Adler: "Habe jede Sekunde genossen"

In der Folge konnte er sich aber mehrmals auszeichnen. "Er hat vier schwierige Bälle entschärft, viel Ruhe ausgestrahlt und seine Sache sehr gut gemacht", sagte Kapitän Michael Ballack über den 19. Neuling in der Ära Löw. Heiko Westermann sprach von einem "Supereinstand" und Bastian Schweinsteiger ging noch weiter ins Detail: "Er hat nicht nur mit einer unglaublichen Sicherheit viele Bälle abgefangen, sondern auch hervorragend mitgespielt. Seine guten Abschläge kann man prima verarbeiten. Es ist gut, wenn man so einen Torwart hinter sich hat."

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Nach dem Abpfiff wurde Rene Adler von seinen Mitspielern fast erdrückt. Als erster gratulierte Per Mertesacker, dann fiel die ganze Meute über den 23 Jahre alten Schlussmann her. Auch Bundestorwarttrainer Andreas Köpke eilte auf den Rasen des Dortmunder Stadions, um seinem Schützling unter den ohrenbetäubenden Jubelarien der Zuschauer zu seinem tollen Einstand im Tor der deutschen Nationalmannschaft zu gratulieren.

"Er hat super gehalten", meinte der Europameister von 1996 nach dem 2:1 (2:0) der DFB-Auswahl im WM-Qualifikationsspiel gegen Russland. Adler selbst war nach seiner bestandenen Feuertaufe einfach nur erleichtert.

Adler: "Jede Sekunde genossen"

"Ich bin überglücklich und habe jede Sekunde in diesem Fußball-Tempel genossen. Am wichtigsten war aber, dass wir gewonnen haben", meinte der Keeper von Bayer Leverkusen, der den für ihn ungewohnten Interview-Marathon nach dem Spiel ebenso souverän meisterte wie zuvor die vielen brenzligen Situationen im Spiel.

Nach der Ankunft im Düsseldorfer Mannschaftshotel durfte sich Adler dann noch über unzählige Glückwunsch-SMS freuen. Nicht nur seine Eltern Kerstin und Jens, Bruder Rico und Freundin Jule, sondern auch sein Konkurrent Robert Enke gratulierten dem gebürtigen Leipziger zu seiner tadellosen Leistung. Adler war erst am vergangenen Donnerstag durch einen Kahnbeinbruch bei Enke zur Nummer eins im deutschen Tor aufgestiegen.

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"Jetzt bin ich Nationalspieler, das kann mir keiner mehr nehmen", meinte der Held des Abends, der als Nummer drei bei der EURO bereits Nationalmannschafts-Luft geschnuppert hatte. Der Einsatz im Spitzenspiel gegen Russland sei aber noch eine ganz andere Hausnummer gewesen.

"Ich war total angespannt und habe versucht, die Anspannung in Konzentration umzumünzen. Das hat ganz gut geklappt", meinte Adler, der von seinen Kollegen und auch Joachim Löw mit Lob überschüttet wurde.

Der Bundestrainer betonte, dass Adler "unglaublich ruhig, gelassen und souverän" agiert habe und dadurch "viel Sicherheit" ausgestrahlt habe. Am Gegentor von Andrej Arschawin sei er schuldlos gewesen. "Das war eine unglückliche Situation", kommentierte Adler die Szene aus der 51. Minute, als er erstmals im DFB-Trikot hinter sich greifen musste.

In der Folge konnte er sich aber mehrmals auszeichnen. "Er hat vier schwierige Bälle entschärft, viel Ruhe ausgestrahlt und seine Sache sehr gut gemacht", sagte Kapitän Michael Ballack über den 19. Neuling in der Ära Löw. Heiko Westermann sprach von einem "Supereinstand" und Bastian Schweinsteiger ging noch weiter ins Detail: "Er hat nicht nur mit einer unglaublichen Sicherheit viele Bälle abgefangen, sondern auch hervorragend mitgespielt. Seine guten Abschläge kann man prima verarbeiten. Es ist gut, wenn man so einen Torwart hinter sich hat."