"B-Juniorinnen-Bundesliga eine große Bereicherung"

Am Samstag, 1. Juni, wird DFB-Geschichte geschrieben. Denn an diesem Tag wird das erste Endspiel um die Deutsche B-Juniorinnen-Meisterschaft nach Einführung der neuen B-Juniorinnen-Bundesliga zu Beginn dieser Saison entschieden.

Für diese historische Begegnung können sich noch vier Mannschaften qualifizieren. Zunächst stehen am kommenden Samstag (18. Mai) die Halbfinal-Hinspiele auf dem Programm. Ab 11 Uhr stehen sich der FC Bayern München, Vizemeister der Süd-Staffel, sowie der Nord/Nordost-Meister 1. FFC Turbine Potsdam gegenüber. Süd-Meister 1. FFC Frankfurt empfängt ab 13 Uhr den FSV Gütersloh, der sich die Premieren-Meisterschaft in der West/Südwest-Staffel gesichert hatte. Die Rückspiele finden am 25. Mai statt.

In der DFB.de-Umfrage äußern sich die Trainer Roswitha Bindl (FC Bayern), Sven Weigang (Potsdam), Sascha Glass (Frankfurt) und Christian Franz-Pohlmann (Gütersloh) über die erste Spielzeit in der höchsten U 17-Spielklasse, die Aussichten für die Meisterschaftsendrunde und die Zukunftsplanungen.

Roswitha Bindl (FC Bayern München) über...

… die Premierensaison: Es hat sich schnell abgezeichnet, dass es für uns nur um den zweiten Tabellenplatz hinter dem 1. FFC Frankfurt gehen würde. Dieses Ziel hat meine Mannschaft trotz des Drucks von Verfolger VfL Sindelfingen erreicht.

… die neue B-Juniorinnen-Bundesliga: Die Einführung war sehr positiv. In der Bayernliga war häufig nur die Frage, wie hoch wir die Spiele gewinnen und mit welchem Vorsprung wir Meister werden. Das hat sich in der B-Juniorinnen-Bundesliga geändert. Ich hoffe, dass die Liga leistungsmäßig noch enger zusammenwachsen wird.

… das Halbfinale und die Zukunft: Was jetzt kommt, ist für uns Zugabe. Ich werde nach der Endrunde meine Karriere an der Seitenlinie beenden und in die Sportliche Leitung wechseln. Mit meiner aktuellen Co-Trainerin Carmen Roth steht meine Nachfolgerin bereits fest. Viele Spielerinnen des aktuellen Kaders werden auch in der kommenden Saison zum Aufgebot gehören.

Sven Weigang (1. FFC Turbine Potsdam) über...

… die Premierensaison: Wir waren wie immer die Gejagten. Daran sind wir bei Turbine Potsdam aber gewöhnt und die Spielerinnen sind damit gut umgegangen. Nach dem 2:5 bei Holstein Kiel am ersten Spieltag waren gleich alle auf dem Teppich und haben danach eine souveräne Saison abgeliefert.

… die neue B-Juniorinnen-Bundesliga: Es ist sehr positiv für uns, endlich gegen andere ambitionierte Mädchenmannschaften antreten zu können. Ich war überrascht über das hohe Niveau der Liga, das ist eine Bereicherung für den Frauenfußball. Nun gilt es, den Leistungsstand zumindest zu halten und die Liga weiter zu etablieren.

… das Halbfinale und die Zukunft: Gegen den FC Bayern München erwarte ich extrem enge Partien. Bis zum Rückspiel wird mit Sicherheit noch nichts entschieden sein. Im Sommer steigt ein Großteil unserer Mannschaft in den Frauenbereich auf und wir werden quasi von vorne beginnen. Genau das macht den Reiz der Aufgabe als U 17-Trainer aus.

Sascha Glass (1. FFC Frankfurt) über...

… die Premierensaison: Wir wussten im Vorfeld nicht genau, was uns erwartet. Mit 1899 Hoffenheim hatten wir den Deutschen Meister von 2012 in unserer Staffel. Ich hatte darüber hinaus noch drei bis vier weitere Mannschaften auf der Rechnung. Wir sind gut in die Saison gestartet und haben uns schnell an die körperliche Spielweise gewöhnt.

… die neue B-Juniorinnen-Bundesliga: Die Einführung ist ein voller Erfolg. Unsere U 16 hatte zuvor die meisten Spiele zweistellig gewonnen. In dieser Saison wurden die Spielerinnen viel stärker gefordert. Das wirkt sich enorm auf die Entwicklung aus.

… das Halbfinale und die Zukunft: Die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft ist für mich die letzte Station als U 17-Trainer. In der kommenden Spielzeit werde ich die zweite Frauen-Mannschaft betreuen. Mein Nachfolger steht mit Niko Arnautis, aktuell bei der dritten Mannschaft tätig und Lehrer an unserer Kooperationsschule, bereits fest. Zwischen der U 17 und der U 23 wird es einen regen Austausch geben.

Christian Franz-Pohlmann (FSV Gütersloh) über...

… die Premierensaison: Wir hatten eine völlig neu zusammengestellte Mannschaft mit 18 Zugängen ins Rennen geschickt. Es ist uns gelungen, schnell zu einer Einheit zu werden. Wir sind eine Gemeinschaft, in der es zu keinem Zeitpunkt der Saison Probleme gab. Unsere Konstanz war ein wichtiger Schlüssel zum Erfolg.

… die neue B-Juniorinnen-Bundesliga: Die neue Liga ist ganz klar eine Aufwertung des Frauen- und Mädchenfußballs. Wir sind stolz darauf, dass wir die Premieren-Spielzeit ungeschlagen als Meister abgeschlossen haben.

… das Halbfinale und die Zukunft: Wir sind im Halbfinale der kleinste Verein, der sich aber keinesfalls verstecken muss. Die Zusammensetzung des neuen U 17-Kaders hängt unter anderem von der Entwicklung bei der ersten Mannschaft ab, die bekanntlich aus der Frauen-Bundesliga absteigen musste. Wir bleiben ein Ausbildungsjahrgang. Je früher eine Spielerin den Sprung zu den Seniorinnen schafft, desto besser. Ich bin mir sicher, dass wir auch in der kommenden Saison eine gute Mannschaft beisammen haben.