Aidonis und Leweling: "Jede Sekunde hellwach sein"

Der eine Spieler sorgt für Stabilität in der Defensive, der andere für Wirbel in der Offensive. Antonis Aidonis vom VfB Stuttgart und Jamie Leweling von der SpVgg Greuther Fürth gehören zum Kader bei der U 20-Nationalmannschaft. Zum Auftakt in die Länderspielsaison 2020/2021 verlor das Team von DFB-Trainer Guido Streichsbier 1:2 gegen Dänemark, am Sonntag (ab 11 Uhr, live bei DFB-TV und RAN.DE) folgt der zweite Vergleich gegen das Nachbarland. Zuvor sprechen Aidonis und Leweling über die Erkenntnisse aus der ersten Partie, die bevorstehende EM-Quali im Oktober und ihre persönlichen Ziele.

DFB.de: Herr Leweling, Sie haben gegen Dänemark Ihr erstes Länderspieltor für Deutschland erzielt. Leider hat der Treffer nicht zum Sieg gereicht, die Dänen gewannen 2:1. 

Jamie Leweling: Wir sind gut ins Spiel reingekommen und haben eine starke erste Halbzeit abgeliefert - mit einer Einschränkung: Wir haben es verpasst, unsere weiteren Torchancen zu nutzen. Eine 1:0-Führung ist immer gefährlich. Vielleicht haben wir uns in der zweiten Halbzeit auch etwas zu sicher gefühlt, das haben die Dänen eiskalt ausgenutzt. Daraus müssen wir lernen.

DFB.de: Herr Aidonis, Sie sind Abwehrspieler und geben dem Team aus der Defensive heraus Stabilität. Wie kann man reagieren, wenn ein Spiel plötzlich zu kippen droht?

Antonis Aidonis: Wir müssen in jeder Sekunde hellwach und konzentriert sein. Das Problem war aus meiner Sicht, dass wir ab der 60. Minute zu viele Spielanteile abgegeben haben. Wir waren nicht mehr so dominant wie in der ersten Halbzeit und haben den Dänen zu viel Raum gegeben.

DFB.de: Obwohl seit knapp zehn Monaten kein U-Länderspiel mehr stattfand, hat das Zusammenspiel von Beginn an gut funktioniert. Hat Sie das überrascht?

Aidonis: Nicht unbedingt, wir hatten zuvor einige Trainingseinheiten, die wir gut genutzt haben. Hinzu kommt, dass wir die grundsätzlichen Spielprinzipien beim DFB kennen. Das hilft natürlich und schafft eine gewisse Orientierung. Vor allem, wenn man dann doch etwas länger nicht zusammen auf dem Platz stand.

Leweling: Außerdem sind eigentlich alle Spieler bei uns in der Lage, schnell umzuschalten von Vereins- auf DFB-Ebene. Wir hatten richtig Bock, endlich mal wieder ein Länderspiel für Deutschland zu absolvieren, das macht dann auch nochmal ein paar Prozent aus. Auch bei uns in der Offensivreihe hat es schnell harmoniert, obwohl wir in der Konstellation noch nie zusammen angetreten sind: Wir sind den Gegner gut angelaufen, das Mittelfeld hat nachgeschoben und auch die eine oder andere Umschaltsituation war wirklich okay. Natürlich ist überall noch ordentlich Luft nach oben, aber wir können aus spielerischer Sicht auf diesen Auftakt aufbauen.

DFB.de: Die aktuellen Länderspiele gegen Dänemark dienen auch als Test für die nachzuholende U 19-EM-Quaifikation im Oktober. Welche Erkenntnisse können Sie mitnehmen?

Leweling: Tore machen, nie nachlassen, frühzeitig den Deckel draufmachen - das ist aus meiner Sicht die allerwichtigste Erkenntnis. Wir werden auch in der EM-Quali auf Gegner treffen, die eher defensiv agieren.

Aidonis: Umso wichtiger wird es auch sein, dass wir eine gute Konterabsicherung haben und dem Gegner quasi keine großen Umschaltmomente zugestehen. Wir müssen dies gemeinsam schaffen, zur Not den Ball auch einfach mal etwas unkonventionell klären - Hauptsache, die Gefahr ist gebannt und wir können uns anschließend sortieren. Im Spiel gegen Dänemark war übrigens ideal, dass wir frühzeitig in Führung gegangen sind. Insofern können wir positiv die Art und Weise mitnehmen, wie wir in die Partie reingekommen sind. Allerdings müssen wir dies über 90 Minuten durchziehen.

DFB.de: Herr Leweling, Herr Aidonis, was würden Sie als die größte Stärke des jeweils anderen auf dem Platz herausstellen?

Leweling: Da muss ich nicht lange überlegen: Tonis Aufbauspiel ist sehr gut. Das habe ich auch im Spiel gemerkt, wie er die Bälle von hinten herauspassen und auch mal mehrere Gegner bis zu uns in die Angriffsreihe überspielen kann. Das ist echt eine Stärke von ihm.

Aidonis: Danke, danke, (lacht) jetzt muss ich mich revanchieren. Jamie weiß, auch unter Druck den Ball zu behaupten, kann enge Situationen auflösen und hat natürlich im Eins-gegen-Eins seine Stärken.

DFB.de: In Ihrem Alter geht es nun darum, sich im Profikader zu etablieren und Spielpraxis zu sammeln. Was haben Sie sich persönlich für die Saison 2020/2021 vorgenommen?

Aidonis: Ich bin seit dieser Saison fester Bestandteil des Profiteams beim VfB Stuttgart und trainiere komplett bei der ersten Mannschaft mit. Das ist für mich ein riesiger Ansporn, mich schnell an das Niveau anzupassen und mich dort auch festzusetzen. Meine Spielpraxis hole ich mir derzeit in der zweiten Mannschaft des VfB, die in der Regionalliga antritt. Perspektivisch will ich auf jeden Fall weitere Einsätze bei den Profis in der Bundesliga sammeln, nachdem ich in der Saison 2018/2019 schon mal bei zwei Spielen mitmischen durfte.

Leweling: Bei mir ist es so, dass ich unbedingt an die vergangene Saison anknüpfen möchte. Ich kam 2019/2020 bei Greuther Fürth zu 22 Einsätzen in der 2. Bundesliga. Das war für meine erste Spielzeit bei den Pros richtig gut - nun geht es darum, dies zu bestätigen und es als Ansporn zu nehmen, dass noch mehr Einsätze dazukommen. Für uns junge Spieler ist es das Wichtigste, dass wir Erfahrung sammeln und uns voll reinhauen.

[rz/jf]

Der eine Spieler sorgt für Stabilität in der Defensive, der andere für Wirbel in der Offensive. Antonis Aidonis vom VfB Stuttgart und Jamie Leweling von der SpVgg Greuther Fürth gehören zum Kader bei der U 20-Nationalmannschaft. Zum Auftakt in die Länderspielsaison 2020/2021 verlor das Team von DFB-Trainer Guido Streichsbier 1:2 gegen Dänemark, am Sonntag (ab 11 Uhr, live bei DFB-TV und RAN.DE) folgt der zweite Vergleich gegen das Nachbarland. Zuvor sprechen Aidonis und Leweling über die Erkenntnisse aus der ersten Partie, die bevorstehende EM-Quali im Oktober und ihre persönlichen Ziele.

DFB.de: Herr Leweling, Sie haben gegen Dänemark Ihr erstes Länderspieltor für Deutschland erzielt. Leider hat der Treffer nicht zum Sieg gereicht, die Dänen gewannen 2:1. 

Jamie Leweling: Wir sind gut ins Spiel reingekommen und haben eine starke erste Halbzeit abgeliefert - mit einer Einschränkung: Wir haben es verpasst, unsere weiteren Torchancen zu nutzen. Eine 1:0-Führung ist immer gefährlich. Vielleicht haben wir uns in der zweiten Halbzeit auch etwas zu sicher gefühlt, das haben die Dänen eiskalt ausgenutzt. Daraus müssen wir lernen.

DFB.de: Herr Aidonis, Sie sind Abwehrspieler und geben dem Team aus der Defensive heraus Stabilität. Wie kann man reagieren, wenn ein Spiel plötzlich zu kippen droht?

Antonis Aidonis: Wir müssen in jeder Sekunde hellwach und konzentriert sein. Das Problem war aus meiner Sicht, dass wir ab der 60. Minute zu viele Spielanteile abgegeben haben. Wir waren nicht mehr so dominant wie in der ersten Halbzeit und haben den Dänen zu viel Raum gegeben.

DFB.de: Obwohl seit knapp zehn Monaten kein U-Länderspiel mehr stattfand, hat das Zusammenspiel von Beginn an gut funktioniert. Hat Sie das überrascht?

Aidonis: Nicht unbedingt, wir hatten zuvor einige Trainingseinheiten, die wir gut genutzt haben. Hinzu kommt, dass wir die grundsätzlichen Spielprinzipien beim DFB kennen. Das hilft natürlich und schafft eine gewisse Orientierung. Vor allem, wenn man dann doch etwas länger nicht zusammen auf dem Platz stand.

Leweling: Außerdem sind eigentlich alle Spieler bei uns in der Lage, schnell umzuschalten von Vereins- auf DFB-Ebene. Wir hatten richtig Bock, endlich mal wieder ein Länderspiel für Deutschland zu absolvieren, das macht dann auch nochmal ein paar Prozent aus. Auch bei uns in der Offensivreihe hat es schnell harmoniert, obwohl wir in der Konstellation noch nie zusammen angetreten sind: Wir sind den Gegner gut angelaufen, das Mittelfeld hat nachgeschoben und auch die eine oder andere Umschaltsituation war wirklich okay. Natürlich ist überall noch ordentlich Luft nach oben, aber wir können aus spielerischer Sicht auf diesen Auftakt aufbauen.

DFB.de: Die aktuellen Länderspiele gegen Dänemark dienen auch als Test für die nachzuholende U 19-EM-Quaifikation im Oktober. Welche Erkenntnisse können Sie mitnehmen?

Leweling: Tore machen, nie nachlassen, frühzeitig den Deckel draufmachen - das ist aus meiner Sicht die allerwichtigste Erkenntnis. Wir werden auch in der EM-Quali auf Gegner treffen, die eher defensiv agieren.

Aidonis: Umso wichtiger wird es auch sein, dass wir eine gute Konterabsicherung haben und dem Gegner quasi keine großen Umschaltmomente zugestehen. Wir müssen dies gemeinsam schaffen, zur Not den Ball auch einfach mal etwas unkonventionell klären - Hauptsache, die Gefahr ist gebannt und wir können uns anschließend sortieren. Im Spiel gegen Dänemark war übrigens ideal, dass wir frühzeitig in Führung gegangen sind. Insofern können wir positiv die Art und Weise mitnehmen, wie wir in die Partie reingekommen sind. Allerdings müssen wir dies über 90 Minuten durchziehen.

DFB.de: Herr Leweling, Herr Aidonis, was würden Sie als die größte Stärke des jeweils anderen auf dem Platz herausstellen?

Leweling: Da muss ich nicht lange überlegen: Tonis Aufbauspiel ist sehr gut. Das habe ich auch im Spiel gemerkt, wie er die Bälle von hinten herauspassen und auch mal mehrere Gegner bis zu uns in die Angriffsreihe überspielen kann. Das ist echt eine Stärke von ihm.

Aidonis: Danke, danke, (lacht) jetzt muss ich mich revanchieren. Jamie weiß, auch unter Druck den Ball zu behaupten, kann enge Situationen auflösen und hat natürlich im Eins-gegen-Eins seine Stärken.

DFB.de: In Ihrem Alter geht es nun darum, sich im Profikader zu etablieren und Spielpraxis zu sammeln. Was haben Sie sich persönlich für die Saison 2020/2021 vorgenommen?

Aidonis: Ich bin seit dieser Saison fester Bestandteil des Profiteams beim VfB Stuttgart und trainiere komplett bei der ersten Mannschaft mit. Das ist für mich ein riesiger Ansporn, mich schnell an das Niveau anzupassen und mich dort auch festzusetzen. Meine Spielpraxis hole ich mir derzeit in der zweiten Mannschaft des VfB, die in der Regionalliga antritt. Perspektivisch will ich auf jeden Fall weitere Einsätze bei den Profis in der Bundesliga sammeln, nachdem ich in der Saison 2018/2019 schon mal bei zwei Spielen mitmischen durfte.

Leweling: Bei mir ist es so, dass ich unbedingt an die vergangene Saison anknüpfen möchte. Ich kam 2019/2020 bei Greuther Fürth zu 22 Einsätzen in der 2. Bundesliga. Das war für meine erste Spielzeit bei den Pros richtig gut - nun geht es darum, dies zu bestätigen und es als Ansporn zu nehmen, dass noch mehr Einsätze dazukommen. Für uns junge Spieler ist es das Wichtigste, dass wir Erfahrung sammeln und uns voll reinhauen.

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