Als die Mauer und die Tore fielen

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Jupp Heynckes musste sich an diesem Novemberabend in Stuttgart einige Fragen anhören. Warum seine Mannschaft das Spiel verloren habe. Ob seine Mannschaft in der Krise stecke. Wie er darauf reagieren wolle. Heynckes hörte sich alles an. Dann sagte er: "Die Führung der DDR steckt vielleicht in einer Krise, aber nicht wir." Seine Bayern waren im DFB-Pokal ausgeschieden, doch letztlich war das an diesem Tag nur eine Randnotiz. Denn während in Stuttgart drei Tore fielen, fiel in Berlin am 9. November 1989 die Mauer. Es war der Anfang vom Ende der deutschen Teilung.

Wohl selten war ein bedeutendes Fußballspiel aufgrund äußerer Einflüsse schlagartig so unbedeutend geworden. Das Spiel wurde live in der ARD übertragen, gleich nach der Tagesschau. Die wurde trotz des historischen Moments in der deutschen Geschichte nicht verlängert. Aber in der Halbzeit, der VfB führte 1:0, wurde dann ein ARD-Brennpunkt eingeschoben. Die Zuschauerzahl am Bildschirm wuchs von 10,07 Millionen in der ersten Halbzeit auf 12,07 Millionen bis Abpfiff. Natürlich auch, um im Anschluss die Tagesthemen zu sehen; es gab ja noch kein Nachrichten-Programm.

zwei Walter-Tore gegen Kohler

Die Stadionbesucher wurden über Lautsprecher informiert. Während wohl jeder Deutsche weiß, was er an diesem Tag gemacht hat, ergibt die Zeugenbefragung der Aktiven zu diesem Spiel wenig. Den Bayern-Spielern Stefan Reuter und Thomas Strunz war es fast 25 Jahre später jedenfalls nicht mehr bewusst, dass sie damals ein Pokalspiel hatten. Vielleicht, weil erfolgreiche Fußballer Niederlagen und deren Umstände schnell verdrängen können. "Jedenfalls darf der Mauerfall nicht als Entschuldigung gelten", witzelt Reuter, heute Manager des FC Augsburg.

Fritz Walter schoss zwei Tore – und das gegen Jürgen Kohler. Die Stuttgarter Zeitung schrieb: "Nichts ist mehr, wie es mal war. Der Abend, an dem die Grenze fiel, machte die neuen Machtverhältnisse deutlich wie kein anderer. Die Nummer eins im wilden Süden ist der VfB." Nun, dabei blieb es nicht lange. Die Bayern wurden trotzdem Meister – und das noch ziemlich oft. Und im Pokal hat der VfB nie mehr gegen sie gewonnen.

Premiere mit Problemen

Für Unterhaltung war trotzdem meist gesorgt. In den bisherigen neun Partien fielen 41 Tore, sagenhafte 4,55 im Schnitt. Nach Siegen führen die Bayern mit 8:1, selbst in Stuttgart ist ihre Bilanz positiv (3:1). Bei der Premiere im September 1974 empfing Meister FC Bayern den späteren Absteiger VfB noch im Olympiastadion. 20.000 Zuschauer wurden Zeuge eines mühsamen Sieges des Favoriten, der am Rande einer Niederlage stand. Der Österreicher Hans "Buffy" Ettmayer hatte Kalle Rummenigges Führung aus 30 Metern ausgeglichen, drei Minuten später überwand auch Heinz Stickel Sepp Maier. Da rissen sich die mit allen fünf Weltmeistern angetretenen Bayern zusammen, Gerd Müller und Uli Hoeneß schossen sie in der Schlussviertelstunde noch in die 2. Runde. VfB-Trainer Hermann Eppenhoff war trotz der Niederlage nicht unglücklich: "Ich schlafe jetzt besser als vorher. Es ist möglich, den FC Bayern zu schlagen, wir waren nahe dran."

Das galt für das zweite und sportlich wichtigste der bisherigen Duelle nicht. Am 3. Mai 1986 trafen sie sich zu einem der einseitigsten DFB-Pokalendspiele in Berlin. Bayern war in der Vorwoche auch dank Stuttgarter Hilfe Meister geworden, und Klaus Augenthaler hatte gesagt: "Jetzt schenken wir ihnen den Pokal." Doch "Auge" hatte nur einen Scherz gemacht. Auf dem Platz machten die Bayern ernst und gewannen 5:2. "An diesem Tag kam alles Negative zusammen", erinnert sich VfB-Abwehrspieler Karlheinz Förster.

Ungemach für den VfB

Die Stuttgarter mussten Stammkeeper Helmut Roleder kurzfristig ersetzen. Bei Roland Wohlfarths Lupfer aus 20 Metern stand Roleder-Vertreter Armin Jäger zu weit vor dem Tor – das VfB-Unheil nahm seinen Lauf. Zur Pause hatte Wohlfarth nachgelegt, und Bayern-Trainer Udo Lattek sagte in der Kabine: "Die sind viel zu nervös, da brennt nichts mehr an." Daran sollte auch ein verschossener Matthäus-Elfmeter nichts ändern, den Jäger parierte. Michael Rummenigge erhöhte mit einem Doppelschlag auf 4:0, nach 72 Minuten war alles entschieden. Am Ende wurden die Bayern, für die Wohlfarth noch ein drittes Tor beisteuerte, etwas nachlässig. So erschienen auch die Namen von Guido Buchwald und Jürgen Klinsmann auf der Anzeigetafel. Trainer Willi Entenmann war fassungslos: "Dass man ein Spiel in einer solchen Form verlieren kann, hätte ich nicht für möglich gehalten." Nach dem Abpfiff wollte er nur seine Ruhe haben. Da eilte Bundespräsident Richard von Weizsäcker auf den Platz und holte ihn ein. Entenmann hat dessen Worte nie vergessen: "Auch Sie sind ein Sieger und haben zum Gelingen dieses Pokalfests beigetragen."

Aber den Pokal bekam der FCB, der sein zweites Double feierte. Auch alle anderen Pokaltreffen der Süd-Rivalen gingen klar an die Bayern. 1998 gewannen sie gleich zweimal jeweils im Olympiastadion mit 3:0. Im Februar schossen Dietmar Hamann, Mehmet Scholl und Michael Tarnat ihre Mannschaft schon in den ersten 25 Minuten ins Finale, Trainerfuchs Giovanni Trapattoni triumphierte über seinen jungen Kollegen Joachim Löw – und Bayern löste den VfB im Mai als Pokalsieger ab.

Dreimal 3:0 in drei Duellen

Im Dezember war es ein Viertelfinale; ebenso einseitig, aber länger spannend. Nach Carsten Janckers Führung hieß es bis zur 71. Minute 1:0, ehe Mario Basler mit einem Kunstschuss das vorentscheidende 2:0 glückte. Dann stach noch der Joker Alexander Zickler zu. 11.000 Zuschauer bildeten die geringste Kulisse in diesem Pokalduell, nach dem der kicker schrieb: "Ein verdienter Bayern-Sieg mit minimalem Aufwand gegen überforderte und harmlose Gäste." Es war das letzte Spiel von Trainer Winfried Schäfer, der drei Tage später in Stuttgart entlassen wurde.

Im November 2004 gab es dann den 3:0-Hattrick: wieder ein Spiel im Olympiastadion, wieder ein Bayern-Sieg. Owen Hargreaves traf aus 35 Metern, Michael Ballack per Kopf und Roy Makaay besiegelte das Standardergebnis. Die Serie riss auch nicht, als das Heimrecht dreimal in Folge an den VfB ging.

Im Januar 2009 (1:5) kamen die Bayern mit Volldampf aus der Winterpause. 0:3 war schon der Pausenstand nach Toren von Bastian Schweinsteiger, Franck Ribéry und Luca Toni. Torwart Jens Lehmann verhinderte Schlimmeres, als er Ribérys lässig gelupften Elfmeter parierte. Schweinsteiger machte es vom Punkt später besser, und erst als Zé Roberto nach einer Stunde auf 0:5 erhöht hatte, schalteten sie einen Gang zurück. So war Mario Gomez, der heute im anderen Trikot spielt, noch das Ehrentor vergönnt.

Labbadias Bilanz: Jeweils drei Treffer, aber immer verloren

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Am 22. Dezember 2010, als die Bayern zum zweiten Mal binnen vier Tagen ins VfB-Stadion mussten, hatten sie Stuttgarts Trainer Bruno Labbadia drei Tage zuvor in der Liga schon sein Debüt vermasselt (3:5). Nun setzten sie im Achtelfinale noch einen drauf: Diesmal hieß es gar 3:6. Aber diesmal war es spannender. Bayerns Führung durch Andreas Ottl und Mario Gomez – 0:2 nach acht Minuten – glich Pavel Pogrebnyak noch vor der Pause aus. Auch nach Miro Kloses 2:3 (52.) kam der VfB zurück, trotz eines Platzverweises gegen Khalid Boulahrouz. Zunächst scheiterte Christian Gentner per Strafstoß an Jörg Butt, aber als Mathieu Delpierre nach 77 Minuten ausglich, stand die Mercedes-Benz Arena kopf. Thomas Müller, erneut Klose und Ribéry sorgten gegen nur noch neun Stuttgarter – Delpierre sah Gelb-Rot – für einen Kantersieg, der den Spielverlauf nicht ganz widerspiegelte. Die Zuschauer verabschiedeten beide Mannschaften mit Applaus, und Bruno Labbadia sagte: "Wir haben viel Arbeit vor uns, aber alle haben gesehen, wie die Mannschaft gefightet hat."

Am 8. Februar 2012 war schon ein Fortschritt zu erkennen; im Viertelfinale gab es ein "normales" Ergebnis. Normal aber bedeutet in dieser Paarung bislang in der Regel, dass Bayern gewinnt (2:0). Treffer von Ribéry und Gomez entschieden das Spiel. Bruno Labbadia wurde enttäuscht. "Neben Gesundheit ist ein Sieg über Bayern sicher mein größter Wunsch", sagte er. Dafür muss ja nicht immer gleich deutsche Geschichte geschrieben werden.

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Jupp Heynckes musste sich an diesem Novemberabend in Stuttgart einige Fragen anhören. Warum seine Mannschaft das Spiel verloren habe. Ob seine Mannschaft in der Krise stecke. Wie er darauf reagieren wolle. Heynckes hörte sich alles an. Dann sagte er: "Die Führung der DDR steckt vielleicht in einer Krise, aber nicht wir." Seine Bayern waren im DFB-Pokal ausgeschieden, doch letztlich war das an diesem Tag nur eine Randnotiz. Denn während in Stuttgart drei Tore fielen, fiel in Berlin am 9. November 1989 die Mauer. Es war der Anfang vom Ende der deutschen Teilung.

Wohl selten war ein bedeutendes Fußballspiel aufgrund äußerer Einflüsse schlagartig so unbedeutend geworden. Das Spiel wurde live in der ARD übertragen, gleich nach der Tagesschau. Die wurde trotz des historischen Moments in der deutschen Geschichte nicht verlängert. Aber in der Halbzeit, der VfB führte 1:0, wurde dann ein ARD-Brennpunkt eingeschoben. Die Zuschauerzahl am Bildschirm wuchs von 10,07 Millionen in der ersten Halbzeit auf 12,07 Millionen bis Abpfiff. Natürlich auch, um im Anschluss die Tagesthemen zu sehen; es gab ja noch kein Nachrichten-Programm.

zwei Walter-Tore gegen Kohler

Die Stadionbesucher wurden über Lautsprecher informiert. Während wohl jeder Deutsche weiß, was er an diesem Tag gemacht hat, ergibt die Zeugenbefragung der Aktiven zu diesem Spiel wenig. Den Bayern-Spielern Stefan Reuter und Thomas Strunz war es fast 25 Jahre später jedenfalls nicht mehr bewusst, dass sie damals ein Pokalspiel hatten. Vielleicht, weil erfolgreiche Fußballer Niederlagen und deren Umstände schnell verdrängen können. "Jedenfalls darf der Mauerfall nicht als Entschuldigung gelten", witzelt Reuter, heute Manager des FC Augsburg.

Fritz Walter schoss zwei Tore – und das gegen Jürgen Kohler. Die Stuttgarter Zeitung schrieb: "Nichts ist mehr, wie es mal war. Der Abend, an dem die Grenze fiel, machte die neuen Machtverhältnisse deutlich wie kein anderer. Die Nummer eins im wilden Süden ist der VfB." Nun, dabei blieb es nicht lange. Die Bayern wurden trotzdem Meister – und das noch ziemlich oft. Und im Pokal hat der VfB nie mehr gegen sie gewonnen.

Premiere mit Problemen

Für Unterhaltung war trotzdem meist gesorgt. In den bisherigen neun Partien fielen 41 Tore, sagenhafte 4,55 im Schnitt. Nach Siegen führen die Bayern mit 8:1, selbst in Stuttgart ist ihre Bilanz positiv (3:1). Bei der Premiere im September 1974 empfing Meister FC Bayern den späteren Absteiger VfB noch im Olympiastadion. 20.000 Zuschauer wurden Zeuge eines mühsamen Sieges des Favoriten, der am Rande einer Niederlage stand. Der Österreicher Hans "Buffy" Ettmayer hatte Kalle Rummenigges Führung aus 30 Metern ausgeglichen, drei Minuten später überwand auch Heinz Stickel Sepp Maier. Da rissen sich die mit allen fünf Weltmeistern angetretenen Bayern zusammen, Gerd Müller und Uli Hoeneß schossen sie in der Schlussviertelstunde noch in die 2. Runde. VfB-Trainer Hermann Eppenhoff war trotz der Niederlage nicht unglücklich: "Ich schlafe jetzt besser als vorher. Es ist möglich, den FC Bayern zu schlagen, wir waren nahe dran."

Das galt für das zweite und sportlich wichtigste der bisherigen Duelle nicht. Am 3. Mai 1986 trafen sie sich zu einem der einseitigsten DFB-Pokalendspiele in Berlin. Bayern war in der Vorwoche auch dank Stuttgarter Hilfe Meister geworden, und Klaus Augenthaler hatte gesagt: "Jetzt schenken wir ihnen den Pokal." Doch "Auge" hatte nur einen Scherz gemacht. Auf dem Platz machten die Bayern ernst und gewannen 5:2. "An diesem Tag kam alles Negative zusammen", erinnert sich VfB-Abwehrspieler Karlheinz Förster.

Ungemach für den VfB

Die Stuttgarter mussten Stammkeeper Helmut Roleder kurzfristig ersetzen. Bei Roland Wohlfarths Lupfer aus 20 Metern stand Roleder-Vertreter Armin Jäger zu weit vor dem Tor – das VfB-Unheil nahm seinen Lauf. Zur Pause hatte Wohlfarth nachgelegt, und Bayern-Trainer Udo Lattek sagte in der Kabine: "Die sind viel zu nervös, da brennt nichts mehr an." Daran sollte auch ein verschossener Matthäus-Elfmeter nichts ändern, den Jäger parierte. Michael Rummenigge erhöhte mit einem Doppelschlag auf 4:0, nach 72 Minuten war alles entschieden. Am Ende wurden die Bayern, für die Wohlfarth noch ein drittes Tor beisteuerte, etwas nachlässig. So erschienen auch die Namen von Guido Buchwald und Jürgen Klinsmann auf der Anzeigetafel. Trainer Willi Entenmann war fassungslos: "Dass man ein Spiel in einer solchen Form verlieren kann, hätte ich nicht für möglich gehalten." Nach dem Abpfiff wollte er nur seine Ruhe haben. Da eilte Bundespräsident Richard von Weizsäcker auf den Platz und holte ihn ein. Entenmann hat dessen Worte nie vergessen: "Auch Sie sind ein Sieger und haben zum Gelingen dieses Pokalfests beigetragen."

Aber den Pokal bekam der FCB, der sein zweites Double feierte. Auch alle anderen Pokaltreffen der Süd-Rivalen gingen klar an die Bayern. 1998 gewannen sie gleich zweimal jeweils im Olympiastadion mit 3:0. Im Februar schossen Dietmar Hamann, Mehmet Scholl und Michael Tarnat ihre Mannschaft schon in den ersten 25 Minuten ins Finale, Trainerfuchs Giovanni Trapattoni triumphierte über seinen jungen Kollegen Joachim Löw – und Bayern löste den VfB im Mai als Pokalsieger ab.

Dreimal 3:0 in drei Duellen

Im Dezember war es ein Viertelfinale; ebenso einseitig, aber länger spannend. Nach Carsten Janckers Führung hieß es bis zur 71. Minute 1:0, ehe Mario Basler mit einem Kunstschuss das vorentscheidende 2:0 glückte. Dann stach noch der Joker Alexander Zickler zu. 11.000 Zuschauer bildeten die geringste Kulisse in diesem Pokalduell, nach dem der kicker schrieb: "Ein verdienter Bayern-Sieg mit minimalem Aufwand gegen überforderte und harmlose Gäste." Es war das letzte Spiel von Trainer Winfried Schäfer, der drei Tage später in Stuttgart entlassen wurde.

Im November 2004 gab es dann den 3:0-Hattrick: wieder ein Spiel im Olympiastadion, wieder ein Bayern-Sieg. Owen Hargreaves traf aus 35 Metern, Michael Ballack per Kopf und Roy Makaay besiegelte das Standardergebnis. Die Serie riss auch nicht, als das Heimrecht dreimal in Folge an den VfB ging.

Im Januar 2009 (1:5) kamen die Bayern mit Volldampf aus der Winterpause. 0:3 war schon der Pausenstand nach Toren von Bastian Schweinsteiger, Franck Ribéry und Luca Toni. Torwart Jens Lehmann verhinderte Schlimmeres, als er Ribérys lässig gelupften Elfmeter parierte. Schweinsteiger machte es vom Punkt später besser, und erst als Zé Roberto nach einer Stunde auf 0:5 erhöht hatte, schalteten sie einen Gang zurück. So war Mario Gomez, der heute im anderen Trikot spielt, noch das Ehrentor vergönnt.

Labbadias Bilanz: Jeweils drei Treffer, aber immer verloren

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Am 22. Dezember 2010, als die Bayern zum zweiten Mal binnen vier Tagen ins VfB-Stadion mussten, hatten sie Stuttgarts Trainer Bruno Labbadia drei Tage zuvor in der Liga schon sein Debüt vermasselt (3:5). Nun setzten sie im Achtelfinale noch einen drauf: Diesmal hieß es gar 3:6. Aber diesmal war es spannender. Bayerns Führung durch Andreas Ottl und Mario Gomez – 0:2 nach acht Minuten – glich Pavel Pogrebnyak noch vor der Pause aus. Auch nach Miro Kloses 2:3 (52.) kam der VfB zurück, trotz eines Platzverweises gegen Khalid Boulahrouz. Zunächst scheiterte Christian Gentner per Strafstoß an Jörg Butt, aber als Mathieu Delpierre nach 77 Minuten ausglich, stand die Mercedes-Benz Arena kopf. Thomas Müller, erneut Klose und Ribéry sorgten gegen nur noch neun Stuttgarter – Delpierre sah Gelb-Rot – für einen Kantersieg, der den Spielverlauf nicht ganz widerspiegelte. Die Zuschauer verabschiedeten beide Mannschaften mit Applaus, und Bruno Labbadia sagte: "Wir haben viel Arbeit vor uns, aber alle haben gesehen, wie die Mannschaft gefightet hat."

Am 8. Februar 2012 war schon ein Fortschritt zu erkennen; im Viertelfinale gab es ein "normales" Ergebnis. Normal aber bedeutet in dieser Paarung bislang in der Regel, dass Bayern gewinnt (2:0). Treffer von Ribéry und Gomez entschieden das Spiel. Bruno Labbadia wurde enttäuscht. "Neben Gesundheit ist ein Sieg über Bayern sicher mein größter Wunsch", sagte er. Dafür muss ja nicht immer gleich deutsche Geschichte geschrieben werden.