Alles oder nichts

Für Benjamin Netz ist das EM-Gruppenspiel gegen die Schweiz keine Begegnung wie jede andere. Es ist etwas Persönliches. Besonders emotional. Vor zehn Jahren ist der gebürtige Rheinländer in die Schweiz ausgewandert und lebt seither im Kanton Luzern. Daher weiß er: Auch für die Schweizer hat ein EM-Spiel gegen Deutschland einen speziellen Stellenwert.

"Wenn ich ehrlich bin, ist es für mich das wichtigste Spiel der EM", macht Benjamin Netz unmissverständlich klar. Der Umzug ins Nachbarland und die daraus resultierende Entfernung nach Deutschland hat seiner Treue zum DFB-Team nicht geschadet. Im Gegenteil: "Nationalmannschaft ist für mich wie nach Hause zu kommen. Ein letztes Stück Heimat. Erst durchs Auswandern ist mir so richtig bewusst geworden, dass mir der Bezug in die Heimat total wichtig ist."

Das 35-jährige Fan-Club-Mitglied war bereits bei den Spielen in München und Stuttgart vor Ort. Die Begegnung mit den Eidgenossen in Frankfurt lässt er sich ebenfalls nicht entgehen. Auch weil er die Reisen zur Nationalmannschaft nutzt, um Freunde und Familie wiederzusehen. Seine Rückkehr nach Luzern möchte er nach dem Spiel nur unter einer Bedingung antreten: "Wir müssen diese Begegnung einfach gewinnen! Eine Niederlage wäre das Schlimmste für mich. Die Schadenfreude in der Schweiz wäre riesig. Das ertrage ich nicht."

Nationalmannschaft als Treffpunkt für alle

Den Hohn und Spott muss man sich aber verdienen, weiß Benjamin: "Das liegt nicht nur daran, dass Deutschland der große Nachbar ist. Die deutsche Nationalmannschaft wird in der Schweiz in der Weltklasse eingeordnet." Doch für Benjamin zählt als Fan nicht nur die Leistung auf dem Platz, sondern auch die Werte, für die sein Team einsteht: "Die Nationalmannschaft ist ein Treffpunkt für alle, die sich ihr zugehörig fühlen. Egal welche Hautfarbe, welche Nationalität oder sexuelle Orientierung. Deutschland ist so ein vielfältiges Land. Unsere Nationalmannschaft spiegelt das wider und das ist auch gut so."

Zu erkennen ist der Auswanderer bei Länderspielen an seiner Zaunfahne mit seinem Spitznamen "Lord Fusseck" und dem Wappen seines Lieblingsvereins FC Wohlen. Der Schweizer Viertligist aus der Kleinstadt 30 Minuten westlich von Zürich ist ihm nach seinem Umzug schnell ans Herz gewachsen. Der Jugendverein von Ciriaco Sforza kann seit rund zehn Jahren bei jedem Pflichtspiel auf die Unterstützung von ihm zählen.

"Es ist eine Sucht"

Benjamin kann sich für die große Bandbreite des Fußballs begeistern: Vom Schweizer Amateurfußball bis zur europäischen Spitzenklasse bei einer EM, er tingelt durch die verschiedensten Sportstätten dieser Welt. Mit über 1100 besuchter Stadien ist er ein leidenschaftlicher Groundhopper. "Es ist eine Sucht. Warum sonst stelle ich mich mit einer Handvoll weiterer Zuschauer in den Regen, um mir BSC Rapid Chemnitz II gegen VfB Fortuna Chemnitz II anzuschauen?", erklärt der Sammler.

Bis zu vier Begegnungen am Tag schaut er sich an freien Tagen an. Die Sehnsucht ins Stadion zu gehen, treibt ihn an. So wird "Lord Fusseck" auch die deutsche Nationalmannschaft weiter begleiten. Bei dieser EM am liebsten noch viermal. Mit einem Happy End im Berliner Olympiastadion. Vielleicht ja bei einem Wiedersehen mit der Schweiz.

[jh]

Für Benjamin Netz ist das EM-Gruppenspiel gegen die Schweiz keine Begegnung wie jede andere. Es ist etwas Persönliches. Besonders emotional. Vor zehn Jahren ist der gebürtige Rheinländer in die Schweiz ausgewandert und lebt seither im Kanton Luzern. Daher weiß er: Auch für die Schweizer hat ein EM-Spiel gegen Deutschland einen speziellen Stellenwert.

"Wenn ich ehrlich bin, ist es für mich das wichtigste Spiel der EM", macht Benjamin Netz unmissverständlich klar. Der Umzug ins Nachbarland und die daraus resultierende Entfernung nach Deutschland hat seiner Treue zum DFB-Team nicht geschadet. Im Gegenteil: "Nationalmannschaft ist für mich wie nach Hause zu kommen. Ein letztes Stück Heimat. Erst durchs Auswandern ist mir so richtig bewusst geworden, dass mir der Bezug in die Heimat total wichtig ist."

Das 35-jährige Fan-Club-Mitglied war bereits bei den Spielen in München und Stuttgart vor Ort. Die Begegnung mit den Eidgenossen in Frankfurt lässt er sich ebenfalls nicht entgehen. Auch weil er die Reisen zur Nationalmannschaft nutzt, um Freunde und Familie wiederzusehen. Seine Rückkehr nach Luzern möchte er nach dem Spiel nur unter einer Bedingung antreten: "Wir müssen diese Begegnung einfach gewinnen! Eine Niederlage wäre das Schlimmste für mich. Die Schadenfreude in der Schweiz wäre riesig. Das ertrage ich nicht."

Nationalmannschaft als Treffpunkt für alle

Den Hohn und Spott muss man sich aber verdienen, weiß Benjamin: "Das liegt nicht nur daran, dass Deutschland der große Nachbar ist. Die deutsche Nationalmannschaft wird in der Schweiz in der Weltklasse eingeordnet." Doch für Benjamin zählt als Fan nicht nur die Leistung auf dem Platz, sondern auch die Werte, für die sein Team einsteht: "Die Nationalmannschaft ist ein Treffpunkt für alle, die sich ihr zugehörig fühlen. Egal welche Hautfarbe, welche Nationalität oder sexuelle Orientierung. Deutschland ist so ein vielfältiges Land. Unsere Nationalmannschaft spiegelt das wider und das ist auch gut so."

Zu erkennen ist der Auswanderer bei Länderspielen an seiner Zaunfahne mit seinem Spitznamen "Lord Fusseck" und dem Wappen seines Lieblingsvereins FC Wohlen. Der Schweizer Viertligist aus der Kleinstadt 30 Minuten westlich von Zürich ist ihm nach seinem Umzug schnell ans Herz gewachsen. Der Jugendverein von Ciriaco Sforza kann seit rund zehn Jahren bei jedem Pflichtspiel auf die Unterstützung von ihm zählen.

"Es ist eine Sucht"

Benjamin kann sich für die große Bandbreite des Fußballs begeistern: Vom Schweizer Amateurfußball bis zur europäischen Spitzenklasse bei einer EM, er tingelt durch die verschiedensten Sportstätten dieser Welt. Mit über 1100 besuchter Stadien ist er ein leidenschaftlicher Groundhopper. "Es ist eine Sucht. Warum sonst stelle ich mich mit einer Handvoll weiterer Zuschauer in den Regen, um mir BSC Rapid Chemnitz II gegen VfB Fortuna Chemnitz II anzuschauen?", erklärt der Sammler.

Bis zu vier Begegnungen am Tag schaut er sich an freien Tagen an. Die Sehnsucht ins Stadion zu gehen, treibt ihn an. So wird "Lord Fusseck" auch die deutsche Nationalmannschaft weiter begleiten. Bei dieser EM am liebsten noch viermal. Mit einem Happy End im Berliner Olympiastadion. Vielleicht ja bei einem Wiedersehen mit der Schweiz.