Bayern peilt Wintermeisterschaft an - Letzter Stuttgart in Mainz zu Gast

Mainz - Stuttgart

Ein echtes Krisenduell steigt in der Coface Arena in Mainz, wenn heute Abend unter Flutlicht der Tabellenletzte VfB Stuttgart beim seit sechs Ligaspielen in Folge sieglosen FSV zu Gast ist. Huub Stevens folgte beim VfB auf den glücklosen Armin Veh und übernahm damit die vor der 15. Runde löchrigste Abwehr der Liga (31 Gegentore). Beim 0:4 gegen Schalke am vergangenen Samstag offenbarten die Schwaben einmal mehr ihre Schwächen in der Defensive.

"Jeder ist gefordert, noch mehr Verantwortung zu übernehmen und seine Mitspieler zu unterstützen. Dieser Prozess wird entscheidend sein, damit wir da unten rauskommen", sagt Kapitän Christian Gentner bei Sport im Dritten zur Aufgabe im Abstiegskampf und richtet eine Kampfansage an den kommenden Gegner: "Jeder einzelne von uns muss dieses Spiel als Chance sehen. Es soll nicht nur als Wiedergutmachung für das schlechte Spiel gegen Schalke dienen, sondern eines von drei ganz wichtigen Spielen vor Weihnachten sein, in denen wir zusehen sollten, dass wir den Anschluss in der Tabelle nicht verlieren und die ein oder andere Mannschaft noch überholen. Wir fahren nach Mainz, weil wir dort gewinnen wollen."

Diesen Auftrag wird auch Kaspar Hjulmand an seine Spieler weitergegeben haben. Denn die Sieglosserie der 05er dürfte den Verantwortlichen keineswegs schmecken. Seit dem 2:1 gegen Augsburg am 18. Oktober wartet Mainz auf den vierten Saisonerfolg und kassierte innerhalb dieses Zeitraums gleich vier Niederlagen. War der FSV in der ersten Saisonhälfte noch Anwärter auf einen Europapokalplatz, spricht die Tendenz nun eindeutig gegen den Klub.

"Wir sind irgendwie aus der Spur gekommen mit der Art des Fußballs, wie wir ihn spielen wollen. Daran müssen wir jetzt etwas ändern", sagte Manager Christian Heidel nach dem 1:2 beim HSV. "Wir werden die Zügel ein bisschen anziehen", so Heidel. Zwar gebe es "keine Panik, aber die Situation ist uns sehr bewusst. Der Schalter muss jetzt umgelegt werden". Angesichts der schwachen Vorstellungen in den vergangenen Wochen muss der FSV seinen Blick langsam gen Abstiegszone richten. Heidel ist vor allem die momentane Einstellung seiner Profis ein Dorn im Auge. "Das ist mir zu viel Rastelli, zu viel tänzeln. Wir müssen wieder böser werden", sagt der Sportchef: "Früher wäre nach so einem Spiel die Tür eingetreten worden." Heute gegen den VfB werde sein Team "ganz anders auftreten".

[sid/rs]


Die Bundesliga geht in den Jahresendspurt. Wer überwintert auf den internationalen Plätzen, welche Teams müssen die Pause in der Abstiegszone verbringen? Der 15. Spieltag wird Antworten bringen. Rekordmeister Bayern München kann sich heute beim Überraschungsdritten FC Augsburg zum inoffiziellen Wintermeister küren. Schalke 04 peilt gegen den 1. FC Köln den vierten Sieg in Serie an, die Kölner wollen die vierte Niederlage hintereinander verhindern.

Desweiteren soll bei Vizemeister Borussia Dortmund endgültig der Knoten platzen und bei Hertha BSC der fünfte Saisonsieg gefeiert werden. Der Tabellen-17. Werder Bremen empfängt den Neunten Hannover 96, der seit drei Spielen sieglose SC Freiburg muss gegen den unkonstanten Hamburger SV ran (alle Spiele ab 15.30 Uhr, live auf Sky). Am Abend kommt es unter Flutlicht zum Krisenduell zwischen dem 1. FSV Mainz 05 und dem Ligaschlusslicht VfB Stuttgart (ab 18.30 Uhr, live auf Sky).

Augsburg - Bayern

In der Augsburger SGL arena steigt mit dem bayerischen Derby das tabellarische Spitzenspiel der 15. Runde, das wohl vor der Saison kaum jemand erwartet hätte. Der FCA mauserte sich in den letzten Wochen zu einer echten Top-Mannschaft. Mit vier Siegen in Folge feierte das Team von Trainer Markus Weinzierl einen Vereinsrekord, gegen die großen Bayern soll der fünfte Streich folgen.

"Wir sind euphorisch-bodenständig", hatte Mittelfeldspieler Tobias Werner nach dem 2:1 in Köln am vergangenen Wochenende verkündet. Mit genau dieser Mischung soll nun auch das Münchner Bollwerk geknackt werden. Das Team um Weltmeister-Torhüter Manuel Neuer kassierte in dieser Saison allerdings erst drei Gegentore und stellt mit 33 Treffern den besten Angriff der Liga. Zudem dürfte der FCB bereits vorzeitig die Wintermeisterschaft feiern, sollte ein weiterer Dreier gegen das Weinzierl-Team gelingen.

Eine Warnung sollte Bayern-Trainer Pep Guardiola jedoch die Partie vom 5. April dieses Jahres in Augsburg sein. Damals gewann der "kleine" FCA 1:0 und beendete eine Bayern-Serie von 53 Ligaspielen ohne Niederlage. In den 56 Partien zuvor hatte der Rekordmeister zudem immer mindestens ein Tor geschossen.

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Schalke - Köln

Beim Duell Schalke gegen Köln stehen sich auch zwei konträre Saisonverläufe gegenüber. Die Königsblauen starteten schwach in die Spielzeit, nach vier Runden waren die Gelsenkirchener immer noch ohne Sieg. Danach überzeugten Weltmeister Benedikt Höwedes und Co. zumeist mit Inkonstanz. Erst nach einer Systemumstellung des neuen Trainers Roberto Di Matteo auf ein variables 3-5-2, eine Dreierkette mit zwei offensiv und defensiv intensiv arbeitenden Außenspielern, dazu in Eric Maxim Choupo-Moting und Klaas-Jan Huntelaar zwei Spitzen, brachte in den letzten Wochen Erfolg.

Mit drei Siegen aus den vergangenen drei Partien rückte S04 auf die internationalen Plätze vor. Besonders die Stürmer Choupo-Moting (beim 4:0 in Stuttgart) und Huntelaar (beim 4:1 gegen Mainz) glänzten mit Dreierpacks und sorgten vorerst für Ruhe im traditionell unruhigen Schalker Umfeld.

Von dieser Ruhe kann der Gegner aus der Domstadt nur träumen. Himmelhochjauchzend, zu Tode betrübt - so kann man die Stimmung beim FC beschreiben. Zu Anfang der Saison blieben die Geißböcke um Trainer Peter Stöger vier Spiele in Folge ungeschlagen. Doch nach der Länderspielpause wartet Köln auf den fünften Saisonerfolg. "Wir analysieren das Spiel und müssen erkennen, dass wir noch viel arbeiten müssen, um in der Bundesliga bestehen zu können", sagte Stöger nach dem 1:2 gegen Augsburg und fügte mit Blick auf den Endspurt an: "Bei dem Restprogramm der Hinrunde kommen jetzt sehr schwierige Tage auf uns zu. Wir müssen konzentriert arbeiten und uns darauf fokussieren, dass wir auch gegen Schalke punkten können."

Hertha - BVB

Die Gemütslage beim Vizemeister aus Dortmund hat sich nach dem Sieg gegen 1899 Hoffenheim am 14. Spieltag und dem Gruppensieg in der Champions League wieder etwas beruhigt. Nach dem 0:2 bei Eintracht Frankfurt Ende November war die Borussia auf den letzten Tabellenplatz abgerutscht und war "mitten im Abstiegskampf angekommen", so Sportdirektor Michael Zorc. Doch vor dem Duell im Berliner Olympiastadion geht der Blick von Trainer Jürgen Klopp wieder leicht nach oben.

Robert Lewandowskis Nachfolger Ciro Immobile traf nach wochenlanger Torflaute wieder, Nuri Sahin feierte seinen ersten Auftritt in dieser Saison nach seiner Knie-OP ebenso wie Jakub Blaszczykowski nach Kreuzbandriss und Folgeverletzung im Oberschenkelmuskel. Oliver Kirch war der Dritte im Bunde, der beim 1:1 gegen RSC Anderlecht seine Rückkehr auf den grünen Rasen feierte. Grund für ein tiefes Durchatmen bei Klopp, der in dieser Saison immer wieder mit Verletzungsproblemen (unter anderem Weltmeister Mats Hummels) zu kämpfen hatte. "Addiert haben die drei 19 Monate lang nicht gespielt", so Klopp und war dementsprechend "sehr zufrieden" mit der Leistung des Trios. Auch Immobile, der in den Medien häufiger kritisiert worden war, atmete auf und sagt: "Bis zur Winterpause wünsche ich mir, dass wir die letzten drei Spiele in der Bundesliga gewinnen. Dann können wir alle etwas entspannter Weihnachten feiern."

Ob solch besinnliche Weihnachten auch beim Gegner aus Berlin anstehen, wird sich in den kommenden zehn Tagen zeigen. Mit dem Heimspiel gegen den BVB, der Reise nach Frankfurt am Mittwoch (ab 20.30 Uhr, live auf Sky) und dem Auftritt gegen Hoffenheim am kommenden Sonntag (ab 15.30 Uhr, live auf Sky) zeigt sich, wo die Reise für die Alte Dame um Trainer Jos Luhukay in der Rückrunde gehen wird. Nach zwei Niederlagen in Serie (2:3 in Gladbach; 0:1 gegen Bayern) zeigt die Formkurve eindeutig nach unten.

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Freiburg - Hamburg

Konstant ist beim Bundesliga-Dino Hamburger SV nur die Inkonstanz, beim SC Freiburg soll sich dies nun ändern. Der HSV hat in dieser Spielzeit noch nie zwei Partien in Folge gewonnen, seit der neunten Runde wechseln sich Sieg und Niederlage in schöner Regelmäßigkeit ab. "Wichtig ist, dass wir nun nachlegen – und das muss jetzt passieren. Die Mentalität in der Mannschaft ist in jedem Fall da, sonst hätten wir nach den letzten Niederlagen die folgenden Spiele nicht gewonnen", sagt Kapitän Rafael van der Vaart auf der Vereins-Homepage und fügt an: "Wir können und wir müssen auswärts so spielen, wie zuhause. Mit viel Mut. Das Wichtigste ist, dass wir unten rauskommen."

"Unten rauskommen" lautet auch das Ziel des Gegners aus dem Breisgau. Angesichts von 13 Punkten (zwei Siege, sieben Unentschieden, fünf Niederlagen) kämpft das Team von Trainer Christian Streich gegen den Abstieg. Zuletzt endete die Begegnung beim SC Paderborn nach einem späten Treffer des Aufsteigers 1:1. "Wir waren am Ende alle enttäuscht, aber nicht nur wegen des späten Ausgleichstores, sondern auch, weil wir besser Fußball spielen können, als wir es am letzten Samstag gezeigt haben", sagt Vladimir Darida auf der Klub-Webseite: "Aber das ist jetzt schon Vergangenheit. Wir müssen diese Woche wieder konzentriert und gut trainieren, um uns auf das nächste wichtige Spiel gegen den Hamburger SV vorzubereiten."

Bremen - Hannover

Ebenso wie beim HSV und Freiburg heißt es bei der Partie zwischen Bremen und Hannover Abstiegskampf - zumindest für die Gastgeber aus der Hansestadt. Punktgleich mit den Breisgauern (13) rangiert das Team von Trainer Viktor Skripnik auf dem 17. Platz und überzeugt in dieser Saison genau wie Nordrivale Hamburg mit Inkonstanz. Die Zeiten des Europapokals sind vorbei, es geht um den Klassenverbleib.

"Aus den letzten drei Spielen wollen wir schlichtweg so viele Punkte wie irgendwie möglich mitnehmen. Dann zählt die gute Vorbereitung und dann blicken wir auf die zweite Halbserie", so Skripnik. Sein Mittelfeldmotor Zlatko Junuzovic fügt an: "Ich schätze, dass sich bis zum Winter kein Team aus dem Keller richtig absetzen wird. Fünf bis sechs Teams bleiben hier hängen und letztendlich entscheiden die Heimspiele. Darauf liegt unsere Konzentration, vor allem jetzt gegen Hannover."

Fehlen wird den Bremern definitiv Österreichs Nationalspieler Sebastian Prödl nach seinem beim 2:5 gegen Frankfurt erlittenen Innenbandteilriss im rechten Knie. Ob Torwart Raphael Wolf (Beckenkammprellung) spielen kann, ist offen. "Wir hoffen, dass er schon am Samstag wieder spielen kann, müssen aber abwarten", so Kripnik auf werder.de.

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Mainz - Stuttgart

Ein echtes Krisenduell steigt in der Coface Arena in Mainz, wenn heute Abend unter Flutlicht der Tabellenletzte VfB Stuttgart beim seit sechs Ligaspielen in Folge sieglosen FSV zu Gast ist. Huub Stevens folgte beim VfB auf den glücklosen Armin Veh und übernahm damit die vor der 15. Runde löchrigste Abwehr der Liga (31 Gegentore). Beim 0:4 gegen Schalke am vergangenen Samstag offenbarten die Schwaben einmal mehr ihre Schwächen in der Defensive.

"Jeder ist gefordert, noch mehr Verantwortung zu übernehmen und seine Mitspieler zu unterstützen. Dieser Prozess wird entscheidend sein, damit wir da unten rauskommen", sagt Kapitän Christian Gentner bei Sport im Dritten zur Aufgabe im Abstiegskampf und richtet eine Kampfansage an den kommenden Gegner: "Jeder einzelne von uns muss dieses Spiel als Chance sehen. Es soll nicht nur als Wiedergutmachung für das schlechte Spiel gegen Schalke dienen, sondern eines von drei ganz wichtigen Spielen vor Weihnachten sein, in denen wir zusehen sollten, dass wir den Anschluss in der Tabelle nicht verlieren und die ein oder andere Mannschaft noch überholen. Wir fahren nach Mainz, weil wir dort gewinnen wollen."

Diesen Auftrag wird auch Kaspar Hjulmand an seine Spieler weitergegeben haben. Denn die Sieglosserie der 05er dürfte den Verantwortlichen keineswegs schmecken. Seit dem 2:1 gegen Augsburg am 18. Oktober wartet Mainz auf den vierten Saisonerfolg und kassierte innerhalb dieses Zeitraums gleich vier Niederlagen. War der FSV in der ersten Saisonhälfte noch Anwärter auf einen Europapokalplatz, spricht die Tendenz nun eindeutig gegen den Klub.

"Wir sind irgendwie aus der Spur gekommen mit der Art des Fußballs, wie wir ihn spielen wollen. Daran müssen wir jetzt etwas ändern", sagte Manager Christian Heidel nach dem 1:2 beim HSV. "Wir werden die Zügel ein bisschen anziehen", so Heidel. Zwar gebe es "keine Panik, aber die Situation ist uns sehr bewusst. Der Schalter muss jetzt umgelegt werden". Angesichts der schwachen Vorstellungen in den vergangenen Wochen muss der FSV seinen Blick langsam gen Abstiegszone richten. Heidel ist vor allem die momentane Einstellung seiner Profis ein Dorn im Auge. "Das ist mir zu viel Rastelli, zu viel tänzeln. Wir müssen wieder böser werden", sagt der Sportchef: "Früher wäre nach so einem Spiel die Tür eingetreten worden." Heute gegen den VfB werde sein Team "ganz anders auftreten".