U 18-Junioren
Balitsch: "Den Jungs ist alles zuzutrauen"
Zum Jahresabschluss standen für die deutsche U 18-Nationalmannschaft die ersten beiden Länderspiele der Saison an. Im spanischen Pinatar verlor das Team von Cheftrainer Hanno Balitsch mit 1:2 gegen Tschechien und 0:2 gegen Portugal. Im DFB.de-Interview spricht der ehemalige Bundesligaprofi über seine ersten Lehrgangstage als Cheftrainer und blickt auf die nächsten Aufgaben im neuen Jahr voraus.
DFB.de: Wie war die Erfahrung, erstmals als Cheftrainer während einer Länderspielperiode zu agieren, Herr Balitsch?
Hanno Balitsch: Man kann sagen, dass ich langsam herangeführt wurde. Die Oktober-Maßnahme fand ohne Länderspiele statt, ehe jetzt die ersten beiden Spiele auf dem Programm standen. Ich habe einen sehr gut funktionierenden Staff, der es mir leicht macht und mit dem ich einfach großen Spaß hatte.
DFB.de: Wie lautet nach den vergangenen neun Tagen Ihr Fazit?
Balitsch: Wir konnten viele wichtige Erkenntnisse über die Jungs sammeln. Da der aktuelle A-Kader gerade bei der U 17-WM in Indonesien ist, hatten die Spieler aus der vermeintlichen zweiten Reihe die Möglichkeit, sich in den beiden Länderspielen zu zeigen. Insgesamt 15 Spieler haben während der Maßnahme ihr Länderspieldebüt gefeiert. Jeder Einzelne konnte im Training und den beiden Spielen bedeutsame Erfahrungen sammeln und somit einen wichtigen Schritt in ihrer Entwicklung gehen.
DFB.de: Was war aus Ihrer Sicht der Grund für die Niederlage im ersten Spiel gegen Tschechien?
Balitsch: In der ersten Halbzeit sind wir gut ins Spiel gekommen und früh nach einem schönen Angriff in Führung gegangen. Zur Halbzeitpause haben wir dann komplett gewechselt und sind im Anschluss nicht mehr ganz mit der nötigen Griffigkeit gegen den Ball aufgetreten. Wir hatten leider weniger Zugriff als noch im ersten Abschnitt, aber die Jungs haben sich immer mehr reingekämpft. Das wir durch einen zweifelhaften Handelfmeter nach einer Stunde und ein zugegebenermaßen schönes Tor zehn Minuten vor dem Ende das Spiel gegen gute Tschechen verlieren, war sehr schade für uns.
DFB.de: Wie bewerten Sie das zweite Spiel?
Balitsch: Wir haben gegen den stärkeren der beiden Gegner einen großen Aufwand betrieben, eine hohe Intensität gegen den Ball an den Tag gelegt und es den Portugiesen damit sehr schwer gemacht. Die Einsatzbereitschaft und der Wille, die Fehler der Nebenleute auszubügeln, war von Minute eins an bei unserer Mannschaft klar erkennbar. In der Offensive hat uns auf der anderen Seite leider ein bisschen die Zielstrebigkeit und Durchschlagskraft gefehlt.
DFB.de: Blicken wir kurz auf die gerade in Indonesien stattfindende U 17-Weltmeisterschaft. Sie sagten, die aktuell besten Spieler des Jahrgangs 2006 spielen derzeit die WM, was trauen Sie dem Team im laufenden Wettbewerb noch zu?
Balitsch: Die Art und Weise, wie die Jungs bisher schwierige Situationen in den Matches gemeistert haben, ist ein ganz wichtiges Merkmal der Mannschaft, zusätzlich zu der vorhandenen fußballerischen Grundqualität. Den Jungs ist alles zuzutrauen, sie können mit dem Titel zurückkommen.
DFB.de: Schauen wir nun voraus: Wie gehen Sie das neue Jahr 2024 an?
Balitsch: Die erste Maßnahme gemeinsam mit den Spielern wird der Lehrgang im März sein. Dort treffen wir bei einem internationalen Vergleich in Spanien mit Belgien, den Niederlanden und England auf drei Topgegner. Wir wollen dort den nächsten Schritt gehen und sehen die drei Spiele schon als Vorbereitung für die kommende Saison, in der die Qualifikation für die U19-Europameisterschaft ansteht.
Kategorien: U 18-Junioren
Autor: bh
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