so vielen Nationalspielern auf dem Platz stehen zu dürfen. Dazu kam noch Pep Guardiola, der auch sehr viel mit den jungen Spielern spricht und menschlich ein super Typ ist. Ich konzentriere ich mich aktuell aber nur auf meine Leistungen in der U 23-Mannschaft und den angepeilten Aufstieg in die 3. Liga.

DFB.de: Dennoch: Wie oft träumen Sie von einem Bundesligaspiel im Bayern-Trikot?

Green: Jeder Mensch sollte Träume haben. Ich weiß aber, dass ich mich noch in vielen Bereichen steigern muss und entsprechend noch ein gutes Stück vom Bundesligakader entfernt bin. Mein einfaches Ziel ist es, jeden Tag Vollgas zu geben.

DFB.de: Warum haben Sie sich als gebürtiger Amerikaner eigentlich für den Fußball und nicht für einer der US-Nationalsportarten Basketball, Baseball, American Football oder Eishockey entschieden?

Green: Vom Leben in den USA habe ich zwar nicht viel mitbekommen, interessiere mich aber durchaus auch für American Football oder Eishockey. Zeitweise habe ich in Miesbach parallel zum Fußball auch Eishockey gespielt. Was letztendlich den Ausschlag für den Fußball gab, kann ich gar nicht so genau sagen. Es hat schlichtweg mehr Spaß gemacht.

DFB.de: Wann entscheidet sich, wie es in den kommenden Jahren für Sie beim FC Bayern weitergeht?

Green: Mein Vertrag läuft zum Saisonende aus. Ich denke mal, in der Winterpause wissen wir mehr.

[mspw]

[bild2]

Fußball spielt für viele US-Bürger hinter Basketball, Baseball, American Football oder Eishockey noch immer eine untergeordnete Rolle. Nicht bei dem aus Tampa im US-Bundesstaat Florida stammenden deutschen Junioren-Nationalspieler Julian Green vom FC Bayern München. Der 18-Jährige, der mit seiner Familie im Alter von gerade einmal zwei Jahren den Weg ins bayerische Miesbach gefunden hatte, tauschte vor einigen Jahren Eishockey-Schläger gegen Fußballschuhe.

Keine schlechte Entscheidung, schaffte der US-Boy aus dem "Sonnenschein-Staat" doch über den FC Miesbach und die SG Hausham einst den Sprung in die U 15 des aktuellen Triplegewinners. Inzwischen hat sich Julian Green, der eigentlich noch für die A-Junioren spielberechtigt ist, mit zehn Toren bei zehn Einsätzen für die U 23-Mannschaft in der Regionalliga Bayern in den Fokus gespielt und darf sich Hoffnungen auf den baldigen Durchbruch machen.

Wie es sich bei den Bayern-Profis unter dem neuen Trainer Pep Guardiola anfühlt, spürte der wieselflinke Offensivspieler bereits während der Vorbereitung im Trainingslager im italienischen Trentino. Im exklusiven DFB.de-Interview spricht Julian Green nun über den angestrebten Aufstieg mit Bayern II, seine Profiperspektive und den Kontakt zu US-Nationaltrainer Jürgen Klinsmann.

DFB.de: Erst am Donnerstag sind Sie vom elftägigen Lehrgang der deutschen U 19-Nationalmannschaft zurückgekehrt. Ist die DFB-Auswahl für die EM-Qualifikation gerüstet, Julian Green?

Julian Green: Ich denke schon. Durch das 6:1 in den Niederlanden und das 2:0 gegen Griechenland konnten wir unsere Qualitäten andeuten. In unserer EM-Qualifikationsgruppe treffen wir Mitte Oktober mit Weißrussland, Lettland und Schottland auf einige gut organisierte Mannschaften. Doch wenn wir unser Potenzial abrufen, stehen die Chancen mehr als gut.

DFB.de: Noch in der vergangenen Saison waren Sie für die US-amerikanische U 18-Nationalmannschaft am Ball. Ist Ihr Heimatland noch immer eine Option für Sie?

Green: Ja, ich habe für mich noch keine 100-prozentige Entscheidung getroffen. Es gab auch ein kurzes Gespräch mit Nationaltrainer Jürgen Klinsmann über meine Perspektive. Doch ich möchte mir zurzeit keinen großen Kopf darüber machen, sondern mich in erster Linie auf den FC Bayern konzentrieren.

DFB.de: Als Sohn einer deutschen Mutter und eines amerikanischen Vaters leben Sie bereits seit Ihrem zweiten Lebensjahr in Deutschland. Was haben Ihre Eltern Ihnen in punkto Nationalmannschaft geraten?

Green: Meine Eltern haben mir gesagt, ich solle auf mein Herz hören. Sie werden mich unterstützen, egal für welche Nationalmannschaft ich mich irgendwann mal entscheide, sofern sich diese Frage stellt. Bis dahin ist es schließlich noch ein weiter Weg.

DFB.de: Kommen wir zum FC Bayern: Mit zehn Treffern und drei Vorlagen für die U 23 in der Regionalliga haben Sie sich in den Blickpunkt gespielt

[bild1]

Green: Ich bin Stürmer, meine Hauptaufgabe sind doch Tore. (grinst) Nach der vergangenen Saison habe ich dem verlorenen A-Junioren-Halbfinale gegen Hansa Rostock (0:2 und 1:1; Anm. der Red.) Mitte Juni etwas nachgetrauert. Doch zum Glück ging nach unserem Ausscheiden sofort die Vorbereitung, die ich teilweise bei den Profis absolvieren durfte, wieder los. Danach hatte ich ein gutes Gefühl. Momentan profitiere ich auch davon, dass es in der gesamten Mannschaft hervorragend läuft. Ich bin ein Stürmertyp, der gerne in die Tiefe geht, und werde von meinen Mitspielern entsprechend eingesetzt. Ein gewisser Torriecher und Instinkt sind wohl auch dabei.

DFB.de: Die Bayern dominieren die Regionalliga seit Saisonbeginn und liegen klar auf Kurs in Richtung der angestrebten Meisterschaft. Ist der größte Gegner von Bayern im Titelrennen Bayern?

Green: Ich würde es mal so sagen: Wenn wir unsere Leistung auf den Platz bringen, sind wir wohl nur schwer zu stoppen. Von daher liegt es schon an uns selbst. Unser Ziel ist es immer, möglichst ohne Gegentor zu gewinnen. Beim 3:2 gegen die SpVgg Bayern Hof im vergangenen Heimspiel gab es beispielsweise gleich zwei Gegentore. Das zeigt, dass wir noch nicht am Limit sind.

DFB.de: Wie groß ist der Anteil des erst vor Saisonbeginn verpflichteten niederländischen Trainers Erik ten Hag (zuvor Go Ahead Eagles Deventer in Holland; Anm. der Red.) an dieser Erfolgsserie?

Green: Sehr groß. Erik ten Hag hat mit uns sehr viel im taktischen Bereich gearbeitet und es geschafft, die vielen Spieler, die während der Vorbereitung bei anderen Mannschaften oder verletzt waren, sofort ins Team zu integrieren. Er erklärt uns immer ganz genau, was er will und wie sich jeder Einzelne einbringen muss, damit wir unseren dominanten Spielstil mit viel Ballbesitz ausüben können.

DFB.de: Bereits während der Vorbereitung rückten Sie in den Fokus des neuen Bundesligatrainers Pep Guardiola und zeichneten sich in mehreren Testspielen als Torschütze aus. Wie war das Feedback aus der Profiabteilung?

Green: Es war ein Traum, mit so vielen Nationalspielern auf dem Platz stehen zu dürfen. Dazu kam noch Pep Guardiola, der auch sehr viel mit den jungen Spielern spricht und menschlich ein super Typ ist. Ich konzentriere ich mich aktuell aber nur auf meine Leistungen in der U 23-Mannschaft und den angepeilten Aufstieg in die 3. Liga.

DFB.de: Dennoch: Wie oft träumen Sie von einem Bundesligaspiel im Bayern-Trikot?

Green: Jeder Mensch sollte Träume haben. Ich weiß aber, dass ich mich noch in vielen Bereichen steigern muss und entsprechend noch ein gutes Stück vom Bundesligakader entfernt bin. Mein einfaches Ziel ist es, jeden Tag Vollgas zu geben.

DFB.de: Warum haben Sie sich als gebürtiger Amerikaner eigentlich für den Fußball und nicht für einer der US-Nationalsportarten Basketball, Baseball, American Football oder Eishockey entschieden?

Green: Vom Leben in den USA habe ich zwar nicht viel mitbekommen, interessiere mich aber durchaus auch für American Football oder Eishockey. Zeitweise habe ich in Miesbach parallel zum Fußball auch Eishockey gespielt. Was letztendlich den Ausschlag für den Fußball gab, kann ich gar nicht so genau sagen. Es hat schlichtweg mehr Spaß gemacht.

DFB.de: Wann entscheidet sich, wie es in den kommenden Jahren für Sie beim FC Bayern weitergeht?

Green: Mein Vertrag läuft zum Saisonende aus. Ich denke mal, in der Winterpause wissen wir mehr.