Bayern im Halbfinale gegen Real: "Der Baum wird brennen"

Zunächst aber geht es darum, "zwei, drei Tore zu schießen". Und dabei helfen soll unter anderem Franck Ribéry, der am Samstag beim 5:2 gegen Werder Bremen mit einem Treffer und zwei Torbeteiligungen aufsteigende Form zeigte. Und es kann gut sein, dass Guardiola dem Franzosen erst mal richtig auf die Nerven geht, damit dieser seine "Energie und Aggressivität" entfalten könne. "Er muss", sagt Guardiola lachend, "sauer sein, mit dem Trainer, dem Publikum, vor allem mit sich selbst". Und ernsthaft ergänzt der Spanier: "Wir brauchen Francks beste Leistung, um dieses Finale zu erreichen."

Und wenn es nicht klappt mit dem Finale? Für Guardiola ist diese Saison trotzdem schon eine hervorragende, auch wenn er weiß, dass das mancher im Umfeld des FC Bayern anders sehen mag - weil eben das historische Triple zu verteidigen ist. Und deshalb warnt der Trainer: "Wir werden Probleme bekommen, wenn wir die kleinen Erfolge nicht mehr genießen können. Wir müssen jeden Erfolg genießen, den großen und den kleinen."

Sollte der FC Bayern das Finale am 24. Mai in Lissabon erreichen - mithin das dann vierte in fünf Spielzeiten nach 2010 (0:2 gegen Inter Mailand in Madrid), 2012 (Niederlage im Elfmeterschießen gegen den FC Chelsea in München) und 2013 (2:1 gegen Borussia Dortmund in London) -, wäre das gewiss ein großer.

[sid]


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Geht es nach Karl-Heinz Rummenigge, dann wird Real Madrid heute (ab 20.45 Uhr, live auf Sky und im ZDF) in München die "Hölle erleben", auch der "Baum wird brennen". Damit es auch wirklich etwas wird mit dem Erreichen des Finales in der Champions League, setzt der gesamte FC Bayern auch auf die Hilfe des Publikums. Trainer Pep Guardiola betont: "Wir können das nicht alleine machen. Die Fans wollen doch auch nach Lissabon. Wir werden es alle zusammen probieren."

Guardiola weiß vor dem Halbfinalrückspiel aber auch, dass die Mittel der Anhänger heute Abend begrenzt sind, damit in der Allianz-Arena das 0:1 aus dem Hinspiel wettgemacht wird. "Sie spielen nicht", ergänzt der ernst wirkende Katalane. "Sie können uns unterstützen - aber sie können keine Tore schießen." Entscheidend sein werde vor allem der "größere Wille". Und der ist, beteuert Guardiola, bei den Bayern stark ausgeprägt: "Wir haben diesen Traum weiterzumachen, wir haben diesen Traum, nach Lissabon zu fliegen."

Geht es nach dem Spanier, wird der entscheidende Faktor in diesem Spiel "um Leben und Tod" die "Passion" sein, also die Hingabe, die Leidenschaft, der Wille - in jeder einzelnen Sekunde. "Jede Flanke, jede Vorbereitung, kann uns nach Lissabon bringen", betont er, "die Chance, noch mal ein Finale zu spielen, muss uns beflügeln." Das werde sie auch, versichert Arjen Robben: "Wir sind noch immer hungrig, noch immer motiviert, wir wissen, dass wir Geschichte schreiben können."

Guardiola: "Man muss immer davon ausgehen, dass es gut ausgeht"

Bleibt unter anderem die Frage: Wie werden die Bayern spielen? An der Grundausrichtung werde sich nicht viel ändern, sagt Guardiola, darin habe ihn das Hinspiel bestärkt. Im Hinspiel hatten die Bayern 65 Prozent Ballbesitz, 15 Eckbälle - und trotzdem nicht viele gute Torchancen. "Man muss immer davon ausgehen, dass es am Ende gut ausgeht", bekräftigt der Trainer. " Das ist eine Frage der Überzeugung, nicht der Statistik."

Er habe schon "viel nachgedacht", verrät er - und dabei ist herausgekommen, dass die Balance stimmen muss. Weil der FC Bayern ja Tore erzielen muss, "brauchst du mehr Aggressivität im Strafraum". Das bedeute jedoch: "Weniger Kontrolle über das Spiel." Und was daraus resultiert, wisse jeder - Konter. Bei Ballverlust "muss man sofort richtig stehen", weiß Guardiola. "Es ist besser, man hält sie weit vom eigenen Tor weg."

Sie, also Real Madrid, erwartet Guardiola allerdings mitnichten nur defensiv ausgerichtet. Dass Cristiano Ronaldo und Gareth Bale beim Rückspiel wohl gemeinsam angreifen, das lässt den Trainer kalt: Er werde seine Mannschaft "auf alles vorbereiten", und das heißt für ihn auch: "Die können uns natürlich jederzeit angreifen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die 90 Minuten auf Ergebnishalten spielen, die Spieler haben auch gar nicht die Mentalität dazu, nur hinten drin zu stehen."

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"Brauchen Francks beste Leistung, um Finale zu erreichen"

Zunächst aber geht es darum, "zwei, drei Tore zu schießen". Und dabei helfen soll unter anderem Franck Ribéry, der am Samstag beim 5:2 gegen Werder Bremen mit einem Treffer und zwei Torbeteiligungen aufsteigende Form zeigte. Und es kann gut sein, dass Guardiola dem Franzosen erst mal richtig auf die Nerven geht, damit dieser seine "Energie und Aggressivität" entfalten könne. "Er muss", sagt Guardiola lachend, "sauer sein, mit dem Trainer, dem Publikum, vor allem mit sich selbst". Und ernsthaft ergänzt der Spanier: "Wir brauchen Francks beste Leistung, um dieses Finale zu erreichen."

Und wenn es nicht klappt mit dem Finale? Für Guardiola ist diese Saison trotzdem schon eine hervorragende, auch wenn er weiß, dass das mancher im Umfeld des FC Bayern anders sehen mag - weil eben das historische Triple zu verteidigen ist. Und deshalb warnt der Trainer: "Wir werden Probleme bekommen, wenn wir die kleinen Erfolge nicht mehr genießen können. Wir müssen jeden Erfolg genießen, den großen und den kleinen."

Sollte der FC Bayern das Finale am 24. Mai in Lissabon erreichen - mithin das dann vierte in fünf Spielzeiten nach 2010 (0:2 gegen Inter Mailand in Madrid), 2012 (Niederlage im Elfmeterschießen gegen den FC Chelsea in München) und 2013 (2:1 gegen Borussia Dortmund in London) -, wäre das gewiss ein großer.