Bartusiak: "Das ist ein historischer Moment"

DFB.de: Brasilien und Schweden hatten schon vorher gespielt, bis zum Elfmeterschießen. Haben Sie das mitbekommen?

Bartusiak: Bei unserer Abfahrt lief das Spiel bereits. Aber wir haben nichts mitbekommen. Erst nach dem Abpfiff hat es sich herumgesprochen, gegen wen wir im Finale spielen, dass Schweden im Elfmeterschießen gewonnen hat.

DFB.de: Schweden hat gegen die Goldfavoriten USA und Brasilien gewonnen. Die Mannschaft von Pia Sundhage muss etwas draufhaben, oder?

Bartusiak: Auf jeden Fall. Ich glaube, dass Schweden jetzt sehr selbstbewusst sein wird. Sie haben starke Mannschaften aus dem Turnier geworfen, damit hatte man gar nicht so gerechnet. Und das gibt Selbstvertrauen. Von daher wird es wieder ein 50:50-Spiel, wie in den anderen K.o.-Spielen auch. Schweden wird alles in die Waagschale werfen - wir aber auch. Ich freue mich wahnsinnig auf das Finale. Wir werden ebenso selbstbewusst in die Partie gehen. Aber wir müssen noch mal eine genauso konzentrierte Leistung abliefern und mit genauso viel Leidenschaft und Einsatz ins Spiel gehen wie im Viertel- und Halbfinale.

DFB.de: Sie haben in Peking 2008 Bronze gewonnen, jetzt haben Sie mindestens Silber sicher.

Bartusiak: Dieses Finale zu spielen, ist unglaublich. Es ist wie eine Zugabe, aber natürlich wollen wir jetzt auch Gold. Man erreicht jetzt etwas, das noch nie eine deutsche Frauen-Nationalmannschaft geschafft hat. Das ist ein historischer Moment, den wir jetzt begreifen und genießen müssen. Und so müssen wir auch in dieses Finale gehen. Wir können befreit ins Spiel gehen und die Atmosphäre im legendären Maracanã aufsaugen. Wer weiß, ob man das noch mal erlebt? Es ist ein ganz besonderer Moment.

DFB.de: Sie kommen richtig ins Schwärmen.

Bartusiak: Mit dieser Begeisterung und Leidenschaft müssen wir auch ins Finale gehen. Die Freude ist jetzt nach dem Halbfinale riesengroß. Da muss man die Emotionen rauslassen und die Seele etwas baumeln lassen. Das haben sich die Mädels verdient. Aber natürlich müssen wir dann schnell wieder ordentlich regenerieren. Am Freitag steht bereits das Finale an, da müssen wir in bester körperlicher Verfassung sein.

DFB.de: Jetzt geht es auch endlich ins Olympische Dorf.

Bartusiak: Wir haben schon so viel darüber gesprochen, und die meisten Spielerinnen haben das noch nie erlebt. Ich bin stolz darauf, dass wir das nun gemeinsam geschafft haben.

DFB.de: Was ist diesmal anders als 2008 in Peking?

Bartusiak: Das ist schwer zu sagen. Damals war ich Ergänzungsspielerin und nicht aktiv auf dem Platz dabei. Von daher ist es für mich persönlich jetzt anders. Wir haben uns in den vergangenen Jahren so viel aufgebaut und einen unglaublichen Teamgeist entwickelt. Jetzt wollen wir uns alle dafür belohnen.

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Die Silbermedaille haben sie sicher, die Goldmedaille ist greifbar. Nach dem 2:0 über Kanada im Halbfinale von Belo Horizonte geht es für das Team von Bundestrainerin Silvia Neid nun nach Rio de Janeiro. Am Freitag (ab 22.30 Uhr MESZ/17.30 Uhr Ortszeit, live im ZDF) bestreiten die DFB-Frauen im Maracanã-Stadion das Finale gegen Schweden.

Spielführerin Saskia Bartusiak feierte beim Halbfinale ein Jubiläum: Es war das 100. Länderspiel für die 33-Jährige. Nach dem Sieg spricht die Frankfurterin im DFB.de-Interview mit Redakteurin Paula Widmer über den historischen Sieg und die Vorfreude auf das Endspiel im Maracanã.

DFB.de: Glückwunsch zum Einzug ins Finale! Können Sie Ihr Glück schon fassen?

Saskia Bartusiak: Ich kann es noch gar nicht richtig glauben. Man muss das jetzt erst mal sacken lassen, bis man realisiert, was wir schon erreicht haben. Das kann man so kurz nach dem Spiel noch gar nicht richtig begreifen. Wir stehen im Finale der Olympischen Spiele. Ich bin einfach überglücklich und unglaublich stolz auf die Mannschaft. Wir haben uns so reingebissen und reingekämpft. Jetzt fahren wir nach Rio.

DFB.de: Sie haben heute auch noch Ihr 100. Länderspiel bestritten.

Bartusiak: Natürlich ist es ein Zufall, dass es genau dieses Halbfinale war. Ich bin stolz, dass ich das geschafft habe. Als ich mein erstes Länderspiel gemacht hatte, da hätte ich nie geglaubt, dass ich mal 100 erreichen würde. Viel mehr freue ich mich aber über das, was wir hier im Team erreicht haben - und über den Einzug ins Finale. Da ist mir diese Zahl in dem Moment gar nicht so wichtig, sondern viel mehr der Erfolg im Team und das, was wir in den vergangenen Jahren auf die Beine gestellt haben.

DFB.de: Sie haben sich auf dem Weg ins Finale als Mannschaft gesteigert.

Bartusiak: Ja. Einige hatten uns vielleicht schon abgeschrieben. Aber wir haben immer fest an uns und unsere Stärken geglaubt. Wir wussten, was in uns steckt und was wir können. Und wir haben die Dinge auch kritisch angesprochen, die nicht so gut liefen. Aber wir haben immer die Köpfe oben gehalten und hatten immer unser Ziel vor Augen. Ich glaube, dass uns das auch auszeichnet. Unser Teamgeist ist sehr stark, das hat man im Viertelfinale gesehen und auch im Halbfinale.

DFB.de: Auch Kanada hatte Chancen und viel Druck gemacht.

Bartusiak: Es war ein absoluter Fight. Kanada ist eine sehr gute Mannschaft, das wussten wir vorher. Sie haben gute Spielerinnen in ihren Reihen, und sie funktionieren auch als Team sehr gut. Wir wussten, dass es ein harter Brocken wird, aber auch dass wir es schaffen, wenn jede an ihre Grenzen geht. Und genau das haben wir auch umgesetzt.

DFB.de: Wie viel Kraft hat dieses Halbfinale gekostet?

Bartusiak: Es war wirklich sehr anstrengend. Da ist man sicherlich mal an dem Punkt gewesen, an dem man gedacht hat: Jetzt kann ich nicht mehr. Aber dann war immer gleich eine Mitspielerin da und hat einen gepusht. Wir sind nie auseinandergefallen, sondern standen immer zusammen im Team. Und so haben wir uns auch das 2:0 und den Sieg erarbeitet und verdient.

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DFB.de: Brasilien und Schweden hatten schon vorher gespielt, bis zum Elfmeterschießen. Haben Sie das mitbekommen?

Bartusiak: Bei unserer Abfahrt lief das Spiel bereits. Aber wir haben nichts mitbekommen. Erst nach dem Abpfiff hat es sich herumgesprochen, gegen wen wir im Finale spielen, dass Schweden im Elfmeterschießen gewonnen hat.

DFB.de: Schweden hat gegen die Goldfavoriten USA und Brasilien gewonnen. Die Mannschaft von Pia Sundhage muss etwas draufhaben, oder?

Bartusiak: Auf jeden Fall. Ich glaube, dass Schweden jetzt sehr selbstbewusst sein wird. Sie haben starke Mannschaften aus dem Turnier geworfen, damit hatte man gar nicht so gerechnet. Und das gibt Selbstvertrauen. Von daher wird es wieder ein 50:50-Spiel, wie in den anderen K.o.-Spielen auch. Schweden wird alles in die Waagschale werfen - wir aber auch. Ich freue mich wahnsinnig auf das Finale. Wir werden ebenso selbstbewusst in die Partie gehen. Aber wir müssen noch mal eine genauso konzentrierte Leistung abliefern und mit genauso viel Leidenschaft und Einsatz ins Spiel gehen wie im Viertel- und Halbfinale.

DFB.de: Sie haben in Peking 2008 Bronze gewonnen, jetzt haben Sie mindestens Silber sicher.

Bartusiak: Dieses Finale zu spielen, ist unglaublich. Es ist wie eine Zugabe, aber natürlich wollen wir jetzt auch Gold. Man erreicht jetzt etwas, das noch nie eine deutsche Frauen-Nationalmannschaft geschafft hat. Das ist ein historischer Moment, den wir jetzt begreifen und genießen müssen. Und so müssen wir auch in dieses Finale gehen. Wir können befreit ins Spiel gehen und die Atmosphäre im legendären Maracanã aufsaugen. Wer weiß, ob man das noch mal erlebt? Es ist ein ganz besonderer Moment.

DFB.de: Sie kommen richtig ins Schwärmen.

Bartusiak: Mit dieser Begeisterung und Leidenschaft müssen wir auch ins Finale gehen. Die Freude ist jetzt nach dem Halbfinale riesengroß. Da muss man die Emotionen rauslassen und die Seele etwas baumeln lassen. Das haben sich die Mädels verdient. Aber natürlich müssen wir dann schnell wieder ordentlich regenerieren. Am Freitag steht bereits das Finale an, da müssen wir in bester körperlicher Verfassung sein.

DFB.de: Jetzt geht es auch endlich ins Olympische Dorf.

Bartusiak: Wir haben schon so viel darüber gesprochen, und die meisten Spielerinnen haben das noch nie erlebt. Ich bin stolz darauf, dass wir das nun gemeinsam geschafft haben.

DFB.de: Was ist diesmal anders als 2008 in Peking?

Bartusiak: Das ist schwer zu sagen. Damals war ich Ergänzungsspielerin und nicht aktiv auf dem Platz dabei. Von daher ist es für mich persönlich jetzt anders. Wir haben uns in den vergangenen Jahren so viel aufgebaut und einen unglaublichen Teamgeist entwickelt. Jetzt wollen wir uns alle dafür belohnen.

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