Andreas Hinkel: Jetzt trainiert er die "jungen Wilden"

Zurück zu den Wurzeln heißt es für Andreas Hinkel. Knapp sieben Jahre nach seinem Weggang vom VfB Stuttgart wird der 21-malige Nationalspieler im Sommer zum Bundesligisten zurückkehren und bei den Schwaben seine Trainerlaufbahn starten. Als Coach der U 12 und Co-Trainer der U 16 soll Hinkel, seit Ende März 31 Jahre jung, die ganz "jungen Wilden" der Stuttgarter fördern.

Der einstige Außenverteidiger, der in der vergangenen Saison noch beim SC Freiburg aktiv war und bald mit seiner Frau Simone und seinen Kindern Amelie (3) und Samuel (2) nach Stuttgart ziehen wird, gehörte einst selbst zu einer berühmten VfB-Generation. Zusammen mit weiteren Nationalspielern und Eigengewächsen wie Timo Hildebrand (heute Schalke 04) oder Kevin Kuranyi (Dinamo Moskau) mischten die "jungen Wilden" in der Saison 2003/2004 die Champions League auf.

Im exklusiven DFB.de-Interview mit dem Journalisten Dominik Sander spricht Andreas Hinkel über die künftigen Herausforderungen als Trainer, den Freiburger Trainer Christian Streich, die VfB-Nachwuchsarbeit und das Doppelduell seiner ehemaligen Vereine im DFB-Pokalhalbfinale am Mittwoch (ab 20.30 Uhr, live in der ARD und bei Sky) und in der Bundesliga am Sonntag (ab 15.30 Uhr, live bei Sky).

DFB.de: In wenigen Monaten werden Sie bei der U 16 Ihres langjährigen Vereins VfB Stuttgart Ihre Trainerlaufbahn beginnen. Wie viel Trainer steckt schon jetzt in Andreas Hinkel?

Andreas Hinkel: Das ist vor der ersten Station schwer zu beantworten. Fest steht: Mit meinem Kapitel als aktiver Spieler habe ich abgeschlossen und bereite mich intensiv auf meine neue Aufgabe vor. Unter anderem war ich noch einmal bei meinem Ex-Klub Celtic Glasgow in Schottland zu Besuch, um mich über Inhalte zu informieren.

DFB.de: Worauf freuen Sie sich als Trainer am meisten - und wovor haben Sie den größten Respekt?

Hinkel: Ich freue mich besonders auf die Doppelfunktion als U 12-Trainer und Assistent von Tomislav Maric bei der U 16. Das sind zwei völlig unterschiedliche Altersklassen, mit denen am entsprechend anders umgehen muss. In der U 12 geht es in erster Linie noch um die Grundlagen, während die U 16 schon etwas an den Herrenfußball herankommt. Da ist viel Arbeit im taktischen Bereich gefordert. Großen Respekt habe ich als Neuling vor der Gesamtaufgabe mit all ihrer Komplexität. Als Trainer hat man Verantwortung für die Jungs, muss aber trotzdem die Entwicklung vorantreiben.

DFB.de: Sie haben selbst von 1992 bis 2006 als Nachwuchskicker und Profi für den VfB gespielt und gehörten einst zu den erfolgreichen "jungen Wilden". Was verbinden Sie mit dem Verein VfB Stuttgart?



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Zurück zu den Wurzeln heißt es für Andreas Hinkel. Knapp sieben Jahre nach seinem Weggang vom VfB Stuttgart wird der 21-malige Nationalspieler im Sommer zum Bundesligisten zurückkehren und bei den Schwaben seine Trainerlaufbahn starten. Als Coach der U 12 und Co-Trainer der U 16 soll Hinkel, seit Ende März 31 Jahre jung, die ganz "jungen Wilden" der Stuttgarter fördern.

Der einstige Außenverteidiger, der in der vergangenen Saison noch beim SC Freiburg aktiv war und bald mit seiner Frau Simone und seinen Kindern Amelie (3) und Samuel (2) nach Stuttgart ziehen wird, gehörte einst selbst zu einer berühmten VfB-Generation. Zusammen mit weiteren Nationalspielern und Eigengewächsen wie Timo Hildebrand (heute Schalke 04) oder Kevin Kuranyi (Dinamo Moskau) mischten die "jungen Wilden" in der Saison 2003/2004 die Champions League auf.

Im exklusiven DFB.de-Interview mit dem Journalisten Dominik Sander spricht Andreas Hinkel über die künftigen Herausforderungen als Trainer, den Freiburger Trainer Christian Streich, die VfB-Nachwuchsarbeit und das Doppelduell seiner ehemaligen Vereine im DFB-Pokalhalbfinale am Mittwoch (ab 20.30 Uhr, live in der ARD und bei Sky) und in der Bundesliga am Sonntag (ab 15.30 Uhr, live bei Sky).

DFB.de: In wenigen Monaten werden Sie bei der U 16 Ihres langjährigen Vereins VfB Stuttgart Ihre Trainerlaufbahn beginnen. Wie viel Trainer steckt schon jetzt in Andreas Hinkel?

Andreas Hinkel: Das ist vor der ersten Station schwer zu beantworten. Fest steht: Mit meinem Kapitel als aktiver Spieler habe ich abgeschlossen und bereite mich intensiv auf meine neue Aufgabe vor. Unter anderem war ich noch einmal bei meinem Ex-Klub Celtic Glasgow in Schottland zu Besuch, um mich über Inhalte zu informieren.

DFB.de: Worauf freuen Sie sich als Trainer am meisten - und wovor haben Sie den größten Respekt?

Hinkel: Ich freue mich besonders auf die Doppelfunktion als U 12-Trainer und Assistent von Tomislav Maric bei der U 16. Das sind zwei völlig unterschiedliche Altersklassen, mit denen am entsprechend anders umgehen muss. In der U 12 geht es in erster Linie noch um die Grundlagen, während die U 16 schon etwas an den Herrenfußball herankommt. Da ist viel Arbeit im taktischen Bereich gefordert. Großen Respekt habe ich als Neuling vor der Gesamtaufgabe mit all ihrer Komplexität. Als Trainer hat man Verantwortung für die Jungs, muss aber trotzdem die Entwicklung vorantreiben.

DFB.de: Sie haben selbst von 1992 bis 2006 als Nachwuchskicker und Profi für den VfB gespielt und gehörten einst zu den erfolgreichen "jungen Wilden". Was verbinden Sie mit dem Verein VfB Stuttgart?

Hinkel: Auch wenn es in den vergangenen Jahren nicht mehr ganz so viele Talente den Sprung geschafft haben, ist der VfB Stuttgart durch seine gute Jugendarbeit auf jeden Fall überall bekannt und eine ausgezeichnete Adresse. Zahlreiche Bundesliga- und Nationalspieler stammen aus dem VfB-Nachwuchs. Sami Khedira, der bei Real Madrid unter Vertrag steht, und Bayern Münchens Mario Gomez sind ja nur die prominentesten Beispiele. Die Konstellation mit den jungen Wilden zu meiner aktiven Zeit beim VfB war etwas Besonderes. Nun möchte ich mithelfen, dass wir sehr oft dieses Besondere wieder erreichen.

DFB.de: Gibt es noch regelmäßigen Kontakt zu Spielern wie Timo Hildebrand oder Kevin Kuranyi, mit denen Sie 2003 Vizemeister wurden?

Hinkel: Regelmäßigen Kontakt mit den Spielern aus dem damaligen Kader gibt es weniger. Das ist aber auch normal: Jeder geht seinen Weg und lernt dabei andere Leute kennen. Die Zeit für die Familie und das private Umfeld ist in diesem Geschäft ohnehin knapp.

DFB.de: Im Alter von 31 Jahren haben Sie Ihre aktive Karriere vergleichsweise früh beendet. Ist Ihnen dieser Entschluss schwer gefallen?

Hinkel: Klar, es war nicht einfach. Die Entscheidung fiel nach reichlicher Überlegung und Gesprächen mit meiner Familie. Ich bin mit mir im Reinen. Abschließend kann ich über meine Karriere sagen: Als Fußballer habe ich viel erreicht, war Nationalspieler, mit mehreren Mannschaften in der Champions League dabei und habe sieben Titel gewonnen. Natürlich geht immer etwas mehr, aber ich bin Realist.

DFB.de: Für viele Spieler ist es ein Traum, einmal auf der Insel zu spielen. Waren die drei Jahre bei Celtic Glasgow Ihre schönste Zeit?

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Hinkel: So etwas ist immer schwierig zu sagen, weil ich meine Stationen in Sevilla und Stuttgart nicht mindern möchte. Während meiner Zeit in Glasgow bin ich Vater geworden, daher spielten auch die privaten Erlebnisse eine große Rolle. Und auch sportlich ist Celtic mit dem schönen Stadion und den Fans natürlich ein besonderer Verein.

DFB.de: Gab es nach der vergangenen Saison beim SC Freiburg denn noch konkrete Angebote?

Hinkel: Sicher, ich hatte alles selbst in der Hand. Auch eine Rückkehr ins Ausland war möglich. Doch ich wollte nicht irgendwo unterschreiben und noch weiter rumtingeln. Daher habe ich meine Entscheidung bisher nicht bereut.

DFB.de: Rund um Freiburg und Trainer Christian Streich ist in den vergangenen Wochen und Monaten ein großer Hype entstanden. Wie war der Umgang mit ihm?

Hinkel: Christian Streich hat den Laden beim SC Freiburg in kurzer Zeit hervorragend in den Griff bekommen. Die Handschrift ist klar erkennbar. Er ist ein authentischer Typ und findet sozusagen den Mittelweg zwischen Zuckerbrot und Peitsche.

DFB.de: Nun treffen mit dem VfB und dem Sport-Club ausgerechnet Ihre beiden ehemaligen Vereine innerhalb von vier Tagen zweimal in Stuttgart aufeinander: erst im DFB-Pokalhalbfinale, dann in der Bundesliga. Was tippen Sie, und wem drücken Sie die Daumen?

Hinkel: Das werden zwei ganz enge Spiele, da bin ich mir sicher. Ich habe zwar auch beim SC noch viele Freunde, denen ich nur Gutes wünsche. Aber ich drücke in diesen Duellen dem VfB die Daumen. Das war und ist mein Verein. Ich habe die Hoffnung, dass der VfB über den Pokalwettbewerb und der SC über die Liga in den Europapokal einziehen. Dann hätten beide Klubs Grund zum Feiern. Das wäre klasse.

DFB.de: Welcher Trainer hat Sie während Ihrer Karriere am meisten geprägt?

Hinkel: Ob nun Ralf Rangnick, Armin Veh, Giovanni Trapattoni oder eben Christian Streich: Von jedem Trainer nimmt man in Bezug auf Ansprachen, Taktik und Kniffe etwas mit. Daher möchte ich keinen einzelnen Trainer herausheben. Ich werde meinen eigenen Weg finden.

DFB.de: Sie bezeichnen den Fußball als "geilsten Sport der Welt". Was hätten Sie eigentlich gemacht, wenn es mit einer Profikarriere nicht geklappt hätte?

Hinkel: Keine Ahnung, vielleicht Konzernleiter oder so. (lacht) Meine ehemaligen Lehrer pochten damals immer darauf, dass ich noch ein Studium beginnen soll. Das ließ sich aber mit dem Fußball nur schwer vereinbaren. Ich bin ausgebildeter Groß- und Außenhandelskaufmann. Wirtschaft hat mir schon immer Spaß gemacht. Daher wäre mir auch ohne Fußball nicht angst und bange geworden.