Schiedsrichter
Aytekin und Rafalski starten Aufruf "Schiris gegen Diskriminierung"
Deniz Aytekin und Katrin Rafalski rufen die mehr als 50.000 Schiedsrichter*innen im Land auf, künftig noch entschlossener einzuschreiten, wenn der Fußball zum Schauplatz von Rassismus, Sexismus und Antisemitismus wird. Weil Diskriminierungen zu oft nicht erkannt, geahndet oder gemeldet werden, erheben der Schiedsrichter und die Schiedsrichterin des Jahres jetzt ihre Stimme.
Im Auftrag des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) haben der 44 Jahre alte Bundesliga-Referee und die 40 Jahre alte FIFA-Unparteiische gemeinsam mit dem Oberliga-Schiedsrichter Kisanet Zekarias ein siebenminütiges Lehrvideo gedreht. Der DFB veröffentlichte "Schiris gegen Diskriminierung" am Dienstag im Rahmen des DFB-Pokalviertelfinales FC Bayern München gegen SC Freiburg.
"Auch als Unparteiische entschieden gegen Diskriminierung vorgehen"
Deniz Aytekin sagt: "Der Fußball findet mitten in unserer Gesellschaft statt. Vielfalt ist eine Stärke des Fußballs, in den Bundesliga-Stadien genauso wie auf den Amateurplätzen im ganzen Land. Gleichzeitig aber gibt es auch Herausforderungen wie etwa Vorurteile, Ausgrenzung und manchmal sogar Hass und Gewalt. Mir ist es ein besonderes Anliegen, dass wir auch als Unparteiische, egal in welcher Liga, entschieden gegen Diskriminierung vorgehen."
Katrin Rafalski erklärt: "Schiris müssen den Unterschied zwischen einer Beleidigung und einer Diskriminierung auf und neben dem Platz in kürzester Zeit bewerten, sie müssen ihre Handlungskompetenzen und die Abläufe bei Diskriminierungsvorfällen kennen. Mit unserem Video wollen wir die Kolleginnen und Kollegen auf den Plätzen empowern. Wir müssen der Bagatellisierung ein Ende setzen."
"Schiris gegen Diskriminierung" wird vom DFB und den Landesverbänden künftig in der Aus- und Fortbildung von Unparteiischen eingesetzt. Über www.dfb.de/schiris können das Video und eine Checkliste zum Umgang mit Diskriminierung abgerufen werden. Das Video ist ein Gemeinschaftsprojekt des Bildungsprojekts "Zusammen1" von MAKKABI Deutschland, des Schiedsrichter-Podcasts "Collinas Erben" und des DFB im Rahmen seines Projekts Fußball Verein(t) Gegen Rassismus.
911 abgebrochene Fußballspiele in der Saison 2021/2022
Deniz Aytekin, zweimaliger Schiedsrichter des Jahres, leitete bislang in seiner Karriere mehr als 200 Bundesliga- und 39 Europapokalspiele sowie das DFB-Pokalfinale 2017. Katrin Rafalski pfeift seit 2007 Spiele in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga und kommt seit 2016 als Schiedsrichterassistentin in der 2. Bundesliga der Männer zum Einsatz. Im Frühjahr 2020 hat sie nach einem Rassismusvorfall in der 3. Liga vorbildlich den Drei-Stufen-Plan angewendet, so dass der Täter aus dem Stadion geführt werden und sie die Partie nach einer Unterbrechung wieder anpfeifen konnte. Der 22 Jahre alte Kisanet Zekarias ist seit sechs Jahren als Schiedsrichter aktiv und leitet Spiele bis zur Oberliga.
In der Saison 2021/2022 mussten 911 Fußballspiele in Deutschland - und damit mehr als je zuvor - aufgrund von Gewalt- oder Diskriminierungsvorfällen abgebrochen werden. Seit 2014 lässt der DFB auf Basis der Onlinespielberichte der Unparteiischen ein Lagebild des Amateurfußballs erheben. Bei den 1.219.397 mit einem Onlinespielbericht in der vergangenen Saison erfassten Partien wurden 5582 Vorfälle, davon 3544 Gewalthandlungen und 2389 Diskriminierungen, gemeldet.
Kisanet Zekarias hofft darauf, mit dem neuen Video entscheidend Boden zu gewinnen: "Rassismus, Antisemitismus, Homophobie und andere Formen der Diskriminierung - wir können das jetzt im Fußball stoppen."
Kategorien: Schiedsrichter
Autor: th
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