"Arbeit in den Vereinen ist entscheidend"

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) und Mercedes-Benz haben am Mittwochabend in Duisburg den Integrationspreis verliehen. DFB.de-Redakteur Roy Rajber berichtet von der festlichen Gala in der Duisburger Mercatorhalle.

„Entscheidend ist nicht, woher man kommt, sondern wohin man gemeinsam geht“, sagte Moderatorin Asli Sevindim und begrüßte damit 150 geladene Gäste aus Sport und Politik, darunter DFB-Generalsekretär Wolfgang Niersbach, WM 2011 OK-Präsidentin Steffi Jones und NRW-Integrationsminister Armin Laschet.

Bierhoff eröffnet Gala

Mit Spannung fieberten jeweils die drei besten Bewerber in den Kategorien Verein, Schule und Sonderpreis der Bekanntgabe in der Duisburger Mercatorhalle entgegen. Die Auszeichnung ist mit 150.000 Euro in Geld- und Sachwerten einer der höchstdotierten Sozialpreise in Deutschland. 239 Bewerbungen sind 2009 eingegangen, eine deutliche Steigerung gegenüber dem Vorjahr.

Vor Ort konnten die Jury-Mitglieder die erfolgreiche Arbeit hautnah miterleben. Und so bedankte sich DFB-Vizepräsident Rolf Hocke in seiner Ansprache nicht nur für die zahlreichen Bewerbungen, sondern „vor allem für die Arbeit, die in vielen Vereinen und Schulen Tag ein und Tag aus geleistet wird“.

Verleihung des Integrationspreis 2009

Eröffnet wurde das Gala-Dinner von Jury-Mitglied Oliver Bierhoff. Der Nationalmannschaftsmanager hob hervor, dass Integration wichtig ist, für „den Fußball und die Gesellschaft. „Es spielt keine Rolle, welche Sprache man spricht, welche Religion man praktiziert oder welcher Kultur man angehört. Der Fußball baut Brücken und liefert Millionen Menschen Werte und Vorbilder. Gerade ein Spieler wie Mesut Özil, der in Deutschland geboren wurde und sich auch entschieden hat für die Deutsche Nationalmannschaft zu spielen, ist ein Vorbild für andere.“

"Wir müssen zu den Menschen kommen"

Nach einer Showeinlange wurde es dann spannend. DFB Vizepräsident Rolf Hocke, Nationalmannschafts-Manager Oliver Bierhoff, DFB-Integrationsbeauftragte Gül Keskinler und Ursula Schwarzenbart, Director Global Diversity Office von Mercedes-Benz, übernahmen die feierliche Ehrung der Preisträger.

In der Kategorie Verein belegte der BV Altenessen 06 den ersten Platz und bekam somit den Schlüssel für einen Transporter Mercedes-Benz Vito. Zu Beginn des Jahrzehnts litt der Verein unter massivem Mitgliederschwund. „Uns wurde klar, dass wenn die Menschen nicht zu uns kommen, wir eben zu ihnen zu kommen müssen. Integration bedeutet schließlich auch, auf einander zuzugehen“, sagte der Vereinsvorsitzende Bodo Hanenberg. Der Preis sei Anerkennung und Ansporn zu gleich, man befinde sich dennoch erst am Anfang: „Wir müssen noch viel lernen und viel tun.“

Über einen mit 10.000 Euro dotierten zweiten Platz freute sich der NFC RW Berlin. Der Verein gilt in Kooperation mit dem Campus Rütli als Motor im Bezirk Neukölln und ist ein Vorzeigebeispiel der Sozialkompetenzen im Fußball. Borussia Münster bekam für den dritten Platz einen Scheck über 5000 Euro überreicht. Die Westfalen betonten, sich mit der Auszeichnung nicht zufrieden geben, sondern den eingeschlagenen Weg weitergehen zu wollen.

"Die Arbeit ist noch nicht getan"

Auch in Eschweiler möchte man sich nicht auf dem Erfolg ausruhen. Die Stadt belegte in der Kategorie Sonderpreis Platz eins. „Die Arbeit ist noch lange nicht getan“, sagte Rudi Bertram. Für den stolzen Bürgermeister der Stadt bekommt die Trophäe „ganz klar einen Ehrenplatz im Rathaus“.

Sein Dank galt allerdings den zahlreichen Vereinen der Stadt, die diese Auszeichnung erst möglich gemacht haben. Wichtig sei dabei, dass „die Integrationsarbeit nicht von oben angeordnet wurde, sondern von unten gelebt wird“. So ein Preis gebe Rückhalt und werde noch mehr Vereine dazu animieren, sich zu engagieren, mitzumachen, etwas zu bewirken, so OB Bertram.

Nachhaltigkeit ist wichtig

Auch Karsten Heilmann, Projektleiter an der Fridtjof-Nansen-Grundschule, hat viel bewirkt. Die Schule hat es geschafft, traditionelle Verbands- und Schulstrukturen erfolgreich miteinander zu verbinden. „Das war ein Kunststück“ bemerkte Schulrektor Hermann Städtler, der gemeinsame Stärken erkannt hat und mit diesem Ansporn weiteres auf den Weg bringen möchte. Werte wie Teamgeist und Verlässlichkeit werden hier über den Fußball gefördert.

Für Karsten Heilmann rollt der Ball auch nach dem Preis weiter. Doch sei die Auszeichnung eine Rückmeldung für die erfolgreiche Arbeit und den richtigen Weg, den man in Hannover eingeschlagen hat. Wichtig sei dabei nicht „der gegenwärtige Erfolg, sondern der nachhaltige Wert für die gemeinsame Arbeit“, so Städtler.

Fußball: Viele Kulturen, eine Leidenschaft

Fußball: Viele Kulturen, eine Leidenschaft. Das wird von allen Nominierten täglich gelebt. Für Ursula Schwarzenbart, Director Global Diversity Mercedes-Benz, waren die Bewerbungen und die Feierlichkeiten der Preisverleihung ein Beweis dafür, dass der Integrationspreis ein Thema von großer gesellschaftlicher Tragweite anspricht.

„Es ist richtig und wichtig, Gutes zu tun und auch darüber zu reden", so Schwarzenbart. „Das Thema Integration muss man ernst nehmen, es liegt in der Verantwortung von uns allen.“ In Duisburg konnte ein Meilenstein dafür gesetzt werden. Beendet ist der Prozess aber noch lange nicht. Man wird sich wiedersehen, im nächsten Jahr.

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Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) und Mercedes-Benz haben am Mittwochabend in Duisburg den Integrationspreis verliehen. DFB.de-Redakteur Roy Rajber berichtet von der festlichen Gala in der Duisburger Mercatorhalle.

„Entscheidend ist nicht, woher man kommt, sondern wohin man gemeinsam geht“, sagte Moderatorin Asli Sevindim und begrüßte damit 150 geladene Gäste aus Sport und Politik, darunter DFB-Generalsekretär Wolfgang Niersbach, WM 2011 OK-Präsidentin Steffi Jones und NRW-Integrationsminister Armin Laschet.

Bierhoff eröffnet Gala

Mit Spannung fieberten jeweils die drei besten Bewerber in den Kategorien Verein, Schule und Sonderpreis der Bekanntgabe in der Duisburger Mercatorhalle entgegen. Die Auszeichnung ist mit 150.000 Euro in Geld- und Sachwerten einer der höchstdotierten Sozialpreise in Deutschland. 239 Bewerbungen sind 2009 eingegangen, eine deutliche Steigerung gegenüber dem Vorjahr.

Vor Ort konnten die Jury-Mitglieder die erfolgreiche Arbeit hautnah miterleben. Und so bedankte sich DFB-Vizepräsident Rolf Hocke in seiner Ansprache nicht nur für die zahlreichen Bewerbungen, sondern „vor allem für die Arbeit, die in vielen Vereinen und Schulen Tag ein und Tag aus geleistet wird“.

Verleihung des Integrationspreis 2009

Eröffnet wurde das Gala-Dinner von Jury-Mitglied Oliver Bierhoff. Der Nationalmannschaftsmanager hob hervor, dass Integration wichtig ist, für „den Fußball und die Gesellschaft. „Es spielt keine Rolle, welche Sprache man spricht, welche Religion man praktiziert oder welcher Kultur man angehört. Der Fußball baut Brücken und liefert Millionen Menschen Werte und Vorbilder. Gerade ein Spieler wie Mesut Özil, der in Deutschland geboren wurde und sich auch entschieden hat für die Deutsche Nationalmannschaft zu spielen, ist ein Vorbild für andere.“

"Wir müssen zu den Menschen kommen"

Nach einer Showeinlange wurde es dann spannend. DFB Vizepräsident Rolf Hocke, Nationalmannschafts-Manager Oliver Bierhoff, DFB-Integrationsbeauftragte Gül Keskinler und Ursula Schwarzenbart, Director Global Diversity Office von Mercedes-Benz, übernahmen die feierliche Ehrung der Preisträger.

In der Kategorie Verein belegte der BV Altenessen 06 den ersten Platz und bekam somit den Schlüssel für einen Transporter Mercedes-Benz Vito. Zu Beginn des Jahrzehnts litt der Verein unter massivem Mitgliederschwund. „Uns wurde klar, dass wenn die Menschen nicht zu uns kommen, wir eben zu ihnen zu kommen müssen. Integration bedeutet schließlich auch, auf einander zuzugehen“, sagte der Vereinsvorsitzende Bodo Hanenberg. Der Preis sei Anerkennung und Ansporn zu gleich, man befinde sich dennoch erst am Anfang: „Wir müssen noch viel lernen und viel tun.“

Über einen mit 10.000 Euro dotierten zweiten Platz freute sich der NFC RW Berlin. Der Verein gilt in Kooperation mit dem Campus Rütli als Motor im Bezirk Neukölln und ist ein Vorzeigebeispiel der Sozialkompetenzen im Fußball. Borussia Münster bekam für den dritten Platz einen Scheck über 5000 Euro überreicht. Die Westfalen betonten, sich mit der Auszeichnung nicht zufrieden geben, sondern den eingeschlagenen Weg weitergehen zu wollen.

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"Die Arbeit ist noch nicht getan"

Auch in Eschweiler möchte man sich nicht auf dem Erfolg ausruhen. Die Stadt belegte in der Kategorie Sonderpreis Platz eins. „Die Arbeit ist noch lange nicht getan“, sagte Rudi Bertram. Für den stolzen Bürgermeister der Stadt bekommt die Trophäe „ganz klar einen Ehrenplatz im Rathaus“.

Sein Dank galt allerdings den zahlreichen Vereinen der Stadt, die diese Auszeichnung erst möglich gemacht haben. Wichtig sei dabei, dass „die Integrationsarbeit nicht von oben angeordnet wurde, sondern von unten gelebt wird“. So ein Preis gebe Rückhalt und werde noch mehr Vereine dazu animieren, sich zu engagieren, mitzumachen, etwas zu bewirken, so OB Bertram.

Nachhaltigkeit ist wichtig

Auch Karsten Heilmann, Projektleiter an der Fridtjof-Nansen-Grundschule, hat viel bewirkt. Die Schule hat es geschafft, traditionelle Verbands- und Schulstrukturen erfolgreich miteinander zu verbinden. „Das war ein Kunststück“ bemerkte Schulrektor Hermann Städtler, der gemeinsame Stärken erkannt hat und mit diesem Ansporn weiteres auf den Weg bringen möchte. Werte wie Teamgeist und Verlässlichkeit werden hier über den Fußball gefördert.

Für Karsten Heilmann rollt der Ball auch nach dem Preis weiter. Doch sei die Auszeichnung eine Rückmeldung für die erfolgreiche Arbeit und den richtigen Weg, den man in Hannover eingeschlagen hat. Wichtig sei dabei nicht „der gegenwärtige Erfolg, sondern der nachhaltige Wert für die gemeinsame Arbeit“, so Städtler.

Fußball: Viele Kulturen, eine Leidenschaft

Fußball: Viele Kulturen, eine Leidenschaft. Das wird von allen Nominierten täglich gelebt. Für Ursula Schwarzenbart, Director Global Diversity Mercedes-Benz, waren die Bewerbungen und die Feierlichkeiten der Preisverleihung ein Beweis dafür, dass der Integrationspreis ein Thema von großer gesellschaftlicher Tragweite anspricht.

„Es ist richtig und wichtig, Gutes zu tun und auch darüber zu reden", so Schwarzenbart. „Das Thema Integration muss man ernst nehmen, es liegt in der Verantwortung von uns allen.“ In Duisburg konnte ein Meilenstein dafür gesetzt werden. Beendet ist der Prozess aber noch lange nicht. Man wird sich wiedersehen, im nächsten Jahr.