Batz: "Mit Selbstvertrauen in die Restrunde"

An der Tabellenspitze der 3. Liga wird Saarländisch gesprochen. Hinter dem Aufsteiger SV 07 Elversberg überwintert der 1. FC Saarbrücken ebenfalls auf einem direkten Aufstiegsplatz. Im DFB.de-Interview spricht Torhüter und Leistungsträger Daniel Batz (31) mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über den Saisonverlauf, die verlängerte Winterpause und die Ausgangslage für die weitere Spielzeit.

DFB.de: Welche Note würden Sie dem bisherigen Saisonverlauf geben, Herr Batz?

Daniel Batz: Eine 2-. Wir sind ordentlich in die Saison gestartet, hatten dann aber eine Phase mit zu vielen Unentschieden. Auch die Siege waren zu dieser Zeit nicht wirklich überzeugend. Zuletzt haben wir uns aber gefangen und die Kurve bekommen.

DFB.de: Unmittelbar nach der bislang jüngsten Niederlage in Mannheim hatten Sie im Interview bei MagentaSport auf jede Frage mit "Kein Kommentar" oder "Kann ich nicht beantworten" reagiert. Wie blicken Sie darauf zurück?

Batz: Für meinen Geschmack wurde das im Anschluss ein wenig zu groß gemacht. Wir hatten in Mannheim eine weitere Derbyniederlage kassiert. Ich war darüber stinksauer, sollte aber zum Fernsehinterview. Um mich in der Situation auch selbst ein wenig zu schützen und aus der Emotion heraus nichts Falsches zu sagen, hatte ich so reagiert.

DFB.de: Haben Sie mittlerweile eine Erklärung für die Phase von nur einem Sieg aus acht Partien?

Batz: Da waren gleich mehrere Spiele dabei, in denen wir trotz Führungen am Ende nur mit einem Zähler dastanden. Ich muss da zum Beispiel an das Heimspiel gegen den SV Wehen Wiesbaden oder die Begegnung beim VfL Osnabrück denken. Vielleicht haben wir uns zu sehr am Gegner orientiert, anstatt uns darauf zu konzentrieren, unsere Stärken auf den Platz zu bekommen.

DFB.de: Seitdem Manager Rüdiger Ziehl Mitte Oktober als Interimstrainer übernommen hat, wurden fünf von sechs Begegnungen gewonnen. Wo hat er den Hebel angesetzt?

Batz: Seine ruhige und klare Art kommt bei der Mannschaft gut an. Er gibt uns Abläufe an die Hand, worauf wir in bestimmten Situationen achten müssen. Unser Fokus liegt nun wieder mehr auf unseren Qualitäten. Mit den ersten Erfolgen ist dann natürlich auch das Selbstvertrauen wieder größer geworden. Wir können die Serie aber auch einordnen. In der einen oder anderen Situation hatten wir auch ein wenig Glück, nicht in Rückstand zu geraten.

DFB.de: Wie wichtig war es, auch mit einem Sieg beim Halleschen FC in die Winterpause zu gehen?

Batz: Es kann keiner einschätzen, wie sich die längere Winterpause auswirken wird. Für jeden Einzelnen ist die Situation eine Unbekannte. Niemand weiß, wie und mit welcher Intensität die Vorbereitung am besten gestaltet werden muss, um im Januar wieder voll da zu sein. Daher tut der Erfolg sehr gut. Die erste Halbzeit war uns sehr überzeugend. Wir haben es geschafft, den Gegner früh unter Druck zu setzen und uns einige Chancen herauszuspielen. Nur das Tor hatte zunächst noch gefehlt. Zu Beginn des zweiten Durchgangs hatten wir zunächst einige Probleme. Nachdem wir das aber überstanden haben, konnten wir die Partie recht souverän über die Bühne bringen.

DFB.de: Wie schätzen Sie Ausgangslage für das Jahr 2023 ein?

Batz: Wir können für den Moment mit unserer Situation glücklich sein. Wir wollten zu den Mannschaften gehören, die oben mitmischen. Das gelingt uns derzeit. Wir müssen das Bewusstsein mitnehmen, gegen jeden Gegner bestehen zu können. Gegen die meisten Konkurrenten aus der oberen Tabellenhälfte haben wir bislang auswärts gespielt. Die Heimspiele könnten mit der tollen Unterstützung unserer Fans in der Rückrunde ein Plus für uns sein.

DFB.de: Wie sammeln Sie Kraft für die zweite Saisonhälfte?

Batz: Ich verbringe meinen Urlaub vor der Küste von Venezuela auf den sogenannten ABC-Inseln. Innerhalb von zwölf Tagen bin ich auf Aruba, Bonaire und Curaçao. Die erste Trainingseinheit steht dann schon wieder am 28. November auf dem Programm.

DFB.de: In Ihrer Vita steht auch ein Einsatz am 5. Mai 2012 in der Bundesliga für den SC Freiburg. Wie denken Sie daran zurück?

Batz: Das war eine super Erfahrung und auch ein Privileg. Und dann auch noch beim schon feststehenden Deutschen Meister in Dortmund vor mehr als 80.000 Zuschauern. Mit dem Einsatz am letzten Spieltag wurde ich damals von Trainer Christian Streich für meinen Fleiß im Training belohnt. Wenn ich ehrlich bin, war das beim 0:4 kein sonderlich gutes Spiel von mir, ich war sehr nervös. Ich hätte natürlich schon gerne weitere Partien in der Bundesliga bestritten. Mit Oliver Baumann, Roman Bürki oder Alexander Schwolow hatte ich während meiner Zeit in Freiburg aber auch Konkurrenten auf sehr hohem Niveau.

DFB.de: Würde ein Aufstieg mit dem 1. FC Saarbrücken in die 2. Bundesliga diese Erfahrung noch einmal übertreffen?

Batz: Ich denke schon. Ein Aufstieg ist die Belohnung für die Arbeit in einer ganzen Saison. Außerdem hat ein solcher Erfolg nicht nur für einen persönlich, sondern auch für den Verein und die gesamte Region längerfristigen Einfluss. Beim Aufstieg in die 3. Liga durften wegen der Corona-Pandemie leider keine Fans dabei sein. Sportlich und emotional gesehen ist die DFB-Pokal-Saison 2019/2020 mit dem 1. FC Saarbrücken, als wir es als erster Viertligist bis ins Halbfinale geschafft hatten, mein bisheriges Highlight.

DFB.de: Worauf wird es ankommen, um bis zum Saisonende im Aufstiegsrennen ein Wörtchen mitzureden?

Batz: Bei der Ausgangslage können wir mit Selbstvertrauen in die Restrunde gehen. Eine Portion Demut gehört aber auch dazu. Schließlich liegt nicht einmal die Hälfte des Weges hinter uns. Die 3. Liga zeigt jedes Wochenende aufs Neue, wie ausgeglichen die Spielklasse ist. Die Stabilität in der Defensive müssen wir als Grundlage beibehalten. Mit der Umstellung auf eine Dreierkette fühlen wir uns wohl. Außerdem sind wir in der Lage, spielerische Lösungen zu finden. Da wollen wir noch variabler und damit unberechenbarer für den Gegner werden.

[mspw]

An der Tabellenspitze der 3. Liga wird Saarländisch gesprochen. Hinter dem Aufsteiger SV 07 Elversberg überwintert der 1. FC Saarbrücken ebenfalls auf einem direkten Aufstiegsplatz. Im DFB.de-Interview spricht Torhüter und Leistungsträger Daniel Batz (31) mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über den Saisonverlauf, die verlängerte Winterpause und die Ausgangslage für die weitere Spielzeit.

DFB.de: Welche Note würden Sie dem bisherigen Saisonverlauf geben, Herr Batz?

Daniel Batz: Eine 2-. Wir sind ordentlich in die Saison gestartet, hatten dann aber eine Phase mit zu vielen Unentschieden. Auch die Siege waren zu dieser Zeit nicht wirklich überzeugend. Zuletzt haben wir uns aber gefangen und die Kurve bekommen.

DFB.de: Unmittelbar nach der bislang jüngsten Niederlage in Mannheim hatten Sie im Interview bei MagentaSport auf jede Frage mit "Kein Kommentar" oder "Kann ich nicht beantworten" reagiert. Wie blicken Sie darauf zurück?

Batz: Für meinen Geschmack wurde das im Anschluss ein wenig zu groß gemacht. Wir hatten in Mannheim eine weitere Derbyniederlage kassiert. Ich war darüber stinksauer, sollte aber zum Fernsehinterview. Um mich in der Situation auch selbst ein wenig zu schützen und aus der Emotion heraus nichts Falsches zu sagen, hatte ich so reagiert.

DFB.de: Haben Sie mittlerweile eine Erklärung für die Phase von nur einem Sieg aus acht Partien?

Batz: Da waren gleich mehrere Spiele dabei, in denen wir trotz Führungen am Ende nur mit einem Zähler dastanden. Ich muss da zum Beispiel an das Heimspiel gegen den SV Wehen Wiesbaden oder die Begegnung beim VfL Osnabrück denken. Vielleicht haben wir uns zu sehr am Gegner orientiert, anstatt uns darauf zu konzentrieren, unsere Stärken auf den Platz zu bekommen.

DFB.de: Seitdem Manager Rüdiger Ziehl Mitte Oktober als Interimstrainer übernommen hat, wurden fünf von sechs Begegnungen gewonnen. Wo hat er den Hebel angesetzt?

Batz: Seine ruhige und klare Art kommt bei der Mannschaft gut an. Er gibt uns Abläufe an die Hand, worauf wir in bestimmten Situationen achten müssen. Unser Fokus liegt nun wieder mehr auf unseren Qualitäten. Mit den ersten Erfolgen ist dann natürlich auch das Selbstvertrauen wieder größer geworden. Wir können die Serie aber auch einordnen. In der einen oder anderen Situation hatten wir auch ein wenig Glück, nicht in Rückstand zu geraten.

DFB.de: Wie wichtig war es, auch mit einem Sieg beim Halleschen FC in die Winterpause zu gehen?

Batz: Es kann keiner einschätzen, wie sich die längere Winterpause auswirken wird. Für jeden Einzelnen ist die Situation eine Unbekannte. Niemand weiß, wie und mit welcher Intensität die Vorbereitung am besten gestaltet werden muss, um im Januar wieder voll da zu sein. Daher tut der Erfolg sehr gut. Die erste Halbzeit war uns sehr überzeugend. Wir haben es geschafft, den Gegner früh unter Druck zu setzen und uns einige Chancen herauszuspielen. Nur das Tor hatte zunächst noch gefehlt. Zu Beginn des zweiten Durchgangs hatten wir zunächst einige Probleme. Nachdem wir das aber überstanden haben, konnten wir die Partie recht souverän über die Bühne bringen.

DFB.de: Wie schätzen Sie Ausgangslage für das Jahr 2023 ein?

Batz: Wir können für den Moment mit unserer Situation glücklich sein. Wir wollten zu den Mannschaften gehören, die oben mitmischen. Das gelingt uns derzeit. Wir müssen das Bewusstsein mitnehmen, gegen jeden Gegner bestehen zu können. Gegen die meisten Konkurrenten aus der oberen Tabellenhälfte haben wir bislang auswärts gespielt. Die Heimspiele könnten mit der tollen Unterstützung unserer Fans in der Rückrunde ein Plus für uns sein.

DFB.de: Wie sammeln Sie Kraft für die zweite Saisonhälfte?

Batz: Ich verbringe meinen Urlaub vor der Küste von Venezuela auf den sogenannten ABC-Inseln. Innerhalb von zwölf Tagen bin ich auf Aruba, Bonaire und Curaçao. Die erste Trainingseinheit steht dann schon wieder am 28. November auf dem Programm.

DFB.de: In Ihrer Vita steht auch ein Einsatz am 5. Mai 2012 in der Bundesliga für den SC Freiburg. Wie denken Sie daran zurück?

Batz: Das war eine super Erfahrung und auch ein Privileg. Und dann auch noch beim schon feststehenden Deutschen Meister in Dortmund vor mehr als 80.000 Zuschauern. Mit dem Einsatz am letzten Spieltag wurde ich damals von Trainer Christian Streich für meinen Fleiß im Training belohnt. Wenn ich ehrlich bin, war das beim 0:4 kein sonderlich gutes Spiel von mir, ich war sehr nervös. Ich hätte natürlich schon gerne weitere Partien in der Bundesliga bestritten. Mit Oliver Baumann, Roman Bürki oder Alexander Schwolow hatte ich während meiner Zeit in Freiburg aber auch Konkurrenten auf sehr hohem Niveau.

DFB.de: Würde ein Aufstieg mit dem 1. FC Saarbrücken in die 2. Bundesliga diese Erfahrung noch einmal übertreffen?

Batz: Ich denke schon. Ein Aufstieg ist die Belohnung für die Arbeit in einer ganzen Saison. Außerdem hat ein solcher Erfolg nicht nur für einen persönlich, sondern auch für den Verein und die gesamte Region längerfristigen Einfluss. Beim Aufstieg in die 3. Liga durften wegen der Corona-Pandemie leider keine Fans dabei sein. Sportlich und emotional gesehen ist die DFB-Pokal-Saison 2019/2020 mit dem 1. FC Saarbrücken, als wir es als erster Viertligist bis ins Halbfinale geschafft hatten, mein bisheriges Highlight.

DFB.de: Worauf wird es ankommen, um bis zum Saisonende im Aufstiegsrennen ein Wörtchen mitzureden?

Batz: Bei der Ausgangslage können wir mit Selbstvertrauen in die Restrunde gehen. Eine Portion Demut gehört aber auch dazu. Schließlich liegt nicht einmal die Hälfte des Weges hinter uns. Die 3. Liga zeigt jedes Wochenende aufs Neue, wie ausgeglichen die Spielklasse ist. Die Stabilität in der Defensive müssen wir als Grundlage beibehalten. Mit der Umstellung auf eine Dreierkette fühlen wir uns wohl. Außerdem sind wir in der Lage, spielerische Lösungen zu finden. Da wollen wir noch variabler und damit unberechenbarer für den Gegner werden.

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