Alle Jahre wieder: Schalke 04 empfängt Borussia Dortmund zum Revierderby

Heute steht am sechsten Spieltag der Bundesliga die Mutter aller Derbys an. In Gelsenkirchen empfängt der heimische FC Schalke 04 die Borussia aus Dortmund. Die beiden Kontrahenten treffen zum insgesamt 167. Mal aufeinander. Außerdem gastiert der Tabellenzweite, Bayer 04 Leverkusen, beim SC Freiburg. Aufsteiger 1. FC Köln empfängt den Deutschen Meister und aktuellen Tabellenführer Bayern München. Borussia Mönchengladbach muss in einem unbequemen Auswärtsspiel beim zuhause noch ungeschlagenen SC Paderborn antreten, während Hannover 96 zum VfB Stuttgart reist (alle Spiele ab 15.30 Uhr, live auf Sky). Komplettiert wird der Spieltag mit dem Duell zwischen dem VfL Wolfsburg und Werder Bremen (ab 18.30 Uhr, live auf Sky).

Das 3:0 beim Auswärtsauftritt in Bremen am vergangenen Spieltag besiegelte den ersten Saisonsieg der Schalker in dieser Saison. Mit derzeit fünf Punkten rangieren die Königsblauen auf dem 13. Tabellenplatz. Trotz zuvor sechs siegloser Pflichtspiele, war die Freude nach dem Sieg in Bremen schnell verflogen - und Vorfreude kehrte ein. "Wir sind heiß auf den BVB", äußert sich Torwart Ralf Fährmann nur wenige Minuten nach dem Schlusspfiff. Auch der an dem Abend beste Schalker, Roman Neustädter, richtet seine Konzentration voll auf das Derby. "Unser Fokus liegt zu 100 Prozent auf dem Derby. Wir wollen alles geben und gemeinsam mit unseren Fans einen Sieg feiern", so der 26-Jährige. Verzichten müssen die Schalker ein weiteres Mal auf Weltmeister Julian Draxler, der aufgrund seiner Rotsperre erst am nächsten Spieltag wieder mitwirken darf. Auch der zweite Weltmeister in Reihen der Schalker, Benedikt Höwedes, wird aufgrund seines Teilanrisses der Hüftbeugersehne noch nicht im Kader der Knappen stehen. Indes kann Trainer Jens Keller wieder auf Kevin-Prince Boateng zurückgreifen, der nach abgesessener Gelb-Rot-Sperre wieder einsatzfähig ist.

In einer packenden Partie trennten sich Borussia Dortmund und der VfB Stuttgart am vergangenen Spieltag 2:2. Mit nunmehr sieben Punkten verweilt der BVB auf dem achten Tabellenplatz. Gegen die Schwaben fehlte es der Mannschaft von Jürgen Klopp abermals an Effektivität und der nötigen "Kaltschäuzigkeit" vor dem gegnerischen Tor. Viel Ballbesitz, mehr gewonnene Zweikämpfe und mehr Torschüsse konnten die Dortmunder nicht in einen Sieg ummünzen. Neben den Toren hatten die Zuschauer im Signal-Iduna-Park noch einen weiteren Grund zur Freude: Weltmeister Mats Hummels, zum ersten Mal seit dem 10. Mai im Kader des BVB, wurde in der 74. Minute für Kevin Großkreutz eingewechselt. Auch gegen Schalke steht Hummels wieder im Kader. Ilkay Gündogan könnte ebenfalls erstmals wieder im Aufgebot stehen, für 90 Minuten wird es jedoch noch nicht reichen. Definitiv ausfallen werden neben Marco Reus (Außenbandteilabriss) auch Henrich Mchitaryan (knöcherne Bandausriss), Nuri Sahin (Knieoperation) und Jakub Blaszczykowski (Faserriss). Insgesamt 58 der bisher 166 Derbys konnte der BVB gewinnen. Auf der anderen Seite ging Schalke schon 66-mal als Sieger vom Platz. In der letzten Saison gewann die Mannschaft von Jürgen Klopp auf Schalke mit 3:1. In Dortmund trennte man sich torlos.

Leverkusen in Freiburg gefordert

Der SC Freiburg wartet in dieser Saison noch immer auf den ersten Sieg. Für mehr als drei Punkte und Platz 15 reichte es für den Sport-Club derzeit noch nicht. Gegen 1899 Hoffenheim führte am vergangenen Spieltag abermals ein Tor in letzter Sekunde zu viel Frust und Verzweiflung bei der Mannschaft von Christian Streich. Nachdem Ronny für die Hertha am fünften Spieltag in der 96. Minute den 2:2-Ausgleich erzielt hatte, traf nun Jannik Vestergaard für Hoffenheim am vergangenen Spieltag in der 93. Minute zum 3:3-Endstand. Im Stadion an der Schwarzwaldstraße tritt man am Samstag nun einen erneuten Anlauf Richtung erster Saisonsieg an. Vor allem Vladimir Darida wird aufgrund seiner Rotsperre gegen Leverkusen schmerzlich vermisst. Auch Stürmer Admir Mehmedi (Muskelfaserriss) wird gegen die Werkself ebenso wie Stürmer Dani Schahin (mukuläre Probleme) nicht auflaufen können. In der letzten Saison gewann Freiburg sein Heimspiel gegen Bayer mit 3:2.

Nach dem bitteren 1:4 gegen den VfL Wolfsburg haben die Leverkusener mit dem knappen 1:0-Heimsieg gegen den FC Augsburg am vergangenen Spieltag zumindest kurzzeitig ihre alte Form zurückgefunden. Heung-Min Son erlöste Bayer durch seinen Treffer bereits in der 33. Minute. Durch den Erfolg bleibt die Werkself Tabellenführer Bayern mit zehn Punkten dicht auf den Fersen. Der zuletzt mit Rot gesperrte Giulio Donati wird gegen den SC Freiburg wieder in der Startelf stehen können. Fehlen werden dagegen weiterhin die Defensivakteure Kyriakos Papadopoulus (Schulterverletzung) und Ömer Toprak (Wadenprobleme). Auch Kapitän Simon Rolfes steht nach seinem Syndesmoseriss ebenso wie U 19-Europameister Julian Brandt (Bänderriss) nicht zur Verfügung. Von den bisher 17 Auswärtsspielen im Breisgau konnte Bayer sieben für sich entscheiden, ging aber auch fünfmal als Verlierer vom Platz.

Stuttgart will gegen Hannover an gute Leistung anknüpfen

Im Vergleich zu den vorherigen Auftritten zeigte der VfB Stuttgart beim 2:2 in Dortmund am vergangenen Spieltag eine stark verbesserte Leistung. Für die Mannschaft von Trainer Armin Veh war das zumindest ein kleiner Schritt aus der Krise. Dennoch zeigte sich der Trainer nach dem Spiel ein wenig enttäuscht. "Wenn man 2:0 führt, will man das Ding nach Hause bringen", äußert sich der 53-Jährige nach Schlusspfiff. Unmittelbar vor Spielbeginn in Dortmund hatte sich der VfB Stuttgart von Sportdirektor Fredi Bobic getrennt. Durch den Punktgewinn in Dortmund gaben die Schwaben die Rote Laterne an den Hamburger SV ab. Im Heimspiel gegen Hannover 96 wird der erkrankte Alexandru Maxim (grippaler Infekt) abermals nicht auflaufen können. Darüber hinaus fehlen die beiden Stürmer Mohammed Abdellaoue (Knorpelschaden) und Daniel Ginczek (Aufbautraining). Vedad Ibisevic soll nach seinem Kurzauftritt in Dortmund (Einwechslung 78. Minute) wieder in der Startelf stehen. Die Bilanz spricht für die Gastgeber. Von den bisher 28 Auftritten der Niedersachsen in Stuttgart konnte der VfB 21 Spiele gewinnen.

Der 1:0-Heimerfolg von Hannover 96 gegen den 1. FC Köln war sicherlich keiner auf Hochglanzpapier. Allerdings wurde er hart erarbeitet. Die Mannschaft von Tayfun Korkut investierte viel und lief gegen den Aufsteiger ganze 126,8 Kilometer (ligaweiter Saisonrekord). Zudem beendete Joselu mit seinem Tor die gegentrefferlose Serie der Kölner und überwand damit Timo Horn erstmals nach 366 Minuten. 96 positionierte sich durch den Sieg mit zehn Punkten auf dem dritten Tabellenplatz hinter Bayern und Leverkusen. Gegen Stuttgart muss Korkut weiterhin auf Edgar Prib (Aufbautraining) und den langzeitverletzten Lars Stindl (Außenbandanriss am Knie) verzichten. In Stuttgart blicken die Niedersachsen jedoch auf eine dunkle Bilanz. Bisher gewann man in der Landeshauptstadt Baden-Württembergs nur sechs Spiele - zuletzt in der Bundesligasaison 2012/2013 mit 4:2. Auf Seiten der Hannoveraner traf der heutige Stuttgarter Abdellaoue doppelt.

Köln empfängt Ligaprimus Bayern München

Insgesamt 366 Minuten hatte es gedauert, bis FC-Torhüter Timo Horn in dieser Saison das erste Mal überwunden war. Joselu markierte am vergangenen Spieltag den einzigen Treffer zwischen den Kölnern und Hannover 96. In der zweiten Halbzeit machten die Kölner das Spiel und dominierten die Hausherren über weite Strecken. "Ich gehe hier mit dem Gefühl raus, dass es eine unglückliche Niederlage war", konstatierte auch Sportdirektor Jörg Schmadtke im Anschluss an die Begegnung. Mit der ersten Saisonniederlage fiel der 1. FC mit sechs Punkten auf den neunten Tabellenplatz. Gegen den Deutschen Meister werden die Offensivakteure Kazuki Nagasawa (Aufbautraining) und Patrick Helmes (Aufbautraining) weiter nicht im Kader stehen. Die Kölner müssen sich vor dem Spiel gegen die Bayern jedoch nicht verstecken. Aus bislang 43 Heimspielen gegen den amtierenden Deutschen Meister ging Köln 15-mal als Sieger vom Platz. Den letzten Heimsieg feierten die Kölner in der Saison 2010/2011. Damals schlug man die Bayern mit 3:2.

Vier Spieltage mussten sie warten, dann hatten sie sie wieder: Der FC Bayern erklomm mit dem 4:0 gegen den SC Paderborn mit nunmehr elf Punkten vor dem Spieltag die Tabellenspitze. Trainer Pep Guardiola war im Anschluss an das Spiel mit der Leistung seiner Mannschaft dennoch nicht zufrieden. "Die ersten 25 und die letzten zehn Minuten waren wir gut. Ansonsten war es sehr schwer, da war kein Raum", so der 43-Jährige. Wie schon gegen Paderborn stehen auch im Spiel gegen den zweiten Aufsteiger aus Köln mit Manuel Neuer, Jerome Boateng, Philipp Lahm, Thomas Müller und Mario Götze möglicherweise wieder fünf aktuelle Weltmeister in der Startelf der Münchner. Zusätzlich kann Guardiola mit Xabi Alonso und Pepe Reina auf zwei weitere Weltmeister aus dem Jahr 2010 zurückgreifen. Nicht zur Verfügung stehen werden dem FCB weiterhin Holger Badstuber (Muskelsehnenriss), Javi Martinez (Kreuzbandriss), Franck Ribery, Bastian Schweinsteiger (beide Entzündung der Patellasehne) und Thiago (Aufbautraining). In Köln gewannen die Bayern 19-mal, dazu gingen sechs der letzten acht Auswärtsauftritte des FCB im Rheinland mit 19:8 Toren an den Deutschen Rekordmeister.

Paderborn will gegen Mönchengladbach gute Heimserie fortsetzen

Dass der Aufsteiger aus Paderborn Spiele auch verlieren kann, stellte der FC Bayern München am vergangenen Spieltag mit einem 4:0 eindrucksvoll unter Beweis. Davor verloren die Ostwestfalen zuletzt Anfang April 2014 (1:2 zuhause gegen Fortuna Düsseldorf). Mit bereits acht Punkten und der kurzzeitigen Tabellenführung blickt die Mannschaft von Trainer André Breitenreiter auf einen hervorragenden Saisonstart zurück. Mit dem siebten Tabellenplatz steht man nur einem Platz hinter dem Gegner aus Mönchengladbach. Der SCP muss auch im nächsten Spiel auf die beiden langzeitverletzen Alban Meha (Meniskuseinriss) und Mahir Saglik (Muskelbündelriss) verzichten. Marvin Bakalorz wird nach überstandener Erkältung wieder im Kader stehen.

Nachdem die Borussia im Rhein-Derby beim 1. FC Köln einen Punkt mitnahm (0:0), wurde am vergangenen Spieltag mit dem 1:0 gegen den HSV der zweite Heimsieg im dritten Heimspiel eingefahren. Nationalspieler Max Kruse erzielte in der 25. Minute trotz zahlreicher Torchancen den einzigen Treffer des Tages. "Natürlich müssen wird das 2:0 machen", stellt auch Trainer Lucien Favre nach dem Schlusspfiff fest, zeigt sich mit dem Sieg dennoch zufrieden. Mit neun Punkten rangiert die Mannschaft vorerst auf Platz sechs. Gegen Paderborn werden den Gladbachern voraussichtlich alle Spieler zur Verfügung stehen. Erst zweimal trafen die beiden Mannschaften aufeinander. In der Zweitligasaison 2007/2008 trennte man sich in Gladbach 1:1. Das Spiel in Paderborn gewannen die Fohlen mit 3:2.

Wolfsburg und Bremen treffen sich im Topspiel

Auf den berauschenden 4:1-Heimsieg gegen Bayer Leverkusen folgte am vergangenen Spieltag ein knappes 0:1 gegen Hertha BSC. Die Wölfe lieferten eigentlich ein ordentliches Spiel ab, bei dem der einzige Fehler durch Salomon Kalou umgehend bestraft wurde. Mit der neuerlichen Niederlage fiel der VfL auf den zwölften Platz zurück (fünf Punkte). Gegen die Bremer wird den Niedersachsen weiterhin Verteidiger Felipe (Durchblutungsstörung) fehlen. Ebenso passen müssen Patrick Ochs (Kreuzbandriss) und Christian Träsch (Aufbautraining). Mit seiner Einwechslung in der 69. Minute gegen Berlin feierte Ivan Perisic nach überstandener Schulterverletzung sein Comeback und ist somit auch gegen Werder eine Option für die Offensive. Die Heimbilanz der Wölfe gegen den SVW sieht nicht allzu rosig aus. Im Schnitt verliert der VfL fast jedes zweite Heimspiel gegen Werder (21 Heimspiele, 10 Niederlagen). Das Heimspiel in der vergangenen Saison gewannen die Wölfe 3:0, somit wären diese Saison wieder die Bremer an der Reihe.

Die derzeit noch sieglosen Werderaner reisen nur bedingt optimistisch in die 197 Kilometer entfernte Volkswagen Arena. Eine schwache zweite Halbzeit war ausschlaggebend dafür, dass die Hansestädter Schalke zuhause mit 0:3 unterlagen. Derzeit steht die Mannschaft von Robin Dutt nur auf dem Relegationsplatz. Mit bisher drei Punkten sind nur der VfB Stuttgart und der HSV (beide zwei) schlechter gestartet. Zudem kassierte man mit 13 Gegentreffern bislang mehr, als jeder andere Verein zu diesem Zeitpunkt. Definitiv verpassen wird das Heimspiel gegen den VfL Philipp Bargfrede, der nach seiner Knieoperation noch nicht ganz fit ist. Auch Theodor Gebre Selassie (Knochenödem) wird Robin Dutt nicht zur Verfügung stehen. Die Bilanz könnte den Bremern Aufwind verleihen. Von den letzten 15 Heimspielen gegen Bremen konnte der VfL nur fünf gewinnen. Zudem trafen die Bremer während den Auftritten 23-mal ins Netz der Hausherren.