Bayer Leverkusen vs. 1. FC Köln: Rheinderby im Faktencheck

HEIMSCHWACHE LEVERKUSENER: Über drei Monate liegt der letzte Heimsieg der Leverkusener zurück. Am 11. Februar gewann Bayer noch unter Anleitung von Ex-Trainer Roger Schmidt 3:0 gegen Frankfurt. Es folgten drei Remis und zwei Niederlagen. Die Heimbilanz ist insgesamt so schlecht wie seit 14 Jahren nicht mehr. Nur in der Saison 2002/2003, als Bayer als 15. geradeso dem Abstieg entronn, hatten die Rheinländer nach 32 Spieltagen weniger als die aktuellen 20 Heimpunkte auf dem Konto. In dieser Saison sind nur Augsburg (20 Punkte), Wolfsburg (17) und Ingolstadt (16) zuhause gleich oder weniger erfolgreich.

AUSWÄRTS LANGE OHNE SIEG: Der Leverkusener Heimschwäche steht die Kölner Harmlosigkeit auf fremden Plätzen gegenüber. Der FC gewann nur eines der letzten neun Gastspiele, am 27. Januar siegten die Kölner 6:1 in Darmstadt. Von den vergangenen sechs Auswärtsfahrten brachten die Rheinländer nur zwei Punkte mit.

SPÄTSTARTER: Leverkusen sicherte sich in dieser Saison bereits zwölf Punkte durch Tore in den letzten 15 Minuten. Der FC kommt besonders in den Partien gegen Leverkusen nur langsam in Schwung. Bei den letzten 19 Treffen gelangen den Kölnern insgesamt nur fünf Treffer in der ersten Halbzeit. Zum Vergleich: Allein beim 4:3 gegen Bremen erzielten die Kölner am vergangenen Freitag schon drei Tore in den ersten 45 Minuten.

DER ZWÖLFTE MANN: Im letzten Heimspiel der Saison will Bayer seine Fans mobilisieren. Unter dem Motto "Finally Red" forderte der Klub seine Anhänger auf, in rotem Outfit ins Stadion zu kommen, um den kompletten Heimbereich der BayArena in Rot zu tauchen. Bei der Stadionanfahrt des Mannschaftsbusses wollen die Fans zudem ein Motivationsspalier bilden.

RESTPROGRAMM: Am letzten Spieltag tritt Leverkusen die schwere Reise zu den heimstarken Berlinern an, die zwölf ihrer 16 Heimspiele gewannen und um die Qualifikation für die Europa League kämpfen. Köln empfängt mit dem 1. FSV Mainz 05 einen Klub, der noch um den Klassenverbleib kämpft. Mit Siegen könnten sich Bayer und Köln dann gegenseitig beim Erreichen ihrer Ziele unterstützen.

PERSONALIEN: Bayers medizinische Abteilung befand sich in dieser Woche im Dauerstress. Mit Ömer Toprak, Julian Brandt und Jonathan Tah sollen drei Leistungsträger rechtzeitig fit werden, die zuletzt beim 1:1 in Ingolstadt angeschlagen ausfielen. Nicht dabei ist neben dem nicht spielberechtigten Hakan Calhanoglu (Sperre des Internationalen Sportgerichtshofs) auch Lars Bender, der weiter an einer Sprunggelenkverletzung laboriert. Entspannt hat sich die Personalsituation beim 1. FC Köln. Marcel Risse befindet sich nach seinem Kreuzbandriss wieder im Training, ein Einsatz in Leverkusen käme aber noch zu früh. Alle anderen Spieler stehen Coach Peter Stöger zur Verfügung.

STIMMEN:

Bayer-Angreifer Stefan Kießling ist sich der Bedeutung des Spiels für den Verein bewusst: "Wir wollen dieses Derby gewinnen, um die Saison zu retten und den Klassenverbleib zu schaffen. Da wird jeder, egal wer auf dem Platz steht, um jeden Zentimeter kämpfen".

Kölns Torwart Timo Horn fiebert dem Derbyanpfiff ebenfalls entgegen: "Im Derby kann immer alles passieren, auch wenn Leverkusen in dieser Saison nicht so spielt, wie sie sich das selbst vorstellen. Ich gehe von einem schweren Spiel aus, zumal es auswärts ist". Er setzt aber auch auf die Unterstützung der mitgereisten Fans: "Auf der anderen Seite weiß ich auch, dass die Fans heiß sind und wir heute vielleicht sogar ein halbes Heimspiel haben werden. Ich hoffe, dass uns die Unterstützung der Fans trägt und wir ein ähnliches Spiel in Leverkusen zeigen können wie im letzten Jahr."

Der 33. Spieltag

Samstag (ab 15.30 Uhr, live auf Sky)

Bayer Leverkusen - 1. FC Köln
RB Leipzig - Bayern München
SC Freiburg - FC Ingolstadt
Darmstadt 98 - Hertha BSC
Werder Bremen - 1899 Hoffenheim
FC Augsburg - Borussia Dortmund
VfL Wolfsburg - Borussia Mönchengladbach
FSV Mainz 05 - Eintracht Frankfurt
FC Schalke 04 - Hamburger SV

[sid/mw]


Das 60. Bundesligaderby zwischen Bayer Leverkusen und dem 1. FC Köln am heutigen Samstag (ab 15.30 Uhr, live bei Sky) steht unter ungewöhnlichen Vorzeichen: Vor dem 33. Spieltag steckt Leverkusen erstmals seit 14 Jahren im Abstiegskampf, erstmals seit 21 Jahren wird der 1. FC Köln eine Saison vor dem rheinischen Rivalen beenden und erstmals seit 25 Jahren könnten sich die Kölner wieder für einen internationalen Wettbewerb qualifizieren. DFB.de macht den Faktencheck zum außergewöhnlichen Duell der Rivalen.

DIE AUSGANGSLAGE: Bayer Leverkusen steckt mittendrin im Abstiegskampf. In der Rückrundentabelle rangiert der Champions-League-Achtelfinalist auf Relegationsplatz 16, nach 32 Spieltagen und einer Serie von zuletzt nur acht Punkten aus elf Spielen wurde Bayer auf Platz zwölf durchgereicht und hat noch drei Punkte Vorsprung auf die vom Hamburger SV angeführte Abstiegszone. Die positive Nachricht für alle Bayer-Fans: Mit einem Sieg gegen Köln wäre der Klassenverbleib perfekt.

Dagegen dürfte sich der FC allerdings heftig wehren. Die Kölner werden die Saison nicht nur erstmals seit 21 Jahren vor dem rheinischen Rivalen beenden, sie stehen auch vor ihrer erfolgreichsten Spielzeit seit einem Vierteljahrhundert. Spätestens nach dem spektakulären 4:3 am vergangenen Freitag gegen Bremen sind die Chancen auf einen europäischen Startplatz reell. Zuletzt qualifizierten sich die Kölner in der Saison 1991/1992 für einen internationalen Wettbewerb.

DER DIREKTE VERGLEICH: 1979 standen sich Leverkusen und Köln zum ersten Mal in der Bundesliga gegenüber. Im Leverkusener Ulrich-Haberland-Stadion traf Kölns Dieter Müller in der 82. Minute zum 1:1-Endstand, Klaus Bruckmann hatte Leverkusen in Führung geschossen (71.). Seitdem kreuzten die Rheinrivalen in der höchsten deutschen Spielklasse weitere 58-mal die Klingen, das heutige Duell ist der 60. Vergleich in der Bundesliga. Die Bilanz spricht mit 22 Siegen, 23 Remis und 14 Niederlagen für die Kölner, in Leverkusen war aber meist der Gastgeber erfolgreich. Von 29 Partien entschied Leverkusen 14 für sich. Zehn Spiele endeten Remis, nur fünfmal gewann der FC. Bemerkenswert: Zwei der letzten drei Spiele in Leverkusen gewannen die Kölner, zuletzt beim 2:1 in der vergangenen Saison, als Verteidiger Dominic Maroh doppelt traf (17./72.). Köln gewann aber nur drei der letzten 23 Duelle.

DIE TRAINER: Tayfun Korkut hat noch nie gegen den 1. FC Köln verloren, allerdings auch erst zwei Spiele gegen die Geißböcke bestritten. Als Coach von Hannover 96 gewann Korkut in der Saison 2014/2015 das Hinspiel 1:0, das Rückspiel in Köln endete 1:1. Für Peter Stöger ist es in seiner bald vierjährigen Amtszeit beim FC der sechste Vergleich mit Leverkusen. Im ersten Spiel setzte es am 29. November 2014 ein 1:5 in der BayArena, es folgten zwei Remis vor heimischem Publikum sowie in der Saison 2015/2016 ein Auswärtssieg in Leverkusen (2:1) und eine Heimniederlage (0:2).

TORGARANT: Er trifft und trifft und trifft: Anthony Modeste ist der unumstrittene Star der Kölner. In 32 Spielen netzte der Franzose beeindruckende 25-mal ein und hat damit mehr als die Hälfte aller FC-Treffer (47) erzielt. Kölns zweitbester Torschütze ist Yuya Osako. Der japanische Sturmpartner von Modeste bringt es auf sechs Tore. Bayers Bester ist Chicharito. Der Mexikaner bringt es auf zehn Treffer, der letzte liegt allerdings schon über drei Monate zurück. Zuletzt saß Chicharito beim 1:1 in Ingolstadt und dem 1:4 gegen Schalke 90 Minuten auf der Bank. Stattdessen setzte Korkut im Sturm auf Stefan Kießling (zwei Saisontore) und Kevin Volland (sechs).

MODESTES REKORDJAGD: Der Mann mit dem Brillenjubel wandelt auf den Spuren großer FC-Legenden. Mit 25 Saisontreffern liegt Anthony Modeste schon jetzt auf Platz vier der ewigen Bestenliste der Kölner. In Reichweite befinden sich die Nummer zwei und drei. Mit Hannes Löhr (27 Tore in der Saison 1967/1968) und Klaus Allofs (26 Tore in der Saison 1984/1985) kann Modeste zwei ganz große Akteure der Kölner Historie übertrumpfen. Kaum mehr erreichbar sind Dieter Müllers 34 Tore in der Saison 1976/1977. Gegen Leverkusen traf Modeste bislang zweimal.

BITTENCOURT KOMMT IN FAHRT: Erst der Oberschenkel, dann das Sprunggelenk und am Ende noch ein Sehnenanriss: Leonardo Bittencourt fiel über weite Strecken der Saison verletzt aus. Im Saisonendspurt ist der frühere U 21-Nationalspieler voll da. An vier der letzten fünf Kölner Treffern (zwei Tore, zwei Assists) war der 23-Jährige beteiligt.

KORKUTS NEGATIVBILANZ: Neun Spiele, vier Niederlagen, vier Remis und nur ein einziger Sieg: Das ist die Bilanz von Tayfun Korkut nach 68 Tagen im Traineramt bei Bayer Leverkusen. Der 43-Jährige wartet zudem noch auf seinen ersten Dreier in der BayArena. Kein anderer Trainer blieb bei Bayer jemals in seinen ersten vier Heimspielen ohne Sieg.

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HEIMSCHWACHE LEVERKUSENER: Über drei Monate liegt der letzte Heimsieg der Leverkusener zurück. Am 11. Februar gewann Bayer noch unter Anleitung von Ex-Trainer Roger Schmidt 3:0 gegen Frankfurt. Es folgten drei Remis und zwei Niederlagen. Die Heimbilanz ist insgesamt so schlecht wie seit 14 Jahren nicht mehr. Nur in der Saison 2002/2003, als Bayer als 15. geradeso dem Abstieg entronn, hatten die Rheinländer nach 32 Spieltagen weniger als die aktuellen 20 Heimpunkte auf dem Konto. In dieser Saison sind nur Augsburg (20 Punkte), Wolfsburg (17) und Ingolstadt (16) zuhause gleich oder weniger erfolgreich.

AUSWÄRTS LANGE OHNE SIEG: Der Leverkusener Heimschwäche steht die Kölner Harmlosigkeit auf fremden Plätzen gegenüber. Der FC gewann nur eines der letzten neun Gastspiele, am 27. Januar siegten die Kölner 6:1 in Darmstadt. Von den vergangenen sechs Auswärtsfahrten brachten die Rheinländer nur zwei Punkte mit.

SPÄTSTARTER: Leverkusen sicherte sich in dieser Saison bereits zwölf Punkte durch Tore in den letzten 15 Minuten. Der FC kommt besonders in den Partien gegen Leverkusen nur langsam in Schwung. Bei den letzten 19 Treffen gelangen den Kölnern insgesamt nur fünf Treffer in der ersten Halbzeit. Zum Vergleich: Allein beim 4:3 gegen Bremen erzielten die Kölner am vergangenen Freitag schon drei Tore in den ersten 45 Minuten.

DER ZWÖLFTE MANN: Im letzten Heimspiel der Saison will Bayer seine Fans mobilisieren. Unter dem Motto "Finally Red" forderte der Klub seine Anhänger auf, in rotem Outfit ins Stadion zu kommen, um den kompletten Heimbereich der BayArena in Rot zu tauchen. Bei der Stadionanfahrt des Mannschaftsbusses wollen die Fans zudem ein Motivationsspalier bilden.

RESTPROGRAMM: Am letzten Spieltag tritt Leverkusen die schwere Reise zu den heimstarken Berlinern an, die zwölf ihrer 16 Heimspiele gewannen und um die Qualifikation für die Europa League kämpfen. Köln empfängt mit dem 1. FSV Mainz 05 einen Klub, der noch um den Klassenverbleib kämpft. Mit Siegen könnten sich Bayer und Köln dann gegenseitig beim Erreichen ihrer Ziele unterstützen.

PERSONALIEN: Bayers medizinische Abteilung befand sich in dieser Woche im Dauerstress. Mit Ömer Toprak, Julian Brandt und Jonathan Tah sollen drei Leistungsträger rechtzeitig fit werden, die zuletzt beim 1:1 in Ingolstadt angeschlagen ausfielen. Nicht dabei ist neben dem nicht spielberechtigten Hakan Calhanoglu (Sperre des Internationalen Sportgerichtshofs) auch Lars Bender, der weiter an einer Sprunggelenkverletzung laboriert. Entspannt hat sich die Personalsituation beim 1. FC Köln. Marcel Risse befindet sich nach seinem Kreuzbandriss wieder im Training, ein Einsatz in Leverkusen käme aber noch zu früh. Alle anderen Spieler stehen Coach Peter Stöger zur Verfügung.

STIMMEN:

Bayer-Angreifer Stefan Kießling ist sich der Bedeutung des Spiels für den Verein bewusst: "Wir wollen dieses Derby gewinnen, um die Saison zu retten und den Klassenverbleib zu schaffen. Da wird jeder, egal wer auf dem Platz steht, um jeden Zentimeter kämpfen".

Kölns Torwart Timo Horn fiebert dem Derbyanpfiff ebenfalls entgegen: "Im Derby kann immer alles passieren, auch wenn Leverkusen in dieser Saison nicht so spielt, wie sie sich das selbst vorstellen. Ich gehe von einem schweren Spiel aus, zumal es auswärts ist". Er setzt aber auch auf die Unterstützung der mitgereisten Fans: "Auf der anderen Seite weiß ich auch, dass die Fans heiß sind und wir heute vielleicht sogar ein halbes Heimspiel haben werden. Ich hoffe, dass uns die Unterstützung der Fans trägt und wir ein ähnliches Spiel in Leverkusen zeigen können wie im letzten Jahr."

Der 33. Spieltag

Samstag (ab 15.30 Uhr, live auf Sky)

Bayer Leverkusen - 1. FC Köln
RB Leipzig - Bayern München
SC Freiburg - FC Ingolstadt
Darmstadt 98 - Hertha BSC
Werder Bremen - 1899 Hoffenheim
FC Augsburg - Borussia Dortmund
VfL Wolfsburg - Borussia Mönchengladbach
FSV Mainz 05 - Eintracht Frankfurt
FC Schalke 04 - Hamburger SV

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