Arsenal dank Lehmann im Champions-League-Finale 2006

Was passierte im deutschen Fußball vor fünf Jahren? Vor 25, 50 oder 100 Jahren? Der Historiker und Autor Udo Muras hat in den Archiven gesucht und blickt auf die wichtigsten Jahrestage zurück. Die DFB-Wochenschau auf DFB.de.

25. April

Vor 90 Jahren spielt der HSV vor 17.000 Zuschauern gegen Altona 93 und gewinnt 4:1. Zwei Tore erzielt Nationalspieler Tull Harder. Der Sieg berechtigt zur Teilnahme an der Meisterendrunde, aber rundum fröhlich macht er den HSV nicht – denn Norddeutscher Meister wird am selben Tag Holstein Kiel durch ein 5:2 gegen Arminia Hannover. Auch die Spiele um die Süddeutsche Meisterschaft enden an diesem Tag, Bayern München ist schon längst am Ziel und lässt die Runde beim VfR Mannheim (2:2) mit dem zweiten Punktverlust ausklingen. Platz zwei sichert sich die Spielvereinigung durch ein 3:0 über den FV Saarbrücken. Auch damals unüblich: die Fürther singen den Gästen zur Begrüßung ein Ständchen ("Gott grüße euch").

Vor 25 Jahren muss auch das zweite DFB-Pokalhalbfinale wiederholt werden. Nach dem 0:0 zwischen dem MSV Duisburg und dem 1. FC Köln hat auch das Spiel Eintracht Frankfurt – Werder Bremen keinen Sieger. Nach 90 und 120 Minuten steht es 2:2, Frankfurts Heinz Gründel unterläuft schon nach zwei Minuten ein Eigentor. Einen Verlierer gibt es jedoch: Eintracht-Stürmer Anthony Yeboah wird nach einer Tätlichkeit nach 37 Minuten vom Feld gestellt und muss in jedem Fall auf das Finale in Berlin verzichten. Werder kann die 80-minütige Überzahl nicht nutzen und verzweifelt an Eintracht-Torwart Uli Stein.

Vor zehn Jahren wird Nationaltorwart Jens Lehmann in der englischen Presse gefeiert. Seine Paraden beim 0:0 gegen den FC Villarreal bringen Arsenal London ins Finale der Champions League. In letzter Minute hält er sogar einen Elfmeter und verhindert eine Verlängerung. "Nie zuvor hat ein gehaltener Elfmeter eines deutschen Torhüters für solch eine Freude in den englischen Herzen gesorgt", schreibt der Independent.



Was passierte im deutschen Fußball vor fünf Jahren? Vor 25, 50 oder 100 Jahren? Der Historiker und Autor Udo Muras hat in den Archiven gesucht und blickt auf die wichtigsten Jahrestage zurück. Die DFB-Wochenschau auf DFB.de.

25. April

Vor 90 Jahren spielt der HSV vor 17.000 Zuschauern gegen Altona 93 und gewinnt 4:1. Zwei Tore erzielt Nationalspieler Tull Harder. Der Sieg berechtigt zur Teilnahme an der Meisterendrunde, aber rundum fröhlich macht er den HSV nicht – denn Norddeutscher Meister wird am selben Tag Holstein Kiel durch ein 5:2 gegen Arminia Hannover. Auch die Spiele um die Süddeutsche Meisterschaft enden an diesem Tag, Bayern München ist schon längst am Ziel und lässt die Runde beim VfR Mannheim (2:2) mit dem zweiten Punktverlust ausklingen. Platz zwei sichert sich die Spielvereinigung durch ein 3:0 über den FV Saarbrücken. Auch damals unüblich: die Fürther singen den Gästen zur Begrüßung ein Ständchen ("Gott grüße euch").

Vor 25 Jahren muss auch das zweite DFB-Pokalhalbfinale wiederholt werden. Nach dem 0:0 zwischen dem MSV Duisburg und dem 1. FC Köln hat auch das Spiel Eintracht Frankfurt – Werder Bremen keinen Sieger. Nach 90 und 120 Minuten steht es 2:2, Frankfurts Heinz Gründel unterläuft schon nach zwei Minuten ein Eigentor. Einen Verlierer gibt es jedoch: Eintracht-Stürmer Anthony Yeboah wird nach einer Tätlichkeit nach 37 Minuten vom Feld gestellt und muss in jedem Fall auf das Finale in Berlin verzichten. Werder kann die 80-minütige Überzahl nicht nutzen und verzweifelt an Eintracht-Torwart Uli Stein.

Vor zehn Jahren wird Nationaltorwart Jens Lehmann in der englischen Presse gefeiert. Seine Paraden beim 0:0 gegen den FC Villarreal bringen Arsenal London ins Finale der Champions League. In letzter Minute hält er sogar einen Elfmeter und verhindert eine Verlängerung. "Nie zuvor hat ein gehaltener Elfmeter eines deutschen Torhüters für solch eine Freude in den englischen Herzen gesorgt", schreibt der Independent.

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26. April

Vor 80 Jahren verliert der Deutsche Meister Schalke 04 sein erstes Saisonspiel. Am dritten Endrundenspieltag erwischt es die Königsblauen ausgerechnet auf "feindlichem Boden" im Dortmunder Stadion "Rote Erde", Sachsen-Meister PSV Chemnitz gewinnt trotz Rückstands vor 40.000 Zuschauern 3:2. Erwin Helmchen ist der Mann des Tages, er schießt zwei Tore gegen Meisterkeeper Hermann Mellage und sein Team auf den ersten Platz. Nur der berechtigt zur Teilnahme am Halbfinale. Wird es Meister Schalke 04 verpassen? Nach den Hinspielen in der Endrunde 1935/1936 sieht es danach aus. In Gruppe B gewinnt Werder Bremen in Altona gegen Hamburg-Meister Eimsbütteler TV 6:1 (dreimal Karl Mayer) und übernimmt die Tabellenführung vor Vorwärts Gleiwitz, das Pommern-Meister Viktoria Stolp 5:0 deklassiert. Wesentlich trägt dazu die Verletzung des TV-Keepers Karl Böhlke bei, "drei von sechs Toren wären unter normalen Verhältnissen bestimmt nicht gefallen", schreibt der Fußball. In Gruppe C regiert der 1. FC Nürnberg trotz des ersten Punktverlustes (2:2 gegen Wormatia Worms vor 30.000 Zuschauern in Frankfurt) vor den Stuttgarter Kickers (1:0 gegen Punktelieferant Jenaer SV). Gruppe D wird von Fortuna Düsseldorf dominiert, die als einziges Team auch ihr drittes Endrundenspiel gewinnt – 4:0 bei Waldhof Mannheim. Hanau 93 erobert sich durch ein 3:0 gegen CfR Köln den zweiten Platz.

Vor 30 Jahren wird der FC Bayern München in einem der dramatischsten Saisonfinals der Bundesligahistorie dank der besseren Tordifferenz (plus 9) Deutscher Meister. Die Bayern bezwingen Borussia Mönchengladbach mit 6:0 - Lothar Matthäus trifft bereits nach 13 Sekunden - und profitieren von der 1:2-Auswärtsniederlage Werder Bremens beim VfB Stuttgart. Beide VfB-Tore erzielt Nationalspieler Karl Allgöwer, Manfred Burgsmüllers Anschlusstor kommt zu spät. Besonders grausam für Werder: An 31 Spieltagen stand man auf Platz eins, die Bayern nur an einem – dem letzten. Ausgelassen feiert Bayern-Trainer Udo Lattek den Triumph über seinen Rivalen Otto Rehhagel. Im Abstiegskampf fällt die letzte Entscheidung: Borussia Dortmund muss trotz eines 4:1-Auswärtssieges bei Hannover 96 in die Relegation. Nur 4500 Zuschauer interessieren sich für das vorläufig letzte Bundesligaspiel im Niedersachsenstadion. Hannover und Saarbrücken stehen bereits als Absteiger fest. Bayer Leverkusen erreicht durch ein 2:2 auf Schalke nach 0:2-Rückstand den letzten UEFA-Cup-Platz, Bayer-Stürmer Christian Schreier trifft für beide Teams. Kaiserslautern kommt in Saarbrücken zu seinem höchsten Auswärtssieg in der Bundesliga (6:0). Mit Stefan Kuntz wird erstmals ein Spieler des VfL Bochum Torschützenkönig (22 Tore).

Vor 25 Jahren liefert Hertha BSC Stoff fürs Kuriositätenkabinett der Bundesligahistorie. Zum Nachholspiel zu Hause gegen den HSV (1:4) reist der Tabellenletzte aus Kostengründen mit einem Linienbus der Berliner Verkehrsbetriebe an, den sie exklusiv nutzen. Trainer Peter Neururer sagt: "Wir haben uns im Bus umgedreht, damit uns keiner erkennt."

Vor 20 Jahren kommt der 1. FC Kaiserslautern im Abstiegskampf zu wichtigen Punkten. Im Kellerduell gegen den KFC Uerdingen siegt die Elf von Eckhard Krautzun 3:0. Es ist erst der dritte Heimsieg der Pfälzer, denen sogar der Trainer des Gegners den Sieg gönnt. Ex-Lauterer Friedhelm Funkel: "Ich wünsche dem FCK, dass diesem Sieg noch einige folgen werden in den nächsten Wochen." Uerdingen ist an diesem Abend endgültig abgestiegen. Am selben Abend schlägt Aufsteiger FC St. Pauli den FC Schalke 04 2:0 und ist fast schon gerettet. Martin Driller trifft schon nach 33 Sekunden. Schalke-Keeper Jens Lehmann kann die Niederlage nicht fassen, schimpft auf den Gegner ("eigentlich ein typischer Absteiger") und den Schiedsrichter.

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27. April

Vor 75 Jahren wird der vierte Endrundenspieltag zur Deutschen Meisterschaft ausgetragen. Einige Partien spiegeln die machtpolitischen Realitäten Europas im zweiten Kriegsjahr wider. Favorit Dresdner SC schlägt Sudetenland-Meister NSTG Prag 4:2, der HSV gewinnt bei VfB Königsberg 2:1 in Ostpreußen, Kickers Offenbach 6:2 bei FC Mülhausen im Elsaß und 1860 München gegen Ostmark-Meister Rapid Wien 2:1. Nur die Hamburger sind bereits am Ziel und haben ihre Gruppe schon nach dem dritten Spiel gewonnen.

Vor 30 Jahren vergibt der FC Homburg seine erste Chance, in die Bundesliga aufzusteigen. Beim Karlsruher SC gehen die Saarländer 0:3 unter, die Verfolger Blau-Weiß Berlin und Hessen Kassel schließen auf.

Vor 20 Jahren trennt sich der FC Bayern München von Trainer Otto Rehhagel. Am Abend nach der 0:1-Heimniederlage gegen Hansa Rostock zieht der Vorstand die Notbremse. Die Nachfolge übernimmt der Präsident selbst: Franz Beckenbauer. Eine Rarität in der Bundesligahistorie. Bayern verliert an diesem Tag auch die Tabellenführung, obwohl Borussia Dortmund gegen den HSV auch nur 1:1 spielt. Eintracht Frankfurt schlägt Werder Bremen 1:0, bleibt aber trotzdem auf einem Abstiegsplatz, da auch der 1. FC Köln (1:0 in Stuttgart) gewinnt. Zur Freude von 1000 Kölner Fans, denen der Verein als Geste im Abstiegskampf die Anreise in reservierten Bahnwaggons finanziert.

Vor zehn Jahren scheitert Schalke 04 im Halbfinale des UEFA-Pokals erst in der Verlängerung am FC Sevilla. Nach 101 Minuten erzielt Joker Puerta das einzige Tor in Hin- und Rückspiel.

28. April

Vor 70 Jahren bekommt die Oberliga Süd einen neuen Tabellenführer. Durch die 1:2-Niederlage des 1. FC Nürnberg bei Waldhof Mannheim zieht der VfB Stuttgart (1:0 gegen die Stuttgarter Kickers) vorbei. Auch an Schwaben Augsburg zieht der VfB vorbei, aus kuriosem Grund. Wegen einer Autopanne kann Eintracht Frankfurt in Augsburg nicht antreten, das Spiel wird erst im Juli nachgeholt. Keinen Sieger hat das erste Münchner Nachkriegsderby um Punkte, 1860 und der FC Bayern trennen sich 2:2. In Fürth sind 9000 Zuschauer trotz eines 3:1-Heimsieges im Abstiegsduell gegen den VfR Mannheim enttäuscht, denn der groß angekündigte Ex-Nationalspieler Ernst Willimowski ist doch nicht aufgelaufen. Einen Torjäger haben die Kleeblättler trotzdem; Wilhelm Erk erzielt alle drei Treffer.

Vor 50 Jahren trennen sich Bundesligist Hannover 96 und Trainer Helmut Kronsbein. Sportliche und private Gründe bewegen Kronsbein, zurückzutreten. Nachfolger wird Hannes Kirk.

Vor 40 Jahren erreicht Hertha BSC zum zweiten Mal überhaupt das DFB-Pokalhalbfinale. Im Wiederholungsspiel bei Zweitligist Röchling Völklingen (2:1) gelingt Hans-Joachim Diefenbach das Siegtor in der 87. Minute.

Vor 30 Jahren unterschreibt der deutsche Nationalspieler Hans-Peter Briegel, bis dahin bei Hellas Verona, einen Vertrag bei Sampdoria Genua.

Vor 20 Jahren trennt sich Bayer Leverkusen im Abstiegskampf von Trainer Erich Ribbeck. Nach der 1:2-Heimniederlage gegen Karlsruhe ist Bayer 04 auf Platz 13 abgerutscht und in der Not zählen keine Verdienste: 1988 hat Ribbeck noch für den größten Bayer-Erfolg gesorgt und zum Abschied den UEFA-Cup gewonnen. Seine zweite Amtszeit ist dagegen nicht von Erfolg gekrönt und schon nach einem Jahr zu Ende. Am selben Tag trennt sich Borussia Mönchengladbach im Sonntagsspiel der Bundesliga von Aufsteiger Fortuna Düsseldorf 1:1. Für Gesprächsstoff sorgt der kuriose Platzverweis von Stefan Effenberg, der mit Schiedsrichter Hellmut Krug zusammenprallt. Krug wertet das als Tätlichkeit, da Effenberg wütend auf ihn zugelaufen kommt, um zu reklamieren. Das Sportgericht erkennt keine Absicht und wird ihn freisprechen.

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29. April

Vor 60 Jahren endet die Oberligasaison mit einer kleinen Überraschung. Schalke 04 sichert sich im Westen doch noch den zweiten Platz, der zur Meisterendrunde berechtigen kann. Durch ein 1:0 in Münster ziehen die Königsblauen überraschend an Alemannia Aachen vorbei, das zuhause vor 18.000 Zuschauern gegen den Drittletzten Westfalia Herne nur zu einem 0:0 kommt. Das Torverhältnis gibt den Ausschlag pro Schalke, das nun gegen den Nord-Zweiten ein Entscheidungsspiel austragen muss. Der Gegner wird Hannover 96 sein, das zwar eine 2:0-Führung gegen Holstein Kiel noch aus der Hand gibt (2:2), aber der Punkt reicht im Fernduell mit Lokalrivale Arminia (0:0 beim VfR Neumünster). Der HSV feiert indes seine Meisterschaft, die schon vor dem 3:3 gegen Bremerhaven festgestanden hat, und den 25. Einzug in die Meisterendrunde. Das ist 1956 Deutscher Rekord. Im Süden leistet sich Meister Karlsruher SC eine 0:1-Auswärtsniederlage in Offenbach. Der VfB Stuttgart sichert sich buchstäblich Platz zwei, bietet 21.000 Zuschauern im Neckarstadion gegen den BC Augsburg (11. Platz) nur wenig Höhepunkte und mauert sich zu einem 0:0. Das Sport Magazin kritisiert: "Wir sind geradezu verpflichtet, auf eine mangelnde Kampfmoral und fehlenden Einsatz (...) hinzuweisen. Die 21.000 Zuschauer stimmten bald nach Beginn der zweiten Halbzeit ein Pfeifkonzert an, das schließlich in ein wüstes Toben und Gejohle unterging.Es war ein Skandal, wie beide Mannschaften sich über die Zeit retten wollten." Da das Remis beiden zum Erreichen ihrer Ziele reichte, wird von den Rängen "Schiebung" gerufen. Augsburg hält die Klasse, der zweite Absteiger nach 1860 München wird der SSV Reutlingen (0:4 in Frankfurt).

Vor zehn Jahren steigt in Berlin das DFB-Pokalfinale. Titelverteidiger Bayern München gewinnt in einem mäßigen Spiel gegen Aufsteiger Eintracht Frankfurt 1:0, Claudio Pizarro köpft nach 59 Minuten das Goldene Tor an einem regnerischen April-Samstag. Die Hessen trösten sich mit dem Einzug in den UEFA-Pokal, da Bayern kurz darauf auch Meister wird und Champions League spielt. Eintracht-Trainer Friedhelm Funkel wird als erster in der Geschichte des Pokalfinals wegen Meckerns von Schiedsrichter Herbert Fandel auf die Tribüne verwiesen.

Das Pokalfinale der Frauen an selber Stelle gewinnt zum dritten Mal in Folge der 1. FFC Turbine Potsdam. Die 18-jährige Isabel Kerschowski trifft nach ihrer Einwechslung mit dem ersten Ballkontakt zum 1:0 (79.) gegen den 1. FFC Frankfurt, das 2:0 markiert Petra Wimbersky (82.).

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30. April

Vor 60 Jahren wird der Wechsel von Helmut Schön vom Saarländischen Fußball-Verband zum Deutschen Fußball-Bund bekannt. Er soll Sepp Herberger assistieren und vorerst das B-Team betreuen. Das Sport Magazin weiß: "Der überlastete Sepp Herberger bekommt einen erfahrenen, selbständig denkenden und arbeitenden Trainer zur Seite gestellt."

Vor 50 Jahren ist Borussia Dortmund nach 31 Spieltagen auf dem Weg zur Meisterschaft. Durch ein 3:2 gegen dezimierte Kölner (Hans Sturm scheidet verletzt aus) zieht der BVB den bis dahin punktgleichen Verfolgern aus München davon. Der TSV 1860 spielt beim abstiegsbedrohten Karlsruher SC 1:1, Aufsteiger Bayern München unterliegt dem VfB Stuttgart nach schwacher Leistung zuhause 0:1. "Jetzt weiß jeder, wozu der VfB in der Lage ist", triumphiert Gästetrainer Rudi Gutendorf. Von Meister Werder Bremen weiß man das auch, doch mit einem 7:0 in Mönchengladbach hat keiner gerechnet. Sechs Tore fallen in den letzten 25 Minuten, vier allein durch Hugo Dausmann. Ausgerechnet nach diesem Rekordsieg ist es amtlich, dass Werder seinen Titel nicht mehr verteidigen kann. Borussia kann immerhin nicht mehr absteigen, Trainer Hennes Weisweiler will am liebsten schon in die Ferien: "Wir sind mit den Kräften am Ende, die Saison ist schon zu lang für uns." Absteiger Tasmania Berlin erlebt ein unerfreuliches Jubiläum, beim 0:3 gegen Eintracht Frankfurt erzielt Jürgen Grabowski per Elfmeter den 100. Gegentreffer der Berliner.

Vor 40 Jahren besiegt Rot-Weiß Essens Stürmer Horst Hrubesch Eintracht Frankfurt fast im Alleingang. Zum 3:1 der Essener in Frankfurt steuert er zwei Tore bei und mindert die UEFA-Cup-Chancen der Hessen erheblich. Eintracht Braunschweig bezwingt im Verfolgerduell der Titelaspiranten den 1. FC Kaiserslautern mit 2:0, FCK-Stürmer Klaus Toppmöller verschießt einen Elfmeter. Im dritten Freitagsspiel jubeln wieder die Gäste: Schalke 04 kommt durch zwei Fischer-Tore zu einem 2:1 in Düsseldorf, Klaus Fischer schwebt mit 27 Saisontreffern weit über der Konkurrenz.

Vor 30 Jahren erlebt der 1. FC Köln im ersten UEFA-Cup-Finale bei Real Madrid einen schwarzen Abend. Obwohl Klaus Allofs die Kölner nach 29 Minuten gar in Führung schießt, müssen sie ein 1:5 quittieren. Hugo Sanchez, Gordillo, Jorge Valdano (2) und Joker Carlos Santillana überwinden Toni Schumacher vor 65.000 Zuschauern. Verteidiger Dieter Prestin ist frustriert: "Wir waren eine Amateurmannschaft und haben Real drei Tore geschenkt." FC-Manager Karl-Heinz Thielen gibt noch nicht auf: "Wir sind noch lange nicht verloren. Im Europacup ist alles möglich."

Vor 25 Jahren schlägt die deutsche U 21-Auswahl Belgien in der EM-Qualifikation 3:1. Vor 7000 Zuschauern in Osnabrück trifft der Leverkusener Heiko Herrlich doppelt, das 3:1 besorgt Christian Ziege von Bayern München.

Vor 20 Jahren geht Meister und Tabellenführer Borussia Dortmund unter: Beim Karlsruher SC setzt es eine 0:5-Auswärtsniederlage. Drei Tore binnen sieben Minuten sorgen nach der Pause für die Entscheidung gegen das Team von Ottmar Hitzfeld. Kapitän Michael Zorc beklagt "einen Rückfall in alte Zeiten", Hitzfeld setzt eine Krisensitzung an. Der Kicker schreibt über den kommenden Meister: "Diese Borussia ist ein Bild des Jammers". Das gilt auch für Bayer Leverkusen, das im Werksduell bei Absteiger Uerdingen 0:3 unterliegt. Die Premiere von Interimscoach Peter Hermann misslingt. "Ich habe mich heute für die Mannschaft geschämt", sagt Manager Reiner Calmund.

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1. Mai

Vor 40 Jahren wird der 29. Bundesligaspieltag mit fünf Partien beendet. Meister und Tabellenführer Borussia Mönchengladbach rettet bei Abstiegskandidat Werder Bremen einen Punkt (2:2) und hat Glück, dass Per Roentved einen Elfmeter an den Pfosten setzt. Trainer Otto Rehhagel klagt: "Wir mussten dieses Spiel eigentlich gewinnen!" Zumal die Konkurrenz siegt: der VfL Bochum bezwingt durch ein Tor von Jupp Kaczor den 1. FC Köln mit 1:0, Kickers Offenbach schafft bei Schlusslicht Bayer Uerdingen den ersten Auswärtssieg (2:1). Und die Bayern freuen sich über die Wiederauferstehung des lange verletzten Gerd Müller, der gegen Duisburg (3:0) alle Tore erzielt.

Vor 20 Jahren bestreitet Bayern München das Hinspiel im Finale des UEFA-Cups erfolgreich. Aushilfstrainer Franz Beckenbauer führt die Münchner zu einem 2:0-Heimsieg über Girondins Bordeaux. Thomas Helmer (34.) per Kopf und Mehmet Scholl (60,) treffen im mit 63.000 Zuschauern ausverkauften Olympiastadion, der Kicker schreibt vom "Beckenbauer-Effekt". Der muss nicht lange vorhalten, sein Nachfolger wird am Rande des Spiels bekannt gegeben: Giovanni Trapattoni kehrt zurück. Einen Vertrag hat er noch nicht, doch Uli Hoeneß weiß: "Bei Trapattoni reicht ein Händedruck."

In den Liganachholspielen des Tages ist der 1. FC Köln der große Sieger. Im Duell zweier Kellerkinder schlagen die Rheinländer Eintracht Frankfurt 3:0, zwei Tore von Dorinel Munteanu in den letzten zehn Minuten bringen den FC fast schon ans rettende Ufer. Auch Fortuna Düsseldorf plant nach dem 2:0 über Mitaufsteiger St. Pauli ein weiteres Bundesligajahr. Ihre Wunderwaffe hat wieder zugeschlagen an diesem Abend: Das 1:0 entsteht nach einem Einwurf von Harald Katemann, der seinen Ruf als bester Weitwerfer der Liga eindrucksvoll bestätigt.

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