Aogo: "Ich fühle mich generell sehr wohl in Hamburg"

Seit drei Jahren spielt Dennis Aogo für den Hamburger SV, als HSV-Spieler schaffte er den Sprung zur Nationalmannschaft. Für Aogo hat das Spiel am Dienstag in Hamburg gegen die Niederlande deswegen eine besondere Bedeutung.

Im DFB.de-Gespräch der Woche mit Redakteur Steffen Lüdeke spricht der 24-Jährige über Jugendsünden, Geduld und den Hamburger SV.

DFB.de: Herr Aogo, Heimspiel in Hamburg, für Sie als HSV-Profi gilt dies ganz besonders. Haben Sie an den vergangenen Tagen Ihren Mannschaftskollegen die Stadt gezeigt?

Dennis Aogo: Das musste ich gar nicht, weil Hamburg eine Stadt ist, in der sich die meisten sehr gut selber auskennen. Aber natürlich wurde ich das Eine oder Andere gefragt, wenn wir hier mit dem Bus unterwegs waren. Ausgehtipps musste ich aber nicht geben.

DFB.de: Wo ist Hamburg für Sie am schönsten?

Aogo: Insbesondere bei schönem Wetter ist es draußen an der Alster ganz toll. Auch an der Elbe am Hafen. Hamburg hat viele schöne Gegenden. Ich fühle mich generell sehr wohl hier. In Hamburg lässt es sich gut leben.

DFB.de: Sie kamen aus Freiburg nach Hamburg. Beim SC Freiburg waren Sie im Internat, und dort, nach eigener Aussage, "chaotisch, dick und faul". Was ist davon übrig geblieben?

Aogo: Es hat sich viel geändert. Die Betreuer im Internat in Freiburg haben ihre Sache sehr gut gemacht. Sie haben mir den Kopf gewaschen und gesagt, dass ich mit meiner Einstellung nichts erreichen werde. Ich habe das zum Glück begriffen, es hat "Klick" gemacht und schlagartig hat sich alles geändert.

DFB.de: So einfach geht das?

Aogo: Meine Persönlichkeit hat sich einfach entwickelt. Irgendwann fängt man an, darüber nachzudenken, welcher Weg für einen der Beste ist. Ich habe begriffen, dass ich ohne Fleiß nicht viel erreichen werde. Also habe ich an meiner Einstellung gearbeitet und begonnen, zielgerichteter auf die Profikarriere hinzusteuern.

DFB.de: Ihre Lehrer im Internat in Freiburg sollen es dennoch nicht immer leicht mit Ihnen gehabt haben. Wie schlimm war es denn tatsächlich?

Aogo: An konkrete Vorfälle kann ich mich nicht erinnern. Aber es war nicht unüblich, dass ich im Jahr mehr als 100 Klassenbucheinträge hatte. Das war meistens, weil ich über die Späße anderer gelacht habe. Ich konnte mich da nie bremsen und bin teilweise in einen richtigen Lachanfall geraten. Das war mitunter so störend, dass ich aus dem Klassenzimmer geschickt wurde.

DFB.de: Wenn "Herr Aogo" auf den "kleinen Dennis" zurückschaut - mit welchen Empfindungen betrachten er ihn? Mit Amüsement, mit Sympathie oder sind Sie peinlich berührt?

Aogo: Vor allem bin ich stolz darauf, dass ich mich in die richtige Richtung entwickelt habe. Trotzdem ist es so, dass es immer sehr lustig wird, wenn ich mich mit meinem besten Freund über die Zeit von damals unterhalte. Wir können stundenlang darüber reden und uns schlapp lachen.

DFB.de: Sie haben es bis in die Nationalmannschaft geschafft, es hat sich alles gut entwickelt. Denken Sie dennoch manchmal darüber nach, wie viel besser Sie heute sportlich sein könnten, wenn Sie schon früher professioneller gelebt hätten?

Aogo: Der Gedanke kommt hin und wieder. Aber ich möchte meine Jugend nicht missen. Als Jugendlicher ist man vielen Einflüssen ausgesetzt und hat auch Interessen abseits des Fußballs. In der Pubertät will man viele Dinge ausprobieren, das ist doch ganz normal. Ich glaube, dass für mich in meiner sportlichen Entwicklung mehr drin gewesen wäre, definitiv, aber es bringt nichts, im Nachhinein mit sich zu hadern. Ich bin eher stolz darauf, was ich dennoch alles erreicht habe und noch erreichen kann. Mit der Nationalmannschaft – und mit dem HSV.

DFB.de: Wie groß war für Sie der Sprung aus Freiburg zum HSV? Sie hatten es anfangs in Hamburg nicht einfach.

Aogo: Stimmt, der Beginn hier war wirklich schwierig. Ich habe acht Spieltage lang nicht mal zum Kader gehört. In dieser Zeit wurde auch noch Marcell Jansen verpflichtet. Aber ich habe mich durchgebissen, auch darauf bin ich stolz. Denn der Wechsel war aus mehreren Gründen nicht leicht. In Freiburg hatte ich viele Freunde, ich war es aus dem Internat und von meiner Familie gewohnt, immer viele Bezugspersonen um mich herum zum haben. Und dann kommt man hier in die Großstadt und zu einem großen Verein, wo der Zusammenhalt nicht ganz so ausgeprägt ist. Das war eine große Umstellung.

DFB.de: Zu Freiburger Zeiten haben Sie abends häufig etwas zusammen mit Mannschaftskollegen unternommen. Wie ausgeprägt ist der Zusammenhalt außerhalb des Beruflichen derzeit beim HSV?

Aogo: So wie in Freiburg ist es nicht. Leider. Das bringt aber die Größe des Vereins, das Alter der Spieler und deren familiäre Situation mit sich. Aber wenn es nach mir gehen würde, wären wir mindestens zweimal in der Woche mit der gesamten Mannschaft oder zumindest mit mehreren Spielern unterwegs. Essen, sich unterhalten, einfach gemeinsam Spaß haben.

DFB.de: Es liegt ja immer auch an einem selbst. Sie könnten solche Abende ja organisieren.

Aogo: Es ist nicht so, dass wir gar nichts gemeinsam machen. Aber so etwas muss sich innerhalb einer Mannschaft entwickeln. Bei uns ist dies in diesem Jahr erheblich besser geworden. Wir haben zwar viele neue Spieler, aber es ist zu merken, dass diese auch menschlich gut ins Team passen. Mein Gefühl ist, dass wir auf einem sehr guten Weg sind. Der Zusammenhalt ist viel ausgeprägter, und ich glaube, dass dies noch viel mehr werden wird.

DFB.de: Als eine Ihrer Schwächen nennen Sie Ungeduld. Wie wirkt sich dies im Alltag aus?

Aogo: Ich bin sehr ehrgeizig und kann es nicht haben, wenn etwas nicht sofort funktioniert. Das ist oft ärgerlich, weil ich deswegen schnell das Interesse an Dingen verliere.

DFB.de: Zum Beispiel?

Aogo: Ich habe angefangen, Gitarre zu spielen, weil ich immer Leute bewundert habe, die mit diesem Instrument Musik machen können. Also habe ich mir eine Gitarre gekauft, war total begeistert und habe sofort losgelegt. Ich habe jeden Tag gespielt und wirklich viel geübt. Aber so richtig voran bin ich nicht gekommen. Und heute ist es so, dass die Gitarre bei mir relativ achtlos in der Ecke liegt.

DFB.de: In der Nationalmannschaft sind Sie auf der Position des linken Verteidigers Backup von Philipp Lahm. Wie schwer fällt es Ihnen, im DFB-Team geduldig zu bleiben?

Aogo: Die Situation in der Nationalmannschaft ist speziell. Ich spüre hier keine große Ungeduld. Natürlich will jeder Spieler immer erste Wahl sein, aber es ist auch wichtig, dass man seine Situation realistisch einschätzen kann.

DFB.de: Wie schätzen Sie Ihre Situation denn ein?

Aogo: Ich weiß, dass Philipp seit Jahren auf einem unglaublich hohen Niveau spielt. Er ist völlig zu Recht Kapitän dieser Mannschaft. Allein schon aufgrund seiner Verdienste hat er mir viele Dinge voraus, auf diesem Level bin ich noch nicht. Das bringt mich in die Rolle des Wartenden. Für mich geht es darum, dem Trainer zu zeigen, dass er keine Bauchschmerzen haben muss, wenn der Fall X eintreten sollte und Philipp mal nicht zur Verfügung steht.

DFB.de: Nach dem Spiel in der Ukraine gab es medial Kritik an Ihrer Leistung, der Bundestrainer hingegen hat gesagt, dass er mit Ihnen zufrieden war. Waren Sie mit sich zufrieden?

Aogo: Ich bin jetzt im siebten Jahr Profi, gewisse Dinge kann ich ganz gut einschätzen. Der Bundestrainer hat im Spiel gegen die Ukraine einige Sachen versucht, in den Medien wurde das kritisch gesehen. Und dann ist es oft so, dass ein Spieler rausgesucht wird, an dem die Kritik vor allem festgemacht wird. Ich weiß auch, dass ich viel besser spielen kann. Aber meine Leistung war ordentlich, das haben mir der Bundestrainer und viele Leute, die hier dabei sind, bestätigt.

DFB.de: Tut die Kritik in den Medien dennoch weh?

Aogo: Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass mich dies völlig kalt lässt. Auch im Verein ist die Situation schließlich aktuell nicht einfach. Es ist deswegen nicht so, dass ich zurzeit vor Selbstvertrauen strotzen würde. Umso wichtiger ist es für mich, dass das interne Feedback nach dem Ukraine-Spiel ganz anders ausgefallen ist.

DFB.de: Als wie groß empfinden Sie den Druck vor dem Spiel am Dienstag?

Aogo: Der Druck ist nicht größer, weil die Medien schlecht über mich geschrieben haben. Wenn ich zum Einsatz kommen sollte, werde ich versuchen, meine Leistung zu bringen. Ich werde versuchen, die Dinge, die mir der Bundestrainer vorgibt, umzusetzen.

DFB.de: In Hamburg ein Prestigeduell gegen die Niederlande, wie groß ist Ihre Vorfreude auf das Spiel?

Aogo: Groß. Das Spiel ist aus vielen Gründen besonders. Wir spielen gegen Zweiten der Weltrangliste. Dies dazu im eigenen Stadion, vor den eigenen Fans. Natürlich ist das ein Höhepunkt für mich. Ich freue mich riesig darauf. [sl]


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Seit drei Jahren spielt Dennis Aogo für den Hamburger SV, als HSV-Spieler schaffte er den Sprung zur Nationalmannschaft. Für Aogo hat das Spiel am Dienstag in Hamburg gegen die Niederlande deswegen eine besondere Bedeutung.

Im DFB.de-Gespräch der Woche mit Redakteur Steffen Lüdeke spricht der 24-Jährige über Jugendsünden, Geduld und den Hamburger SV.

DFB.de: Herr Aogo, Heimspiel in Hamburg, für Sie als HSV-Profi gilt dies ganz besonders. Haben Sie an den vergangenen Tagen Ihren Mannschaftskollegen die Stadt gezeigt?

Dennis Aogo: Das musste ich gar nicht, weil Hamburg eine Stadt ist, in der sich die meisten sehr gut selber auskennen. Aber natürlich wurde ich das Eine oder Andere gefragt, wenn wir hier mit dem Bus unterwegs waren. Ausgehtipps musste ich aber nicht geben.

DFB.de: Wo ist Hamburg für Sie am schönsten?

Aogo: Insbesondere bei schönem Wetter ist es draußen an der Alster ganz toll. Auch an der Elbe am Hafen. Hamburg hat viele schöne Gegenden. Ich fühle mich generell sehr wohl hier. In Hamburg lässt es sich gut leben.

DFB.de: Sie kamen aus Freiburg nach Hamburg. Beim SC Freiburg waren Sie im Internat, und dort, nach eigener Aussage, "chaotisch, dick und faul". Was ist davon übrig geblieben?

Aogo: Es hat sich viel geändert. Die Betreuer im Internat in Freiburg haben ihre Sache sehr gut gemacht. Sie haben mir den Kopf gewaschen und gesagt, dass ich mit meiner Einstellung nichts erreichen werde. Ich habe das zum Glück begriffen, es hat "Klick" gemacht und schlagartig hat sich alles geändert.

DFB.de: So einfach geht das?

Aogo: Meine Persönlichkeit hat sich einfach entwickelt. Irgendwann fängt man an, darüber nachzudenken, welcher Weg für einen der Beste ist. Ich habe begriffen, dass ich ohne Fleiß nicht viel erreichen werde. Also habe ich an meiner Einstellung gearbeitet und begonnen, zielgerichteter auf die Profikarriere hinzusteuern.

DFB.de: Ihre Lehrer im Internat in Freiburg sollen es dennoch nicht immer leicht mit Ihnen gehabt haben. Wie schlimm war es denn tatsächlich?

Aogo: An konkrete Vorfälle kann ich mich nicht erinnern. Aber es war nicht unüblich, dass ich im Jahr mehr als 100 Klassenbucheinträge hatte. Das war meistens, weil ich über die Späße anderer gelacht habe. Ich konnte mich da nie bremsen und bin teilweise in einen richtigen Lachanfall geraten. Das war mitunter so störend, dass ich aus dem Klassenzimmer geschickt wurde.

DFB.de: Wenn "Herr Aogo" auf den "kleinen Dennis" zurückschaut - mit welchen Empfindungen betrachten er ihn? Mit Amüsement, mit Sympathie oder sind Sie peinlich berührt?

Aogo: Vor allem bin ich stolz darauf, dass ich mich in die richtige Richtung entwickelt habe. Trotzdem ist es so, dass es immer sehr lustig wird, wenn ich mich mit meinem besten Freund über die Zeit von damals unterhalte. Wir können stundenlang darüber reden und uns schlapp lachen.

DFB.de: Sie haben es bis in die Nationalmannschaft geschafft, es hat sich alles gut entwickelt. Denken Sie dennoch manchmal darüber nach, wie viel besser Sie heute sportlich sein könnten, wenn Sie schon früher professioneller gelebt hätten?

Aogo: Der Gedanke kommt hin und wieder. Aber ich möchte meine Jugend nicht missen. Als Jugendlicher ist man vielen Einflüssen ausgesetzt und hat auch Interessen abseits des Fußballs. In der Pubertät will man viele Dinge ausprobieren, das ist doch ganz normal. Ich glaube, dass für mich in meiner sportlichen Entwicklung mehr drin gewesen wäre, definitiv, aber es bringt nichts, im Nachhinein mit sich zu hadern. Ich bin eher stolz darauf, was ich dennoch alles erreicht habe und noch erreichen kann. Mit der Nationalmannschaft – und mit dem HSV.

DFB.de: Wie groß war für Sie der Sprung aus Freiburg zum HSV? Sie hatten es anfangs in Hamburg nicht einfach.

Aogo: Stimmt, der Beginn hier war wirklich schwierig. Ich habe acht Spieltage lang nicht mal zum Kader gehört. In dieser Zeit wurde auch noch Marcell Jansen verpflichtet. Aber ich habe mich durchgebissen, auch darauf bin ich stolz. Denn der Wechsel war aus mehreren Gründen nicht leicht. In Freiburg hatte ich viele Freunde, ich war es aus dem Internat und von meiner Familie gewohnt, immer viele Bezugspersonen um mich herum zum haben. Und dann kommt man hier in die Großstadt und zu einem großen Verein, wo der Zusammenhalt nicht ganz so ausgeprägt ist. Das war eine große Umstellung.

DFB.de: Zu Freiburger Zeiten haben Sie abends häufig etwas zusammen mit Mannschaftskollegen unternommen. Wie ausgeprägt ist der Zusammenhalt außerhalb des Beruflichen derzeit beim HSV?

Aogo: So wie in Freiburg ist es nicht. Leider. Das bringt aber die Größe des Vereins, das Alter der Spieler und deren familiäre Situation mit sich. Aber wenn es nach mir gehen würde, wären wir mindestens zweimal in der Woche mit der gesamten Mannschaft oder zumindest mit mehreren Spielern unterwegs. Essen, sich unterhalten, einfach gemeinsam Spaß haben.

DFB.de: Es liegt ja immer auch an einem selbst. Sie könnten solche Abende ja organisieren.

Aogo: Es ist nicht so, dass wir gar nichts gemeinsam machen. Aber so etwas muss sich innerhalb einer Mannschaft entwickeln. Bei uns ist dies in diesem Jahr erheblich besser geworden. Wir haben zwar viele neue Spieler, aber es ist zu merken, dass diese auch menschlich gut ins Team passen. Mein Gefühl ist, dass wir auf einem sehr guten Weg sind. Der Zusammenhalt ist viel ausgeprägter, und ich glaube, dass dies noch viel mehr werden wird.

DFB.de: Als eine Ihrer Schwächen nennen Sie Ungeduld. Wie wirkt sich dies im Alltag aus?

Aogo: Ich bin sehr ehrgeizig und kann es nicht haben, wenn etwas nicht sofort funktioniert. Das ist oft ärgerlich, weil ich deswegen schnell das Interesse an Dingen verliere.

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Aogo: Ich habe angefangen, Gitarre zu spielen, weil ich immer Leute bewundert habe, die mit diesem Instrument Musik machen können. Also habe ich mir eine Gitarre gekauft, war total begeistert und habe sofort losgelegt. Ich habe jeden Tag gespielt und wirklich viel geübt. Aber so richtig voran bin ich nicht gekommen. Und heute ist es so, dass die Gitarre bei mir relativ achtlos in der Ecke liegt.

DFB.de: In der Nationalmannschaft sind Sie auf der Position des linken Verteidigers Backup von Philipp Lahm. Wie schwer fällt es Ihnen, im DFB-Team geduldig zu bleiben?

Aogo: Die Situation in der Nationalmannschaft ist speziell. Ich spüre hier keine große Ungeduld. Natürlich will jeder Spieler immer erste Wahl sein, aber es ist auch wichtig, dass man seine Situation realistisch einschätzen kann.

DFB.de: Wie schätzen Sie Ihre Situation denn ein?

Aogo: Ich weiß, dass Philipp seit Jahren auf einem unglaublich hohen Niveau spielt. Er ist völlig zu Recht Kapitän dieser Mannschaft. Allein schon aufgrund seiner Verdienste hat er mir viele Dinge voraus, auf diesem Level bin ich noch nicht. Das bringt mich in die Rolle des Wartenden. Für mich geht es darum, dem Trainer zu zeigen, dass er keine Bauchschmerzen haben muss, wenn der Fall X eintreten sollte und Philipp mal nicht zur Verfügung steht.

DFB.de: Nach dem Spiel in der Ukraine gab es medial Kritik an Ihrer Leistung, der Bundestrainer hingegen hat gesagt, dass er mit Ihnen zufrieden war. Waren Sie mit sich zufrieden?

Aogo: Ich bin jetzt im siebten Jahr Profi, gewisse Dinge kann ich ganz gut einschätzen. Der Bundestrainer hat im Spiel gegen die Ukraine einige Sachen versucht, in den Medien wurde das kritisch gesehen. Und dann ist es oft so, dass ein Spieler rausgesucht wird, an dem die Kritik vor allem festgemacht wird. Ich weiß auch, dass ich viel besser spielen kann. Aber meine Leistung war ordentlich, das haben mir der Bundestrainer und viele Leute, die hier dabei sind, bestätigt.

DFB.de: Tut die Kritik in den Medien dennoch weh?

Aogo: Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass mich dies völlig kalt lässt. Auch im Verein ist die Situation schließlich aktuell nicht einfach. Es ist deswegen nicht so, dass ich zurzeit vor Selbstvertrauen strotzen würde. Umso wichtiger ist es für mich, dass das interne Feedback nach dem Ukraine-Spiel ganz anders ausgefallen ist.

DFB.de: Als wie groß empfinden Sie den Druck vor dem Spiel am Dienstag?

Aogo: Der Druck ist nicht größer, weil die Medien schlecht über mich geschrieben haben. Wenn ich zum Einsatz kommen sollte, werde ich versuchen, meine Leistung zu bringen. Ich werde versuchen, die Dinge, die mir der Bundestrainer vorgibt, umzusetzen.

DFB.de: In Hamburg ein Prestigeduell gegen die Niederlande, wie groß ist Ihre Vorfreude auf das Spiel?

Aogo: Groß. Das Spiel ist aus vielen Gründen besonders. Wir spielen gegen Zweiten der Weltrangliste. Dies dazu im eigenen Stadion, vor den eigenen Fans. Natürlich ist das ein Höhepunkt für mich. Ich freue mich riesig darauf.