Aufatmen beim HSV: Adlers Rücken nur gereizt

34 Spieltage hat die Bundesliga. Gearbeitet wird bei den Vereinen aber an 365 Tagen. Und zwar auf dem Trainingsplatz, in der Medizinabteilung oder bei Vertragsunterschriften. Mit den DFB.de-Splittern sind die Fußballfans stets informiert.

Hamburger SV I: Aufatmen beim HSV und Keeper René Adler (29): Die hartnäckigen Bandscheibenprobleme des früheren Nationaltorhüters entpuppten sich bei einer näheren Untersuchung als Reizung im Rücken. Bereits am Dienstag stieg Adler bei den Hanseaten wieder ins leichte Training ein. Nach gerade auskurierter Knieverletzung war der Torhüter wegen seiner erneuten Rückenbeschwerden am Montag zur Untersuchung zu Nationalmannschaftsarzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt nach München gereist. Nun gab es Entwarnung, sogar ein Comeback in der Hinrunde scheint möglich. Damit dürfte bei den Hamburgern auch die Verpflichtung eines neuen Ersatzkeepers im Winter vom Tisch sein.

Hamburger SV II: HSV-Sportchef Peter Knäbel hat den Druck auf die Profis beim kriselnden Bundesligisten deutlich erhöht. "Wir haben bis Weihnachten die Möglichkeit, unsere Position deutlich zu verbessern. Jetzt zählt es", sagte Knäbel in einem Interview auf der Klub-Homepage und appellierte an die Arbeitsmoral der HSV-Profis. Man wolle nicht "irgendwie in die Winterpause kommen. Im Gegenteil: Jetzt müssen wir alle Kräfte mobilisieren, mit Freude und großem Kampf in das Spiel gegen Mainz und in den Dezember gehen", sagte Knäbel. Der Klub benötige die "entsprechende vorweihnachtliche Mentalität und ein gutes, ruhiges Management der Situation", so der 48-Jährige. Die Hamburger liegen trotz Transferausgaben von knapp 30 Millionen Euro nach 13 Spielen auf dem vorletzten Tabellenplatz. "In solchen Phasen wird es das eine oder andere Störfeuer geben - von wo auch immer. Das wissen wir, damit können wir auch umgehen", sagte Knäbel. Daher sei es "umso wichtiger, dass wir weiter Geschlossenheit leben und uns gegenseitig unterstützen".
Coach Joe Zinnbauer, der zuletzt verstärkt auf Spieler aus dem eigenen Nachwuchs gesetzt hatte, bezeichnete der Sportdirektor als "sehr mutigen" Trainer. "Bei ihm hat jeder Spieler die Möglichkeit, sich durch gute Trainingsleistungen für einen Einsatz am Wochenende anzubieten", sagte Knäbel. Dabei sei es "völlig egal, ob es sich um einen jüngeren oder etablierten Spieler handelt".

Borussia Dortmund: Trainer Jürgen Klopp vom Bundesliga-Schlusslicht aus Dortmund denkt nicht an einen Rücktritt. Das unterstrich der 47-Jährige anlässlich einer Diskussions-Veranstaltung in Frankfurt/Main. "Ich bin ein Kämpfer. Ich bin ein besserer Trainer als 2012, aber man sieht es an der Tabelle leider nicht. Ich bin niemand für einen Rücktritt", sagte Klopp: "So lange Dortmund das möchte, mache ich das auch." Gleichzeitig zeigte der BVB-Coach Verständnis für die Kritik: "Das ist menschlich. Auch die Pfiffe verstehe ich. Sie sind völlig normal." Nur, so Klopp weiter, jeder müsse sich hinterfragen, ob es einem hilft, wenn er gerade eine Prüfung verhauen habe, dass dann jemand komme und sagen würde: "Du bist zu doof, um in den Schnee zu ...." Peitschenknallen helfe nichts: "Das würde auch bei mir nicht helfen." Klopp selbst habe nie gedacht, "dass mir mein Leben lang die Sonne aus dem Arsch scheint". Im nächsten Moment schickte der Coach des Vizemeisters eine Botschaft an die Dortmunder Anhänger: "Wer nur Erfolg haben will, hat nur eine Chance: Bayern-Fan zu werden!"
Derweil bestätigte BVB-Sportdirektor Michael Zorc in der Bild-Zeitung, dass alle Spieler der Borussia Verträge auch für die 2. Liga besitzen würden. Außerdem stellte der Ex-Nationalspieler klar: "Nicht nur ich bin hundertprozentig davon überzeugt, dass wir gemeinsam da unten rauskommen werden. Mehr gibt es zu diesem Thema nicht zu sagen."
Indes hat sich der Börsenkurs des BVB nach dem Einbruch zu Wochenbeginn am Dienstag zunächst leicht erholt. Das Papier der Westfalen legte im Xetra-Handel bis zum Mittag gegenüber dem Abschlusskurs vom Vortag um 1,07 Prozent zu und notierte bei 4,055 Euro. Die BVB-Aktie hatte nach dem ersten Handelstag der Woche aufgrund von Dortmunds Sturz auf den letzten Tabellenrang im Vergleich zum vergangenen Freitag (4,231 Euro) 5,18 Prozent verloren und bei 4,012 Euro gelegen. Zuvor hatte das Papier des einzigen börsennotierten Fußball-Klubs in Deutschland bei 3,99 Euro schon 5,7 Prozent unter dem Freitags-Wert eröffnet und zwischenzeitlich weiter bis zum Tagestief von 3,981 Euro fast sechs Prozent verloren. Die BVB-Anteilsscheine waren bei Dortmunds Börsengang für elf Euro ausgegeben worden und wurden seither nie wieder so hoch gehandelt.

Hannover 96: Nach zwei Niederlagen in Folge hat Klubchef Martin (70) die Qualifikation für einen internationalen Wettbewerb abgehakt. "Es ist nicht realistisch, dass wir das erreichen können. Unsere Leistungsstärke ist noch nicht stabil genug für einen Europa-Platz", sagte Kind der Bild-Zeitung. Hannover liegt vor dem Derby gegen den VfL Wolfsburg am Samstag (ab 15.30 Uhr, live auf Sky) mit 19 Punkten auf Rang acht. Die Mannschaft von Trainer Tayfun Korkut hat aber nur einen Zähler Rückstand auf den Sechsten Schalke 04. Doch Kind glaubt nach den Pleiten gegen Bayer Leverkusen (1:3) und bei 1899 Hoffenheim (3:4) nicht mehr daran, dass 96 reif ist für höhere Aufgaben. "Europa war nie unser Ziel. Deshalb ist es auch keine Enttäuschung", sagte der Unternehmer: "Wenn wir die Hinrunde mit 20+x Punkten beenden, war es erfolgreich. Dann bin ich zufrieden." Dabei hatte Kind vor der Saison noch ganz andere Ziele ausgegeben. "Unser Ziel ist, einen Platz zwischen neun und sechs zu erreichen. Schön wäre es, wenn wir uns am Ende für Europa qualifizieren", sagte er im Sommer.

Eintracht Frankfurt: Trainer Thomas Schaaf sieht dem Punktspiel am Sonntag (ab 17.30 Uhr, live auf Sky) gegen seinen Ex-Klub Werder Bremen gelassen entgegen - trotz seiner 41 Jahre als Spieler und Coach der Hanseaten. "Wenn jetzt am Wochenende die Bremer kommen, ist das natürlich so, dass ich da einige Leute kenne", sagte der 53-Jährige im hr-Fernsehen: "Es war eine schöne Zeit mit tollen Erinnerungen. Ich werde den ein oder anderen begrüßen, aber das ist nebensächlich. Ich bin total fokussiert auf die Eintracht."

Borussia Mönchengladbach: Die Borussia ist einer Studie zufolge der "familienfreundlichste Klub" der Bundesliga. Dies ist das Ergebnis einer branchenübergreifenden Untersuchung des Forschungsinstitutes Service Value. Schon 2013 hatten die Rheinländer bei der ersten Erhebung des Instituts, das mit der Goethe-Universität Frankfurt und der Welt am Sonntag zusammenarbeitete, besser als die gesamte Bundesliga-Konkurrenz abgeschnitten. Die Untersuchung bezog sich außer auf andere Kriterien besonders auch auf die Ausrichtung des Dienstleistungs- und Produktangebotes auf Familien und Kinder sowie die Freundlichkeit der Mitarbeiter gegenüber dieser Zielgruppe.

[sid]

34 Spieltage hat die Bundesliga. Gearbeitet wird bei den Vereinen aber an 365 Tagen. Und zwar auf dem Trainingsplatz, in der Medizinabteilung oder bei Vertragsunterschriften. Mit den DFB.de-Splittern sind die Fußballfans stets informiert.

Hamburger SV I: Aufatmen beim HSV und Keeper René Adler (29): Die hartnäckigen Bandscheibenprobleme des früheren Nationaltorhüters entpuppten sich bei einer näheren Untersuchung als Reizung im Rücken. Bereits am Dienstag stieg Adler bei den Hanseaten wieder ins leichte Training ein. Nach gerade auskurierter Knieverletzung war der Torhüter wegen seiner erneuten Rückenbeschwerden am Montag zur Untersuchung zu Nationalmannschaftsarzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt nach München gereist. Nun gab es Entwarnung, sogar ein Comeback in der Hinrunde scheint möglich. Damit dürfte bei den Hamburgern auch die Verpflichtung eines neuen Ersatzkeepers im Winter vom Tisch sein.

Hamburger SV II: HSV-Sportchef Peter Knäbel hat den Druck auf die Profis beim kriselnden Bundesligisten deutlich erhöht. "Wir haben bis Weihnachten die Möglichkeit, unsere Position deutlich zu verbessern. Jetzt zählt es", sagte Knäbel in einem Interview auf der Klub-Homepage und appellierte an die Arbeitsmoral der HSV-Profis. Man wolle nicht "irgendwie in die Winterpause kommen. Im Gegenteil: Jetzt müssen wir alle Kräfte mobilisieren, mit Freude und großem Kampf in das Spiel gegen Mainz und in den Dezember gehen", sagte Knäbel. Der Klub benötige die "entsprechende vorweihnachtliche Mentalität und ein gutes, ruhiges Management der Situation", so der 48-Jährige. Die Hamburger liegen trotz Transferausgaben von knapp 30 Millionen Euro nach 13 Spielen auf dem vorletzten Tabellenplatz. "In solchen Phasen wird es das eine oder andere Störfeuer geben - von wo auch immer. Das wissen wir, damit können wir auch umgehen", sagte Knäbel. Daher sei es "umso wichtiger, dass wir weiter Geschlossenheit leben und uns gegenseitig unterstützen".
Coach Joe Zinnbauer, der zuletzt verstärkt auf Spieler aus dem eigenen Nachwuchs gesetzt hatte, bezeichnete der Sportdirektor als "sehr mutigen" Trainer. "Bei ihm hat jeder Spieler die Möglichkeit, sich durch gute Trainingsleistungen für einen Einsatz am Wochenende anzubieten", sagte Knäbel. Dabei sei es "völlig egal, ob es sich um einen jüngeren oder etablierten Spieler handelt".

Borussia Dortmund: Trainer Jürgen Klopp vom Bundesliga-Schlusslicht aus Dortmund denkt nicht an einen Rücktritt. Das unterstrich der 47-Jährige anlässlich einer Diskussions-Veranstaltung in Frankfurt/Main. "Ich bin ein Kämpfer. Ich bin ein besserer Trainer als 2012, aber man sieht es an der Tabelle leider nicht. Ich bin niemand für einen Rücktritt", sagte Klopp: "So lange Dortmund das möchte, mache ich das auch." Gleichzeitig zeigte der BVB-Coach Verständnis für die Kritik: "Das ist menschlich. Auch die Pfiffe verstehe ich. Sie sind völlig normal." Nur, so Klopp weiter, jeder müsse sich hinterfragen, ob es einem hilft, wenn er gerade eine Prüfung verhauen habe, dass dann jemand komme und sagen würde: "Du bist zu doof, um in den Schnee zu ...." Peitschenknallen helfe nichts: "Das würde auch bei mir nicht helfen." Klopp selbst habe nie gedacht, "dass mir mein Leben lang die Sonne aus dem Arsch scheint". Im nächsten Moment schickte der Coach des Vizemeisters eine Botschaft an die Dortmunder Anhänger: "Wer nur Erfolg haben will, hat nur eine Chance: Bayern-Fan zu werden!"
Derweil bestätigte BVB-Sportdirektor Michael Zorc in der Bild-Zeitung, dass alle Spieler der Borussia Verträge auch für die 2. Liga besitzen würden. Außerdem stellte der Ex-Nationalspieler klar: "Nicht nur ich bin hundertprozentig davon überzeugt, dass wir gemeinsam da unten rauskommen werden. Mehr gibt es zu diesem Thema nicht zu sagen."
Indes hat sich der Börsenkurs des BVB nach dem Einbruch zu Wochenbeginn am Dienstag zunächst leicht erholt. Das Papier der Westfalen legte im Xetra-Handel bis zum Mittag gegenüber dem Abschlusskurs vom Vortag um 1,07 Prozent zu und notierte bei 4,055 Euro. Die BVB-Aktie hatte nach dem ersten Handelstag der Woche aufgrund von Dortmunds Sturz auf den letzten Tabellenrang im Vergleich zum vergangenen Freitag (4,231 Euro) 5,18 Prozent verloren und bei 4,012 Euro gelegen. Zuvor hatte das Papier des einzigen börsennotierten Fußball-Klubs in Deutschland bei 3,99 Euro schon 5,7 Prozent unter dem Freitags-Wert eröffnet und zwischenzeitlich weiter bis zum Tagestief von 3,981 Euro fast sechs Prozent verloren. Die BVB-Anteilsscheine waren bei Dortmunds Börsengang für elf Euro ausgegeben worden und wurden seither nie wieder so hoch gehandelt.

Hannover 96: Nach zwei Niederlagen in Folge hat Klubchef Martin (70) die Qualifikation für einen internationalen Wettbewerb abgehakt. "Es ist nicht realistisch, dass wir das erreichen können. Unsere Leistungsstärke ist noch nicht stabil genug für einen Europa-Platz", sagte Kind der Bild-Zeitung. Hannover liegt vor dem Derby gegen den VfL Wolfsburg am Samstag (ab 15.30 Uhr, live auf Sky) mit 19 Punkten auf Rang acht. Die Mannschaft von Trainer Tayfun Korkut hat aber nur einen Zähler Rückstand auf den Sechsten Schalke 04. Doch Kind glaubt nach den Pleiten gegen Bayer Leverkusen (1:3) und bei 1899 Hoffenheim (3:4) nicht mehr daran, dass 96 reif ist für höhere Aufgaben. "Europa war nie unser Ziel. Deshalb ist es auch keine Enttäuschung", sagte der Unternehmer: "Wenn wir die Hinrunde mit 20+x Punkten beenden, war es erfolgreich. Dann bin ich zufrieden." Dabei hatte Kind vor der Saison noch ganz andere Ziele ausgegeben. "Unser Ziel ist, einen Platz zwischen neun und sechs zu erreichen. Schön wäre es, wenn wir uns am Ende für Europa qualifizieren", sagte er im Sommer.

Eintracht Frankfurt: Trainer Thomas Schaaf sieht dem Punktspiel am Sonntag (ab 17.30 Uhr, live auf Sky) gegen seinen Ex-Klub Werder Bremen gelassen entgegen - trotz seiner 41 Jahre als Spieler und Coach der Hanseaten. "Wenn jetzt am Wochenende die Bremer kommen, ist das natürlich so, dass ich da einige Leute kenne", sagte der 53-Jährige im hr-Fernsehen: "Es war eine schöne Zeit mit tollen Erinnerungen. Ich werde den ein oder anderen begrüßen, aber das ist nebensächlich. Ich bin total fokussiert auf die Eintracht."

Borussia Mönchengladbach: Die Borussia ist einer Studie zufolge der "familienfreundlichste Klub" der Bundesliga. Dies ist das Ergebnis einer branchenübergreifenden Untersuchung des Forschungsinstitutes Service Value. Schon 2013 hatten die Rheinländer bei der ersten Erhebung des Instituts, das mit der Goethe-Universität Frankfurt und der Welt am Sonntag zusammenarbeitete, besser als die gesamte Bundesliga-Konkurrenz abgeschnitten. Die Untersuchung bezog sich außer auf andere Kriterien besonders auch auf die Ausrichtung des Dienstleistungs- und Produktangebotes auf Familien und Kinder sowie die Freundlichkeit der Mitarbeiter gegenüber dieser Zielgruppe.