Abstiegskampf: Nürnberg gegen VfB, HSV gegen Freiburg

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Die Fortsetzung des 27. Spieltag der Bundesliga steht im Zeichen des Kampfes um den Klassenverbleib. In den Duellen 1. FC Nürnberg gegen VfB Stuttgart und Hamburger SV gegen SC Freiburg heute (ab 20 Uhr, live auf Sky) treffen sich gleich vier Kandidaten in direkten Duellen. Ebenfalls noch nicht komplett aus dem Schneider sind die Frankfurter Eintracht, die Borussia Mönchengladbach empfängt, und Hannover 96, das zu 1899 Hoffenheim reist. Einen Weg aus dem Leistungsloch sucht Bayer Leverkusen - dieses Mal beim FC Augsburg.

Die Erleichterung in Nürnberg schien mit Händen greifbar, als dem "Club" zum Auftakt der Rückrunde nicht nur der erste Saisondreier gelang, sondern an den folgenden vier Spieltagen die Siege zwei, drei und vier folgten und sich das Team von den Abstiegsrängen leicht distanzierte. Schnee von gestern! Vier Spiele und vier Niederlagen später (u.a. gegen die Konkurrenz aus Bremen, Hamburg und Frankfurt) sind die Franken wieder mittendrin im Schlamassel - auf Platz 17.

"Wer Angst hat, steigt ab", stellte FCN-Trainer Gertjan Verbeek nach dem enttäuschenden 2:5 gegen die Eintracht am Sonntag fest, "wir müssen probieren, das Vertrauen zurückzubekommen und gegen Stuttgart drei Punkte holen." Timothy Chandler (Außenmeniskusriss) fällt ebenso aus wie Ondrej Petrák (Gehirnerschütterung und Nasenbeinbruch), Per Nilsson (Muskelfaserriss) ist für Mittwoch ebenfalls kein Thema, Javier Pinola handelte sich eine Rote Karte wegen einer Notbremse ein. Keine guten Vorzeichen für ein Schlüsselspiel. Die letzten beiden Heimspiele gegen die Schwaben konnte der "Club" nicht gewinnen, in Stuttgart trennte man sich zuletzt zweimal 1:1.

Dort ist nach einem 1:0-Arbeitssieg gegen den HSV die Zuversicht zurückgekehrt. Nach sieben Niederlagen zu Beginn des Kalenderjahres 2014 zeigt die Formkurve nach zuletzt zwei Unentschieden und dem Sieg wieder nach oben. Entscheidenden Anteil daran hat sicher auch Neu-Trainer Huub Stevens: "Es war aber noch zu sehen, dass die Mannschaft nach den Ergebnissen der vergangenen Partien teilweise noch etwas verunsichert war. Das ist aber ganz normal. Ich hoffe, dass dieser Sieg Selbstvertrauen gibt." Zum Verlassen der Abstiegsplätze hatte er schon einmal gereicht, bei einer Niederlage in Nürnberg würden die Gastgeber jedoch wieder am VfB vorbeiziehen.

Erst zwei Siege, dann Freiburgs liebstes Auswärtsspiel

Das könnte bei einem dreifachen Punktgewinn gegen den SC Freiburg dann auch der Hamburger SV. Doch die Aufgabe für die Norddeutschen wird kniffliger als noch vor zwei Wochen angenommen, denn die Breisgauer überzeugten in den vergangenen beiden Wochen mit zwei Siegen und verschafften sich dadurch nach unten etwas Luft. Ein dritter Erfolg binnen elf Tagen wäre für die Mannschaft sogar soetwas wie ein Befreiungsschlag, aber nicht für Trainer Christian Streich: "Uns steht das Wasser weiter bis zum Hals. Wir haben noch nichts, gar nichts erreicht. Wenn wir nur einen Millimeter nachlassen, bekommen wir in Hamburg fünf Stück." Dies eilte die Freiburger noch nicht einmal bei den Bayern, wo man am 15. Februar mit 0:4 verlor...

Hamburg ist eine Reise wert - nicht nur für Touristen, auch für die Freiburger. Die letzten drei Gastspiele an der Waterkant wurden gewonnen, zweimal sogar zu Null. Diesmal muss man dort jedoch ohne die verletzten Vaclav Pilar (Außenbandriss im Sprunggelenk), Sebastian Freis (Bauchmuskelzerrung) und Mike Hanke (Patellasehnenreizung) bestehen.

Mirko Slomka hat zwar Optimismus zum HSV gebracht, Konstanz jedoch nicht. Aus fünf Spielen holte der frühere Schalker und Hannoveraner Übungsleiter zwei Siege, kassierte aber auch zwei Niederlagen. Bei sieben Punkten aus drei Heimspielen beruft sich Slomka aber vor dem nächsten Heimspiel auf die wiedergewonnene Stärke auf eigenem Platz: "Unsere letzten drei Heimspiele haben gezeigt, wie stark wir mit unseren Fans im Rücken sind." Fehlen wird dem HSV nach seiner "Ampelkarte" u.a. Freistoßspezialist Hakan Calhanoglu. Das Hinspiel gewannen die Hamburger mit 3:0, auch weil Freiburgs Torhüter Oliver Baumann einen rabenschwarzen Tag erwischte.

Gladbach wiedererstarkt nach Frankfurt

Wieder sechs Punkte Luft auf Rang 16 hat Eintracht Frankfurt nach dem Sieg in Nürnberg. Aus den letzten fünf Pflichtheimspielen sprang für die Hessen vor dem Heimauftritt gegen die wiedererstarkten Mönchengladbacher aber nur ein Dreier heraus. Und auch der Blick auf die zurückliegenden drei Versuche gegen das Team von Trainer Lucien Favre macht wenig Mut: Alle drei gingen mit einem Treffer Unterschied verloren.

Der Gast vom Niederrhein hat sein Formtief pünktlich zur englischen Woche überwunden. Der 2:1-Auswärtscoup bei Borussia Dortmund wurde am Samstag mit einem überzeugenden 3:0 gegen Hertha BSC und den Sprung zurück auf Rang fünf bestätigt. Bei zwei Punkten Rückstand auf Leverkusen ist nun sogar die Champions League bei "Fohlen"-Freunden und Fans wieder ein Thema - so schnell kann es gehen.

Duell um Sprung ins Mittelfeld

Einen großen Schritt in Richtung Tabellenmittelfeld können in Sinsheim sowohl 1899 Hoffenheim als auch Hannover 96 machen. Während der Gast aus Niedersachsen beim 0:3 gegen Dortmund zuletzt einen Rückschlag erlitt, setzten sich die Kraichgauer beim 3:2 in Leverkusen fast schon entscheidend mit neun Punkten vom ominösen Strich, der die Abstiegsränge von den Nicht-Abstiegsrängen trennt, ab. Womöglich muss Trainer Markus Gisdol weiter auf seinen Stammtorwart Koen Casteels (Infektion) verzichten.

Drei Punkte weniger hat Hannover, das zwei seiner drei Siege nach der Winterpause auf fremdem Platz einfuhr - ein Quantensprung nach null Auswärtspunkten in der gesamten Hinrunde. An Sinsheim hat "96" aber keine allzu guten Erinnerungen: Von den fünf bisherigen Aufenthalten nahmen die Hannoveraner lediglich zwei Pünktchen mit.

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Rolfes zur Bayer-Flaute: "Alle sind in der Verantwortung"

Was ist nur mit Bayer Leverkusen los? In der ersten Saisonhälfte noch Bayern-Jäger in drei Wettbewerben (vier Punkte Rückstand nach 15 Spielen in der Liga) sieht es drei Monate später unter dem Bayer-Kreuz wesentlich bescheidener aus. Aus den Pokalwettbewerben hat man sich verabschiedet und in der Liga ist nach nur sieben Punkten aus den letzten elf Spielen und Rang 15 in der Rückrundentabelle eine erneute Teilnahme an der Champions League in großer Gefahr. Selbst das am 15. Spieltag noch mehr als komfortable 15-Punkte-Polster auf Rang sieben ist auf drei Zähler zusammengeschmolzen.

"Alle sind jetzt in der Verantwortung. Der Trainer - und natürlich wir Spieler", nimmt Kapitän Simon Rolfes nach der ersten Heimniederlage gegen Hoffenheim überhaupt kein Blatt vor den Mund. Beim nur fünf Punkte schwächeren FC Augsburg soll möglichst die Wende her. Gegen die Fuggerstädter hat die "Werkself" überhaupt noch nie verloren, in der Bundesliga gelangen in Augsburg souveräne 3:1- und 4:1-Siege.

Eine Wiederholung wollen die zuletzt zweimal sieglosen Schwaben unterbinden. "Gegen Schalke haben wir zuletzt schon ganz gut gespielt", sagte der frühere Leverkusener Jan-Ingwer Callsen-Bracker der Augsburger Allgemeinen, "jetzt wollen wir endlich auch einen Großen schlagen."

[sid/bt]

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Die Fortsetzung des 27. Spieltag der Bundesliga steht im Zeichen des Kampfes um den Klassenverbleib. In den Duellen 1. FC Nürnberg gegen VfB Stuttgart und Hamburger SV gegen SC Freiburg heute (ab 20 Uhr, live auf Sky) treffen sich gleich vier Kandidaten in direkten Duellen. Ebenfalls noch nicht komplett aus dem Schneider sind die Frankfurter Eintracht, die Borussia Mönchengladbach empfängt, und Hannover 96, das zu 1899 Hoffenheim reist. Einen Weg aus dem Leistungsloch sucht Bayer Leverkusen - dieses Mal beim FC Augsburg.

Die Erleichterung in Nürnberg schien mit Händen greifbar, als dem "Club" zum Auftakt der Rückrunde nicht nur der erste Saisondreier gelang, sondern an den folgenden vier Spieltagen die Siege zwei, drei und vier folgten und sich das Team von den Abstiegsrängen leicht distanzierte. Schnee von gestern! Vier Spiele und vier Niederlagen später (u.a. gegen die Konkurrenz aus Bremen, Hamburg und Frankfurt) sind die Franken wieder mittendrin im Schlamassel - auf Platz 17.

"Wer Angst hat, steigt ab", stellte FCN-Trainer Gertjan Verbeek nach dem enttäuschenden 2:5 gegen die Eintracht am Sonntag fest, "wir müssen probieren, das Vertrauen zurückzubekommen und gegen Stuttgart drei Punkte holen." Timothy Chandler (Außenmeniskusriss) fällt ebenso aus wie Ondrej Petrák (Gehirnerschütterung und Nasenbeinbruch), Per Nilsson (Muskelfaserriss) ist für Mittwoch ebenfalls kein Thema, Javier Pinola handelte sich eine Rote Karte wegen einer Notbremse ein. Keine guten Vorzeichen für ein Schlüsselspiel. Die letzten beiden Heimspiele gegen die Schwaben konnte der "Club" nicht gewinnen, in Stuttgart trennte man sich zuletzt zweimal 1:1.

Dort ist nach einem 1:0-Arbeitssieg gegen den HSV die Zuversicht zurückgekehrt. Nach sieben Niederlagen zu Beginn des Kalenderjahres 2014 zeigt die Formkurve nach zuletzt zwei Unentschieden und dem Sieg wieder nach oben. Entscheidenden Anteil daran hat sicher auch Neu-Trainer Huub Stevens: "Es war aber noch zu sehen, dass die Mannschaft nach den Ergebnissen der vergangenen Partien teilweise noch etwas verunsichert war. Das ist aber ganz normal. Ich hoffe, dass dieser Sieg Selbstvertrauen gibt." Zum Verlassen der Abstiegsplätze hatte er schon einmal gereicht, bei einer Niederlage in Nürnberg würden die Gastgeber jedoch wieder am VfB vorbeiziehen.

Erst zwei Siege, dann Freiburgs liebstes Auswärtsspiel

Das könnte bei einem dreifachen Punktgewinn gegen den SC Freiburg dann auch der Hamburger SV. Doch die Aufgabe für die Norddeutschen wird kniffliger als noch vor zwei Wochen angenommen, denn die Breisgauer überzeugten in den vergangenen beiden Wochen mit zwei Siegen und verschafften sich dadurch nach unten etwas Luft. Ein dritter Erfolg binnen elf Tagen wäre für die Mannschaft sogar soetwas wie ein Befreiungsschlag, aber nicht für Trainer Christian Streich: "Uns steht das Wasser weiter bis zum Hals. Wir haben noch nichts, gar nichts erreicht. Wenn wir nur einen Millimeter nachlassen, bekommen wir in Hamburg fünf Stück." Dies eilte die Freiburger noch nicht einmal bei den Bayern, wo man am 15. Februar mit 0:4 verlor...

Hamburg ist eine Reise wert - nicht nur für Touristen, auch für die Freiburger. Die letzten drei Gastspiele an der Waterkant wurden gewonnen, zweimal sogar zu Null. Diesmal muss man dort jedoch ohne die verletzten Vaclav Pilar (Außenbandriss im Sprunggelenk), Sebastian Freis (Bauchmuskelzerrung) und Mike Hanke (Patellasehnenreizung) bestehen.

Mirko Slomka hat zwar Optimismus zum HSV gebracht, Konstanz jedoch nicht. Aus fünf Spielen holte der frühere Schalker und Hannoveraner Übungsleiter zwei Siege, kassierte aber auch zwei Niederlagen. Bei sieben Punkten aus drei Heimspielen beruft sich Slomka aber vor dem nächsten Heimspiel auf die wiedergewonnene Stärke auf eigenem Platz: "Unsere letzten drei Heimspiele haben gezeigt, wie stark wir mit unseren Fans im Rücken sind." Fehlen wird dem HSV nach seiner "Ampelkarte" u.a. Freistoßspezialist Hakan Calhanoglu. Das Hinspiel gewannen die Hamburger mit 3:0, auch weil Freiburgs Torhüter Oliver Baumann einen rabenschwarzen Tag erwischte.

Gladbach wiedererstarkt nach Frankfurt

Wieder sechs Punkte Luft auf Rang 16 hat Eintracht Frankfurt nach dem Sieg in Nürnberg. Aus den letzten fünf Pflichtheimspielen sprang für die Hessen vor dem Heimauftritt gegen die wiedererstarkten Mönchengladbacher aber nur ein Dreier heraus. Und auch der Blick auf die zurückliegenden drei Versuche gegen das Team von Trainer Lucien Favre macht wenig Mut: Alle drei gingen mit einem Treffer Unterschied verloren.

Der Gast vom Niederrhein hat sein Formtief pünktlich zur englischen Woche überwunden. Der 2:1-Auswärtscoup bei Borussia Dortmund wurde am Samstag mit einem überzeugenden 3:0 gegen Hertha BSC und den Sprung zurück auf Rang fünf bestätigt. Bei zwei Punkten Rückstand auf Leverkusen ist nun sogar die Champions League bei "Fohlen"-Freunden und Fans wieder ein Thema - so schnell kann es gehen.

Duell um Sprung ins Mittelfeld

Einen großen Schritt in Richtung Tabellenmittelfeld können in Sinsheim sowohl 1899 Hoffenheim als auch Hannover 96 machen. Während der Gast aus Niedersachsen beim 0:3 gegen Dortmund zuletzt einen Rückschlag erlitt, setzten sich die Kraichgauer beim 3:2 in Leverkusen fast schon entscheidend mit neun Punkten vom ominösen Strich, der die Abstiegsränge von den Nicht-Abstiegsrängen trennt, ab. Womöglich muss Trainer Markus Gisdol weiter auf seinen Stammtorwart Koen Casteels (Infektion) verzichten.

Drei Punkte weniger hat Hannover, das zwei seiner drei Siege nach der Winterpause auf fremdem Platz einfuhr - ein Quantensprung nach null Auswärtspunkten in der gesamten Hinrunde. An Sinsheim hat "96" aber keine allzu guten Erinnerungen: Von den fünf bisherigen Aufenthalten nahmen die Hannoveraner lediglich zwei Pünktchen mit.

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Rolfes zur Bayer-Flaute: "Alle sind in der Verantwortung"

Was ist nur mit Bayer Leverkusen los? In der ersten Saisonhälfte noch Bayern-Jäger in drei Wettbewerben (vier Punkte Rückstand nach 15 Spielen in der Liga) sieht es drei Monate später unter dem Bayer-Kreuz wesentlich bescheidener aus. Aus den Pokalwettbewerben hat man sich verabschiedet und in der Liga ist nach nur sieben Punkten aus den letzten elf Spielen und Rang 15 in der Rückrundentabelle eine erneute Teilnahme an der Champions League in großer Gefahr. Selbst das am 15. Spieltag noch mehr als komfortable 15-Punkte-Polster auf Rang sieben ist auf drei Zähler zusammengeschmolzen.

"Alle sind jetzt in der Verantwortung. Der Trainer - und natürlich wir Spieler", nimmt Kapitän Simon Rolfes nach der ersten Heimniederlage gegen Hoffenheim überhaupt kein Blatt vor den Mund. Beim nur fünf Punkte schwächeren FC Augsburg soll möglichst die Wende her. Gegen die Fuggerstädter hat die "Werkself" überhaupt noch nie verloren, in der Bundesliga gelangen in Augsburg souveräne 3:1- und 4:1-Siege.

Eine Wiederholung wollen die zuletzt zweimal sieglosen Schwaben unterbinden. "Gegen Schalke haben wir zuletzt schon ganz gut gespielt", sagte der frühere Leverkusener Jan-Ingwer Callsen-Bracker der Augsburger Allgemeinen, "jetzt wollen wir endlich auch einen Großen schlagen."