Bayer und Freiburg gewinnen, Gladbach mit Remis beim FCA

Stuttgart ohne Esprit

Nach dem Wechsel drängten die Stuttgarter auf den Ausgleich, begannen wesentlich aggressiver. Zwei Minuten nach dem Wiederanpfiff verpassten Shinji Okazaki und anschließend auch noch Cristian Molinaro jeweils freistehend eine hereingabe von Christian Gentner zum Ausgleich. Doch die Angriffe der Gäste entpuppten sich schnell als Strohfeuer und Freiburg übernahm wieder das Ruder.

Zunächst verhinderte VfB-Torhüer Ulreich mit einem Reflex den zweiten Gegentreffer, beim 0:2 wenig später machte er jedoch keine gute Figur. In der Folge musste der VfB dem Kraftaufwand in Bukarest offensichtlich Tribut zollen, denn ein Aufbäumen war nicht mehr zu erkennen. Stattdessen drängten die Gastgeber auf den dritten Treffer und wurden belohnt.

[rs/sid]


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Nationalspieler Lars Bender hat Bayer Leverkusen am 13. Spieltag der Bundesliga mit seinem Tor zur 1:0-Führung auf die Siegerstraße gebracht und den 1:2 (2:0)-Auswärtserfolg bei 1899 Hoffenheim eingeläutet. Borussia Mönchengladbach hat sich beim FC Augsburg beim 1:1 (0:1) mit einem Punkt zufrieden geben müssen und der SC Freiburg gewinnt das Baden-Württemberg-Derby gegen den VfB Stuttgart 3:0 (1:0).

Nach der Pleite gegen Angstgegner Leverkusen stürzten die Kraichgauer zum Abschluss des Spieltages auf den Relegationsplatz ab. Neben Bender (15.) besiegelte noch Daniel Carvajal (38.) die Niederlage der Hoffenheimer, die nur eine der zurückliegenden acht Partien gewonnen haben. Zudem hatte 1899, für das Fabian Johnson traf (59.), nach 13 Spielen noch nie so wenige Punkte wie derzeit (12) auf dem Konto und stellen die schlechteste Defensive der Liga.

Leverkusen einen Punkt hinter dem BVB

Sonderlich überraschend kam die Niederlage gegen Leverkusen auch aus einem anderen Grund nicht: Die Hoffenheimer holten in neun Ligaspielen ersten einen Punkt gegen die Werkself, die auf dem fünften Platz bleibt - aber nur einen Zähler hinter dem Zweiten Borussia Dortmund liegt.

Den 22.100 Zuschauern in der Rhein-Neckar-Arena wurde zunächst wenig geboten. Das Geschehen spielte sich zumeist im Mittelfeld ab. Die Gastgeber mussten kurzfristig auf Kapitän Tim Wiese verzichten. Der frühere Nationaltorwart erlitt im Abschlusstraining eine Knieverletzung und fällt drei Wochen aus. Für den Neuzugang stand der Belgier Koen Casteels, der Wiese wegen einer anderen Verletzung in der laufenden Saison schon viermal vertreten hatte, zwischen den Pfosten der Kraichgauer.

Bei der Führung der Leverkusener durch Bender war Casteels machtlos. Den kollektiven Tiefschlaf seiner Vorderleute nach einem Freistoß konnte der Keeper nicht mehr ausbügeln. Das Babbel-Team offenbarte auch im Anschluss die gewohnten Schwächen in der Defensive.

Die Leverkusener, die am Donnerstag mit einer B-Elf den Gruppensieg in der Europa League durch ein 0:2 bei Metalist Charkow verpasst hatten, konnten zunächst aber kein weiteres Kapital daraus schlagen. Die Gäste, die ohne Michal Kadlec, Daniel Schwaab und Sidney Sam auskommen mussten, gaben dennoch weiter den Ton an.

Erst nach einer knappen halben Stunde hatten die Hoffenheimer durch Roberto Firmino eine Chance (29.), nur eine Minute später traf der Brasilianer aus der Distanz die Latte. In der 34. Minute vergab der französische Abwehrchef Matthieu Delpierre per Kopf die Möglichkeit zum Ausgleich. Nach einem starken Doppelpass mit André Schürrle erhöhte Carvajal aus spitzem Winkel auf 2:0, es war das erste Bundesligator des Spaniers.

Zu Beginn der zweiten Hälfte brachte Babbel im früheren Leverkusener Eren Derdiyok, der sein 100. Bundesligaspiel absolvierte, und Sven Schipplock zwei neue Stürmer. Die Hoffenheimer konnten so zwar den Druck erhöhen, große Chancen konnten sie sich aber zunächst nicht erarbeiten.

Erst nach einer knappen Stunde wurden die Bemühungen der Gastgeber durch das dritte Saisontor Johnsons, dessen Schuss abgefälscht wurde, belohnt. In der 64. Minute vergab Schipplock die Chance zum Ausgleich. Auf der Gegenseite traf Schürrle zwei Minuten später per Freistoß die Latte. Schipplock vergab kurz darauf erneut (72.).

Herrmann rettet Gladbach einen Punkt beim FCA

Augsburg hat den erhofften Befreiungsschlag indes verpasst. Die Schwaben mussten sich nach zuletzt vier Niederlagen gegen Borussia Mönchengladbach mit einem Punkt zufrieden geben.

Der FCA bleibt nach einer kampfbetonten, spielerisch aber mäßigen Partie Tabellenletzter (7 Punkte). Gladbach, das sich am Donnerstag noch über den Einzug in die K.o.-Runde der Europa League gefreut hatte, ist mit 17 Punkten Elfter. Bereits am Mittwoch hat das Team von Lucien Favre zuhause gegen Wolfsburg die Chance auf den fünften Saisonsieg. Augsburg muss in Stuttgart ran.

Der FCA erwischte gegen Gladbach einen Start nach Maß. Mit dem ersten Angriff in der fünften Minute gelang sofort die Führung. Nach einer Flanke von Kevin Vogt senkte sich der Kopfball von Mölders hinter Marc-André ter Stegen ins Tor.

Nach der frühen Augsburger Führung entwickelte sich ein zerfahrenes Spiel mit vielen Fehlpässen. Der FCA überließ Gladbach dabei oft die Initiative. Die Gäste konnten mit dem Raum aber wenig anfangen und kamen kaum in Strafraumnähe.

Auch Igor de Camargo, vor drei Tagen mit zwei Treffern beim 2:0 gegen Limassol noch gefeiert, konnte sich zunächst nicht in Szene setzen. Am gefährlichsten wurde es noch in der 35. Minute, als FCA-Verteidiger Ragnar Klavan nach einem Pass von Juan Arango vor Patrick Herrmann retten konnte.

Auf der anderen Seite blieben auch die Vorstöße des FCA relativ harmlos. Zwei Weitschüsse des bulligen Torsten Oehrl, bei denen ter Stegen keine Probleme hatte, waren bis Sekunden vor dem Pausenpfiff die einzigen kleineren Aufreger, ehe Mölders mit einem Pfostenschuss viel Pech hatte (45.+1).

Nach der Pause blieben die Aktionen auf beiden Seiten sehr verkrampft, auch wenn Gladbach nun mehr Druck aufbaute. In U 21-Nationalspieler Peniel Mlapa brachte Favre in der 56. Minute sogar einen weiteren Stürmer. Augsburg verteidigte jedoch mit viel Engagement. Die besten Möglichkeit hatten Arango, der freistehend verzog (62.), und Mlapa (69.). Zudem rettete Amsif in höchster Not außerhalb des Strafraums vor dem anstürmenden de Camargo. Der FCA konnte sich nur noch selten konstruktiv befreien. Am Ende rettete Patrick Herrmann der Fohlenelf mit seinem Tor in der 85. Minute einen Punkt.

Freiburg gerüstet für Bayern-Spiel

Der SC Freiburg hat indes die Spitzenränge ins Visier genommen und zeigt sich bestens gerüstet für das Heimspiel am Mittwoch gegen Tabellenführer Bayern München (ab 20 Uhr, live bei Liga total! und Sky). Die Breisgauer gewannen am Sonntag das Baden-Württemberg-Derby gegen Stuttgart 3:0 (1:0) und verbesserten sich auf den sechsten Rang, während die Auswärtsserie der Schwaben nach zuletzt sechs Spielen ohne Niederlage riss.

Jan Rosenthal (22.), Pavel Krmas (67.) und Max Kruse (74.) erzielten die Treffer gegen den enttäuschenden VfB, der den Schwung des spektakulären 5:1 in Bukarest in der Europa League am vergangenen Donnerstag nicht in die Liga mitnehmen konnte.

Die Freiburger erwischten vor 24.000 Zuschauern, unter ihnen Bundestrainer Joachim Löw, den besseren Start, fanden früh ihren Rhythmus und inszenierten einige gute Angriffe. Schon nach zwölf Minuten hatte Daniel Caligiuri den Führungstreffer auf dem Fuß, vertändelte den Ball jedoch im Strafraum. Wenig später zwang Julian Schuster VfB-Torhüter Sven Ulreich mit einem wuchtigen Schuss von der Strafraumgrenze zu einer Glanzparade.

Stuttgart tat sich schwer im Spielaufbau und kam in der 22. Minute zur ersten Großchance durch Zdravko Kuzmanovic, der jedoch nur den Pfosten traf. Doch der Schuss ging buchstäblich nach hinten los, denn im Gegenzug erzielte wenige Sekunden später Rosenthal aus 22 Metern das 1:0 für die Gastgeber.

Beim VfB wirkte der Gegentreffer offenbar wie ein Weckruf, denn es folgten einige gefährliche Angriffe, bei denen die Freiburger jedoch kühlen Kopf bewahrten und ihrerseits unbeirrt weiter den Weg in die Offensive suchten. Aufseiten der Stuttgarter war jedoch bis zur Pause nichts zu sehen von der Souveränität, mit der sie am vergangenen Donnerstag in der Europa League beim rumänischen Rekordmeister Steaua Bukarest gefeiert hatten.

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Stuttgart ohne Esprit

Nach dem Wechsel drängten die Stuttgarter auf den Ausgleich, begannen wesentlich aggressiver. Zwei Minuten nach dem Wiederanpfiff verpassten Shinji Okazaki und anschließend auch noch Cristian Molinaro jeweils freistehend eine hereingabe von Christian Gentner zum Ausgleich. Doch die Angriffe der Gäste entpuppten sich schnell als Strohfeuer und Freiburg übernahm wieder das Ruder.

Zunächst verhinderte VfB-Torhüer Ulreich mit einem Reflex den zweiten Gegentreffer, beim 0:2 wenig später machte er jedoch keine gute Figur. In der Folge musste der VfB dem Kraftaufwand in Bukarest offensichtlich Tribut zollen, denn ein Aufbäumen war nicht mehr zu erkennen. Stattdessen drängten die Gastgeber auf den dritten Treffer und wurden belohnt.