Als Vogts' Team das Ticket zur EM 1992 löste

Was passierte im deutschen Fußball vor fünf Jahren? Vor 25, 50 oder 100 Jahren? Der Historiker und Autor Udo Muras hat in den Archiven gesucht und blickt auf die wichtigsten Jahrestage zurück. Die DFB-Wochenschau auf DFB.de.

12. Dezember

Vor 15 Jahren finden DFB-Pokalspiele statt. Das Achtelfinale beginnt, obwohl es noch nicht mal komplett ist. Denn am selben Tag muss Bayern München noch zu einem Nachholspiel der zweiten Runde zum Drittligisten VfL Osnabrück. Nach torloser Hälfte, in dem der VfL dominiert (5:1 Chancen) zieht die Hitzfeld-Elf die Zügel an. Carsten Jancker (49.) und Mehmet Scholl (62.) stellen die Anzeigetafel auf 0:2, dann kommt durch den Platzverweis für Robert Kovac (74.) noch etwas Spannung auf. Der VfL freut sich über eine Million Euro, es ist die Rekordeinnahme der Klubgeschichte. Am selben Tag müssen alle drei Achtelfinalpartien in die Verlängerung. Zweitligist Eintracht Frankfurt unterliegt zuhause Hertha BSC mit 1:2, Pal Dardai schießt das Siegtor. Hertha-Manager Dieter Hoeneß wird auf die Tribüne verwiesen, von wo er sich über den verschossenen Elfmeter Rene Tretschoks ärgert – Dirk Heinen hält. Noch mehr Mühe hat Titelverteidiger Schalke 04 bei Regionalligist Darmstadt 98, Ebbe Sand trifft erst in der 115. Minute zum 0:1-Endstand. Die Partie KFC Uerdingen – 1. FC Köln muss gar ins Elfmeterschießen, in dem nur der Uerdinger Emerson scheitert – an Markus Pröll. Kurios: Das Drama hätten sich alle ab der 70. Minute sparen können, als der Drittligist mit Rodriguez einen vierten Nicht-EU-Ausländer einsetzt. Da Köln das bessere Ende für sich hat in der Elfmeter-Lotterie, verzichtet der Zweitligist auf einen Protest.

13. Dezember

Vor 80 Jahren steht das 120. Frankenderby im Blickpunkt. Die Spielvereinigung Fürth schlägt Meister 1. FC Nürnberg mit 2:1 und übernimmt vom Lokalrivalen die Tabellenführung. 12.000 Zuschauer sehen am Ronhof Tore von Georg Frank und Heinrich Popp und ein Gegentor von Georg Friedel. "Aufgepaßt, ihr lieben Leute. In Fürth hängen die Trauben sehr hoch", schreibt ein euphorischer Korrespondent des Fußball, dem Gast gibt er zu verstehen: "Beim 'Klub' zeichnen sich sonderbare Schwächen vorn, hinten und in der Mitte ab."

Im Südwesten nährt Eintracht Frankfurt ihren Ruf einer launischen Diva und verliert bei Schlusslicht Sportfreunde Saarbrücken 2:4, fällt auf Platz drei zurück. Primus bleibt Kickers Offenbach (1:0 in Worms), trotz eines Makels: "Die Offenbacher Kickers spielen bekanntlich weder besonders schön noch besonders gut. Aber sie gewinnen.", steht im Fußball.

In Westfalen ist Schalke 04, einige Wochen später als die Konkurrenz gestartet, endlich Tabellenführer. Nach einem 6:3 in Herne ahnen 8000 Zuschauer schon, wer Meister ihrer Klasse wird. Fritz Szepan trifft zweimal. National-Linksaußen Adolf Urban fehlt, aber immerhin ist er nicht verstorben, wie es Zeitungen übereilt melden. Er hat seine Lungenentzündung überstanden. Szepan berichtet: "Es sah tatsächlich ernst um unseren Freund aus, das Thermometer zeigte 40,8 Grad, ist aber jetzt wieder auf ‚normal‘ gesunken. Die Krise ist überstanden." In der "Nordmark" verteidigt der HSV durch ein 4:1 im Derby gegen Altona 93 die Spitze.

Vor 25 Jahren geht Borussia Dortmund als Tabellenführer in die Winterpause. Gegen Hansa Rostock gewinnt der BVB an einem Freitagabend 4:1. Nach elf Spielen ohne Niederlage staunt Stürmer Michael Rummenigge: "Unsere Serie wird mir langsam ein bisschen unheimlich." Trainer Ottmar Hitzfeld stellt fest: "Wir müssen nicht Meister werden." Der Kicker ergänzt: "Aber sie können es, diese Dortmunder. Weil der ganze Verein auf einer mittlerweile gefestigten Basis steht."

Vor zehn Jahren scheidet Eintracht Frankfurt aus dem UEFA-Cup aus. Dabei geht sie durch zwei Treffer von Naohiro Takahara bei Fenerbahce Istanbul klar in Führung, doch 50.000 peitschen die Türken nach vorne. Tuncay und Semih sorgen für den Ausgleich, der angesichts von 10:0-Ecken für Fenerbahce hochverdient ist. Vorstandschef Heribert Bruchhagen sieht das Positive: "Wir haben einen Überschuss von etwa zwei Millionen Euro erwirtschaftet und einen großen Imagegewinn erfahren."



Was passierte im deutschen Fußball vor fünf Jahren? Vor 25, 50 oder 100 Jahren? Der Historiker und Autor Udo Muras hat in den Archiven gesucht und blickt auf die wichtigsten Jahrestage zurück. Die DFB-Wochenschau auf DFB.de.

12. Dezember

Vor 15 Jahren finden DFB-Pokalspiele statt. Das Achtelfinale beginnt, obwohl es noch nicht mal komplett ist. Denn am selben Tag muss Bayern München noch zu einem Nachholspiel der zweiten Runde zum Drittligisten VfL Osnabrück. Nach torloser Hälfte, in dem der VfL dominiert (5:1 Chancen) zieht die Hitzfeld-Elf die Zügel an. Carsten Jancker (49.) und Mehmet Scholl (62.) stellen die Anzeigetafel auf 0:2, dann kommt durch den Platzverweis für Robert Kovac (74.) noch etwas Spannung auf. Der VfL freut sich über eine Million Euro, es ist die Rekordeinnahme der Klubgeschichte. Am selben Tag müssen alle drei Achtelfinalpartien in die Verlängerung. Zweitligist Eintracht Frankfurt unterliegt zuhause Hertha BSC mit 1:2, Pal Dardai schießt das Siegtor. Hertha-Manager Dieter Hoeneß wird auf die Tribüne verwiesen, von wo er sich über den verschossenen Elfmeter Rene Tretschoks ärgert – Dirk Heinen hält. Noch mehr Mühe hat Titelverteidiger Schalke 04 bei Regionalligist Darmstadt 98, Ebbe Sand trifft erst in der 115. Minute zum 0:1-Endstand. Die Partie KFC Uerdingen – 1. FC Köln muss gar ins Elfmeterschießen, in dem nur der Uerdinger Emerson scheitert – an Markus Pröll. Kurios: Das Drama hätten sich alle ab der 70. Minute sparen können, als der Drittligist mit Rodriguez einen vierten Nicht-EU-Ausländer einsetzt. Da Köln das bessere Ende für sich hat in der Elfmeter-Lotterie, verzichtet der Zweitligist auf einen Protest.

13. Dezember

Vor 80 Jahren steht das 120. Frankenderby im Blickpunkt. Die Spielvereinigung Fürth schlägt Meister 1. FC Nürnberg mit 2:1 und übernimmt vom Lokalrivalen die Tabellenführung. 12.000 Zuschauer sehen am Ronhof Tore von Georg Frank und Heinrich Popp und ein Gegentor von Georg Friedel. "Aufgepaßt, ihr lieben Leute. In Fürth hängen die Trauben sehr hoch", schreibt ein euphorischer Korrespondent des Fußball, dem Gast gibt er zu verstehen: "Beim 'Klub' zeichnen sich sonderbare Schwächen vorn, hinten und in der Mitte ab."

Im Südwesten nährt Eintracht Frankfurt ihren Ruf einer launischen Diva und verliert bei Schlusslicht Sportfreunde Saarbrücken 2:4, fällt auf Platz drei zurück. Primus bleibt Kickers Offenbach (1:0 in Worms), trotz eines Makels: "Die Offenbacher Kickers spielen bekanntlich weder besonders schön noch besonders gut. Aber sie gewinnen.", steht im Fußball.

In Westfalen ist Schalke 04, einige Wochen später als die Konkurrenz gestartet, endlich Tabellenführer. Nach einem 6:3 in Herne ahnen 8000 Zuschauer schon, wer Meister ihrer Klasse wird. Fritz Szepan trifft zweimal. National-Linksaußen Adolf Urban fehlt, aber immerhin ist er nicht verstorben, wie es Zeitungen übereilt melden. Er hat seine Lungenentzündung überstanden. Szepan berichtet: "Es sah tatsächlich ernst um unseren Freund aus, das Thermometer zeigte 40,8 Grad, ist aber jetzt wieder auf ‚normal‘ gesunken. Die Krise ist überstanden." In der "Nordmark" verteidigt der HSV durch ein 4:1 im Derby gegen Altona 93 die Spitze.

Vor 25 Jahren geht Borussia Dortmund als Tabellenführer in die Winterpause. Gegen Hansa Rostock gewinnt der BVB an einem Freitagabend 4:1. Nach elf Spielen ohne Niederlage staunt Stürmer Michael Rummenigge: "Unsere Serie wird mir langsam ein bisschen unheimlich." Trainer Ottmar Hitzfeld stellt fest: "Wir müssen nicht Meister werden." Der Kicker ergänzt: "Aber sie können es, diese Dortmunder. Weil der ganze Verein auf einer mittlerweile gefestigten Basis steht."

Vor zehn Jahren scheidet Eintracht Frankfurt aus dem UEFA-Cup aus. Dabei geht sie durch zwei Treffer von Naohiro Takahara bei Fenerbahce Istanbul klar in Führung, doch 50.000 peitschen die Türken nach vorne. Tuncay und Semih sorgen für den Ausgleich, der angesichts von 10:0-Ecken für Fenerbahce hochverdient ist. Vorstandschef Heribert Bruchhagen sieht das Positive: "Wir haben einen Überschuss von etwa zwei Millionen Euro erwirtschaftet und einen großen Imagegewinn erfahren."

###more###

14. Dezember

Vor 75 Jahren wird der Reichsbund-Pokal fortgesetzt. Niedersachsen unterliegt vor 13.000 Zuschauern in Braunschweig Berlin 1:2. "Wir hatten uns die Berliner, ehrlich gesagt, nicht so stark vorgestellt", schreibt der Kicker-Korrespondent. Trotz des Einsatzes der Nationalspieler Paul Janes und Reinhold Münzenberg verlieren die Niedersachsen, denen auch eine Pausenführung nicht hilft. Weil Torwart Willy Jürissen gleich zweimal patzt und die Berliner durch Tore von Fritz Wilde und Gerhard Graf gewinnen. Programmgemäß dagegen das andere Resultat: Niederrhein schlägt Kurhessen in Düsseldorf 6:2.

Das attraktivste Gauliga-Spiel findet in München statt, auch Reichstrainer Sepp Herberger hat sich eingefunden zum Südschlager zwischen dem TSV 1860 und dem 1. FC Nürnberg. Die "Löwen" gewinnen vor 10.000 Zuschauern 4:2 und demonstrieren laut Kicker "eine halbe Stunde im Meisterstil" ihr Können. In Baden gewinnt Tabellenführer SV Waldhof Mannheim das Ortsderby gegen den VfR 3:1 und in der "Westmark", also dem Südwesten, schwärmt wieder alles von Fritz Walter. Der junge Nationalspieler geht zwar angeschlagen ins Spiel gegen den FV Saarbrücken (6:0), schießt aber trotzdem vier Tore, darunter ist ein "einzigartiges Solo" (Kicker) von der Mittellinie.

Vor 25 Jahren geht die Bundesliga in die Winterpause. Herbstmeister Frankfurt zwar nur als Zweiter, aber die Eintracht versöhnt den Anhang nach zuletzt schwächeren Leistungen mit einem 3:0 gegen Dynamo Dresden. Dynamo-Kapitän Rene Müller gelassen: "Die Welt bricht nicht zusammen, wir haben gegen eine Riesenmannschaft verloren." Das sagen die Kölner nach einem 1:2 bei Meister Kaiserslautern nicht, sie halten es eher mit Selbstkritik. Trainer Jörg Berger: "Ich kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen, sondern nur einigen Spielern für ihr dummes Anstellen." Dazu zählt er gewiss den Dänen Jann Jensen, der schon nach 35 Minuten vom Platz fliegt. Schalke 04 kann einen Platzverweis besser verkraften, trotz der "Ampelkarte" für Ingo Anderbrügge reicht es zum 1:0 in Nürnberg. Bent Christensens Tor sorgt für den einzigen Auswärtssieg am 22. Spieltag 1991/1992. Schlusslicht Fortuna Düsseldorf hätte sich beinahe dazu gesellt, bis zur 74. Minute führt es bei den kriselnden Bayern. Dann gleicht Mazinho aus (2000. Bundesliga-Treffer der Münchner) und gleich zwei Elfmeter (Jan Wouters/Roland Wohlfarth) für die Gastgeber, denen nur noch 11.000 Zuschauer die Treue halten, sichern den 3:1-Sieg. Und doch ist die Stimmung auf der Weihnachtsfeier gedämpft: Als Elfter haben die Bayern selten unterm Christbaum gesessen.

Vor 20 Jahren trennen sich Portugal und Europameister Deutschland in der WM-Qualifikation torlos. 50.000 Zuschauer sehen in Lissabon ein Spiel mit nur wenigen Höhepunkten. Die größte Aufregung gibt es in der 43. Minute, als Fredi Bobic im Strafraum gelegt wird und doch keinen Elfmeter erhält. Drei Minuten vor Schluss landet ein Freistoß von Luis Figo auf dem Tordach. Bundestrainer Berti Vogts registriert eine "gute Gesamtleistung", steht damit aber ziemlich allein. Für den Kicker ist der Kick eine "bescheidene Bescherung". Mario Basler verteidigt die Defensiv-Strategie: "Wir haben eindrucksvoll bewiesen, dass wir nicht verlieren wollten."

Vor zehn Jahren erreicht Bayer Leverkusen im letzten Gruppenspiel die Zwischenrunde des UEFA-Pokals. Im Heimspiel gegen Besiktas Istanbul (2:1) fallen die Tore spät, Bernd Schneider und Sergej Barbarez sichern Sieg und Gelder.

###more###

15. Dezember

Vor 40 Jahren kommt es im DFB-Pokal zu einem kuriosen und einmaligen Ereignis. Bei Zweitligist Tennis Borussia Berlin steht Schallplattenmillionär Jack White unter seinem eigentlichen Namen Horst Nußbaum als Libero auf dem Platz. Zehn Jahre nach seinem Karriereende – White war unter anderem niederländischer Vizemeister mit Eindhoven – kann er gegen die Bundesligastars des 1. FC Köln nur mit Mühe mithalten. Der 36-Jährige verursacht einen Elfmeter, nach 70 Minuten erlöst ihn Trainer Rudi Gutendorf. TeBe verliert 1:5 und der Kicker titelt: "Jack White war ein Reinfall". White spielte eigentlich bei den Amateuren, sein Einsatz war eine Mischung aus Personalnot und PR-Gag.

Vor 15 Jahren beginnt der letzte Spieltag der Vorrunde 2001/2002. Erstmals wird eine Mannschaft trotz einer Niederlage Herbstmeister: Bayer Leverkusen wird von Hertha BSC 2:1 bezwungen, ausgerechnet der Ex-Leverkusener Andreas Neuendorf trifft dabei, beteuert aber: "Mit Rache hat das nichts zu tun." Für Hertha-Trainer Jürgen Röber ist es zu aufregend, Schiedsrichter Franz-Xaver Wack verweist ihn auf die Tribüne. Röber umgeht die Strafe und schleicht sich mit einem Ordner-Leibchen getarnt wieder an den Spielfeldrand.

Trost für Bayer: Verfolger Borussia Dortmund lässt in Bremen (1:1) Punkte und bleibt Zweiter. Und Titelverteidiger FC Bayern verliert wie schon im März erneut bei Hansa Rostock, diesmal 0:1. Hansa-Joker Dietmar Hirsch schießt den Vogel ab (86.). Die Fans feiern den weiter unbesiegten Trainer Juri Schlünz. Die Bayern beenden die Vorrunde als Vierter und gehen nach fünf sieglosen Spielen auf dem Zahnfleisch: "Wir sind einfach müde, fertig, ohne Phantasie", klagt Oliver Kahn am Ende eines glorreichen Jahres mit drei Titeln: Meister, Champions League und Weltpokal. Weshalb auch Uli Hoeneß "für drei Tage den Mantel der Nächstenliebe" über seine Schützlinge legen will. Kurios: Die vier Kellerkinder treffen in Direktduellen aufeinander und belegen, warum sie unten stehen. Köln gegen Cottbus und Nürnberg gegen St. Pauli enden 0:0. So kommen sechs Unentschieden zu Stande am 17. Spieltag der Saison 2001/2002. Eins fehlt zum Bundesligarekord!

Vor zehn Jahren beendet Borussia Mönchengladbach die Vorrunde auf einem Abstiegsplatz. Den nimmt sie schon nach der Freitagspartie des 17. Spieltags ein, ihr Gegner VfL Bochum gewinnt 2:0 und zieht an den Borussen vorbei. Trainer Jupp Heynckes hat Rücktrittsgedanken, aber der Vorstand bewegt ihn zum Bleiben.

Am selben Tag bestätigt der fünfte Senat des Bundesgerichtshofs in Berlin die am 17. November 2005 gesprochenen Urteile im Wettskandal um Schiedsrichter Robert Hoyzer. DFB-Präsident Theo Zwanziger ist erleichtert: "Ein Freispruch hätte in die Orientierungslosigkeit geführt." Hoyzer erhält eine Haftstrafte von zwei Jahren und fünf Monaten für die aktive Manipulation mehrerer Spiele im DFB-Pokal, der 2. Bundesliga und der 3. Liga. Auch die kroatischen Wettpaten müssen ins Gefängnis, Ex-Profi Steffen Karl und Schiedsrichter Dominik Marks erhalten Bewährungsstrafen.

###more###

16. Dezember

Vor 70 Jahren findet der 12. Spieltag der Oberliga Süd statt. Er bringt zwei dicke Überraschungen. Schlusslicht Viktoria Aschaffenburg bezwingt Tabellenführer 1. FC Nürnberg mit 1:0, die Spielvereinigung Fürth den Zweiten, VfB Stuttgart, gar 3:0. Fürths Paul Vorläufer gelingt ein klassischer Hattrick, auch wenn das 1:0 Abseits war. Die Spitze rückt enger zusammen, von hinten kommt Eintracht Frankfurt angerauscht, deren Stürmer Edmund Adamiewicz fünf der sechs Tore gegen Bamberg erzielt (6:0). Bayern München rutscht durch die 0:1-Heimpleite gegen Ulm auf den vorletzten Platz ab.

Vor 60 Jahren verfolgen 40.000 Zuschauer den Westschlager zwischen Fortuna Düsseldorf und Schalke 04. Auch, weil nur drei Oberliga-Partien stattfinden. Die Gäste gewinnen mit 4:1, ihr kommender Präsident Günter Siebert erzielt zwei Tore. Einen perfekten Schalker Sonntag verhindert der BVB. Der amtierende Meister gewinnt dank dreier Kelbassa-Tore bei Rot-Weiß Essen 3:0 und nähert sich Tabellenführer Duisburger SV auf einen Punkt an. Der VfL Bochum putzt Borussia Mönchengladbach mit 5:1, der Gast ist auch nach dem 13. Saisonspiel noch punktlos.

Im Süden erlaubt der Winter nur zwei Partien. Der VfB Stuttgart schlägt die Frankfurter Eintracht 1:0 und wirft die Hessen im Rennen um die Endrundenplätze weit zurück. Fürth schlägt Aschaffenburg 2:1 und klettert von 12 auf 8. Das einzige Spiel des Nordens gewinnt Werder Bremen (3:1 vs. Schlusslicht Heider SV). Nur der Südwesten spielt komplett. Tabellenführer 1. FC Kaiserslautern leistet sich seine zweite Pleite in Folge (2:5 bei Verfolger TuS Neuendorf) und hat dennoch fünf Punkte Vorsprung.

Der Freiburger FC hat den MTK Budapest zu Gast und freut sich über 10.000 Zuschauer. Die Startruppe um Nandor Hidegkuti, der drei Tore erzielt, gewinnt mit 5:1.

Vor 25 Jahren wird bekannt, dass der DFB-Kontrollausschuss Ermittlungen gegen den 1. FC Nürnberg aufnimmt. Der Bundesligist hat in seiner Bilanz für Schiedsrichterbetreuung 174.000 D-Mark vermerkt. Zu den kleinen Aufmerksamkeiten für die Schiedsrichter zählen unter anderem Hometrainer...

Vor zehn Jahren wird der 17. Spieltag der Hinrunde ausgetragen. Die Entscheidung über den Herbstmeister fällt erst am nächsten Tag, bis dahin hofft Schalke 04, das durch ein 1:0 in Bielefeld an Werder Bremen vorbei zieht. Titelverteidiger Bayern München hält durch ein 4:0 bei Schlusslicht Mainz 05 Anschluss. Uli Hoeneß grüßt die Konkurrenten: "Egal, wer vor uns steht. Die müssen sich in der Winterpause warm anziehen." FSV-Präsident Harald Strutz zieht wütend Bilanz nach einer Vorrunde mit nur einem Sieg am 1. Spieltag: "Wenn wir so weiterspielen, brauchen wir in der Rückrunde gar nicht mehr antreten." Der letzte im Feld der Titelkandidaten fällt einen Platz zurück, in Cottbus kommt der VfB Stuttgart nur zu einem 0:0. Immerhin sind die Schwaben damit 416 Minuten ohne Gegentor. Das Drama des Samstags spielt sich auf dem Aachener Tivoli ab, wo der abstiegsbedrohte HSV sich in letzter Minute durch ein spektakuläres Kopfball-Eigentor von Bastian Reinhardt zum 3:3 um den zweiten Saisonsieg bringt. Reinhardt geknickt: "Ich habe den Ball in der Szene falsch berechnet, dachte ich stehe woanders." Das gilt auch für den HSV und den Tabellenstand – Platz 17 nach der Vorrunde stand auf keinem Expertenzettel vor der Saison. Reinhardt glaubt an Besserung, denn "so ein Pech kann unmöglich ein ganzes Jahr anhalten. Ich habe schon überlegt, einen Exorzisten nach Hause zu bestellen…".

###more###

17. Dezember

Vor 100 Jahren spielen die Spielvereinigung Fürth und der 1. FC Nürnberg um die Gaumeisterschaft. Beide Teams sind vor dem letzten Gruppenspiel punktgleich, das Torverhältnis zählt nicht. Es muss also einen Sieger geben, aber den gibt es nicht. Nürnberg verspielt eine 2:0-Führung (zweimal Ludwig Philipp), Andreas Franz und Alfred Zoller gleichen aus. Ein Entscheidungsspiel wird nötig, man datiert es ins neue Jahr 1917.

Vor 50 Jahren ist der Norden nach der Vorrunde Bundesliga-Spitze. Herbstmeister wird überraschend Eintracht Braunschweig nach einem furiosen 4:0 in Nürnberg. Punktgleicher Zweiter ist der HSV, dem zwei Seeler-Tore zu einem 2:2 in Düsseldorf verhelfen. Die Bayern rücken auf Platz drei vor, Gerd Müller (18. Saisontreffer) köpft das Tor des Tages gegen Dortmund. Das Spiel des Tages steigt in Frankfurt, wo Meister 1860 München in Spiel eins nach Max Merkel bis zur 72. Minute 3:0 führt. Dann schießen die Hessen noch drei Tore. Auch am Bökelberg geht man mit einem 3:3 in die kurze Winterpause, das Remis gegen Schlusslicht Duisburg macht aber keinen glücklich. Auch den MSV nicht, denn die Konkurrenz enteilt. Der VfB Stuttgart gewinnt 3:1 in Düsseldorf und verlässt die Abstiegsränge, der KSC (1:0 vs. Schalke) zieht auch an den "Zebras" vorbei.

Vor 40 Jahren wirft Zweitligist Bayern Uerdingen den 1. FC Kaiserslautern aus dem DFB-Pokal. Der gefürchtete Schweden-Bomber Jan Mattsson knallt seinem Landsmann Ronnie Hellström drei Bälle ins Netz, dann trifft auch der FCK-Schwede Roland Sandberg. Das Schweden-Duell der Torjäger endet wie das Spiel – 3:1.

Vor 25 Jahren tagt der Vorstand des FC Bayern München und fördert interessante Ergebnisse zu Tage. Der erst sieben Wochen amtierende Sören Lerby bleibt Trainer, aber nur bis Saisonende. Manager Uli Hoeneß: "Wir waren uns letztlich einig, dass Lerby eine faire Chance verdient hat." Die bekommt auch Rekord-Torjäger Gerd Müller, dem der Verein nach privaten Problemen einen Job als Scout gibt.

Vor zehn Jahren wird der 17. Bundesligaspieltag beendet. Werder Bremen sichert sich durch ein 2:1 in der Sonntagspartie gegen den VfL Wolfsburg die Herbstmeisterschaft. Naldo trifft per Freistoß vier Minuten vor Schluss, so dass der verschossene Elfmeter von Landsmann Diego nicht ins Gewicht fällt. In der zweiten Partie des Tages unterliegt Borussia Dortmund zuhause 1:2 gegen Bayer Leverkusen, aufgebrachte Fans rotten sich hinter der Trainerbank zusammen und fordern den Rauswurf von Trainer Bert van Marwijk.

###more###

18. Dezember

Vor 40 Jahren wird vor der Winterpause noch die 3. Pokalrunde ausgetragen. Für die größte Überraschung sorgt Zweitligist VfL Osnabrück, der Borussia Dortmund in der Verlängerung eliminiert (3:1). 10.500 Zuschauer feiern ihre Mannschaft und werden Zeuge eines Kuriosums: BVB-Trainer Otto Rehhagel nimmt seinen Torschützen Willi Lippens ohne Wechselmöglichkeit nach 115 Minuten vom Platz, da er einen Platzverweis fürchtet für den Mann, den sie "Ente" nennen. Seine Gegenspieler quaken ihn unentwegt an…

Auch Hertha BSC hat Mühe bei einem Zweitligisten, in der Verlängerung verwandelt jedoch Bernd Gersdorff einen Elfmeter zum 1:0 in Darmstadt. Unerwartet deutlich fegt Bundesliga-Schlusslicht Rot-Weiß Essen den Klassenkameraden VfL Bochum vom Platz – 5:1! Die sportlich aussichtsloseste Aufgabe beschert das Los dem TV Unterboihingen, der zu Bayern München muss. Weil angeblich das halbe Dorf den Viertligisten begleitet, finden sich 8500 Zuschauer im Olympiastadion ein. Sie sehen elf Tore (10:1) und einen verschossenen Gäste-Elfmeter. Fehlschütze Theo Stetter hat Sepp Maier zwar schon in die falsche Ecke geschickt, verfehlt aber das Tor. Trainer Wilhelm Röcker: "Ich bin etwas traurig, dass es zweistellig geworden ist." Die Bayern schonen Franz Beckenbauer, Gerd Müller gibt wie immer alles – fünf Tore gehen auf sein Konto. Weiter im Rennen sind die Bundesligisten Werder Bremen (3:0 vs. Leverkusen), Schalke 04 (1:0 vs. FSV Frankfurt), MSV Duisburg (4:0 vs. Fortuna Köln) und Eintracht Frankfurt (3:2 in Völklingen). Die meisten Zuschauer kommen zum Duell zweier Zweitligisten: FC Augsburg schlägt 1860 München vor 25.000 Zuschauer im Rosenau-Stadion mit 2:1.

Vor 30 Jahren erhält DFB-Teamchef Franz Beckenbauer das Bundesverdienstkreuz erster Klasse, seine Mannschaft das Silberne Lorbeerblatt. Als Anerkennung für Platz zwei bei der WM in Mexiko.

Vor 25 Jahren löst die Nationalmannschaft das Ticket zur EM 1992 in Schweden. Dabei wird der Schlussakt zur leichten Pflichtübung, Außenseiter Luxemburg steht in Leverkusen auf verlorenem Posten. Der Weltmeister macht es gnädig (4:0). Die Tore markieren Lothar Matthäus (15., Elfmeter), Guido Buchwald (44.), Karl-Heinz Riedle (50.) und Thomas Häßler (62.). Libero Manfred Binz und der zur Pause ausgewechselte Thomas Doll sind die einzigen Nicht-Weltmeister im Team von Berti Vogts. Im Aufgebot steht erstmals seit zweieinhalb Jahren kein Spieler von Bayern München – Ausdruck der Krise des Rekordmeisters.

Vor zehn Jahren entlässt Borussia Dortmund Trainer Bert van Marwijk. Zum Saisonende wäre man ohnehin getrennte Wege gegangen, der Misserfolg – Borussia ist nach der Vorrunde Neunter – beschleunigt die Dinge. Nachfolger wird Jürgen Röber.

###more###