Bayer Leverkusen will Déjà-vu gegen Zenit verhindern

Dies will Zenit, das die Gruppe C derzeit mit vier Zählern punktgleich mit Monaco anführt, gegen den Tabellendritten (drei Punkte) aber mit aller Macht verhindern. "Wir sind in einer sehr schwierigen und ausgeglichenen Gruppe. Jeder einzelne Punkt kann entscheidend für das Erreichen des Achtelfinales sein. Die beiden Spiele gegen Bayer könnten schon vorentscheidende Bedeutung haben. Also werden wir versuchen, ein gutes Resultat aus Leverkusen mitzubringen", sagt der portugiesische Zenit-Coach Villas-Boas und kündigt Bayer somit einen heißen Kampf an.

[sid]


Der Blick zurück ist für die Profis von Bayer Leverkusen gleich in zweifacher Hinsicht verboten. Vor dem Duell in der Champions League gegen den russischen Tabellenführer Zenit St. Petersburg heute (ab 20.45 Uhr, live auf Sky) wollte bei der Werkself keiner in der Vergangenheit wühlen.

Denn an den russischen Tabellenführer hat der Werksklub keine guten Erinnerungen. Im Frühjahr 2008 kassierte Bayer zu Hause ein 1:4 gegen Zenit im Viertelfinal-Hinspiel des UEFA-Pokals. Das 1:0 im Rückspiel gegen den späteren UEFA-Cup-Sieger konnte die Schmach für das Team das damaligen Bayer-Trainers Michael Skibbe nicht ausmerzen.

Völler: "Ein Sieg für uns ist möglich"

"Das waren schon interessante Spiele, und das wird diesmal nicht anders sein", sagt Stefan Kießling, der damals bereits mit von der Partie war. Der Bayer-Torjäger ist aber davon überzeugt, dass die Werkself diesmal anders auftritt: "Das ist ein anderer Wettbewerb. Wir wissen, dass wir unsere Heimspiele gewinnen müssen und gegen Zenit den nächsten Schritt machen können."

Aktuell noch schmerzlicher ist aber der Rückblick auf vergangenen Samstag, als Bayer beim VfB-Stuttgart eine 3:0-Führung verspielte und am Ende nach dem 3:3 mit eine "gefühlten Niederlage" die Heimreise antreten musste, wie es Rudi Völler ausdrückte. Bayers Sportchef denkt dennoch positiv: "Die Champions League ist ein anderer Wettbewerb. Zudem spielen wir zu Hause. Da ist ein Sieg für uns möglich."

Trainer Roger Schmidt ist froh, dass sich seine Mannschaft nur wenige Tage nach dem Auftritt in Schwaben gegen Zenit "über 90 Minuten anders präsentieren kann". Davon geht der 47-Jährige fest aus: "Wir müssen eine Top-Leistung bringen. Dann haben wir eine gute Chance, das Spiel zu gewinnen." Auch Jung-Nationalspieler Karim Bellarabi muntert vor dem zweiten Saison-Heimspiel in der Königsklasse seine Kollegen auf: "Für die Champions League hat dieser Rückschlag keine Bedeutung. Wir analysieren die Partie und dann geht der Blick nach vorne."

Dass nach der 0:1-Niederlage zum Auftakt bei AS Monaco und dem 3:1 gegen Benfica Lissabon weitere drei Punkte gegen das Team von Trainer André Villas-Boas in der Königsklasse Pflicht sind, steht bei den Bayer-Verantwortlichen außer Frage. Denn nach nur einem Sieg aus den vergangenen sechs Ligaspielen hinkt das Team von Trainer Roger Schmidt derzeit in der Meisterschaft den Erwartungen hinterher, was im Europacup unbedingt vermieden werden soll.

"Gegen St. Petersburg müssen wir Gas geben - aber über 90 Minuten", fordert deshalb Völler. Schmidt, der wieder auf den zuletzt angeschlagenen Nationalspieler Lars Bender zurückgreifen kann, hofft inständig, dass seine Mannschaft aus dem Gastspiel in Schwaben "die richtigen Schlüsse" gezogen hat.

Petersburgs Villas-Boas: "Spiele gegen Bayer könnten vorentscheidend sein"

Dass wünscht sich auch Bayer-Geschäftsführer Michael Schade, der natürlich auch an die wirtschaftlichen Folgen bei einem frühzeitigen Scheitern von Bayer denkt: "Für uns geht es um sehr viel. Das ist ein Sechs-Punkte-Spiel. Wir trauern immer noch dem Spiel in Monaco hinterher und müssen den Schalter jetzt umlegen."

Dies will Zenit, das die Gruppe C derzeit mit vier Zählern punktgleich mit Monaco anführt, gegen den Tabellendritten (drei Punkte) aber mit aller Macht verhindern. "Wir sind in einer sehr schwierigen und ausgeglichenen Gruppe. Jeder einzelne Punkt kann entscheidend für das Erreichen des Achtelfinales sein. Die beiden Spiele gegen Bayer könnten schon vorentscheidende Bedeutung haben. Also werden wir versuchen, ein gutes Resultat aus Leverkusen mitzubringen", sagt der portugiesische Zenit-Coach Villas-Boas und kündigt Bayer somit einen heißen Kampf an.