Alemannia Aachen: Den "freien Fall" auch sportlich stoppen

Die Wehmut in der Stimme von Reiner Plaßhenrich ist nur schwer zu überhören, wenn der ehemalige Kapitän und jetzige Co-Trainer von Alemannia Aachen über die aktuelle Situation beim West-Regionalligisten spricht. "Ehrlich gesagt, tut es schon etwas weh. Unsere letzte Saison in der Bundesliga liegt schließlich erst sechs Jahre zurück. Solche Bilder nimmst du für immer mit. Wie schnell es dann für den Verein bergab ging, ist schon sehr bitter", sagt der 37-Jährige, der für den Traditionsverein vom Tivoli einst sogar im Europapokal (2004/2005) gegen namhafte Gegner wie den FC Sevilla oder Zenit St. Petersburg gespielt hatte, im Gespräch mit dem DFB.de.

Keine zehn Jahre später kämpfen die Schwarz-Gelben, die noch immer die "Ewige Tabelle" der 2. Bundesliga anführen, erstmals in der Vereinsgeschichte gegen den Abstieg in die Fünftklassigkeit. Im schlimmsten Fall heißen die Gegner in der kommenden Saison SC Germania Erftstadt-Lechenich oder Viktoria Arnoldsweiler.

Vor wenigen Tagen jedoch durften die treuen und leidgeprüften Aachener Fans (noch immer kommen im Schnitt über 6.000 Besucher zu den Heimspielen in der 4. Liga) erst einmal kurz aufatmen - und wieder von deutlich besseren Zeiten für ihren Verein träumen.

Gläubiger-Verzicht ermöglicht einen Neuanfang

Der erfolgreiche Abschluss des Insolvenzplanverfahrens, der nach der Zustimmung durch die Gläubigerversammlung unmittelbar bevorsteht, überstrahlte auch die Auftaktniederlage nach der Winterpause gegen den Spitzenreiter SC Fortuna Köln (1:3) am zurückliegenden Wochenende. Durch den Verzicht der Gläubiger auf Forderungen in einer Höhe von insgesamt rund 69 Millionen Euro kann der Teilnehmer am DFB-Pokalfinale von 2004 ein halbes Jahr nach dem Tiefpunkt der Vereinsgeschichte nun einen Neuanfang starten.

"Die Stimmung bei der Mannschaft war nach der positiven Nachricht etwas gelöster. Doch jedem muss klar sein: Wir sind noch lange nicht über den Berg. Ein Kapitel wurde abgeschlossen. Nun müssen wir alles mobilisieren, um auch sportlich den freien Fall zu stoppen", betont ein kämpferischer Reiner Plaßhenrich, der insgesamt sechs Jahre für die Alemannia in der 1. und 2. Bundesliga gespielt hatte und seit Saisonbeginn Cheftrainer Peter Schubert als Assistent unterstützt. "Wir haben während der gesamten Zeit versucht, alle Nachrichten und Spekulationen von der Mannschaft fernzuhalten, können aber nicht in die Hinterköpfe der Spieler schauen."

Schubert: "Können es auch ohne Winterzugänge schaffen"

Nun sind die "Öcher" von ihren finanziellen Altlasten so gut wie befreit und können weiterhin in dem 2009 neu gebauten Tivoli-Stadion (Kapazität: 32.960 Plätze) spielen. Doch sportlich rangiert die vor Saisonbeginn runderneuerte Mannschaft der Schwarz-Gelben in der Liga nur drei Punkte vor der Abstiegszone. Vor dem Hintergrund der finanziellen Probleme müssen Peter Schubert und Reiner Plaßhenrich die Restrunde und das "Unternehmen Klassenverbleib" außerdem ohne personelle Verstärkungen während der Winterpause in Angriff nehmen.

"Es war abzusehen, dass wir keine Transfers tätigen können. Ich vertraue dem aktuellen Kader. Wir haben das Zeug, die nötigen Punkte zu holen. Für uns zählt jetzt nur noch, den dritten Abstieg in Folge zu verhindern", so Schubert, dessen Mannschaft nun am Samstag (ab 14 Uhr) beim SC Verl gefordert ist. Der gebürtige Ostwestfale Plaßhenrich fügt vor dem Wiedersehen mit seinem ehemaligen Verein, bei dem er einst seine Karriere gestartet hatte, kämpferisch hinzu: "Die Mannschaft muss sich nun an der ordentlichen Wintervorbereitung messen lassen."

Maubach als möglicher neuer "Alemannia-Lokführer"

Abseits des Platzes sollen am Tivoli auf der Mitgliederversammlung am 13. März die nächsten Schritte eingeleitet werden. Als neuer Präsident stellt sich dann Heinz Maubach, der seit 2010 dem Verwaltungsrat angehörte, zur Wahl. Auch der Aufsichtsrat der Aachener wird neu besetzt.



Die Wehmut in der Stimme von Reiner Plaßhenrich ist nur schwer zu überhören, wenn der ehemalige Kapitän und jetzige Co-Trainer von Alemannia Aachen über die aktuelle Situation beim West-Regionalligisten spricht. "Ehrlich gesagt, tut es schon etwas weh. Unsere letzte Saison in der Bundesliga liegt schließlich erst sechs Jahre zurück. Solche Bilder nimmst du für immer mit. Wie schnell es dann für den Verein bergab ging, ist schon sehr bitter", sagt der 37-Jährige, der für den Traditionsverein vom Tivoli einst sogar im Europapokal (2004/2005) gegen namhafte Gegner wie den FC Sevilla oder Zenit St. Petersburg gespielt hatte, im Gespräch mit dem DFB.de.

Keine zehn Jahre später kämpfen die Schwarz-Gelben, die noch immer die "Ewige Tabelle" der 2. Bundesliga anführen, erstmals in der Vereinsgeschichte gegen den Abstieg in die Fünftklassigkeit. Im schlimmsten Fall heißen die Gegner in der kommenden Saison SC Germania Erftstadt-Lechenich oder Viktoria Arnoldsweiler.

Vor wenigen Tagen jedoch durften die treuen und leidgeprüften Aachener Fans (noch immer kommen im Schnitt über 6.000 Besucher zu den Heimspielen in der 4. Liga) erst einmal kurz aufatmen - und wieder von deutlich besseren Zeiten für ihren Verein träumen.

Gläubiger-Verzicht ermöglicht einen Neuanfang

Der erfolgreiche Abschluss des Insolvenzplanverfahrens, der nach der Zustimmung durch die Gläubigerversammlung unmittelbar bevorsteht, überstrahlte auch die Auftaktniederlage nach der Winterpause gegen den Spitzenreiter SC Fortuna Köln (1:3) am zurückliegenden Wochenende. Durch den Verzicht der Gläubiger auf Forderungen in einer Höhe von insgesamt rund 69 Millionen Euro kann der Teilnehmer am DFB-Pokalfinale von 2004 ein halbes Jahr nach dem Tiefpunkt der Vereinsgeschichte nun einen Neuanfang starten.

"Die Stimmung bei der Mannschaft war nach der positiven Nachricht etwas gelöster. Doch jedem muss klar sein: Wir sind noch lange nicht über den Berg. Ein Kapitel wurde abgeschlossen. Nun müssen wir alles mobilisieren, um auch sportlich den freien Fall zu stoppen", betont ein kämpferischer Reiner Plaßhenrich, der insgesamt sechs Jahre für die Alemannia in der 1. und 2. Bundesliga gespielt hatte und seit Saisonbeginn Cheftrainer Peter Schubert als Assistent unterstützt. "Wir haben während der gesamten Zeit versucht, alle Nachrichten und Spekulationen von der Mannschaft fernzuhalten, können aber nicht in die Hinterköpfe der Spieler schauen."

Schubert: "Können es auch ohne Winterzugänge schaffen"

Nun sind die "Öcher" von ihren finanziellen Altlasten so gut wie befreit und können weiterhin in dem 2009 neu gebauten Tivoli-Stadion (Kapazität: 32.960 Plätze) spielen. Doch sportlich rangiert die vor Saisonbeginn runderneuerte Mannschaft der Schwarz-Gelben in der Liga nur drei Punkte vor der Abstiegszone. Vor dem Hintergrund der finanziellen Probleme müssen Peter Schubert und Reiner Plaßhenrich die Restrunde und das "Unternehmen Klassenverbleib" außerdem ohne personelle Verstärkungen während der Winterpause in Angriff nehmen.

"Es war abzusehen, dass wir keine Transfers tätigen können. Ich vertraue dem aktuellen Kader. Wir haben das Zeug, die nötigen Punkte zu holen. Für uns zählt jetzt nur noch, den dritten Abstieg in Folge zu verhindern", so Schubert, dessen Mannschaft nun am Samstag (ab 14 Uhr) beim SC Verl gefordert ist. Der gebürtige Ostwestfale Plaßhenrich fügt vor dem Wiedersehen mit seinem ehemaligen Verein, bei dem er einst seine Karriere gestartet hatte, kämpferisch hinzu: "Die Mannschaft muss sich nun an der ordentlichen Wintervorbereitung messen lassen."

Maubach als möglicher neuer "Alemannia-Lokführer"

Abseits des Platzes sollen am Tivoli auf der Mitgliederversammlung am 13. März die nächsten Schritte eingeleitet werden. Als neuer Präsident stellt sich dann Heinz Maubach, der seit 2010 dem Verwaltungsrat angehörte, zur Wahl. Auch der Aufsichtsrat der Aachener wird neu besetzt.

"Die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft bei der Alemannia sind gestellt, nun müssen neue Verantwortliche auf die Lokomotive und die Führung übernehmen", sagt Insolvenzverwalter Professor Dr. Rolf-Dieter Mönning, der seit November 2012 zusammen mit Sanierungs-Geschäftsführer Michael Mönig an der finanziellen Konsolidierung des Verein aus der 240.000-Einwohner-Stadt im Dreiländereck gearbeitet hatte.

"Wenig mit Zukunftsmusik beschäftigen"

Wann die Alemannia wieder höhere Ziele ins Auge fasst, kann und möchte Reiner Plaßhenrich nicht beantworten. "Ich besitze einen Vertrag bis 2015 und beschäftige mich jetzt nicht mit Zukunftsmusik. Wir haben schon mit dem Klassenverbleib eine Mammutaufgabe vor uns", bekräftigt der A-Lizenzinhaber, der seine aktive Karriere 2010 nach insgesamt sechs Knieoperationen vorzeitig beenden musste und danach zunächst als Jugendtrainer im Nachwuchsleistungszentrum der Schwarz-Gelben gearbeitet hatte.

Bei der Frage nach dem "Wie" wird der ehemalige Mittelfeldspieler, der als Kämpfernatur bekannt war, etwas konkreter und richtet den Blick noch einmal kurz auf die glorreiche Vergangenheit: "Im alten Tivoli haben wir damals schon so manche große Schlacht geschlagen. Da müssen wir wieder hinkommen und Fußball sprichwörtlich arbeiten."