Arminia-Torwart Schwolow: "Die Geduld hat sich ausgezahlt"

DFB.de: Ist er im Verein besonders anerkannt, weil er trotz attraktiver Angebote aus dem höherklassigen Fußball in Bielefeld geblieben ist?

Schwolow: Damit hat er zum Beginn der Saison ein echtes Statement gesetzt. Das kam im Verein und in der Stadt sehr gut an.

DFB.de: Ist die Mannschaft auf der anderen Seite vielleicht ein wenig zu abhängig von Fabian Klos?

Schwolow: Das denke ich nicht. Wir haben auch in der zweiten und dritten Reihe gute Spieler. In der Winterpause haben wir uns mit Koen van der Biezen noch einmal verstärkt. Auch Pascal Testroet hat seine Tore in der 3. Liga gemacht. Wir sind also breit aufgestellt und können einen Ausfall kompensieren.

DFB.de: Auch wenn die Arminia bisher eine erfolgreiche Saison spielt, war das erste Pflichtspiel im Jahre 2015 ein echter Dämpfer. Was lief beim 0:3 bei Fortuna Köln verkehrt?

Schwolow: Schwer zu sagen. Durch den Ausfall der Partie gegen Osnabrück in der Woche zuvor hatte sich die Wintervorbereitung in die Länge gezogen. Vielleicht war die Spannung noch nicht so richtig vorhanden. Es war ein Spiel zum Vergessen. Wichtig war, dass wir im Spiel danach gegen Duisburg gleich eine Reaktion gezeigt haben. Nach einem 0:2 noch 4:2 zu gewinnen, war ein gutes Comeback.

DFB.de: Nicht nur in der Liga, sondern auch im DFB-Pokal ist Ihr Verein erfolgreich. Mit Ihren zwei gehaltenen Bällen im Elfmeterschießen gegen Hertha BSC Berlin hatten Sie großen Anteil daran. Überhaupt scheinen Sie im Shoot-out zu Höchstleistungen aufzulaufen. Bereits im DFB-Junioren-Vereinspokal 2010/2011 haben Sie mit mehreren gehaltenen Elfmetern den SC Freiburg zum Pokalsieg verholfen. Verraten Sie uns Ihr Geheimnis?

Schwolow: Eine gewisse Portion Glück gehört dazu. Man kann so etwas zwar im Training simulieren. Aber in einem Pokalspiel herrscht ein ganz anderer Druck. Als Torwart hat man natürlich den Vorteil, dass man nur gewinnen kann.



Alexander Schwolow hat großen Anteil an der bislang erfolgreichen Saison von Arminia Bielefeld. Der 22-jährige Torhüter war auf Anhieb ein so sicherer Rückhalt, dass der Kicker sein zweites Halbjahr 2014 als "Herausragend" eingestuft hat. Der gebürtige Wiesbadener wurde bis 2016 vom Bundesligisten SC Freiburg ausgeliehen, wo er noch bis 2017 unter Vertrag steht. Am letzten Spieltag der vergangenen Saison gab er für die Breisgauer sogar sein Bundesliga-Debüt. Nun soll er die zwei Jahre in Nordrhein-Westfalen nutzen, um sich für einen Platz in der Bundesliga zu empfehlen.

Im DFB.de-Interview spricht Alexander Schwolow mit Mitarbeiter Oliver Jensen über die Aufstiegsambitionen von Arminia Bielefeld, das DFB-Pokalachtelfinale gegen Werder Bremen am Mittwoch, 4. März (ab 19 Uhr, live bei Sky), und seine Zeit beim SC Freiburg.

DFB.de: Herr Schwolow, Anfang der Saison gab die Arminia den Aufstieg nicht als Ziel aus. Nun sind 26 Spieltage vorbei, und Sie haben als Tabellenführer sieben Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz. Muss der Aufstieg nicht spätestens jetzt das Ziel sein?

Schwolow: Wir bleiben mit unserer Zielsetzung lieber vorsichtig. Es bringt nichts, darüber zu reden, was nach zehn weiteren Spielen sein wird. Wir schauen weiter von Spiel zu Spiel.

DFB.de: Sind Umfeld und Fans genauso vorsichtig, oder fühlen sich die Menschen in Bielefeld mit einem Bein schon wieder in der 2. Bundesliga?

Schwolow: Die Fans haben ein gutes Gespür für die Mannschaft und bauen nicht allzu viel Druck auf. Die Arminen stehen voll hinter dieser Mannschaft - auch wenn es einmal nicht so gut läuft. Das hat sich gerade zu Beginn der Saison gezeigt, als wir uns als Mannschaft noch nicht richtig gefunden und das erste Heimspiel gleich mit 1:5 gegen Halle verloren hatten. Die Fans hatten Geduld mit uns. Das hat sich letztendlich ausgezahlt.

DFB.de: Wie sehr hängt der Erfolg der Arminia mit Stürmer Fabian Klos zusammen, der momentan mit 17 Treffern die Torschützenliste der 3. Liga anführt?

Schwolow: Fabian ist sehr treffsicher und als Kapitän sehr wichtig für die Mannschaft. Sein Wort hat bei uns Gewicht.

DFB.de: Ist er im Verein besonders anerkannt, weil er trotz attraktiver Angebote aus dem höherklassigen Fußball in Bielefeld geblieben ist?

Schwolow: Damit hat er zum Beginn der Saison ein echtes Statement gesetzt. Das kam im Verein und in der Stadt sehr gut an.

DFB.de: Ist die Mannschaft auf der anderen Seite vielleicht ein wenig zu abhängig von Fabian Klos?

Schwolow: Das denke ich nicht. Wir haben auch in der zweiten und dritten Reihe gute Spieler. In der Winterpause haben wir uns mit Koen van der Biezen noch einmal verstärkt. Auch Pascal Testroet hat seine Tore in der 3. Liga gemacht. Wir sind also breit aufgestellt und können einen Ausfall kompensieren.

DFB.de: Auch wenn die Arminia bisher eine erfolgreiche Saison spielt, war das erste Pflichtspiel im Jahre 2015 ein echter Dämpfer. Was lief beim 0:3 bei Fortuna Köln verkehrt?

Schwolow: Schwer zu sagen. Durch den Ausfall der Partie gegen Osnabrück in der Woche zuvor hatte sich die Wintervorbereitung in die Länge gezogen. Vielleicht war die Spannung noch nicht so richtig vorhanden. Es war ein Spiel zum Vergessen. Wichtig war, dass wir im Spiel danach gegen Duisburg gleich eine Reaktion gezeigt haben. Nach einem 0:2 noch 4:2 zu gewinnen, war ein gutes Comeback.

DFB.de: Nicht nur in der Liga, sondern auch im DFB-Pokal ist Ihr Verein erfolgreich. Mit Ihren zwei gehaltenen Bällen im Elfmeterschießen gegen Hertha BSC Berlin hatten Sie großen Anteil daran. Überhaupt scheinen Sie im Shoot-out zu Höchstleistungen aufzulaufen. Bereits im DFB-Junioren-Vereinspokal 2010/2011 haben Sie mit mehreren gehaltenen Elfmetern den SC Freiburg zum Pokalsieg verholfen. Verraten Sie uns Ihr Geheimnis?

Schwolow: Eine gewisse Portion Glück gehört dazu. Man kann so etwas zwar im Training simulieren. Aber in einem Pokalspiel herrscht ein ganz anderer Druck. Als Torwart hat man natürlich den Vorteil, dass man nur gewinnen kann.

DFB.de: Entscheiden Sie sich frühzeitig für eine Ecke oder erst während des Anlaufs des Schützen?

Schwolow: Das hängt vom Spieler ab. Ich habe immer gewisse Informationen über die gegnerischen Schützen - wie sie anlaufen, ob sie den Schuss verzögern, welche Ecke sie bevorzugen und so weiter. Von daher weiß ich meist vorher, wohin ich springe.

DFB.de: Wie groß ist Ihre Hoffnung, dass es nach den Pokalsiegen gegen Sandhausen und Berlin auch gegen Werder klappen wird?

Schwolow: Die Hoffnung ist vorhanden. Aber Bremen ist natürlich der große Favorit. Werder hat in den letzten Spielen in der Bundesliga bewiesen, eine starke Mannschaft zu haben.

DFB.de: Wie groß ist die Vorfreude in Bielefeld auf das Pokalspiel?

Schwolow: Sehr groß. Die Karten waren ganz schnell ausverkauft. Ich habe Glück, dass ich überhaupt selber noch ein paar Tickets ergattern konnte. Man merkt einfach, dass sich die Leute in der Stadt sehr auf das Spiel gegen einen starken Bundesligisten freuen.

DFB.de: Für Sie persönlich ist die Bundesliga kein Neuland. Sie haben die Nachwuchsmannschaften in Freiburg durchlaufen und es bis in den Bundesligakader geschafft. Waren Sie enttäuscht, als der Abgang von Oliver Baumann feststand und der SC mit Roman Bürki und Sebastian Mielitz gleich zwei etablierte Türhüter verpflicht hat?

Schwolow: Ich müsste lügen, wenn ich sagen würde, dass keine Enttäuschung vorhanden war. Wenn man über zwei Jahre zweiter Torhüter hinter Oliver Baumann gewesen ist und dieser den Verein verlässt, rechnet man sich natürlich Chancen aus. Es hat auch Gespräche mit dem Verein gegeben, dass es vielleicht so kommen könnte. Aber Fußball ist eben ein Tagesgeschäft. Die Dinge können sich schnell verändern. Wichtig ist, dass letztendlich alles gut gelaufen ist. Ich bin zu Arminia Bielefeld gekommen und fühle mich wohl. Es war der richtige Schritt für meine Leistungsentwicklung.

DFB.de: Weil die 3. Liga die perfekte Spielklasse für Talente ist?

Schwolow: Aus meiner Sicht auf jeden Fall. Die Liga ist sehr umkämpft, alles ist eng beieinander, die Spiele sind sehr eng und die Qualität ist vergleichbar mit der 2. Bundesliga. Für junge Spieler ist das eine gute Plattform, um sich weiterzuentwickeln und für höhere Aufgaben anzubieten.

DFB.de: Es soll für Sie auch Angebote aus dem höherklassigen Fußball gegeben haben.

Schwolow: Das ist richtig. Ich hätte auch zu einem anderen Bundesligisten gehen können. Aber dort hätte ich mich gegen große Kaliber durchsetzen müssen, um meine Einsätze zu bekommen. Das war mir zu riskant. In meinem Alter brauche ich Spielpraxis.

DFB.de: Immerhin feierten Sie am letzten Spieltag der vergangenen Saison noch Ihr Bundesligadebüt für Freiburg. War das 2:3 in Hannover ein tolles Erlebnis, oder überwog der Ärger über die drei Gegentreffer?

Schwolow: Ich hätte natürlich lieber zu Null gespielt. Nichtsdestotrotz war es ein tolles Erlebnis, das erste Bundesligaspiel zu machen. Ich hoffe nur, dass es nicht mein letztes gewesen ist.