Atalan: "Kollektiv ist unsere große Stärke"

Es war die erste große Überraschung zum Auftakt in den DFB-Pokal. Am Sonntagnachmittag hat Drittligist Sportfreunde Lotte den Bundesligisten SV Werder Bremen mit 2:1 (1:1) aus dem Wettbewerb befördert. Trainer Ismail Atalan hatte eine Nacht Zeit, um die Ereignisse zu verarbeiten. Im DFB.de-Interview erklärt der 36-Jährige, warum dieser Sieg für ihn keine Sensation ist, warum er teilweise auf individuelle Qualität in seinem Kader verzichtet und welchen Gegner er sich bei der Auslosung der zweiten Runde wünscht. Diese findet im Anschluss an das Eröffnungsspiel der Bundesliga zwischen dem FC Bayern München und dem SV Werder Bremen am Freitag (ab 20.30 Uhr, live auch bei Sky) in der ARD statt. Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff zieht die Kugeln, DFB-Vizepräsident Peter Frymuth übernimmt die Rolle des Ziehungsleiters.

DFB.de: Herr Atalan, Sie haben jetzt eine Nacht über den Sieg geschlafen. Welche Gedanken gehen Ihnen am Tag danach durch den Kopf?

Ismail Atalan: Ich bin stolz und glücklich. Aber nicht nur über das Weiterkommen, sondern auch über den Auftritt der Mannschaft. Es ist niemals mein Anspruch, dass wir uns einen Sieg ermauern wollen. Auch nicht gegen einen Bundesligisten. Das haben wir auch gestern nicht gemacht. Wir haben Bremen mit unserem offensiven Pressing immer wieder unter Druck gesetzt. Ich denke, wir waren an diesem Tag die bessere Mannschaft.

DFB.de: Also war der Sieg auch verdient?

Atalan: Ja, das würde ich schon sagen. Das haben die Bremer hinterher ebenfalls sehr fair eingeräumt. Ich habe mir gestern Abend noch mal die Statistik angeschaut. Wir hatten über 20 Abschlüsse. Mindestens acht davon haben zu klaren Chancen geführt. Es war wahrscheinlich unser einziges Manko, dass wir mit diesen Gelegenheiten so fahrlässig umgegangen sind. Gleichzeitig haben wir in der Defensive sehr sicher gestanden. Bremen hatte wenige klare Chancen. Natürlich waren die immer gefährlich. Aber unser Torwart musste kaum brenzlige Situation klären. Insgesamt können wir zufrieden sein.

DFB.de: Sie haben vorher bereits ziemlich selbstbewusst formuliert, dass diese Begegnungen nicht nur ein Bonusspiel ist. Sie sind ganz deutlich in die Partie gegangen, um auch in die zweite Runde einzuziehen.

Atalan: Ich wusste, dass wir eine Chance haben werden. Das wollte ich auch den Spielern vermitteln. Wir haben uns die gesamte Woche intensiv auf Werder Bremen vorbereitet und einen Plan ausgearbeitet, wie es funktionieren kann. Offenbar haben wir die richtigen Entscheidungen getroffen.

DFB.de: Wann haben Sie gemerkt, dass es tatsächlich klappen kann?

Atalan: Nach zehn Minuten hatte ich ein sehr gutes Gefühl. Ich habe gespürt, dass alles für uns läuft und dass wir zu Chancen kommen werden. Wir haben alles richtig gemacht. Auch von dem zwischenzeitlichen Ausgleich haben wir uns nicht umwerfen lassen. Ich bin stolz, wie die Jungs unseren Plan auf dem Platz umgesetzt haben.



Es war die erste große Überraschung zum Auftakt in den DFB-Pokal. Am Sonntagnachmittag hat Drittligist Sportfreunde Lotte den Bundesligisten SV Werder Bremen mit 2:1 (1:1) aus dem Wettbewerb befördert. Trainer Ismail Atalan hatte eine Nacht Zeit, um die Ereignisse zu verarbeiten. Im DFB.de-Interview erklärt der 36-Jährige, warum dieser Sieg für ihn keine Sensation ist, warum er teilweise auf individuelle Qualität in seinem Kader verzichtet und welchen Gegner er sich bei der Auslosung der zweiten Runde wünscht. Diese findet im Anschluss an das Eröffnungsspiel der Bundesliga zwischen dem FC Bayern München und dem SV Werder Bremen am Freitag (ab 20.30 Uhr, live auch bei Sky) in der ARD statt. Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff zieht die Kugeln, DFB-Vizepräsident Peter Frymuth übernimmt die Rolle des Ziehungsleiters.

DFB.de: Herr Atalan, Sie haben jetzt eine Nacht über den Sieg geschlafen. Welche Gedanken gehen Ihnen am Tag danach durch den Kopf?

Ismail Atalan: Ich bin stolz und glücklich. Aber nicht nur über das Weiterkommen, sondern auch über den Auftritt der Mannschaft. Es ist niemals mein Anspruch, dass wir uns einen Sieg ermauern wollen. Auch nicht gegen einen Bundesligisten. Das haben wir auch gestern nicht gemacht. Wir haben Bremen mit unserem offensiven Pressing immer wieder unter Druck gesetzt. Ich denke, wir waren an diesem Tag die bessere Mannschaft.

DFB.de: Also war der Sieg auch verdient?

Atalan: Ja, das würde ich schon sagen. Das haben die Bremer hinterher ebenfalls sehr fair eingeräumt. Ich habe mir gestern Abend noch mal die Statistik angeschaut. Wir hatten über 20 Abschlüsse. Mindestens acht davon haben zu klaren Chancen geführt. Es war wahrscheinlich unser einziges Manko, dass wir mit diesen Gelegenheiten so fahrlässig umgegangen sind. Gleichzeitig haben wir in der Defensive sehr sicher gestanden. Bremen hatte wenige klare Chancen. Natürlich waren die immer gefährlich. Aber unser Torwart musste kaum brenzlige Situation klären. Insgesamt können wir zufrieden sein.

DFB.de: Sie haben vorher bereits ziemlich selbstbewusst formuliert, dass diese Begegnungen nicht nur ein Bonusspiel ist. Sie sind ganz deutlich in die Partie gegangen, um auch in die zweite Runde einzuziehen.

Atalan: Ich wusste, dass wir eine Chance haben werden. Das wollte ich auch den Spielern vermitteln. Wir haben uns die gesamte Woche intensiv auf Werder Bremen vorbereitet und einen Plan ausgearbeitet, wie es funktionieren kann. Offenbar haben wir die richtigen Entscheidungen getroffen.

DFB.de: Wann haben Sie gemerkt, dass es tatsächlich klappen kann?

Atalan: Nach zehn Minuten hatte ich ein sehr gutes Gefühl. Ich habe gespürt, dass alles für uns läuft und dass wir zu Chancen kommen werden. Wir haben alles richtig gemacht. Auch von dem zwischenzeitlichen Ausgleich haben wir uns nicht umwerfen lassen. Ich bin stolz, wie die Jungs unseren Plan auf dem Platz umgesetzt haben.

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DFB.de: Was war danach los?

Atalan: Für mich persönlich nicht viel. Ich möchte nicht arrogant klingen: Aber für mich war das kein außergewöhnliches Spiel. Es war eine Begegnung wie jede andere auch. Ich wollte sie gewinnen. Das haben wir geschafft. Als Lohn habe ich den Jungs für Montag freigegeben. Aber jetzt muss unser Blick auch wieder nach vorne gerichtet werden.

DFB.de: Haben die Spieler denn wenigstens noch etwas gefeiert?

Atalan: Auch jeden Fall nicht großartig. An einem Sonntag geht ja nicht so viel. Hätten wir am Samstag gespielt, wäre das vielleicht etwas anders gewesen. Aber es ist mir recht so. Wir haben gar keine Zeit zum Feiern oder zum Ausruhen. Es geht ja Schlag auf Schlag weiter.

DFB.de: Am Samstag geht es in der 3. Liga zum Chemnitzer FC. Wollen Sie die Euphorie aus dem Bremen-Sieg mitnehmen?

Atalan: Wir versuchen das natürlich. Am Samstag steht das nächste ganz schwere Spiel auf dem Programm. Für mich steht Chemnitz auf einer Stufe mit Bremen – vor allem auch von der Bedeutung her. Es gibt da keine Abstufungen. Wir sind ordentlich in die 3. Liga gestartet. Aber wir müssen weiter punkten, wir dürfen nicht nachlassen. Diese Spielklasse ist extrem ausgeglichen. Wir wollen gar nicht erst unten reinrutschen.

DFB.de: Was macht Ihre Mannschaft derzeit so stark?

Atalan: Ich würde gar nicht mal von derzeit sprechen. Ich bin jetzt über eineinhalb Jahre in Lotte. Und was die Mannschaft in dieser Zeit geleistet hat, ist einfach überragend. Der Aufstieg in die 3. Liga ist eine echte Herausforderung, weil man ja nicht nur Meister der Regionalliga werden muss, sondern weil man sich auch noch in Relegationsspielen durchsetzen muss. Aber um Ihre Frage konkret zu beantworten: Ich glaube, dass unsere große Stärke das Kollektiv ist. Wir verpflichten nur Spieler, die auch charakterlich zu uns passen. Wenn wir merken, dass das nicht der Fall ist, verzichte ich auch gerne auf individuelle Klasse. Da ist meine Sorge zu groß, dass dieser Spieler den Zusammenhalt kaputt machen könnte.

DFB.de: Bevor es gegen Chemnitz in der Meisterschaft weitergeht, steht am Freitag die Auslosung der zweiten Runde im DFB-Pokal auf dem Programm. Wen wünschen Sie sich?

Atalan: Damit habe ich mich ehrlich gesagt noch gar nicht beschäftigt. Und das werde ich wahrscheinlich vorerst auch nicht machen. Ich kann es ja sowieso nicht beeinflussen. Mir ist egal, was kommt. Wir nehmen jede Herausforderung gerne an.

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