Bayer und VfB sehnen die Trendwende herbei

Ein Samstag voller Fußball steht den Fans heute bevor: Aufgrund des Länderspiels am Mittwoch stehen ausnahmsweise am 24. Spieltag der 1. Bundesliga sieben Partien auf dem Programm. Insbesondere am Tabellenende und im Verfolgerfeld wird es dabei besonders kribblig.

Finstere Mienen sind derzeit in Leverkusen zu beobachten – und das nicht nur, weil der Karneval im Rheinland vorbei ist. Nach acht Niederlagen in den vergangenen zehn Pflichtspielen sehen die Rheinländer die Qualifikation für die Champions-League-Ränge in Gefahr. "Die Sorge ist sehr groß, dass wir unsere angepeilten Ziele verspielen", sagte Bayer-Sportchef Rudi Völler dem kicker unter der Woche.

Im Auswärtsspiel bei Hannover 96 (ab 15.30 Uhr, live auf Sky) soll nun die Trendwende her: "Mentalität zeigt sich, wenn es schlecht läuft", sagt Trainer Sami Hyypiä und fordert eine Reaktion seines Teams. Verzichten muss er dabei auf Stefan Reinartz und Ömer Toprak, die beide wegen der fünften Gelben Karte gesperrt sind. Das gilt auf der Hannoveraner Gegenseite auch für Lars Stindl. 96-Coach Tayfun Korkut fordert dennoch "so viele Punkte wie möglich und die so schnell wie möglich". Das Polster nach unten ist nämlich dünn an der Leine. Lediglich sechs Punkte beträgt der Abstand zum Relegationsplatz.

HSV kämpft um jeden Spieler

Dort steht derzeit der Nordrivale aus Hamburg. Die Hanseaten mussten am vergangenen Wochenende eine weitere Niederlage im Derby bei Werder Bremen einstecken. Vor heimischem Publikum soll nun gegen Eintracht Frankfurt (ab 15.30 Uhr, live auf Sky) wieder ein Sieg folgen. Doch den HSV plagen Personalprobleme: Marcell Jansen verletzte sich im Testländerspiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Chile am Mittwoch und fällt länger aus.

Weitere sieben Spieler, darunter Pierre-Michel Lasogga und Rafael van der Vaart, sind fraglich für das Duell zwischen dem 16. und dem Zwölften der Tabelle. "Wir kämpfen um jeden Spieler", zeigt sich Slomka angesichts der angespannten Personalsituation entschlossen. Bei der Eintracht kehrt dagegen Kapitän Pirmin Schwegler nach abgesessener Gelbsperre in die Startelf zurück.

Ein weiteres Duell am Tabellenende findet beim VfB Stuttgart statt, bei dem Eintracht Braunschweig zu Gast ist (ab 15.30 Uhr, live auf Sky). Während die Niedersachsen trotz akuter Abstiegssorgen den Vertrag mit Trainer Torsten Lieberknecht verlängerten, wackelte VfB-Coach Thomas Schneider unter der Woche bei den Schwaben mächtig. Trotz acht Niederlagen in Serie und dem Absturz auf Rang 15 hält der Verein jedoch an ihm fest. "Die Situation ist bitter ernst, aber bei weitem nicht aussichtslos", gibt VfB-Legende und Aufsichtsrat Hansi Müller zu Protokoll. Ein Sieg gegen Schlusslicht Braunschweig scheint nicht nur für Schneider Pflicht zu sein.

Werder peilt weiter die 40 Punkte an

Auch in Nürnberg steht ein richtungsweisendes Spiel auf dem Programm: Werder Bremen kann nach erfolgreichem Nordderby im Duell der Tabellennachbarn (ab 18.30 Uhr, live auf Sky) beim Team von Trainer Gertjan Verbeek nachlegen. Dem niederländischen Coach in Nürnberger Diensten, zuletzt nicht zufrieden mit den Leistungen seiner Mannschaften, fehlt dabei Markus Feulner (5. Gelbe Karte).

Sein Bremer Pendant Robin Dutt kann bis auf Linksverteidiger Santiago Garcia aus dem Vollen schöpfen und will nach dem Derbysieg in Hamburg nun mehr. "Werder muss das Punktepolster auf die Abstiegsplätze aufrecht erhalten beziehungsweise ausbauen", sagt Dutt.

"Spiel des Jahres" für Wolfsburg

Ambitioniert ist auch der VfL Wolfsburg: Die Niedersachsen schielen trotz der 2:6-Niederlage in Hoffenheim am vergangenen Wochenende Richtung Königsklasse. Mit nur zwei Zählern Rückstand auf Platz vier sicherlich nicht unberechtigt. Ausgerechnet jetzt sind die schier unschlagbaren Münchener zu Gast bei den "Wölfen" (ab 15.30 Uhr, live auf Sky), die auf den Ex-Bayern Luiz Gustavo (Gelbsperre) verzichten müssen.

Doch VfL-Stürmer Bas Dost gibt sich angriffslustig: "Bayern ist stark, aber wir haben auch unsere Qualitäten. Für mich ist ein Heimspiel gegen Bayern das Spiel des Jahres", so der Niederländer. Der Rekordmeister wird neben dem Duell in Wolfsburg sicherlich schon den Fokus auf das Champions-League-Rückspiel gegen den FC Arsenal legen. Ob das auch personelle Konsequenzen haben wird, bleibt noch offen.

Gelingt Schalke Revanche für das Pokalaus?

Die wird es auf Schalke definitiv geben. Nach den zwei deutlichen Niederlagen gegen Real Madrid (1:6) und Bayern München (1:5) wollen die "Knappen" die Negativstimmung mit einem Heimsieg über Hoffenheim (ab 15.30 Uhr, live auf Sky) vertreiben. Beim Kampf um die Champions-League-Ränge muss Innenverteidiger Kyriakos Papadopoulos (Rotsperre) ersetzt werden.

"Wir wollen zeigen, dass wir eine gute Truppe sind und Charakter haben", ist Mittelfeldmann Roman Neustädter motiviert. "Da gilt es, mit allem, was wir haben, dagegenzuhalten", fordert Hoffenheims Tobias Strobl von seinem Team Kampfgeist. Das gelang den Kraichgauern zuletzt auf Schalke. Im DFB-Pokal warf 1899 Anfang Dezember die Königsblauen aus dem Wettbewerb.

Um Anschluss an die internationalen Plätze ringen Borussia Mönchengladbach und der FC Augsburg (ab 15.30 Uhr, live auf Sky). Die Rheinländer sind in diesem Jahr noch ohne Pflichtspielsieg und stürzten in der Tabelle auf Rang sieben ab. Um den freien Fall zu stoppen, setzt die Elf von Trainer Lucien Favre auf seine Heimstärke. Die "Fohlen" sind vor eigenem Publikum das zweitbeste Team der Liga.

Es wartet allerdings eine unangenehme Aufgabe. Die Augsburger sind die Überraschungsmannschaft der Liga und haben mit André Hahn einen Spieler im Kader, der nicht nur wegen seiner Nominierung zur Nationalelf zuletzt für Furore gesorgt hat. Dennoch fordert Max Eberl einen Heimsieg. "Wir müssen versuchen, gegen Augsburg wieder drei Punkte einzufahren. Das muss das große Ziel sein", sagt Mönchengladbachs Sportdirektor, der das Rennen um Europa so schnell nicht aufgeben möchte.

[sid/tr]

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Ein Samstag voller Fußball steht den Fans heute bevor: Aufgrund des Länderspiels am Mittwoch stehen ausnahmsweise am 24. Spieltag der 1. Bundesliga sieben Partien auf dem Programm. Insbesondere am Tabellenende und im Verfolgerfeld wird es dabei besonders kribblig.

Finstere Mienen sind derzeit in Leverkusen zu beobachten – und das nicht nur, weil der Karneval im Rheinland vorbei ist. Nach acht Niederlagen in den vergangenen zehn Pflichtspielen sehen die Rheinländer die Qualifikation für die Champions-League-Ränge in Gefahr. "Die Sorge ist sehr groß, dass wir unsere angepeilten Ziele verspielen", sagte Bayer-Sportchef Rudi Völler dem kicker unter der Woche.

Im Auswärtsspiel bei Hannover 96 (ab 15.30 Uhr, live auf Sky) soll nun die Trendwende her: "Mentalität zeigt sich, wenn es schlecht läuft", sagt Trainer Sami Hyypiä und fordert eine Reaktion seines Teams. Verzichten muss er dabei auf Stefan Reinartz und Ömer Toprak, die beide wegen der fünften Gelben Karte gesperrt sind. Das gilt auf der Hannoveraner Gegenseite auch für Lars Stindl. 96-Coach Tayfun Korkut fordert dennoch "so viele Punkte wie möglich und die so schnell wie möglich". Das Polster nach unten ist nämlich dünn an der Leine. Lediglich sechs Punkte beträgt der Abstand zum Relegationsplatz.

HSV kämpft um jeden Spieler

Dort steht derzeit der Nordrivale aus Hamburg. Die Hanseaten mussten am vergangenen Wochenende eine weitere Niederlage im Derby bei Werder Bremen einstecken. Vor heimischem Publikum soll nun gegen Eintracht Frankfurt (ab 15.30 Uhr, live auf Sky) wieder ein Sieg folgen. Doch den HSV plagen Personalprobleme: Marcell Jansen verletzte sich im Testländerspiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Chile am Mittwoch und fällt länger aus.

Weitere sieben Spieler, darunter Pierre-Michel Lasogga und Rafael van der Vaart, sind fraglich für das Duell zwischen dem 16. und dem Zwölften der Tabelle. "Wir kämpfen um jeden Spieler", zeigt sich Slomka angesichts der angespannten Personalsituation entschlossen. Bei der Eintracht kehrt dagegen Kapitän Pirmin Schwegler nach abgesessener Gelbsperre in die Startelf zurück.

Ein weiteres Duell am Tabellenende findet beim VfB Stuttgart statt, bei dem Eintracht Braunschweig zu Gast ist (ab 15.30 Uhr, live auf Sky). Während die Niedersachsen trotz akuter Abstiegssorgen den Vertrag mit Trainer Torsten Lieberknecht verlängerten, wackelte VfB-Coach Thomas Schneider unter der Woche bei den Schwaben mächtig. Trotz acht Niederlagen in Serie und dem Absturz auf Rang 15 hält der Verein jedoch an ihm fest. "Die Situation ist bitter ernst, aber bei weitem nicht aussichtslos", gibt VfB-Legende und Aufsichtsrat Hansi Müller zu Protokoll. Ein Sieg gegen Schlusslicht Braunschweig scheint nicht nur für Schneider Pflicht zu sein.

Werder peilt weiter die 40 Punkte an

Auch in Nürnberg steht ein richtungsweisendes Spiel auf dem Programm: Werder Bremen kann nach erfolgreichem Nordderby im Duell der Tabellennachbarn (ab 18.30 Uhr, live auf Sky) beim Team von Trainer Gertjan Verbeek nachlegen. Dem niederländischen Coach in Nürnberger Diensten, zuletzt nicht zufrieden mit den Leistungen seiner Mannschaften, fehlt dabei Markus Feulner (5. Gelbe Karte).

Sein Bremer Pendant Robin Dutt kann bis auf Linksverteidiger Santiago Garcia aus dem Vollen schöpfen und will nach dem Derbysieg in Hamburg nun mehr. "Werder muss das Punktepolster auf die Abstiegsplätze aufrecht erhalten beziehungsweise ausbauen", sagt Dutt.

"Spiel des Jahres" für Wolfsburg

Ambitioniert ist auch der VfL Wolfsburg: Die Niedersachsen schielen trotz der 2:6-Niederlage in Hoffenheim am vergangenen Wochenende Richtung Königsklasse. Mit nur zwei Zählern Rückstand auf Platz vier sicherlich nicht unberechtigt. Ausgerechnet jetzt sind die schier unschlagbaren Münchener zu Gast bei den "Wölfen" (ab 15.30 Uhr, live auf Sky), die auf den Ex-Bayern Luiz Gustavo (Gelbsperre) verzichten müssen.

Doch VfL-Stürmer Bas Dost gibt sich angriffslustig: "Bayern ist stark, aber wir haben auch unsere Qualitäten. Für mich ist ein Heimspiel gegen Bayern das Spiel des Jahres", so der Niederländer. Der Rekordmeister wird neben dem Duell in Wolfsburg sicherlich schon den Fokus auf das Champions-League-Rückspiel gegen den FC Arsenal legen. Ob das auch personelle Konsequenzen haben wird, bleibt noch offen.

Gelingt Schalke Revanche für das Pokalaus?

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Die wird es auf Schalke definitiv geben. Nach den zwei deutlichen Niederlagen gegen Real Madrid (1:6) und Bayern München (1:5) wollen die "Knappen" die Negativstimmung mit einem Heimsieg über Hoffenheim (ab 15.30 Uhr, live auf Sky) vertreiben. Beim Kampf um die Champions-League-Ränge muss Innenverteidiger Kyriakos Papadopoulos (Rotsperre) ersetzt werden.

"Wir wollen zeigen, dass wir eine gute Truppe sind und Charakter haben", ist Mittelfeldmann Roman Neustädter motiviert. "Da gilt es, mit allem, was wir haben, dagegenzuhalten", fordert Hoffenheims Tobias Strobl von seinem Team Kampfgeist. Das gelang den Kraichgauern zuletzt auf Schalke. Im DFB-Pokal warf 1899 Anfang Dezember die Königsblauen aus dem Wettbewerb.

Um Anschluss an die internationalen Plätze ringen Borussia Mönchengladbach und der FC Augsburg (ab 15.30 Uhr, live auf Sky). Die Rheinländer sind in diesem Jahr noch ohne Pflichtspielsieg und stürzten in der Tabelle auf Rang sieben ab. Um den freien Fall zu stoppen, setzt die Elf von Trainer Lucien Favre auf seine Heimstärke. Die "Fohlen" sind vor eigenem Publikum das zweitbeste Team der Liga.

Es wartet allerdings eine unangenehme Aufgabe. Die Augsburger sind die Überraschungsmannschaft der Liga und haben mit André Hahn einen Spieler im Kader, der nicht nur wegen seiner Nominierung zur Nationalelf zuletzt für Furore gesorgt hat. Dennoch fordert Max Eberl einen Heimsieg. "Wir müssen versuchen, gegen Augsburg wieder drei Punkte einzufahren. Das muss das große Ziel sein", sagt Mönchengladbachs Sportdirektor, der das Rennen um Europa so schnell nicht aufgeben möchte.