Außerordentlicher DFB-Bundestag: "Leipzig ein würdiger Rahmen"

Lob von höchster Stelle gab es am Freitag zu Beginn des außerordentlichen Bundestags des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) in der Leipziger Oper. "Fußball bewegt uns im doppelten Sinne - einerseits sportlich, anderseits menschlich. Ich bin der Meinung jeder sollte es einmal selbst ausprobiert haben, einmal selbst spielen. Dann sieht man viele Dinge ganz anders", würdigte Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel in ihrer Begrüßungsrede den Stellenwert des DFB in unserer Gesellschaft. Des Weiteren sagte die Bundeskanzlerin: "Sie werden auch bei mir stets ein offenes Ohr finden." Und versprach im Hinblick auf die Weltmeisterschaft im kommenden Jahr in Deutschland: "Wir drücken die Daumen und engagieren uns, jeder an seinem Platz."

Zuvor hatte DFB-Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder den außerordentlichen Bundestag eröffnet und neben der Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel unter anderem Alt-Bundeskanzler Gerhard Schröder, den Präsidenten des Fußball-Weltverbandes ( FIFA ) Joseph S. Blatter, den Präsidenten der Europäischen Fußball-Union (UEFA) Lennart Johansson, FIFA-Ehrenpräsident Joao Havelange und DFB-Ehrenpräsident Dr. h.c. Egidius Braun in Leipzig begrüßt: "Ich heiße Sie alle herzlich willkommen, die vielen Freunde, die wir in der gesamten Welt haben und die heute hierher gekommen sind."

UEFA-Präsident Lennart Johansson bedankte sich in seinem Grußwort: "Ich habe mich immer dem deutschen Fußball verbunden und mich hier zu Hause gefühlt. Die Zusammenarbeit der UEFA mit dem DFB war immer ausgezeichnet." FIFA-Präsident Blatter sagte in seiner Rede: "Ich bin sehr stolz, bei diesem Bundestag dabei zu sein. Leipzig bietet einen würdigen Rahmen für diese Veranstaltung." Weiter äußerte Blatter: "Die Welt sieht, wie ganz Deutschland hinter der WM steht." Der FIFA-Präsident ist davon überzeugt, dass die WM zu einem "erfolgreichen Abschluss" kommen wird.

Bei der festlichen Veranstaltung wurde der frühere Bundeskanzler Gerhard Schröder wegen seiner Verdienste um den deutschen Fußball und bei der WM-Bewerbung 2006 zum DFB-Ehrenmitglied ernannt. Der Geschäftsführende DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger würdigte den Alt-Bundeskanzler in seiner Laudatio: "Trotz aller Schwierigkeiten, die dieses Land ja derzeit plagen, stellte der Kanzler für die WM stets alle Ampeln auf grün. Denn er hat die große Chance erkannt, die sich mit der Ausrichtung dieser WM für unser Land bietet. Dazu gehört auch das großartige Kunst- und Kulturprogramm, das mit Unterstützung der Bundesregierung geschaffen wurde. Gerhard Schröder liegt aber nicht allein die WM am Herzen. Er als ehemaliger aktiver Fußballer verliert auch die übrigen Facetten, die im Grunde die eigentlichen Facetten unseres Sports sind, nicht aus den Augen."

Erstmals vergeben wurde beim außerordentlichen DFB-Bundestag in Leipzig der mit 20.000 Euro dotierte Julius Hirsch Preis. In Erinnerung an den jüdischen Nationalspieler, der im März 1943 ins Konzentrationslager Auschwitz deportiert und später dort ermordet wurde, wurde der FC Bayern München ausgezeichnet. Der deutsche Rekordmeister hatte am 25. Juli 2005 im FIFA WM-Stadion München ein "Match of Peace" zwischen der U 17 des Klubs und einer israelisch-palästinensischen Auswahl des " Peres Center for Peace" ausgetragen. Der Julius Hirsch Preis wurde im Zuge der wissenschaftlichen und historischen Aufarbeitung über die Rolle des Deutschen Fußball-Bundes im Dritten Reich nach einem Beschluss des DFB-Präsidiums gestiftet, um ein Zeichen gegen Rassismus und Ausländerfeindlichkeit zu setzen. Im Zusammenhang mit der Ehrung des FC Bayern München hielt Professor Moshe Zimmermann (Tel-Aviv) einen Vortrag zum Thema "Integration und Exklusion durch Fußball - warum war es für die Juden so wichtig, am deutschen Fußballgeschehen teilzuhaben?"

Auf dem außerordentlichen DFB-Bundestag, dessen musikalisches Programm das Leipziger Gewandhausorchester gestaltete, wurden außerdem neun Persönlichkeiten aus dem Ausland für die Verdienste ihres Verbandes um den internationalen und deutschen Fußballsport mit dem "Golden Award des DFB" ausgezeichnet. Die Ehrungen nahm DFB-Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder vor. So wurden unter anderem Ferenc Puskás, Gyula Grosics und Jenö Buzánszky geehrt. Die drei Spieler standen mit der ungarischen Mannschaft 1954 im WM-Endspiel in Bern und unterlagen dort Deutschland mit 2:3. Ebenfalls ausgezeichnet wurde der Emir von Qatar, Scheich Hamad Bin Khalifa Al-Thani, der die Auszeichnung für seine Unterstützung bei der Vergabe der Weltmeisterschaft 2006 erhielt. Für den nicht anwesenden Emir nahm dessen Sohn H. E. Sheikh Mohamed bin Hamad bin Khalifa die Auszeichnung entgegen. [mh/mm]


[bild1]Lob von höchster Stelle gab es am Freitag zu Beginn des außerordentlichen Bundestags des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) in der Leipziger Oper. "Fußball bewegt uns im doppelten Sinne - einerseits sportlich, anderseits menschlich. Ich bin der Meinung jeder sollte es einmal selbst ausprobiert haben, einmal selbst spielen. Dann sieht man viele Dinge ganz anders", würdigte Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel in ihrer Begrüßungsrede den Stellenwert des DFB in unserer Gesellschaft. Des Weiteren sagte die Bundeskanzlerin: "Sie werden auch bei mir stets ein offenes Ohr finden." Und versprach im Hinblick auf die Weltmeisterschaft im kommenden Jahr in Deutschland: "Wir drücken die Daumen und engagieren uns, jeder an seinem Platz."



Zuvor hatte DFB-Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder den außerordentlichen Bundestag eröffnet und neben der Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel unter anderem Alt-Bundeskanzler Gerhard Schröder, den Präsidenten des Fußball-Weltverbandes ( FIFA ) Joseph S. Blatter, den Präsidenten der Europäischen Fußball-Union (UEFA) Lennart Johansson, FIFA-Ehrenpräsident Joao Havelange und DFB-Ehrenpräsident Dr. h.c. Egidius Braun in Leipzig begrüßt: "Ich heiße Sie alle herzlich willkommen, die vielen Freunde, die wir in der gesamten Welt haben und die heute hierher gekommen sind."



UEFA-Präsident Lennart Johansson bedankte sich in seinem Grußwort: "Ich habe mich immer dem deutschen Fußball verbunden und mich hier zu Hause gefühlt. Die Zusammenarbeit der UEFA mit dem DFB war immer ausgezeichnet." FIFA-Präsident Blatter sagte in seiner Rede: "Ich bin sehr stolz, bei diesem Bundestag dabei zu sein. Leipzig bietet einen würdigen Rahmen für diese Veranstaltung." Weiter äußerte Blatter: "Die Welt sieht, wie ganz Deutschland hinter der WM steht." Der FIFA-Präsident ist davon überzeugt, dass die WM zu einem "erfolgreichen Abschluss" kommen wird.



Bei der festlichen Veranstaltung wurde der frühere Bundeskanzler Gerhard Schröder wegen seiner Verdienste um den deutschen Fußball und bei der WM-Bewerbung 2006 zum DFB-Ehrenmitglied ernannt. Der Geschäftsführende DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger würdigte den Alt-Bundeskanzler in seiner Laudatio: "Trotz aller Schwierigkeiten, die dieses Land ja derzeit plagen, stellte der Kanzler für die WM stets alle Ampeln auf grün. Denn er hat die große Chance erkannt, die sich mit der Ausrichtung dieser WM für unser Land bietet. Dazu gehört auch das großartige Kunst- und Kulturprogramm, das mit Unterstützung der Bundesregierung geschaffen wurde. Gerhard Schröder liegt aber nicht allein die WM am Herzen. Er als ehemaliger aktiver Fußballer verliert auch die übrigen Facetten, die im Grunde die eigentlichen Facetten unseres Sports sind, nicht aus den Augen."



[bild2]Erstmals vergeben wurde beim außerordentlichen DFB-Bundestag in Leipzig der mit 20.000 Euro dotierte Julius Hirsch Preis. In Erinnerung an den jüdischen Nationalspieler, der im März 1943 ins Konzentrationslager Auschwitz deportiert und später dort ermordet wurde, wurde der FC Bayern München ausgezeichnet. Der deutsche Rekordmeister hatte am 25. Juli 2005 im FIFA WM-Stadion München ein "Match of Peace" zwischen der U 17 des Klubs und einer israelisch-palästinensischen Auswahl des " Peres Center for Peace" ausgetragen. Der Julius Hirsch Preis wurde im Zuge der wissenschaftlichen und historischen Aufarbeitung über die Rolle des Deutschen Fußball-Bundes im Dritten Reich nach einem Beschluss des DFB-Präsidiums gestiftet, um ein Zeichen gegen Rassismus und Ausländerfeindlichkeit zu setzen. Im Zusammenhang mit der Ehrung des FC Bayern München hielt Professor Moshe Zimmermann (Tel-Aviv) einen Vortrag zum Thema "Integration und Exklusion durch Fußball - warum war es für die Juden so wichtig, am deutschen Fußballgeschehen teilzuhaben?"



Auf dem außerordentlichen DFB-Bundestag, dessen musikalisches Programm das Leipziger Gewandhausorchester gestaltete, wurden außerdem neun Persönlichkeiten aus dem Ausland für die Verdienste ihres Verbandes um den internationalen und deutschen Fußballsport mit dem "Golden Award des DFB" ausgezeichnet. Die Ehrungen nahm DFB-Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder vor. So wurden unter anderem Ferenc Puskás, Gyula Grosics und Jenö Buzánszky geehrt. Die drei Spieler standen mit der ungarischen Mannschaft 1954 im WM-Endspiel in Bern und unterlagen dort Deutschland mit 2:3. Ebenfalls ausgezeichnet wurde der Emir von Qatar, Scheich Hamad Bin Khalifa Al-Thani, der die Auszeichnung für seine Unterstützung bei der Vergabe der Weltmeisterschaft 2006 erhielt. Für den nicht anwesenden Emir nahm dessen Sohn H. E. Sheikh Mohamed bin Hamad bin Khalifa die Auszeichnung entgegen.