Bayern bauen Tabellenführung gegen Hannover aus

Der ein oder andere Zuschauer mag sich verdutzt die Augen gerieben haben, doch die Schockstarre des FC Bayern München war nicht von langer Dauer. Beim 3:1 (1:1)-Auswärtssieg bei Hannover 96 war der deutsche Rekordmeister tatsächlich überraschend in Rückstand geraten - mehr Spannung ließ die Mannschaft um die Weltmeister Manuel Neuer, Jerome Boateng, Mario Götze und Thomas Müller in der Startelf aber nicht zu. Damit setzen die Bayern ihren Weg an der Tabellenspitze unbeirrt fort und vergrößern den Vorsprung auf Verfolger Wolfsburg auf elf Zähler. Hannover bleibt 2015 weiterhin sieglos und muss sich zunehmend mit dem Abstiegskampf beschäftigen.

Die Gäste taten sich nur zu Beginn des Spiels schwer. Hannover präsentierte sich in der Anfangsphase extrem mutig und ging durch eine starke Einzelaktion von Hiroshi Kiyotake zwischenzeitlich nicht unverdient in Führung (25.). Die Antwort der Bayern ließ allerdings nicht lange auf sich warten: Im direkten Gegenzug traf Xabi Alonso mit einem sehenswerten Freistoß von der Strafraumkante zum 1:1-Ausgleich (28.).

Eine Standardsituation führte schließlich zur hochverdienten Bayern-Führung: Marcelo traf Robert Lewandowski im Strafraum am Kopf - den fälligen Strafstoß verwandelte Thomas Müller zum 2:1 (61.). Gute zehn Minuten später war Müller erneut zur Stelle: Eine butterweiche Flanke von Franck Ribéry versenkte der 25-Jährige per Kopf zum 3:1-Endstand im Netz (72.).

Nullnummer zwischen Hamburg und Dortmund

Ausgerechnet der abstiegsbedrohte Hamburger SV hat den Siegeszug von Borussia Dortmund gestoppt. Die Mannschaft von Trainer Joe Zinnbauer trotzte ihrem Lieblingsgegner ein torloses Remis ab und fuhr einen wichtigen Punkt im Kampf um den Klassenerhalt ein.

Für Dortmund, das zuvor vier von fünf Duellen gegen den HSV verloren hatte, war es der erste Dämpfer nach vier Liga-Siegen in Serie. Das Team von Trainer Jürgen Klopp verpasste damit nicht nur seinen 700. Bundesliga-Sieg, sondern auch den erstmaligen Sprung in die obere Tabellenhälfte seit dem fünften Spieltag.

Die Gäste hatten von Beginn an zwar deutlich mehr Ballbesitz, doch im letzten Drittel fehlte ihnen die Durchschlagskraft. Die einzige nennenswerte Torchance im ersten Abschnitt vergab Aubameyang. Im zweiten Abschnitt bot sich zunächst das gleiche Bild: Dortmund machte das Spiel, doch gegen die weiterhin bissigen Gastgeber mangelte es im letzten Drittel an zündenden Ideen.

Augsburg stoppt Wolfsburgs Höhenflug

Jede Serie endet mal: Der VfL Wolfsburg hat nach elf Spielen ohne Niederlage erstmals verloren. Ausgerechnet gegen den zuletzt schwachen FC Augsburg riss die Erfolgsserie - 0:1 hieß es nach einem umkämpften Duell in der Augsburger SGL-Arena. Der FCA stoppte damit seinen eigenen Abwärtstrend und verbesserte sich vorerst auf Europa-League-Platz fünf. Wolfsburgs Vorsprung auf Verfolger Mönchengladbach beträgt mindestens bis heute Abend noch zehn Punkte.

Die Augsburger waren über weite Strecken die bessere Mannschaft. Nach einem Foul von Christian Träsch an Baba Rahman zeigte Schiedsrichter Manuel Gräfe auf den Punkt. Tobias Werner scheiterte per Strafstoß zwar zuerst an Diego Benaglio im Wolfsburger Tor, doch Dominik Kohr schaltete blitzschnell und verwertete den Abpraller per Abstauber zum Tor des Tages (63.). Der VfL bemühte sich in erster Linie um Ordnung, der zuletzt so treffsichere Sturm um den Niederländer Bas Dost blieb heute allerdings erfolglos.

Schalke betreibt Wiedergutmachung - 3:0 gegen Hoffenheim

Der FC Schalke 04 hat sich nach drei sieglosen Spielen in Folge wieder gefangen und seinen leichten Abwärtstrend gestoppt. Gegen 1899 Hoffenheim gewannen die Königsblauen vor heimischer Kulisse mit 3:0 (2:0) und sorgten so annähernd für Wiedergutmachung. Mit 38 Punkten hält die Elf von Roberto Di Matteo den Anschluss an die direkten Champions-League-Plätze.

Christian Fuchs brachte sein Team schon früh auf die Siegerstraße: Eine mustergültige Flanke von Marco Höger verwertete der Österreicher im Strafraum volley zum 1:0. Der Gelb-Rot-gefährdete Torschütze zwang seinen Trainer allerdings schon früh zu einer Sicherheitsmaßnahme und wurde nach 35 Minuten ausgewechselt. Hoffenheim wusste über weite Strecken nichts entgegenzusetzen und fing sich kurz vor der Pause den sich andeutenden zweiten Gegentreffer: Eine erneute Flanke von Höger legte Choupo-Moting mit der Brust in den Lauf von Max Meyer, der aus kurzer Distanz nur noch einschieben musste (41.).

Eben jener Max Meyer sorgte auch zu Beginn des zweiten Durchgangs für die vorläufige Vorentscheidung: Erneut war Choupo-Moting der Vorbereiter, der mustergültig ablegte und dem U 21-Nationalspieler seinen persönlichen Doppelpack ermöglichte (53.). Hoffenheim gelang nur noch der sprichwörtliche Ehrentreffer: Kevin Volland verkürzte in der 73. Minute noch auf 3:1.

Bremen beendet Schwächephase - Freiburg verpasst Befreiungsschlag

Der SV Werder Bremen hat seine kurze Schwächephase mit zwei Bundesliga-Niederlagen und dem Pokal-Aus unter der Woche überwunden. Im Auswärtsspiel beim SC Freiburg setzten sich die Hanseaten am Ende verdient mit 1:0 (1:0) durch und halten ihre komfortable Position in der oberen Tabellenhälfte. Bei den Freiburgern bleibt die Situation prekär. Mit einem Sieg hätte sich die Mannschaft von Trainer Christian Streich zumindest vorübergehend vom direkten Abstiegsplatz 17 befreien können.

Bei den in der Rückrunde wiedererstarkten Bremern war nach wie vor die Torwartfrage das alles dominierende Gesprächsthema vor dem Spiel. Nach dem überraschenden Pokal-Aus gegen Drittligist Arminia Bielefeld verwies Trainer Viktor Skripnik Koen Casteels wieder auf die Bank und schenkte Raphael Wolf das Vertrauen zwischen den Pfosten.

Im Spiel bemühten sich beide Mannschaften, offensiv Akzente zu setzten - nur die spielerische Klasse blieb phasenweise auf der Strecke. Die Gäste aus Bremen zeigten sich vor dem Tor schließlich kaltschnäuziger: Franco di Santo schlenzte den Ball nach einem klasse Diagonalpass von Levin Öztunali auf traumhafte Weise zur Halbzeitführung in den Winkel (35.). Die Hausherren wehrten sich bis zum Schlusspfiff nach Kräften, überließen den Bremern allerdings ein klares Chancenplus. Di Santo und der Ex-Freiburger Makiadi vergaben die besten Möglichkeiten.