Abstiegskampf in Bremen: Werder gegen VfB im Faktencheck

STRAFSTÖSSE: In dieser Saison zeigten die Schiedsrichter im Weserstadion bereits achtmal auf den Punkt. Sechsmal durfte dann ein Bremer Spieler zum Strafstoß antreten – zweimal ein Spieler der Gastmannschaft. Insgesamt bekamen die Hanseaten in dieser Spielzeit bereits neun Strafstöße zugesprochen, auch hier sind sie Spitzenreiter. Erfolgreichster Schütze ist Claudio Pizarro, der bisher in fünf seiner sechs Versuche vom Punkt erfolgreich war. Am vergangenen Spieltag scheiterte das Bremer Urgestein jedoch an Hamburgs Torhüter Jaroslav Drobny.

VORBEREITUNG: Wie ernst die VfB-Verantwortlichen das Duell nehmen, zeigt das kurzfristig einberufene Trainingslager auf Mallorca, wo sich die Schwaben von Mittwoch bis Freitag intensiv auf die Partie vorbereiteten. "Wir wollen die Kräfte bündeln, die Sinne schärfen und einen guten Geist für das Bremen-Spiel entwickeln", begründete Sportvorstand Robin Dutt den Ausflug auf die Balearen. Gute Erinnerungen hat der VfB an das Trainingslager in der Türkei vor dem Rückrundenauftakt. Die Süddeutschen starteten im Anschluss mit vier Siegen in Serie ins neue Jahr.

ZAHLENSPIELE: Claudio Pizarro bestreitet gegen den VfB sein 250. Pflichtspiel für Werder Bremen. Der erfolgreichste ausländische Torjäger der Bundesliga erzielte für die Hanseaten bereits 102 Treffer und ist auch in dieser Saison mit seinen 37 Jahren mit 13 Toren bester Schütze in seinem Verein. Besondere Vorsicht ist bei Bremer Standards geboten: In der Rückrunde erzielte Werder bereits zwölf Treffer nach einem ruhenden Ball. Der VfB liegt in dieser Statistik mit zehn Toren auf Rang drei. Möglichst pünktlich sollten die Besucher im Stadion sein: Beide Mannschaften verschliefen in dieser Saison bereits mehrfach die Anfangsphase und fingen sich in den ersten 15 Minuten jeweils zehn Tore. Verliert Bremen auch gegen Stuttgart, wäre dies die achte Heimniederlage - häufiger verlor Bremen noch nie vor eigenem Publikum in einer Saison.

PERSONALIEN: Stuttgarts Sportdirektor Dutt wurde im Oktober 2014 als Trainer von Werder Bremen freigestellt, nachdem er in den ersten neun Saisonspielen ohne Sieg geblieben war. Seit Anfang 2015 leitet er nun die Geschicke beim VfB. Beide Trainer können nahezu ihre beste Elf aufbieten. Skripnik muss lediglich auf die beiden Langzeitverletzten Aron Jóhannsson (Leiste) und Philipp Bargfrede (Meniskus) verzichten. Bei Stuttgart fehlt der defensive Mittelfeldspieler Serey Dié. Der Ivorer laboriert immer noch an einer Adduktorenverletzung und wird in dieser Saison seiner Mannschaft in den entscheidenden Spielen nicht mehr helfen können. Dasselbe gilt für Stürmer Daniel Ginczek, dessen Kreuzbandriss voraussichtlich erst Mitte August ausgeheilt sein wird. Rechtsverteidiger Kevin Großkreuz trat die Reise ins dreitägige Trainingslager nach Mallorca zwar an, nach seinem Muskelbündelriss kommt ein Einsatz gegen Bremen allerdings noch nicht in Frage. Fit ist hingegen Stuttgarts U 21-Nationalspieler Timo Werner, der seit sechs Spielen auf einen Treffer wartet. Gegen Bremen wäre nun eine gute Gelegenheit das Trefferkonto (bisher sechs Tore) auszubauen. Es könnten die wichtigsten Treffer seiner noch jungen Karriere sein.

STIMMEN: Nach der 0:3-Heimniederlage gegen Borussia Dortmund am vergangenen Samstag stellte Sportvorstand Dutt direkt klar, dass das Augenmerk allein dem Abstiegsduell mit Werder Bremen gilt: "Mich interessiert nur nächste Woche, jetzt gilt es alle Energien zu bündeln und diese nächste Aufgabe in Bremen im Kopf haben." Christian Gentner glaubt, dass es "mental eine ganz brutale Nummer" wird. Der von den Stuttgart-Fans angekündigte Boykott aufgrund des Montagsspiels macht dem VfB-Kapitän hingegen wenig Sorgen: "Wir sind diejenigen, die es auf die richtige Seite ziehen können." Auch Bremens Innenverteidiger Papy Djilobodji, der sich nach der Niederlage gegen den HSV selbstkritisch zeigte, betont im Vorfeld, wie wichtig das Match gegen den VfB ist. Für einen Sieg sei besonders Einsatz und Leidenschaft gefragt: "Wir müssen höher springen, schneller laufen und härter in die Zweikämpfe gehen."

Der 32. Spieltag

Freitag

FC Augsburg - 1. FC Köln 0:0

Samstag

Bayern München - Borussia Mönchengladbach 1:1
Borussia Dortmund - VfL Wolfsburg 5:1
Hannover 96 - FC Schalke 04 1:3
1899 Hoffenheim - FC Ingolstadt 2:1
1. FSV Mainz 05 - Hamburger SV 0:0
SV Darmstadt 98 - Eintracht Frankfurt 1:2
Bayer 04 Leverkusen - Hertha BSC 2:1

Montag (ab 20.15 Uhr, live auf Sky)

SV Werder Bremen - VfB Stuttgart

[sid/hm]


Abstiegskrimi zum Ende des 32. Spieltags in der Bundesliga: Im ersten Montagsspiel seit über 16 Jahren empfängt der als 17. stark abstiegsbedrohte SV Werder Bremen heute (ab 20.15 Uhr, live auf Sky) im heimischen Weserstadion den nur zwei Tabellenplätze besser stehenden VfB Stuttgart. Mit einem Heimsieg würde Werder in der Tabelle an den Schwaben vorbeiziehen. Es ist das 100. Bundesligaduell zwischen Bremen und Stuttgart, beide Teams mussten erst einmal den Gang in die 2. Bundesliga antreten. In die Relegation mussten sie noch nie. DFB.de macht den Faktencheck.

DIE AUSGANGSLAGE: Werder Bremen hat aus den letzten sechs Spielen gerade mal vier Punkte mitgenommen. Zuletzt mussten die Hanseaten ausgerechnet beim Rivalen aus Hamburg ein 1:2 hinnehmen und verpassten so die Gelegenheit, den Relegationsrang an Stuttgart abzugeben. Besonders ärgerlich aus Bremer Sicht: Zum ersten Mal seit der Saison 1967/1968 gingen beide Saisonspiele gegen den HSV verloren. Als Tabellen-17. weist die Mannschaft von Trainer Viktor Skripnik mit 31 Punkten nach 31 Spieltagen die schlechteste Bilanz in der Vereinsgeschichte auf. Zudem punktete Eintracht Frankfurt zuletzt beim 2:1 in Darmstadt und zog damit an den Norddeutschen vorbei auf Platz 16.

Ähnlich tief in der Krise steckt der VfB Stuttgart: Nach einem sehr guten Start in die Rückrunde holten die Schwaben aus den vergangenen sechs Spielen nur zwei von möglichen 18 Punkten – kein Team ist in der Liga schon länger sieglos. Der letzte Auswärtssieg datiert vom 6. Februar, als der VfB die Frankfurter Eintracht mit 4:2 bezwang. Nach zuletzt drei Niederlagen in Folge wurde das Team von Trainer Jürgen Kramny auf Tabellenplatz 15 durchgereicht und hat nur noch zwei Zähler Vorsprung auf Bremen. Um den ersten Abstieg in die zweite Liga seit 41 Jahren zu vermeiden, muss Stuttgart also dringend gewinnen. Die Partie ist für beide Vereine richtungsweisend für den Ausgang der Saison.

DIE BILANZ: Der letzte Sieg der Stuttgarter an der Weser datiert vom 16. September 2006. Nationalspieler Mario Gomez avancierte damals mit zwei Torvorlagen und dem 3:2-Siegtreffer kurz vor dem Abpfiff zum Matchwinner. In den letzten fünf Aufeinandertreffen ging Bremen nur einmal als Sieger vom Platz. Dreimal trennten sich die Teams 1:1. Das gleiche Ergebnis gab es auch im Hinspiel dieser Saison am 6. Dezember 2015.

TORGARANTIE: Wenn Bremen und Stuttgart aufeinandertreffen, treffen auch die schwächsten Abwehrreihen der Liga aufeinander. Beide Teams mussten in dieser Saison bereits 63 Gegentore hinnehmen. Zudem zeigen sich die Offensivreihen beider Teams durchaus treffsicher: Im unteren Tabellendrittel hat kein Team öfter getroffen als Bremen (43 Tore) und Stuttgart (46). Der VfB ist zudem die Mannschaft, gegen die Bremen mit 104 Treffern die meisten Tore überhaupt schoss.

VORGESCHMACK AUF LIGA ZWEI? Der Montagabend war bisher den Topspielen der 2. Bundesliga vorbehalten und könnte den beiden Teams im Abstiegsfall in der kommenden Saison häufiger blühen. Der spielfreie Tag am 1. Mai im Profifußball macht's aber möglich, dass beide Mannschaften schon in diesem Jahr in der Bundesliga in den Genuss des ungewöhnlichen Spieltermins kommen. Eine komplette Ausnahme ist Bundesliga-Fußball am Montag jedoch nicht. Zuvor rollte bereits an 15 Montagen der Ball - zumeist am Ostermontag.

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STRAFSTÖSSE: In dieser Saison zeigten die Schiedsrichter im Weserstadion bereits achtmal auf den Punkt. Sechsmal durfte dann ein Bremer Spieler zum Strafstoß antreten – zweimal ein Spieler der Gastmannschaft. Insgesamt bekamen die Hanseaten in dieser Spielzeit bereits neun Strafstöße zugesprochen, auch hier sind sie Spitzenreiter. Erfolgreichster Schütze ist Claudio Pizarro, der bisher in fünf seiner sechs Versuche vom Punkt erfolgreich war. Am vergangenen Spieltag scheiterte das Bremer Urgestein jedoch an Hamburgs Torhüter Jaroslav Drobny.

VORBEREITUNG: Wie ernst die VfB-Verantwortlichen das Duell nehmen, zeigt das kurzfristig einberufene Trainingslager auf Mallorca, wo sich die Schwaben von Mittwoch bis Freitag intensiv auf die Partie vorbereiteten. "Wir wollen die Kräfte bündeln, die Sinne schärfen und einen guten Geist für das Bremen-Spiel entwickeln", begründete Sportvorstand Robin Dutt den Ausflug auf die Balearen. Gute Erinnerungen hat der VfB an das Trainingslager in der Türkei vor dem Rückrundenauftakt. Die Süddeutschen starteten im Anschluss mit vier Siegen in Serie ins neue Jahr.

ZAHLENSPIELE: Claudio Pizarro bestreitet gegen den VfB sein 250. Pflichtspiel für Werder Bremen. Der erfolgreichste ausländische Torjäger der Bundesliga erzielte für die Hanseaten bereits 102 Treffer und ist auch in dieser Saison mit seinen 37 Jahren mit 13 Toren bester Schütze in seinem Verein. Besondere Vorsicht ist bei Bremer Standards geboten: In der Rückrunde erzielte Werder bereits zwölf Treffer nach einem ruhenden Ball. Der VfB liegt in dieser Statistik mit zehn Toren auf Rang drei. Möglichst pünktlich sollten die Besucher im Stadion sein: Beide Mannschaften verschliefen in dieser Saison bereits mehrfach die Anfangsphase und fingen sich in den ersten 15 Minuten jeweils zehn Tore. Verliert Bremen auch gegen Stuttgart, wäre dies die achte Heimniederlage - häufiger verlor Bremen noch nie vor eigenem Publikum in einer Saison.

PERSONALIEN: Stuttgarts Sportdirektor Dutt wurde im Oktober 2014 als Trainer von Werder Bremen freigestellt, nachdem er in den ersten neun Saisonspielen ohne Sieg geblieben war. Seit Anfang 2015 leitet er nun die Geschicke beim VfB. Beide Trainer können nahezu ihre beste Elf aufbieten. Skripnik muss lediglich auf die beiden Langzeitverletzten Aron Jóhannsson (Leiste) und Philipp Bargfrede (Meniskus) verzichten. Bei Stuttgart fehlt der defensive Mittelfeldspieler Serey Dié. Der Ivorer laboriert immer noch an einer Adduktorenverletzung und wird in dieser Saison seiner Mannschaft in den entscheidenden Spielen nicht mehr helfen können. Dasselbe gilt für Stürmer Daniel Ginczek, dessen Kreuzbandriss voraussichtlich erst Mitte August ausgeheilt sein wird. Rechtsverteidiger Kevin Großkreuz trat die Reise ins dreitägige Trainingslager nach Mallorca zwar an, nach seinem Muskelbündelriss kommt ein Einsatz gegen Bremen allerdings noch nicht in Frage. Fit ist hingegen Stuttgarts U 21-Nationalspieler Timo Werner, der seit sechs Spielen auf einen Treffer wartet. Gegen Bremen wäre nun eine gute Gelegenheit das Trefferkonto (bisher sechs Tore) auszubauen. Es könnten die wichtigsten Treffer seiner noch jungen Karriere sein.

STIMMEN: Nach der 0:3-Heimniederlage gegen Borussia Dortmund am vergangenen Samstag stellte Sportvorstand Dutt direkt klar, dass das Augenmerk allein dem Abstiegsduell mit Werder Bremen gilt: "Mich interessiert nur nächste Woche, jetzt gilt es alle Energien zu bündeln und diese nächste Aufgabe in Bremen im Kopf haben." Christian Gentner glaubt, dass es "mental eine ganz brutale Nummer" wird. Der von den Stuttgart-Fans angekündigte Boykott aufgrund des Montagsspiels macht dem VfB-Kapitän hingegen wenig Sorgen: "Wir sind diejenigen, die es auf die richtige Seite ziehen können." Auch Bremens Innenverteidiger Papy Djilobodji, der sich nach der Niederlage gegen den HSV selbstkritisch zeigte, betont im Vorfeld, wie wichtig das Match gegen den VfB ist. Für einen Sieg sei besonders Einsatz und Leidenschaft gefragt: "Wir müssen höher springen, schneller laufen und härter in die Zweikämpfe gehen."

Der 32. Spieltag

Freitag

FC Augsburg - 1. FC Köln 0:0

Samstag

Bayern München - Borussia Mönchengladbach 1:1
Borussia Dortmund - VfL Wolfsburg 5:1
Hannover 96 - FC Schalke 04 1:3
1899 Hoffenheim - FC Ingolstadt 2:1
1. FSV Mainz 05 - Hamburger SV 0:0
SV Darmstadt 98 - Eintracht Frankfurt 1:2
Bayer 04 Leverkusen - Hertha BSC 2:1

Montag (ab 20.15 Uhr, live auf Sky)

SV Werder Bremen - VfB Stuttgart

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