Anna Blässe: Von der "Prima-Ballerina" zur Spitzen-Fußballerin

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Neben Conny Pohlers, Martina Müller und anderen Topspielerinnen ist bei Triple-Sieger VfL Wolfsburg in den vergangenen Jahren Mittelfeldspielerin Anna Blässe zu einer wichtigen Stütze im Team herangereift. Vor dem Bundesliga-Heimspiel am Sonntag gegen Bayer 04 Leverkusen stellt DFB.de die 27-Jährige vor, die in ihrer Kindheit den sportlichen Grundstein einst beim Ballett legte und heute vor allem mit ihrer Schnelligkeit und Athletik die Gegenspielerinnen ins Schwitzen bringt.

Dreimal in der Woche ging Blässe als Kind zum Balletttraining, betrieb Leichtathletik oder turnte auf dem Schwebebalken und noch heute profitiert sie vom Fundament, das damals gelegt wurde. "Dadurch habe ich auf jeden Fall viel Körpergefühl und Körperspannung entwickelt. Ich kann zum Beispiel schnell wieder aufstehen, wenn ich einmal hinfalle", so die gebürtige Weimarerin, die über Vereine in ihrer Heimatstadt zum FF USV Jena und den Hamburger SV kam, bevor sie 2007 zum VfL Wolfsburg wechselte. Nominell Stürmerin spielte sie schon beim HSV vorwiegend im Mittelfeld, eine Position, die sie dann auch bei den "Wölfinnen" bekleidete. "Im Sturm gab es an Shelley Thompson kein Vorbeikommen", erinnert sie sich.

Auf der rechten Außenbahn "die Stärken ausspielen"

Auf der rechten Außenbahn hat Blässe in den vergangenen Jahren ihrer Schnelligkeit und Athletik Technik und Spielverständnis hinzugefügt, unlängst eindrucksvoll zu bewundern im Halbfinal-Rückspiel der Champions League beim 4:2-Sieg gegen den 1. FFC Turbine Potsdam. "Da kann ich meine Stärken ausspielen, obwohl ich gerne auch mal auf der linken Seite spielen würde, mein linker Fuß hat sich gut entwickelt."

Blässe kam in der Schule erstmals mit dem Fußball in Kontakt. "In der ersten Klasse hat mich mein bester Kumpel einfach mal mitgenommen. Dabei schaut meine Familie nicht einmal im Fernsehen Fußball an." Heute ist die 1,66 Meter große Spielerin ein wichtiger Faktor im Spiel der Wolfsburgerinnen, zumal Flügelspielerin Zsanett Jakabfi verletzt fehlt. Und so stört Blässe es auch gar nicht, wenn normalerweise andere Spielerinnen ihres Teams die Schlagzeilen beherrschen. "Das macht mir nichts aus, nicht so im Rampenlicht zu stehen, dadurch habe ich weniger Druck und kann befreiter aufspielen."

Seit Blässe noch unter Trainer Ralf Kellermanns Vorgänger Bernd Huneke zum VfL Wolfsburg kam, hat die Entwicklung Fahrt aufgenommen. "Der Grundgedanke war damals schon der gleiche, auf höchstem Niveau zu trainieren und das Umfeld entsprechend zu gestalten. Doch heute ist noch alles professioneller und wir haben beispielsweise die Möglichkeit, in der Arena zu spielen, haben Anspruch auf Trainingsplätze und bekommen bald ein neues Stadion."

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Zwischen Fußball und "Dogscooting"

Im täglichen Training mit Nationalspielerinnen aus dem In- und Ausland hat sich Blässe über die Jahre kontinuierlich verbessert. "Das Training ist super und bei Gegenspielerinnen wie etwa Josephine Henning oder Nilla Fischer, die alle ihre Erfahrung und Qualität einbringen, muss man sich verbessern, wenn man stark genug sein will, um im Kader zu bleiben."

In ihrer Freizeit geht Blässe gerne ins Kino oder schaut auf DVD Serien wie "Game of Thrones". Doch dank ihres Hundes, ein bald drei Jahre alter Rhodesian Ridgeback, kommt auch die Natur nicht zu kurz. "Das ist ein guter Ausgleich, mit ihm zu arbeiten. Man sagt der Rasse nach, dass sie schwer erziehbar ist. Er muss gefordert werden und deswegen gehe ich mit ihm zum "Dogscooting". Doch derzeit liegt der Fokus bereits wieder ganz auf den kommenden Herausforderungen."

Nach dem Einzug ins Finale der Champions League am 22. Mai in Lissabon ist nun der Appetit groß, auch bei der Vergabe des deutschen Meistertitels noch ein Wörtchen mitzureden. "Die Würfel sind noch nicht gefallen. Wir müssen jetzt einfach wieder das machen, was uns letztes Jahr stark gemacht hat – von Spiel zu Spiel denken und nicht fünf Schritte voraus. Jede Mannschaft muss erst noch beweisen, dass sie bis zum letzten Spieltag alles zeigen kann. Dann spielen wir gegen den 1. FFC Frankfurt und danach wird erst abgerechnet."

Derzeit liegt das Team hinter dem 1. FFC Frankfurt und dem 1. FFC Turbine Potsdam mit vier Punkten Rückstand auf Platz 3, doch der Erfolg gegen Potsdam in der Champions League stimmt Blässe zuversichtlich. "Das hat uns Selbstvertrauen gegeben, wie wir zweimal einen Rückstand aufgeholt haben. In Hoffenheim hat uns das Spiel allerdings noch in den Knochen gesteckt, aber ich hoffe, dass uns dieses Selbstbewusstsein in den kommenden Wochen tragen wird."

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Neben Conny Pohlers, Martina Müller und anderen Topspielerinnen ist bei Triple-Sieger VfL Wolfsburg in den vergangenen Jahren Mittelfeldspielerin Anna Blässe zu einer wichtigen Stütze im Team herangereift. Vor dem Bundesliga-Heimspiel am Sonntag gegen Bayer 04 Leverkusen stellt DFB.de die 27-Jährige vor, die in ihrer Kindheit den sportlichen Grundstein einst beim Ballett legte und heute vor allem mit ihrer Schnelligkeit und Athletik die Gegenspielerinnen ins Schwitzen bringt.

Dreimal in der Woche ging Blässe als Kind zum Balletttraining, betrieb Leichtathletik oder turnte auf dem Schwebebalken und noch heute profitiert sie vom Fundament, das damals gelegt wurde. "Dadurch habe ich auf jeden Fall viel Körpergefühl und Körperspannung entwickelt. Ich kann zum Beispiel schnell wieder aufstehen, wenn ich einmal hinfalle", so die gebürtige Weimarerin, die über Vereine in ihrer Heimatstadt zum FF USV Jena und den Hamburger SV kam, bevor sie 2007 zum VfL Wolfsburg wechselte. Nominell Stürmerin spielte sie schon beim HSV vorwiegend im Mittelfeld, eine Position, die sie dann auch bei den "Wölfinnen" bekleidete. "Im Sturm gab es an Shelley Thompson kein Vorbeikommen", erinnert sie sich.

Auf der rechten Außenbahn "die Stärken ausspielen"

Auf der rechten Außenbahn hat Blässe in den vergangenen Jahren ihrer Schnelligkeit und Athletik Technik und Spielverständnis hinzugefügt, unlängst eindrucksvoll zu bewundern im Halbfinal-Rückspiel der Champions League beim 4:2-Sieg gegen den 1. FFC Turbine Potsdam. "Da kann ich meine Stärken ausspielen, obwohl ich gerne auch mal auf der linken Seite spielen würde, mein linker Fuß hat sich gut entwickelt."

Blässe kam in der Schule erstmals mit dem Fußball in Kontakt. "In der ersten Klasse hat mich mein bester Kumpel einfach mal mitgenommen. Dabei schaut meine Familie nicht einmal im Fernsehen Fußball an." Heute ist die 1,66 Meter große Spielerin ein wichtiger Faktor im Spiel der Wolfsburgerinnen, zumal Flügelspielerin Zsanett Jakabfi verletzt fehlt. Und so stört Blässe es auch gar nicht, wenn normalerweise andere Spielerinnen ihres Teams die Schlagzeilen beherrschen. "Das macht mir nichts aus, nicht so im Rampenlicht zu stehen, dadurch habe ich weniger Druck und kann befreiter aufspielen."

Seit Blässe noch unter Trainer Ralf Kellermanns Vorgänger Bernd Huneke zum VfL Wolfsburg kam, hat die Entwicklung Fahrt aufgenommen. "Der Grundgedanke war damals schon der gleiche, auf höchstem Niveau zu trainieren und das Umfeld entsprechend zu gestalten. Doch heute ist noch alles professioneller und wir haben beispielsweise die Möglichkeit, in der Arena zu spielen, haben Anspruch auf Trainingsplätze und bekommen bald ein neues Stadion."

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Zwischen Fußball und "Dogscooting"

Im täglichen Training mit Nationalspielerinnen aus dem In- und Ausland hat sich Blässe über die Jahre kontinuierlich verbessert. "Das Training ist super und bei Gegenspielerinnen wie etwa Josephine Henning oder Nilla Fischer, die alle ihre Erfahrung und Qualität einbringen, muss man sich verbessern, wenn man stark genug sein will, um im Kader zu bleiben."

In ihrer Freizeit geht Blässe gerne ins Kino oder schaut auf DVD Serien wie "Game of Thrones". Doch dank ihres Hundes, ein bald drei Jahre alter Rhodesian Ridgeback, kommt auch die Natur nicht zu kurz. "Das ist ein guter Ausgleich, mit ihm zu arbeiten. Man sagt der Rasse nach, dass sie schwer erziehbar ist. Er muss gefordert werden und deswegen gehe ich mit ihm zum "Dogscooting". Doch derzeit liegt der Fokus bereits wieder ganz auf den kommenden Herausforderungen."

Nach dem Einzug ins Finale der Champions League am 22. Mai in Lissabon ist nun der Appetit groß, auch bei der Vergabe des deutschen Meistertitels noch ein Wörtchen mitzureden. "Die Würfel sind noch nicht gefallen. Wir müssen jetzt einfach wieder das machen, was uns letztes Jahr stark gemacht hat – von Spiel zu Spiel denken und nicht fünf Schritte voraus. Jede Mannschaft muss erst noch beweisen, dass sie bis zum letzten Spieltag alles zeigen kann. Dann spielen wir gegen den 1. FFC Frankfurt und danach wird erst abgerechnet."

Derzeit liegt das Team hinter dem 1. FFC Frankfurt und dem 1. FFC Turbine Potsdam mit vier Punkten Rückstand auf Platz 3, doch der Erfolg gegen Potsdam in der Champions League stimmt Blässe zuversichtlich. "Das hat uns Selbstvertrauen gegeben, wie wir zweimal einen Rückstand aufgeholt haben. In Hoffenheim hat uns das Spiel allerdings noch in den Knochen gesteckt, aber ich hoffe, dass uns dieses Selbstbewusstsein in den kommenden Wochen tragen wird."