Bayern-Stürmerin Bürki: "Jetzt wird es richtig spannend"

DFB.de: In der Saison 2008/2009 haben Sie mit den Münchnerinnen die Meisterschaft nur um ein einziges Tor verpasst. Was ist jetzt anders?

Bürki: Alles. Der Frauenfußball hat eine rasante Entwicklung genommen. Ich finde, dass das Spiel heute fast gar nicht mehr mit dem von damals zu vergleichen ist. Ich war die ganze Zeit dabei und muss schon sagen: Es ist unglaublich, was alles passiert ist. Und natürlich bin ich auch ein wenig stolz darauf, dass ich noch immer dabei sein kann.

DFB.de: Sind Sie möglicherweise so stark wie nie zuvor? Beim FC Bayern läuft es perfekt. Mit der Schweizer Nationalmannschaft haben Sie sich überaus souverän für die Weltmeisterschaft in Kanada qualifiziert.

Bürki: Ob ich so gut bin wie noch nie, das sollen andere entscheiden. Aber es läuft gut und ich fühle mich fit. Und die Sache mit der Weltmeisterschaft ist für mich natürlich noch mal ein absoluter Höhepunkt.

DFB.de: Welche Rolle spielt Nationaltrainerin Martina Voss?

Bürki: Eine ganz große. Sie bringt die deutschen Tugenden mit. Man merkt, dass sie unheimlich erfahren und siegeshungrig ist. Sie hat ein Konzept, das sie konsequent verfolgt. Jetzt haben wir uns erstmals für eines der großen Turniere qualifiziert – und das nicht glücklich, sondern absolut verdient.

DFB.de: Und was ist dann möglich in Kanada?

Bürki: Wir fahren sicher nicht dorthin, um einfach mal dabei zu sein. Das ist nicht unser Anspruch. Deutschland ist einer der großen Favoriten auf den Titel. Wir sind Außenseiter. Aber wir wollen eine gute Rolle spielen. Mal sehen, was dann möglich ist…

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Vanessa Bürki ist das Urgestein bei den Fußballerinnen des FC Bayern München. Die Angreiferin spielt gerade ihre neunte Saison für die Süddeutschen. Sie ist also den Weg komplett mitgegangen, bis in die Spitzengruppe der Allianz Frauen-Bundesliga.

Wenn Bürki und der FC Bayern am Sonntag (ab 14 Uhr) beim FF USV Jena gewinnen, thronen sie wieder ganz oben in der Tabelle. Es ist ein erstaunlicher Aufschwung, den die Münchnerinnen zuletzt genommen haben. Viele Experten sehen in ihnen inzwischen den großen Favoriten auf die Deutsche Meisterschaft. Auch darüber spricht die 28-Jährige im DFB.de-Interview.

DFB.de: Frau Bürki, Sie sind mit dem FC Bayern München Tabellendritter, haben aber eine Begegnung weniger bestritten als Frankfurt und Wolfsburg. Wie schätzen Sie die Situation ein?

Vanessa Bürki: Wir sind mit dem bisherigen Saisonverlauf sehr zufrieden. Am Sonntag steht uns in Jena eine sehr schwere Aufgabe bevor. Aber mit einem Sieg können wir oben dran bleiben. Wir genießen diese Situation, wissen aber auch, dass das nur eine Momentaufnahme ist und wir weiter hart an uns arbeiten müssen.

DFB.de: Was macht den FC Bayern in diesem Jahr so stark?

Bürki: Wir sind viel konstanter. Ich kann mich noch gut an das 1:1 in der vergangenen Saison gegen den VfL Sindelfingen erinnern. Solche Ausrutscher sind uns bisher nicht passiert. Und ich glaube auch nicht, dass das passieren wird. Wir verfügen inzwischen über große Qualität im Kader. Selbst mit den Einwechselspielerinnen können wir einem Spiel noch die entscheidende Wendung geben. Das ist ein gutes Gefühl.

DFB.de: Mit Leonie Maier und Lena Lotzen waren zwei deutsche Nationalspielerinnen in dieser Saison wegen Verletzungen noch gar nicht im Einsatz…

Bürki: Das zeigt, wie groß der Konkurrenzkampf bei uns im Moment ist. Es macht riesig Spaß, weil sich jeder in jeder Trainingseinheit neu beweisen muss. Das spornt an, das gibt uns noch einmal einen zusätzlichen Schub. Die Leidenschaft innerhalb der Mannschaft ist sehr groß. Wir wollen weiter erfolgreich sein. Auch wenn wir erst acht Begegnungen absolviert haben – jeder weiß, um was es hier geht.

DFB.de: Um was geht es konkret? Um die Deutsche Meisterschaft?

Bürki: So weit schauen wir noch gar nicht nach vorne. Frankfurt, Wolfsburg und Potsdam sind für mich weiterhin die großen Favoriten. Wir sind stolz darauf, dass wir bei den drei Großen dabei sind. Und wir wollen so lange wie möglich dabei bleiben. Wir sind auf einem guten Weg. Es ist wichtig, dass wir diesen jetzt Schritt für Schritt weitergehen. Zu weit nach vorne zu schauen, wäre ganz falsch. Unsere gesamte Konzentration gilt der Aufgabe in Jena am Sonntag.

DFB.de: Im DFB-Pokal haben Sie dort zuletzt 1:0 gewonnen.

Bürki: Und das war wirklich ein extrem hartes Stück Arbeit. Und am Sonntag wird es nicht einfacher. Jena ist traditionell ein sehr unangenehmer Gegner. Wenn wir dort nur ein paar Prozent nachlassen, werden wir eine böse Überraschung erleben.

DFB.de: Ist Jena womöglich das beste Beispiel dafür, wie ausgeglichen die Allianz Frauen-Bundesliga mittlerweile ist?

Bürki: Ja, durchaus. Eigentlich gibt es keine schlechten Gegner mehr. An einem guten Tag kann fast jeder jeden schlagen. Klare Ergebnisse sind die absolute Ausnahme. Das war früher anders. Ich bin froh, dass es jetzt so ist. Das macht den Frauenfußball viel attraktiver.

DFB.de: Sie haben die ganze Entwicklung erlebt. Sie spielen Ihre neunte Saison beim FC Bayern. Hätten Sie anfangs gedacht, dass Sie so lange bei diesem Verein bleiben würden?

Bürki: Nein, damit war nicht zu rechnen. Das hat sich erst entwickelt. Aber nach einigen Jahren habe ich schon gemerkt, dass ich mich hier wohlfühle. Wir haben hier etwas aufgebaut und jetzt wird es richtig spannend.

DFB.de: In der Saison 2008/2009 haben Sie mit den Münchnerinnen die Meisterschaft nur um ein einziges Tor verpasst. Was ist jetzt anders?

Bürki: Alles. Der Frauenfußball hat eine rasante Entwicklung genommen. Ich finde, dass das Spiel heute fast gar nicht mehr mit dem von damals zu vergleichen ist. Ich war die ganze Zeit dabei und muss schon sagen: Es ist unglaublich, was alles passiert ist. Und natürlich bin ich auch ein wenig stolz darauf, dass ich noch immer dabei sein kann.

DFB.de: Sind Sie möglicherweise so stark wie nie zuvor? Beim FC Bayern läuft es perfekt. Mit der Schweizer Nationalmannschaft haben Sie sich überaus souverän für die Weltmeisterschaft in Kanada qualifiziert.

Bürki: Ob ich so gut bin wie noch nie, das sollen andere entscheiden. Aber es läuft gut und ich fühle mich fit. Und die Sache mit der Weltmeisterschaft ist für mich natürlich noch mal ein absoluter Höhepunkt.

DFB.de: Welche Rolle spielt Nationaltrainerin Martina Voss?

Bürki: Eine ganz große. Sie bringt die deutschen Tugenden mit. Man merkt, dass sie unheimlich erfahren und siegeshungrig ist. Sie hat ein Konzept, das sie konsequent verfolgt. Jetzt haben wir uns erstmals für eines der großen Turniere qualifiziert – und das nicht glücklich, sondern absolut verdient.

DFB.de: Und was ist dann möglich in Kanada?

Bürki: Wir fahren sicher nicht dorthin, um einfach mal dabei zu sein. Das ist nicht unser Anspruch. Deutschland ist einer der großen Favoriten auf den Titel. Wir sind Außenseiter. Aber wir wollen eine gute Rolle spielen. Mal sehen, was dann möglich ist…