André Schürrle im Fokus: Freunde und Gegner

Immer donnerstags stellt team.dfb.de einen Spieler des A-Teams vor, für den am Wochenende Außergewöhnliches ansteht. Heute: André Schürrle, der in Bestform ist - und am Sonntag (ab 17.30 Uhr, live bei Liga total! und Sky) mit Bayer Leverkusen auf den Deutschen Meister trifft.

Zeitwechsel: Sonntagmorgen, der 20. Spieltag steht an. Ortswechsel: Düsseldorf, die Wohnung eines Nationalspielers. Kopfwechsel: Im Hirn von André Schürrle. "Du wachst auf und hast ein großes Spiel vor dir. Alles kribbelt und ich freue mich, wenn die Zeit bis zum Spielbeginn einfach möglichst schnell herumgeht“. So beginnt auf seiner Homepage die Beschreibung der Stunden vor dem Spiel. Je brisanter die Paarung so intensiver das Kribbeln. Am kommenden Sonntag wird Schürrle ziemlich elektrisiert sein. Borussia Dortmund kommt, der Meister gastiert in der BayArena. Es ist das Spiel Zweiter gegen Dritter, es steht viel auf dem Spiel. Es geht um Platz eins hinter den enteilten Bayern, 37 Punkte hat Bayer bisher gesammelt, 36 die Borussia.

Großen Anteil am Erfolg der Werkself hat Schürrle. Seine fünf Tore waren allesamt relevant für den Ausgang der Spiele, hinzu kommen fünf Torvorlagen. Die Prognose, die Trainer Sascha Lewandowski vor der Saison gestellt hatte, ist eingetreten. "Wir wollen André weiterentwickeln, noch besser machen", hatte Lewandowski damals gesagt. "Wir reden hier über einen hoch veranlagten 21-Jährigen, der die ganze Fußball-Zukunft vor sich hat. Er passt perfekt zu der Art Fußball, die wir spielen lassen wollen."

"In der Kabine ist jeder fokussiert"

Vorspulen, Sonntagmittag, Schürrle macht sich auf den Weg zum Stadion. Er parkt sein Auto, geht die paar Schritte durch die Katakomben in Richtung Kabine. Tür auf, umziehen, noch einmal in sich gehen. "In der Kabine kurz vor dem Spiel ist jeder fokussiert, wir pushen uns gegenseitig, versuchen uns aber auch locker zu machen, zum Beispiel mit Musik oder Videos. Manche Spieler haben auch Rituale oder einen speziellen Ablauf vor dem Spiel, manche denken an etwas Besonderes."

Schürrle wird wahrscheinlich daran denken, dass die Paarung Bayer gegen BVB für ihn viel mehr ist als nur Bender gegen Bender, das Duell der Zwilling Lars und Sven. Wenn Schürrle gegen Dortmund spielt, trifft er auf Zweidrittel eines drolligen Dreiecks. Das dritte Drittel ist er. Bei der Nationalmannschaft kleben sie zusammen wie Pech und Schwefel: Marco Reus, Mario Götze und André Schürrle. Einen Grund sich zu amüsieren, finden die drei immer, ihr Spieltrieb auf und neben dem Platz ist äußerst ausgeprägt. Fast immer verlängern sie das Training, fast immer geht dann Marco Reus ins Tor, fast immer spielen die drei solange weiter, bis Hansi Flick energisch einschreitet und das Trio vor sich selber schützt.

Fußballer sind oft Kumpel, Götze, Reus und Schürrle sind echte Freunde. In der Freizeit sieht man sie oft zusammen, auch Urlaube haben die drei in verschiedenen Konstellationen schon gemeinsam verbracht. In der Winterpause etwa haben sich Götze und Schürrle in Dubai erholt. Auch im Alltag sind wechselseitige Besuche eher Regel als Ausnahme. "Wir sind sehr gute Freunde geworden, wir liegen auf einer Wellenlänge", sagt Schürrle.

Für 90 Minuten werden aus Freunden Gegner

Am Sonntag sind die Freunde Gegner, für 90 Minuten wird die Sympathie ausgeblendet. Noch ist es nicht soweit, ein paar Minuten sind es noch bis zum Anpfiff. Für Schürrle kommen gleich die Augenblicke, die er am meisten genießt. "Wenn es aus der Kabine geht, dann spürt man bei allen das Kribbeln, die Anspannung und die Konzentration. Dieser Einmarsch aus der Kabine ins Stadion ist einfach das Schönste. Wenn die Fans Stimmung machen, jubeln, uns unterstützen und hinter einem stehen, dann motiviert das immer." Gänsehaut beim Gänsemarsch aufs Spielfeld.

Jetzt trifft Schürrle auf Reus und Götze, sie frotzeln kurz, sie lachen und wünschen einander viel Spaß. Dann geht es los. 90 Minuten volle Pulle, 90 Minuten Konzentration auf das Spiel, für 90 Minuten zählen für Schürrle nur Bayer und der Ball. Abpfiff, Aus, Ende. Reus und Götze fahren nach Dortmund, Schürrle nach Düsseldorf, getrennte Wege. Doch bald ist das Trio wieder vereint, spätestens am Montag, wenn sich die Freunde bei der Nationalmannschaft treffen, um sich auf das Länderspiel am Mittwoch gegen Frankreich vorzubereiten.

[sl]

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Immer donnerstags stellt team.dfb.de einen Spieler des A-Teams vor, für den am Wochenende Außergewöhnliches ansteht. Heute: André Schürrle, der in Bestform ist - und am Sonntag (ab 17.30 Uhr, live bei Liga total! und Sky) mit Bayer Leverkusen auf den Deutschen Meister trifft.

Zeitwechsel: Sonntagmorgen, der 20. Spieltag steht an. Ortswechsel: Düsseldorf, die Wohnung eines Nationalspielers. Kopfwechsel: Im Hirn von André Schürrle. "Du wachst auf und hast ein großes Spiel vor dir. Alles kribbelt und ich freue mich, wenn die Zeit bis zum Spielbeginn einfach möglichst schnell herumgeht“. So beginnt auf seiner Homepage die Beschreibung der Stunden vor dem Spiel. Je brisanter die Paarung so intensiver das Kribbeln. Am kommenden Sonntag wird Schürrle ziemlich elektrisiert sein. Borussia Dortmund kommt, der Meister gastiert in der BayArena. Es ist das Spiel Zweiter gegen Dritter, es steht viel auf dem Spiel. Es geht um Platz eins hinter den enteilten Bayern, 37 Punkte hat Bayer bisher gesammelt, 36 die Borussia.

Großen Anteil am Erfolg der Werkself hat Schürrle. Seine fünf Tore waren allesamt relevant für den Ausgang der Spiele, hinzu kommen fünf Torvorlagen. Die Prognose, die Trainer Sascha Lewandowski vor der Saison gestellt hatte, ist eingetreten. "Wir wollen André weiterentwickeln, noch besser machen", hatte Lewandowski damals gesagt. "Wir reden hier über einen hoch veranlagten 21-Jährigen, der die ganze Fußball-Zukunft vor sich hat. Er passt perfekt zu der Art Fußball, die wir spielen lassen wollen."

"In der Kabine ist jeder fokussiert"

Vorspulen, Sonntagmittag, Schürrle macht sich auf den Weg zum Stadion. Er parkt sein Auto, geht die paar Schritte durch die Katakomben in Richtung Kabine. Tür auf, umziehen, noch einmal in sich gehen. "In der Kabine kurz vor dem Spiel ist jeder fokussiert, wir pushen uns gegenseitig, versuchen uns aber auch locker zu machen, zum Beispiel mit Musik oder Videos. Manche Spieler haben auch Rituale oder einen speziellen Ablauf vor dem Spiel, manche denken an etwas Besonderes."

Schürrle wird wahrscheinlich daran denken, dass die Paarung Bayer gegen BVB für ihn viel mehr ist als nur Bender gegen Bender, das Duell der Zwilling Lars und Sven. Wenn Schürrle gegen Dortmund spielt, trifft er auf Zweidrittel eines drolligen Dreiecks. Das dritte Drittel ist er. Bei der Nationalmannschaft kleben sie zusammen wie Pech und Schwefel: Marco Reus, Mario Götze und André Schürrle. Einen Grund sich zu amüsieren, finden die drei immer, ihr Spieltrieb auf und neben dem Platz ist äußerst ausgeprägt. Fast immer verlängern sie das Training, fast immer geht dann Marco Reus ins Tor, fast immer spielen die drei solange weiter, bis Hansi Flick energisch einschreitet und das Trio vor sich selber schützt.

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Fußballer sind oft Kumpel, Götze, Reus und Schürrle sind echte Freunde. In der Freizeit sieht man sie oft zusammen, auch Urlaube haben die drei in verschiedenen Konstellationen schon gemeinsam verbracht. In der Winterpause etwa haben sich Götze und Schürrle in Dubai erholt. Auch im Alltag sind wechselseitige Besuche eher Regel als Ausnahme. "Wir sind sehr gute Freunde geworden, wir liegen auf einer Wellenlänge", sagt Schürrle.

Für 90 Minuten werden aus Freunden Gegner

Am Sonntag sind die Freunde Gegner, für 90 Minuten wird die Sympathie ausgeblendet. Noch ist es nicht soweit, ein paar Minuten sind es noch bis zum Anpfiff. Für Schürrle kommen gleich die Augenblicke, die er am meisten genießt. "Wenn es aus der Kabine geht, dann spürt man bei allen das Kribbeln, die Anspannung und die Konzentration. Dieser Einmarsch aus der Kabine ins Stadion ist einfach das Schönste. Wenn die Fans Stimmung machen, jubeln, uns unterstützen und hinter einem stehen, dann motiviert das immer." Gänsehaut beim Gänsemarsch aufs Spielfeld.

Jetzt trifft Schürrle auf Reus und Götze, sie frotzeln kurz, sie lachen und wünschen einander viel Spaß. Dann geht es los. 90 Minuten volle Pulle, 90 Minuten Konzentration auf das Spiel, für 90 Minuten zählen für Schürrle nur Bayer und der Ball. Abpfiff, Aus, Ende. Reus und Götze fahren nach Dortmund, Schürrle nach Düsseldorf, getrennte Wege. Doch bald ist das Trio wieder vereint, spätestens am Montag, wenn sich die Freunde bei der Nationalmannschaft treffen, um sich auf das Länderspiel am Mittwoch gegen Frankreich vorzubereiten.