Abschiedsstimmung in Griechenland: Rehhagels Spuren verwischen

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BVB-Verteidiger Sokratis will "kämpfen bis zum Umfallen", Trainer Fernando Santos fordert einen "Fight um jeden Zentimeter": In Griechenlands Nationalteam geht vor dem WM-Spiel gegen Japan am Donnerstag (ab 19 UHR OZ/Freitag, 00.00 MESZ, live im ZDF) die Angst um. Den stolzen Hellenen droht bei einer Niederlage das vorzeitige Aus, zehn Jahre nach dem sensationellen EM-Triumph würden dann auch die letzten Spuren von Otto Rehhagels Meisterstück endgültig verwischen.

Zwei Spieler sind noch geblieben aus der "Goldenen Generation": Konstantinos Katsouranis (34) und Giorgos Karagounis (37). Mit dem heutigen Rekordnationalspieler Karagounis hatte 2004 alles angefangen. Im Eröffnungsspiel gegen Gastgeber Portugal erzielte er das denkwürdige 1:0, das den Weg zum Titel ebnete. "Ohne dieses Tor wäre wohl alles ganz anders gekommen", sagte Rehhagel einmal.

Griechenland fehlen die Talente

Dass an den "K+K"-Oldies auch im Jahr 2014 kein Weg vorbei führt, belegt aber auch die Probleme des griechischen Fußballs. "Die goldene Generation geht ihrem Ende entgegen, und Nachfolger sind keine in Sicht", schreibt die Athener Tageszeitung Ta Nea vor dem Spiel gegen Japan. Die Zukunft sieht bescheiden aus: Mit einem Durchschnittsalter von 28,1 Jahren stellen die Griechen das fünftälteste Team der WM.

Rehhagels Erbe wird künftig höchstens noch im Spielstil Griechenlands durchschimmern. Denn Defensive ist bis heute Trumpf bei den "Piraten". Nachdem Rehhagel zeitweise mit zwei Viererketten verteidigen ließ und zur Absicherung noch einen Libero aufbot, setzt auch sein 2010 angetretener Nachfolger Santos auf eine kompakte Abwehr. Der Portugiese wird nach der WM zwar aufhören, als neuer Trainer ist aber bereits Claudio Ranieri im Gespräch - ein Italiener.

"Bei uns kommt erst die Defensive, dann die Offensive. Was soll daran schlecht sein? Italien macht es doch genauso", sagt der ehemalige Bundesliga-Torschützenkönig Theofanis Gekas, auch schon stolze 34 Jahre alt: "Jeder Mannschaft hat ihren eigenen Stil. Und wir spielen eben eher defensiv."

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Für beide Mannschaften zählt nur ein Sieg

Und das durchaus mit Erfolg, trotz des bitteren 0:3 zum Auftakt gegen Kolumbien. Denn alleine die WM-Teilnahme, erst die dritte in der Geschichte Griechenlands, gilt als Erfolg und wurde in dem durch Finanzkrise und Arbeitslosigkeit arg gebeutelten Land ausgiebig gefeiert. Die Gruppenphase überstanden haben die Hellenen noch nie. Um das zu ändern, führt am Donnerstag wohl kein Weg an einem Sieg vorbei.

Nicht viel besser geht es Gegner Japan nach dem 1:2 gegen die Elfenbeinküste. Vor vier Jahren erst im Elfmeterschießen des Achtelfinales ausgeschieden, stehen die "Blauen Samurai" nun ebenfalls vor dem frühen K.o. Trainer der Asiaten ist Alberto Zaccheroni, den Karagounis noch aus der gemeinsamen Zeit bei Inter Mailand kennt.

"Alberto ist ein Fuchs. Japan hat eine starke Mannschaft und tritt bei einer WM immer stark auf", sagt Oldie Karagounis über das Spiel, das sein letztes von internationaler Bedeutung werden könnte: "Es wird schwer. Sehr schwer."

[sid]

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BVB-Verteidiger Sokratis will "kämpfen bis zum Umfallen", Trainer Fernando Santos fordert einen "Fight um jeden Zentimeter": In Griechenlands Nationalteam geht vor dem WM-Spiel gegen Japan am Donnerstag (ab 19 UHR OZ/Freitag, 00.00 MESZ, live im ZDF) die Angst um. Den stolzen Hellenen droht bei einer Niederlage das vorzeitige Aus, zehn Jahre nach dem sensationellen EM-Triumph würden dann auch die letzten Spuren von Otto Rehhagels Meisterstück endgültig verwischen.

Zwei Spieler sind noch geblieben aus der "Goldenen Generation": Konstantinos Katsouranis (34) und Giorgos Karagounis (37). Mit dem heutigen Rekordnationalspieler Karagounis hatte 2004 alles angefangen. Im Eröffnungsspiel gegen Gastgeber Portugal erzielte er das denkwürdige 1:0, das den Weg zum Titel ebnete. "Ohne dieses Tor wäre wohl alles ganz anders gekommen", sagte Rehhagel einmal.

Griechenland fehlen die Talente

Dass an den "K+K"-Oldies auch im Jahr 2014 kein Weg vorbei führt, belegt aber auch die Probleme des griechischen Fußballs. "Die goldene Generation geht ihrem Ende entgegen, und Nachfolger sind keine in Sicht", schreibt die Athener Tageszeitung Ta Nea vor dem Spiel gegen Japan. Die Zukunft sieht bescheiden aus: Mit einem Durchschnittsalter von 28,1 Jahren stellen die Griechen das fünftälteste Team der WM.

Rehhagels Erbe wird künftig höchstens noch im Spielstil Griechenlands durchschimmern. Denn Defensive ist bis heute Trumpf bei den "Piraten". Nachdem Rehhagel zeitweise mit zwei Viererketten verteidigen ließ und zur Absicherung noch einen Libero aufbot, setzt auch sein 2010 angetretener Nachfolger Santos auf eine kompakte Abwehr. Der Portugiese wird nach der WM zwar aufhören, als neuer Trainer ist aber bereits Claudio Ranieri im Gespräch - ein Italiener.

"Bei uns kommt erst die Defensive, dann die Offensive. Was soll daran schlecht sein? Italien macht es doch genauso", sagt der ehemalige Bundesliga-Torschützenkönig Theofanis Gekas, auch schon stolze 34 Jahre alt: "Jeder Mannschaft hat ihren eigenen Stil. Und wir spielen eben eher defensiv."

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Für beide Mannschaften zählt nur ein Sieg

Und das durchaus mit Erfolg, trotz des bitteren 0:3 zum Auftakt gegen Kolumbien. Denn alleine die WM-Teilnahme, erst die dritte in der Geschichte Griechenlands, gilt als Erfolg und wurde in dem durch Finanzkrise und Arbeitslosigkeit arg gebeutelten Land ausgiebig gefeiert. Die Gruppenphase überstanden haben die Hellenen noch nie. Um das zu ändern, führt am Donnerstag wohl kein Weg an einem Sieg vorbei.

Nicht viel besser geht es Gegner Japan nach dem 1:2 gegen die Elfenbeinküste. Vor vier Jahren erst im Elfmeterschießen des Achtelfinales ausgeschieden, stehen die "Blauen Samurai" nun ebenfalls vor dem frühen K.o. Trainer der Asiaten ist Alberto Zaccheroni, den Karagounis noch aus der gemeinsamen Zeit bei Inter Mailand kennt.

"Alberto ist ein Fuchs. Japan hat eine starke Mannschaft und tritt bei einer WM immer stark auf", sagt Oldie Karagounis über das Spiel, das sein letztes von internationaler Bedeutung werden könnte: "Es wird schwer. Sehr schwer."